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Meine Schattenwelt Verliebt in meine Affäre

S
Wo fange ich an, wo höre ich auf. Wer bin ich. Diese Fragen stelle ich mir seit 2 Wochen, Tag und Nacht. Ich kann nicht mehr klar denken und fühle mich in wie in einer Schattenwelt, einem zweiten, parallelen Leben.

Ich bin mit meiner Frau seit 15 Jahren verheiratet, seit 18 Jahren kenne ich sie. Wir haben einen 11 jährigen Sohn. Letztes Jahr sind wir wegen absolut assozialen Wohnverhältnissen aufs Land gezogen in ein großes Haus. Wir haben das letzte Geld in Renovierung und Neuanschaffung gesteckt. Halten uns jetzt momentan über Wasser. Im Grunde sind wir nach außen hin eine perfekte Familie.
Ich liebe meine Frau, keine Frage. Und mein Sohn ist mein ganzer Stolz.
Ich bin glücklich, aber leider nur platonisch.
Seit einigen Jahren will meine Frau mich nicht mehr küssen, also mit der Zunge. Ich dachte, ich hätte Mundgeruch. Alles OK.
Der S. darf nicht länger gehen als 5-10 Minuten. Und nach einmal ist Schluss für die nächsten Wochen. Die Initiative hierfür geht immer von mir aus. Ansonsten hätte ich keinen S.. Ich kann machen, was ich will. Blumen kaufen, sie zum essen einladen, *beep* vor ihr stehen oder was auch immer. Es scheint mir, als ihre Libido nicht mehr exestiert. Ich mache ihr Komplimente, suche ihre Nähe, will kuscheln. Es kommt keinerlei Reaktion. Wenn ich sie streicheln möchte, bewegt sie nicht einmal ihre Hände in meine Nähe, um es zu erwiedern.
Ich bin 41 Jahre alt, mache regelmäßig Sport und trainiere regelmäßig im Judo Verein. Ich mache Kraftsport, laufe viel, schwimme,. halte mich jung. Ich versuche es zu mindest. Materiell gesehen habe ich alles. Ein Dach über dem Kopf, ein schönes Haus, nen gut Garten und einen vollen Kühlschrank. Herz, was willst du mehr. .
Nähe, Streicheleinheiten, Küsse, S..
Ist das zu viel verlangt, um absolut glücklich zu sein?
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich zu mindest nicht wie Verkehrsunfall aussehe, sonst hätte ich das Verhalten meiner Frau jederzeit nachvollziehen können. Aber ich kann es nicht mehr. Obwohl ich sie liebe.
Ich habe seit Jahren mehrfach das Gespräch gesucht, um heraus zu finden, was ich falsch mache oder was ich besser machen könnte.
Sie wird sofort forsch im Ton und sagt immer: jetzt nicht. Gerade eben habe ich das Gespräch wieder gesucht. Ich sagte, mir fehlt nicht nur der S. mit dir sondern alles, was Zärtlichkeiten betrifft. Sie lässt mich allein draußen stehen und geht. . Klasse. Das Leben ist schön, oder?

Vor zwei Wochen schlägt ein Meteirorid in meinem Leben ein und alles steht Kopf.


Meine Arbeitskollegin offenbart mir, als ich mich verabschiede aus meiner alten Arbeitsstelle, dass sie mich seit zwei Jahren sehr mag und sehr traurig ist, dass ich wegen meines Bandscheibenvorfalls nicht mehr im Schwerst / Mehrfachbehindertenbereich arbeiten kann und will.
Es entwickelte sich ein sehr schöner SMS Verkehr. Jemand zeigte großes Interesse an mir.
Nach einer Woche schreiben haben wir uns zu einem Spaziergang verabredet. Ich habe es zwar meiner Frau nicht erzählt,
Aber mir nichts weiter gedacht, da Magda meine Lieblingskollegin war und es normal für mich schien.
Sie fragte mich, ob ich noch kurz mit zu ihr möchte. Ich sagte ja. Wir saßen auf ihrer Couch und es knisterte.
Sie küste mich und plötzlich hatten wir hemmungsloser, schönen S., ganze drei Stunden. Sie lag Iag in meinen Armen und wollte mich nicht mehr loslassen. Und ich sie nicht.
Als ich anschließend nach Hause ging, fühlte ich mich anders. Frei, lebendig und glücklich. Dieses Gefühl hatte ich seit Jahren nicht mehr.
Seitdem entdecke ich an mir perverse Gedanken und Pläne. Ich habe meinen Dienstplan so gestrickt, dass ich 2-3 mal in der Woche zu Magda kann nach der Arbeit, da ich zu Hause im Kalender mehr Stunden eingetragen habe.
Es zieht mich zu dieser Frau, die fast 49 Jahre alt ist, und somit 8 Jahre älter als ich bin, wie ein Magnet. Sie begehrt mich, sie ist schön, und hat den Körper einer 30 jährigen Frau.

