Hallo KG,
mir fallen folgende Zeilen von dir auf:
Die Enttäuschung trägt man aber mit sich.
Und zieht daraus seine erfahrung.
Gefährlich wie ein steinschwerer Rücksack für die Bandscheiben, wenn man den ständig mit sich schleppt.
Es ist eine denkbar schlechte Richtung dieser Erfahrung! Denn irgendwann können die Bandscheiben nicht mehr und der Rücksackträger landet im Rollstuhl!
Das soll dann die Erfahrung sein? Oder ist es immernoch die Enttäuschung, aus der man eben nur eine sehr negative Erfahrung gewonnen hat? Teufelskreis!
Ich bin noch nie vorher einem solch skrupellosem menschen begegnet....
Ich habe ihn geliebt. Und er? Er nur gespielt.
Jeder macht Fehler. Aber gilt etwas das ich völlig bewusst und absichtlich mache und genau weiß was ich einem anderen menschen damlt antue, als verzeihbarer Fehler?
Das tut mir natürlich sehr sehr leid für dich! Aber selbst solche skrupellose Menschen lieben, auf ihre Art und nach ihren Möglichkeiten.
Ich nehme an, du bist eine Geliebte gewesen.
Ja, jeder macht Fehler. Und in deinem Fall habt ihr diese beide gemacht. Warum hast du bitte schön bei der Ausgangslage von ihm irgendetwas erwartet, wo doch schon in dem wie er seine Frau behandelt auf der Hand lag, auf was er fähig ist.
Man könnte sogar sagen, er hat mir dir gespielt, du mit ihm und dem Feuer hinter ihm. Und schon da war er skrupellos, nur damals wolltest du das nicht so sehen, weil es nicht, noch nicht dich selbst betraf! Damals hast du seine Taten sogar unterstützt, wenn man so will. Also ist er nicht erst heute so geworden, er war schon gestern so!
Und wenn es sich für bestimmte menschen in dem Moment in dem sie es erleben vorkommt wie eine Tragödie... Dann sollte man ihnen den Schmerz nicht absprechen.
Nein, man sollte keinem den Schmerz absprechen. Und jeder sollte den Schmerz zulassen, damit es ausschmerzt. Aber so ein Schmerz bringt keinen um, so ein Schmerz kann durchaus nützlich sein und als Lebenserfahrung gute Dienste leisten. In der Biographie stehengelassen, aber aus dem aktuellen Leben verbannt.
Für mich war die Trennung wie sein Tod. Es ist heute noch so als würde ich um jemanden trauern, der nicht mehr da ist... Ist er für mich ja auch nicht mehr.
Ich bin durch die hölle.
Mag sein, dass du es alles für halb so schlimm siehst... Für mich war es das.
Vielleicht sehe ich das alles in paar Jahren auch ganz anderes. Vielleicht werde ich aber noch immer schmerzlich daran zurückdenken...
Schlimm ist es, ohne Frage, aber du dramatisierst in Widersprüchen!
Ich glaube nicht, dass du wirklich um ihn trauerst. Er war doch schließlich nur ein skrupelloser Spielmann, laut dir.
Höchstwahrscheinlich trauerst du um deinen nicht ausgelebten Traum und dein Unterbewußtsein kann dabei nicht verzeihen, dass du ein Teil aus dieser Geschichte selbst gebastelt hast.
Vielleicht liegt die Lösung in dem, dass du dir selbst verzeihen lernen sollst. Und ihn dabei ganz ablegen!
Beschäftige dich ausschließlich mit dir selbst und lass sein Part seins sein.
Vergleiche es mit einem Erdbeben zum Beispiel. Man kann ewig über den Zerstörer beklagen und dabei wird nichts passieren, nichts bewegen, außer erfriert mannoch in einem kalten Winter. Oder man wird tätig und baut das zerstörte Häuschen Stück für Stück wieder auf, fester und sicherer, kauft neue Möbel, feiert Feste und freut sich des Lebens.