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Meine persönliche Verarbeitung

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Hallo liebes Forum. Es ist super zu wissen, dass es euch gibt. Beim Lesen hier, geht es mir schon viel besser. Ich möchte dieses Forum nutzen um euch meine Geschichte zu erzählen und um alles zu verarbeiten und um die einzelnen Schritte meiner Genesung nachzuvollziehen (aber auch die Rückschritte). Muss jetzt leider arbeiten, deswegen kommt die Geschichte erst heute abend. Meine chronische Magenschleimhautentzündung macht mich gerade fertig, aber gehört wohl dazu. Ich war gerade joggen um was für mich zu machen und es hat gut getan..........Ich merke, das ich gerade etwas zusammenhangslos schreibe, ich denke das wird sich einpendeln. Bin es nicht gewohnt, alles niederzuschreiben, habs mir als Therapie selbst verschreiben.

Erstmal danke, dass es euch gibt mit euren Geschichten, eurem Mutmachen, Eurer Hilfe. Ich lese hier schon lange mit. Ihr seid einfach toll. Später mehr. Ich drück euch.

13.02.2012 09:32 • #1


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Zitat von DemonCleaner74:
Bin es nicht gewohnt, alles niederzuschreiben, habs mir als Therapie selbst verschreiben. Erstmal danke, dass es euch gibt mit euren Geschichten, eurem Mutmachen, Eurer Hilfe. Ich lese hier schon lange mit. Ihr seid einfach toll. Später mehr. Ich drück euch.


Hallo Demoncleaner,
dass ist eine sehr gute Therapie, die DU dir da für DICH selbst verordner hast!
Und auf jeden Fall eine bessere Verordnung als ein zünftiges Besäufnis unter Männern
Das ist ein großer Schritt und Du kannst stolz auf Dich sein!

Deine Signatur gefällt mir und das Du den Schmerz annehmen möchtest, dass zeigt, dass Du (für dich ) auf dem richtigen Weg bist.
Ich habe derzeit auch wieder ein sehr tiefes Tief, dabei dachte ich, dass ich mich die letzten 5 Monate gut gehalten habe, und ich habe mir auch gesagt Der Schmerz gehört dazu, nimm ihn an und gehe da durch. Alles wird gut, für DICH!
Das ist wirklich die richtige Einstellung!
Ich wünsche Dir, dass Du weiterhin diese Kraft und Klarheit hast!

13.02.2012 09:42 • x 1 #2


A


Meine persönliche Verarbeitung

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D
So, ich habe es gestern nicht geschafft nach der Arbeit mein Leiden nieder zu schreiben. Es ging mir so unfassbar schlecht, ihr kennt das. Zum Glück hat mich eine Freundin aufgefangen und nun geht es so einigermaßen.

Nun zu meiner Geschichte.


Ich lernte sie im Nachtleben bei der Arbeit kennen. Sie kam auf mich zu und sagte, ob ich wüßte wie toll ich wäre und das sie fasziniert von mir wäre. Ich war baff und sagte spontan: Darf ich dich küssen? Wir küssten uns, dann mußte ich weiter arbeiten, wir verloren uns aus den Augen. Ich machte mir keine Gedanken darüber. Es war zwar eine außergewöhnliche Situation, aber nichts was mich jetzt unruhig schlafen ließ.

Sie kam öfters, dorthin, wo ich während meines Studiums arbeitete. Wir lernten uns kennen. Wir waren beide in Beziehungen und unterhielten uns auch darüber. Irgendwann kam es wie es kommen mußte. Wir hatten mit unseren jeweiligen Partnern Schluß. Trafen uns weiterhin, entwickelten Gefühle, sprachen ganz sachlich und logisch darüber, welche Fehler man in einer Beziehung möglichst nicht tätigen sollte, was der eine mag und was nicht. Also eine Checkliste, damit man sich vermeintlich sicher fühlt, weil man spielt ja mit offenen Karten. Ich war bereit mich darauf einzulassen. Bei unserem nächsten Treffen, rief sie eine Stunde vorher an und wollte das Treffen absagen. Sie war dabei distanziert und sehr kühl. Ich habe die Welt nicht mehr verstanden. Mir war klar, das das ein Rückzug ist und das das nichts mit mir sondern mit ihrer Vergangenheit zu tun hat. Ich schilderte ihr das auch so und sagte, wenn sie an diesem Verhalten etwas ändern will, dann sollte sie über ihren Schatten springen und sich mit mir treffen. Sie willigte ein . Beim Treffen saß sie mir eiskalt gegenüber. Völlig dicht gemacht. Ich kenne so ein Verhalten. Ich bin Pädagoge und habe mit solchen Verhaltensmustern auch auf meiner Arbeit zu tun. Also redete ich ihr gut zu und gab ihr logische und sachliche Ratschläge. Sie taute wieder auf und es lief wieder.