Und nun kommt es.
Ich gehe fremd seit 2 Wochen, hatte mehr erfüllenden S. als in den letzten Jahren, habe meinen Alltag so getimt, dass ich diese Frau sehen kann und wenn ich ihr morgens nur im vorbei fahren frische Brötchen und eine Rose reichen kann.
Heute Abend hatten wir drei Stunden wunderschönen S. und sie schlief in meinen Armen ein.
Sie ist verheiratet seit einem Jahr und hatte keinerlei Zuwendungen mehr seit ihrer Hochzeit. Ihr Mann fährt zu See als Taucher. Jeden Abend, wenn sie mit ihm Telefoniert, erzählt er ihr ( Ich habe es selbst gehört), er müsse nun schlafen. Kurz nach 20 Uhr.
Jeden Tag. Ist klar.
Er kommt nur alle 4 Wochen nach Hause.
Diese Frau, die mir den Kopf völlig verdreht hat und keinerlei Liebe von ihrem Mann erfährt, wird in 2 Wochen gemeinsam mit ihm ein Haus kaufen, obwohl sie es nicht möchte. Sie ist genau so durch den Wind wie ich und trägt anscheinend das gleiche Schicksal.

Wir sind beide verheiratet und treffen uns alle 2 Tage, um uns stundenlang und erfüllend zu lieben.
Was ist das? Wie geht das weiter. Ich kann nicht mehr schlafen ohne diese Frau, die aber sagt, es ist zu früh, um sagen zu können, dass wir richtig zusammen kommen können.

Das ist alles nicht schlimm für mich. Ich ertrage es, die Verantwortung dafür zu übernehmen, fremd zu gehen und die Konsequenzen dafür tragen zu müssen. Für meinen Sohn tut mir das am meisten weh. Ich will ihn in einer geschützten Kindheit aufwachsen sehen, da ich als Heimerzieher nur verbrannte Kinderseelen um mich habe und weiß, wie es ist für ein Kind, mit getrennten Eltern aufzuwachen.

Aber was mich an mir schockiert, ist, dass ich heute Abend erst absolut tollen S. mit meiner Affäre hatte und anschließend die Lippen meiner Frau küsse und sie dabei frage, wie es ihr geht. Dabei habe ich aber kein schlechtes Gewissen, obwohl ich sie belüge und betrüge.
Warum zum Teufel ist das so. .
Ich bin ratlos und völlig durcheinander. Bin ich ein Monster?
Ich suche ernstgemeinte Ratschläge

18.04.2020 01:30 • x 2 #1


A
Erst ein mal einen guten Abend!

Eine wirklich verzwickte Lage. Ich würde mal behaupten das du absolut kein Monster bist, sonst würde dich das ja nicht so belasten. Ich kann es auch echt gut nachvollziehen warum du das tust.
Allerdings ist es trotz deiner Situation deine Frau nicht fair gegenüber. Auch wenn du das Gespräch gesucht hast um darüber zu reden und eine Lösung zu finden, und sie dies abblockte, ist es nicht in Ordnung jemanden zu hintergehen.
Wenn du diese Gefühle für deine Affaire hast, solltest du diese mit deiner Frau kommunizieren. Sei so ehrlich und sag ihr was Sache ist, das hat sie einfach verdient. vielleicht ist sie ja sogar offen dafür das ihr eine Art offene Beziehung führt?! vielleicht weckt das ihr Interesse an dir wieder, wenn sie merkt das du für andere Frauen attraktiv bist ( aber sicher nicht wenn du sie weiter betrügst). vielleicht geht es ihr sogar ähnlich wie dir, und sie ist nicht glücklich in eurer Ehe?! Setzt euch zusammen und redet bitte darüber. Aber ich denke du solltest dich gleich darauf gefasst machen das es sicherlich laut wird, und du eine Couch in einem anderen Haus für den Abend brauchen wirst
Spaß beiseite... Wenn dich deine Affaire glücklicher macht, genieße es und stehe dazu. Sei zu dir und allen beteiligten ehrlich!
Dein Sohn ist ja schon etwas älter, ich denke auch er würde sich sicher freuen wenn ihr einzeln gesehen wieder glücklicher werdet. Ich weiß ja nicht wie harmonisch euer Alltag zusammen ist, aber vielleicht merkt er sogar das etwas zwischen euch nicht stimmt?
Man kann viel spekulieren, nimm dir bitte deine Frau zur Hand und rede mit ihr offen darüber. vielleicht findet ihr gemeinsam eine Lösung, vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall kannst du dich dann wenigstens mit einem etwas reineren Gewissen in dein nächstes Abenteuer stürzen.
Und du solltest mit deiner Affaire klären was daraus mal werden soll! Bleibt es beim gemeinsamen Spaß... wird mehr daraus.
Vor allem aber, werde dir genau bewusst was du für dich willst!

Ich wünsche dir viel Glück bei deinen Gesprächen!

18.04.2020 02:08 • x 3 #2


A


Meine Schattenwelt Verliebt in meine Affäre

x 3


B
Am besten lässt du es wie es ist.
Du hast doch alles was du willst.

18.04.2020 06:58 • x 2 #3


B
Du hast mehrfach das Gespräch zu deiner Frau gesucht und sie lässt dich auflaufen.Was spricht da gegen eine Trennung? Deine Bedürfnisse nach Nähe und Zärtlichkeit sind doch absolut legitim, deine Frau scheint es aber nicht zu interessieren, nichtmal ein anständiges Gespräch ist es ihr wert. Wie lange möchtest du noch so leben?
Auch nach einer Trennung könnt ihr für euer Kind gute Eltern sein.

18.04.2020 07:04 • x 3 #4


K
Zitat von Schadowman:
und weiß, wie es ist für ein Kind, mit getrennten Eltern aufzuwachen.


Dann weißt Du ja auch, wie es für Kinder sein kann, die mit Eltern aufwachsen, bei denen es eher schwierig ist. Du beschreibst Eure Situation zwar nicht so, aber ich will damit sagen: Kinder können auch darunter leiden, wenn die Eltern zusammenbleiben (um der Kinder willen) und ganz offensichtlich nicht glücklich sind. Ich war so ein Kind. Ich habe mir gewünscht, dass meine Eltern sich trennen. Ich bin nun eine Erwachsene mit einem unfassbaren Unabhängigkeitdrang geworden, die sich niemals freiwillig in Abhängigkeit begeben würde, die Ehe für sich selber als Lebensmodell ablehnt usw.. Ich habe von den Glaubenssätzen meiner Eltern mein ganzes Leben etwas. Allerdings nicht unbedingt im Guten.

Zitat von Schadowman:
Warum zum Teufel ist das so. .


Als ehemalige Affäre eines verheirateten Mannes habe ich erlebt, dass die Affäre stabilisierend auf seine Ehe wirkte, weil er das Defizit nun nicht mehr in der Ehe zu füllen versuchte sondern extern. Das entlastete seine Frau und ihn, weil er ihr (O-Ton) nicht mehr ständig nachstellte. Es wurde für ihn zuhause damit viel entspannter, dass er die Affäre führte. Denn all die positiven Eigenschaften an seiner Frau blieben ja trotzdem; aber das ständige Konfliktthema fiel weg.

Damit will ich nicht sagen, dass ich das Modell befürworte. Es ist lediglich eine Erklärung. Ich denke, die Frau meiner Affäre hätte das überhaupt nicht mehr entspannt gefunden, wenn sie dahinter gekommen wäre. Allerdings muss m.E. eine Frau schon sehr bewusst die Augen schließen, wenn der Mann auf einmal nicht mehr jagt und dennoch total ausgeglichen und beflügelt ist. So beschreibst Du Dich selber ja auch.

18.04.2020 07:13 • x 8 #5


Chrisi
Da kann man dir nichts raten.
Deine AF ist derzeit ein wenig mehr geerdeter. Sie genießt eure Stunden als Auszeit und wird schauen was die Entwicklung so bringt. Vielleicht war es in ihren Gedanken Absicht, eine Affäre mit einem ebenfalls verheirateten Mann zu haben. Da droht erst mal keine Gefahr. Nur Genuss.
Du plagst dich mit deinem Gewissen rum. Weißt du, Treue ist eine persönliche Entscheidung. Der Partner ist es einem wert. Es ist ein Geschenk an den Partner.
Das Leben nur an stundenlangenS.auszumachen ist auch zu kurz gegriffen. Es ist nur ein Teil des Zusammenlebens.
Und ja, Werte, die einem persönlich wichtig waren, können einen sehr zu schaffen machen. Offenbarst du dich deiner Frau ist die Hölle los. Leidenschaft wird damit nicht erzeugt. Die körperliche Anziehung, die dann deine Frau erlebt wird erst mal nur aus der Verlustangst generiert.
Überprüfe für dich deine Werte. Was ist dir wichtig. Mach eine Liste. Was lässt sich realisieren. Was kann warten. (Dein Sohn wird auch mal größer.) Versuche für dich die Position einzunehmen, als müsstest du deinem Sohn raten müssen. Schaue, was dich mit deiner Frau verbindet.
Mäkle nicht an dem Ehemann deiner AF rum. Dahinter steht nur ein Vergleich. Im übrigen schlaucht Tauchen wirklich extrem. Habe selber getaucht. Sie hat ein Bedürfnis, welches sie sich erfüllt. Mehr nicht.

Affären werde eingegangen um sich Wünsche zu erfüllen. Hab ich mal gelesen. Oder man geht zu Bezahldamen. Soll es auch geben.

18.04.2020 07:48 • x 3 #6


S
Vielen Dank für die verschiedenen Sichtweisen und eure Tips. Das bringt mich tatsächlich ein Stück weiter, um mich zu sortieren.

Meine Affäre hat mir direkt klar gemacht, dass sie sich sehr sehr gern mit mir weiterhin treffen möchte, um sehr viel Spaß zu haben.
Bei den Möglichkeiten, wie lange solch eine Affäre gut gehen kann, sprachen wir darüber, durch was eine Affäre beendet wird durch z. B. erwischt werden, durch das schlechte Gewissen und eventuell dadurch, dass sich beide ineinander verlieben. Dies verneinte sie aber direkt mit der Begründung, sie habe viel zu verlieren.
DIE Zeit würde alles lenken, meint sie. Gut, somit habe ich von dieser Seite reinen Wein eingeschänkt bekommen.
Ich denke, dass könnte so auch weiterhin parallel funktionieren, aber ich kann meine Gefühle für sie nicht unterdrücken. Die wachsen täglich.
Mir wurde gestern Abend erst bewusst, dass ich vor 11 Jahren schonmal eine Affäre hatte mit einer Arbeitskollegin, aus DEM gleichen Grund wie heute. Und im Bord. war ich oft, um das alles zu kompensieren. Aber das ist nun auch schon 7 Jahre her.

Tja, und zu meiner Frau kann ich nur sagen. Wir meistern den Alltag perfekt, sprechen uns ab über Termine, halten Haus und Garten in Schuss, krabbeln gemeinsam durch die Blumenbeete, um Unkraut zu rufen. Aber anfassen ist tabu. Versuche ich es, zuckt sie zurück und sagt, : nicht kitzeln....
Und, sie teilt kein ein einziges Hobby mit mir. Somit bin ich permanent allein unterwegs. Wandern, Laufen, Rad fahren, mit unserem Boot fahren, Angeln, schwimmen gehen usw. Nichts....
Und seit 4 Monaten schlafe ich im Gästezimmer, jede Nacht allein. Da sie wegen meinem Schnarchen nicht schlafen kann, meint sie. Da bin ich umgezogen, da mir das 80 cm Breite Brett keine Probleme macht. Bei der Marine war mein Bett nur 70 cm breit. Ich bin da genügsam und kann wieder durch schlafen.

Also im Grunde ist es momentan wie eine perfekte WG.
Klasse, und das hab ich eben durch die Reflektion mit euch heraus gefunden.
Das macht mich aber gerade kein Stück glücklicher.

18.04.2020 09:11 • x 1 #7


A
Wäre es denn nicht tatsächlich eine Alternative als wg zusammen zu wohnen und jeder geht seiner Wege? Du sagst ja selber das es so ist. vielleicht empfindet deine Frau es auch so?

Die Gefühle für die affaire sind natürlich problematisch wenn sie klar sagt das sie ihren Mann nicht verlässt.

Aber weiterhin plädiere ich immernoch dringend dazu es mit deiner Frau zu klären!
Vllt ist sie einverstanden und du kannst dich tatsächlich in jemanden verlieben die das gleiche für dich empfindet?! Oder du genießt den Spaß mit einer für die du keine Gefühle hegst. Wobei, ich könnte mir dann vorstellen das der S. Dann weniger schön ist.

18.04.2020 09:20 • x 1 #8


juliet
Zitat von KBR:
Kinder können auch darunter leiden, wenn die Eltern zusammenbleiben (um der Kinder willen) und ganz offensichtlich nicht glücklich sind. Ich war so ein Kind. Ich habe mir gewünscht, dass meine Eltern sich trennen. Ich bin nun eine Erwachsene mit einem unfassbaren Unabhängigkeitdrang geworden, die sich niemals freiwillig in Abhängigkeit begeben würde, die Ehe für sich selber als Lebensmodell ablehnt usw.. Ich habe von den Glaubenssätzen meiner Eltern mein ganzes Leben etwas. Allerdings nicht unbedingt im Guten.


genau wie bei mir. ich hab nur andere schwerwiegende folgen davongetragen. aber von dene zehre ich nun auch schon mein gesamtes leben.

lieber TE, Das finde ich ziemlich wichtig: nimmt es doch der Argumentation, wegen deines Sohnes in der Ehe-WG zu bleiben, die Spitze!

ich wundere mich immer, dass Frauen auf der einen Seite ihren Männern Zärtlichkeit und Liebe verweigern, auf der anderen Seite aber augenscheinlich auf Treue pochen. Das passt für mich nicht zusammen.

zu deiner Affäre: ich befürchte, dass es dir wahrscheinlich nicht möglich sein wird (wie ihr?), die Sache laufen zu lassen, um einfach nur Spaß zu haben. Dazu bist du einfach zu bedürftig und möchtest doch eigentlich mehr: Liebe!

Aber im Endeeffekt sind es zwei Baustellen.

Die eine (Deine Ehe) ist natürlich wichtiger und Vielleicht hilft die zweite dir dabei zu erkennen, dass du deine Ehe so nicht mehr fortsetzen möchtest?

denn letztlich erkennst du doch nun, dass es da draußen mehr gibt als nur unkrautjäten...

18.04.2020 09:36 • x 7 #9


Nela-Mary
Zitat von Schadowman:
Mir wurde gestern Abend erst bewusst, dass ich vor 11 Jahren schonmal eine Affäre hatte mit einer Arbeitskollegin, aus DEM gleichen Grund wie heute. Und im Bord. war ich oft, um das alles zu kompensieren. Aber das ist nun auch schon 7 Jahre her.


Vielleicht weiß oder ahnt deine Frau auch etwas von all den Malen, die du sie betrogen hast und hat deshalb Schwierigkeiten damit sich von dir anfassen zu lassen.
Mal ehrlich, du hattest alle paar Jahre was mit anderen Frauen. Egal ob bezahlt oder nicht. Findest du nicht, deine Frau hätte die Wahrheit verdient, damit sie sich entscheiden kann, ob sie weiter mit dir zusammen sein möchte?
Treue scheint für dich schon seit 11 Jahren kein wichtiger Punkt zu sein, aber für sie vielleicht schon. Wenn du sie liebst, solltest du ihr die Chance geben zu prüfen, welche Werte für sie wichtig sind und sich ggf. nach einem Partner umzusehen, der diese mit ihr teilt.

18.04.2020 09:39 • x 6 #10


Blanca
Zitat von Nela-Mary:
Vielleicht weiß oder ahnt deine Frau auch etwas von all den Malen, die du sie betrogen hast und hat deshalb Schwierigkeiten damit sich von dir anfassen zu lassen.

Das ist ja alles schön und nett und nachvollziehbar, aber so führt man trotzdem keine Ehe.

Natürlich ist es o.k., nicht ständig und überall zu wollen. Über die Jahre sind auch mal wochenlange oder mehrmonatige Auszeiten drin, kein Thema. Aber von einem Mann im besten Alter ernsthaft zu erwarten, er möge jetzt ein Mönchsleben führen für den Rest seines Lebens, ohne dessen Situation als Problem für ihn auch nur wahrnehmen zu wollen, ist echt ein Armutszeugnis für die Partnerschaft hoch zehn.

Die Frau ist ja offenbar nicht mal bereit, mit ihm darüber zu reden. Er schreibt es selbst: Es ist im Grunde nur noch eine WG.

Das Kind bekommt das alles mit - vor allem die latent kalte Stimmung im Haus. Auch das ist nicht förderlich, denn so nimmt es Ehe und Familie schon früh als eben jenen Ort wahr, an dem man sich am wenigsten wohlfühlen und loslassen kann. Einen Ort, wo Machtkämpfe stattfinden. Und wo Menschen sich zu Lasten dessen einrichten, dessen Partner(in) sie eigentlich sein sollten.

An seiner Stelle würde ich mich nicht von ihr so abwimmeln lassen, sondern ordentlich mit der Faust auf den Tisch hauen. Entweder die Frau geht mal zum Arzt und läßt sich gründlich durchchecken (großer Hormonspiegel, Schilddrüse, Jodsättigungstest, Vitamine D, B, etc., Magnesium, Nährstoffe, Aminosäuren, Pilzbefall, Darmreinigung, usw.), oder - falls organisch wirklich nichts gefunden werden sollte - sie begibt sich mit ihrem Mann in eine Eheberatungsstelle / zum Paartherapeuten, oder ich würde ihr klipp und klar sagen, daß ich die Situation so auf Dauer nicht hinnehmen, sondern für mich selbst lösen werde - auf welche Art und Weise auch immer.

Ich würde sogar noch weiter gehen und klar ansagen, daß ich ab dem Moment, wo ich meine Lösung gefunden habe, ebensowenig bereit sein werde, diese mit ihr zu diskutieren, wie sie jetzt mit mir.

Allerdings würde ich keinerlei zeitliche Vorgabe machen, um mich nicht selbst mit einem Ultimatum unter Druck zu setzen.

So ein Gespräch setzt natürlich voraus, daß der TE bereit ist, die Konsequenzen zu tragen, falls es das längst brodelnde Fass zum Überlaufen und somit die Ehe endgültig zum Kentern bringen sollte. Diese Entscheidung muß er selbst treffen, ich werde ihm hier weder das eine raten noch das andere.

Aber vielleicht hilft es ihm ja, sich eine Liste zu machen, was er eigentlich von seinem Leben noch will:
- Kind
- Freunde
- Hobbies
- Affaire
- Haus
- Frau?

Sollte es auf so eine (absteigende) Rangfolge hinauslaufen, dann wüßte ich, was ich zu tun hätte.

Aber ich bin nun mal nicht er und umgekehrt.
Also viel Glück, lieber TE - und alles Gute, wie immer Du mit der Situation weiter umgehen wirst.

18.04.2020 11:47 • x 8 #11


Nela-Mary
Zitat von Blanca:
Aber von einem Mann im besten Alter ernsthaft zu erwarten, er möge jetzt ein Mönchsleben führen für den Rest seines Lebens, ohne dessen Situation als Problem für ihn auch nur wahrnehmen zu wollen, ist echt ein Armutszeugnis für die Partnerschaft hoch zehn.


Das sehe ich genauso wie du, allerdings ist es für mich dennoch nicht unerheblich, dass die Untreue schon vor 11 Jahren begann. Gab es das Problem bzgl. der Unzufriedenheit beim Sx (denn sie schlafen ja ab und zu miteinander) schon bevor er zum ersten Mal fremdging oder fingen die Probleme im ehelichen Bett erst nach Beginn des außerehelichen Sx an? Manchmal lässt sich das nicht mal mehr richtig auseinander halten, da es eben schon 11 Jahre her ist.

Zitat von Blanca:
oder ich würde ihr klipp und klar sagen, daß ich die Situation so auf Dauer nicht hinnehmen, sondern für mich selbst lösen werde - auf welche Art und Weise auch immer.


Dieses Gespräch kann aber eben nur geführt werden, wenn der TE auch bereit dafür ist, die Trennung als Konsequenz zu ertragen. Ich bin mir nicht sicher, ob er das kann. Denn genau so wie eine Frau nicht erwarten kann, dass der Mann ein Mönchsleben führt, kann der Mann nicht erwarten, dass die Frau es akzeptiert wenn er mit anderen Frauen schläft. Die beiden müssen entweder einen Weg finden mit dem beide gut leben können oder sie müssen sich trennen.

Ich finde es völlig in Ordnung wenn man unglücklich ist, weil die eigenen Bedürfnisse nicht erfüllt werden und sich trennt.
Dann sollte man aber dazu stehen und nicht heimlich eine Affäre haben, nur weil man gleichzeitig den sicheren Hafen zuhause nicht verlieren möchte.

18.04.2020 12:31 • x 3 #12


S
Vielen Dank für die weiteren Nachrichten.
Eigentlich änderte sich unser S. an dem Tag, als ich während meiner Marine Zeit aus medizinischen Gründen beschnitten werden musste. Somit waren die vorher so begehrten Quickies nicht mehr möglich, da die Ausdauer erheblich länger wurde. Da fing es an, dass ich anhören musste, bist du bald mal fertig.....
Ich denke schon, dass es in jeden Fall da mit hinein spielt.
Ich habe meiner Frau nach dem wiederholten Abblitzen letzte Nacht heute morgen ignoriert, um ihr zu zeigen, dass es so nicht weiter geht.
Sie fragte mich vorhin, ob wir morgen grillen möchten. Ich sagte ja, sehr gern und fragte Sie, ob wir uns am Wochenende in Ruhe über unsere Ehe unterhalten können. Es ist mir sehr wichtig. Sie willigte ein!

Ich werde dann über alles sprechen. Von der Affäre kann ich ihr im Moment erstmal nichts erzählen, da sonst sofort alles vorbei wäre.
Ich möchte erst schauen, wie unser Gespräch verläuft.

18.04.2020 13:26 • x 1 #13


Blanca
Zitat von Nela-Mary:
Ich bin mir nicht sicher, ob er das kann.

Ich auch nicht. Deshalb mein ausdrücklicher Hinweis, daß er diese Bereitschaft für so ein Gespräch schon mitbringen müsse.

Zitat von Nela-Mary:
Denn genau so wie eine Frau nicht erwarten kann, dass der Mann ein Mönchsleben führt, kann der Mann nicht erwarten, dass die Frau es akzeptiert wenn er mit anderen Frauen schläft.

Nun, genau so wie die Frau das eben doch erwartet, so führt er jetzt ein Mönchsleben. Womit erwiesen ist, daß beide zumindest diesen Teil sehr wohl können.

Der Rest ist zum einen eine Frage der persönlichen Bewertung (was ist anständig) - zum anderen des Nicht-Auffliegens (was sonst schlicht Fakten schafft, wo die Beteiligten ansonsten weiter zaudern würden).

Es gibt sehr viele Menschen, in deren Ehen es ähnlich kalt zugeht im Bett wie bei unserem TE hier. Manche finden sich irgendwie damit ab, andere suchen sich die professionelle Lösung, wieder anderen ist das Rotlichtmilieu zu schmuddelig, also halten sie sich eine Freundin dafür.

Und dann gibt es noch jene, die sich trennen. Von denen wiederum tun es offenbar die wenigsten aus sich heraus; häufig geschieht es erst, wenn die Next bereits klargemacht ist. Letztlich wird auch diese Lösung gesellschaftlich akzeptiert, daher spielt es auch keine Rolle, ob Du oder ich diesen Weg nun richtig finden, oder vielleicht einen anderen wählen würden, kämen wir in eine ähnliche Situation wie der TE.

Aber gehen wir doch mal davon aus, daß der TE die Konsequenzen eines solchen Gesprächs nun tatsächlich scheut. Was bleibt ihm dann anderes, als entweder auf die Affaire zu verzichten und wieder mit seinem körperlichen Notstand klarkommen zu müssen, oder sie eben heimlich fortzusetzen?

Und welche Optionen hätte er, falls er sich für letzteres entscheidet?

Die Affaire des TE ist selbst verheiratet. Ob sie überhaupt Trennungsabsichten hat, ist bislang unklar. Auf jeden Fall hat sie es offen auf dieses Abenteuer angelegt und geht nun mit auffallend viel emotionaler Zurückhaltung an die Sache heran, indem sie sie erst mal als das Bettabenteuer nimmt, das sie nun mal vordergründig auch ist.

Klar fliegen da neben leidenschaftlichen Funken wohl auch ein paar Schmetterlinge umher, die Geschichte ist ja noch frisch. Aber vielleicht ist es auch nur ein Strohfeuer, das irgendwann in ein paar Monaten erlischt, wenn beide sich körperlich aneinander gesättigt haben und die Hormone sich entsprechend beruhigen. Sollten sie einander dann überdrüssig sein, ist es das eben gewesen und beide machen weiter in ihren Ehe-WG-Leben.

Oder aber es entsteht immer mehr außerhäusige Verbundenheit - dann stellt sich zunächst mal die Frage, ob diese gegenseitig ist - falls nein, gehört die Affaire beendet.

Erst falls es an dieser Stelle immer noch ja heißt, brauchen die Affairenpartner überhaupt erst darüber nachzudenken, ob sie als Schattenbeziehung weiter- oder Nägel mit Köpfen machen wollen. Vorher ist dies schlicht müßig, da sie sich ihrer selbst ja nicht mal sicher sein können.

Schon deshalb könnte ich mir gut vorstellen, daß der TE es pragmatisch angeht und die Sache erst mal als Schattenbeziehung fortsetzt, bis sein Kind alt genug ist, ihn auch ohne Sorgerechtsregelung von sich aus besuchen zu dürfen. Allein das bringt ihn für den Trennungsfall in eine deutlich stärkere Position gegenüber seiner Frau, die ihn dann nicht mehr damit erpressen kann (sofern sie der Typ dafür ist, versteht sich). Zudem gibt es ihm und seiner Affaire deutlich mehr Zeit, sich ihrer Gefühle füreinander sicher zu werden - ehe sich die Frage stellt, ob sie nun einen Schritt weiter gehen und sich outen wollen.

Eine Triebfeder könnte bis dahin u.a. der allmählich häufiger aufkeimende Gedanke werden, daß sie sonst beispielsweise im Krankheits- oder Pflegefall schwerlich füreinander da sein zu können. Man wird nicht jünger und irgendwann möchte man wissen, wo man hingehört - und daß man dort in wohlmeinenden Händen ist. Es gab und gibt genug Affairen, die am Ende nicht mal mehr wußten, wann, wo und unter welchen Umständen ihr Liebster sein Ende fand - oder wo er überhaupt bestattet ist. Geschweige denn, daß sie sich angemessen hätten verabschieden können von ihm.

Momentan wird der TE dafür noch keinen großen Kopf haben, aber in 5, 10, 15 Jahren sieht das anders aus. Deshalb schreibe ich es einfach mal, denn ich bin schon der Meinung, daß man immer alles zuende denken sollte - und zwar in alle möglichen Richtungen.

18.04.2020 13:34 • x 3 #14


Blanca
Zitat von Schadowman:
Ich werde dann über alles sprechen. Von der Affäre kann ich ihr im Moment erstmal nichts erzählen,

Das ist ein Widerspruch in sich.

18.04.2020 13:44 • x 5 #15


A


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