Ich konnte dieses Geschehniss denoch nicht vergessen und irgendwas tief in mir sagte: Lass es , aber ich hörte nicht drauf. Die Liebe. Das Helfersyndrom. Ich dachte, ich kann das richten, was sich in ihren 30Jahren auf diesem Planeten eingefressen hatte. Ein Trugschluß.

Der Anfang war dennoch schön und voller Liebe. Nach und nach kristallisierten sich aber immer mehr Dinge heraus, die ich seltsam fand. Sie hat z.B. keine Freunde, scheut Menschenkontakte, ist sehr schnell wieder in ihrem Schneckenhaus, ist agressiv, wenn ich ihr helfen will und dann kommt immer: Das brauchst jawohl eher du. Du solltest dir Hilfe suchen. Ich war jedesmal Baff.

Jedesmal, wenn ich ihr helfen wollte, ihre Vergangenheit zu bearbeiten, machte sie dicht und drehte die ganze Thematik auf mich. Sie ist Russin. Die Familienbande von Russen ist sehr stark und so steht auch sie unter der Fuchtel ihrer Mutter. Ich konnte ihre Mutter richtig aus ihr raushören, obwohl ich sie nie kennengelernt habe. Die Eltern sind der Meinung, dass nur ein Russe, ihre Tochter zu heiraten hat. Soviel dazu.

Die Zeit ging dahin, es wurde nicht besser. Sie wurde zunehmend eifersüchtiger, checkte sogar meine SMS und meine Nachrichten. Ich war echt geschockt, als ich das sah. Sie tat das einfacch in meinem Beisein an meinem Rechner. Ganz trocken und als wäre das das normalste von der Welt.

Sie zog sich mehr zurück, war immer schlecht gelaunt von der Arbeit, von den Kollegen, von Allem und ich konnte nichts gagegen zun, obwohl ich alles versucht habe. Ich machte ihr jeden Tag Frühstück, kochte jeden Abend für sie, machte den Haushalt, ging einkaufen, verpflegte die Tiere und das neben einer 60StundenArbeitsWoche. Ich redete ihr immer gut zu, wollte ihr helfen, aber sie nahm es nicht an. Sie wurde immer seltsamer. Auf der einen Seite, fragte sie mich öfter, wann ich ihr den endlich einen Heiratsantrag machen würde und auf der anderen Seite, das sie keinen S. mehr von mir wolle, den letzten den ich hatte, auch nur ihrer Güte zuzuschreiben wäre, den S. dürfe ich mir in Zukunft auch woanders holen, solange ich mich nicht verliebe.

Ich verstand die Welt nicht mehr. Wie um Gottes Willen kann man sowas denken? Was geht in solch einem Menschen vor? Sie sagte auch oft, dass ich keine Verantortung für uns und unsere Zukunft übernehmen würde und dass ich ihr nicht erwachsen genug sei. Ich riss mir aber wirklich den Ar. auf, habe eine gute Arbeitsstelle, verdiene gutes Geld, habe eine nettes soziales Umfeld und übernehme aktiv Verantwortung und Empathie gegenüber meinem Umfeld. Verrückt. Sie wollte nie einen meiner Freunde kennenlernen und dann fing sie auch noch an, alle meine Freunde schlecht zumachen, klagte an warum ich gerade heute den und den besuchen wolle....wir wohnten mittlerweile zusammen, sahen uns also sehr viel, daher verstand ich auch das nicht.

Im großen wie im kleinen kümmerte ich mich sehr um sie, achtetete auf die Details und Nuancen in ihrem Verhalten, war immer aktiv da und trotzdem knallte sie mir einen Klopper nach dem nächsten vor den Kopf.

Irgendwann konnte ich nicht mehr und wollte die Trennung. Sie willigte ein, ich schlief 3 Wochen auf der Couch. Sie fand eine Wohnung, wir versöhnten uns wieder und dachten, das es vielleicht gar keine schlechte Idee ist, dass jeder seinen Freiraum hat bezüglich der Wohnungen. Ich half ihr bei der Renovierung, wo ich nur konnte, aber auch ich habe meine Grenzen. Ich war irgendwann aufgerieben, zwischen der Arbeit, der Renovierung und der Rückkehr ihrer alten Verhaltensmuster.

Das Fass zum überlaufen brachte, als ich sie bat, mir einen Tag freizugeben. Ich hatte glaub ich sieben Tage hintereinander jeweils 14 Stunden gearbreitet und war auf. Sie willigte ein. Als sie vom renovieren wieder kam, mußte sich mich verletzen. Sie sagte, ihr Vater wäre nicht sehr begeistert von mir, dass ich nicht mithelfen würde, die Wohnung zu renovieren und das das ja dann auch nicht der richtige Schwiegersohn sein könne. Sie hatte mich nicht verteidigt, sie hatte nicht die Umstände geschildert, in denen ich mich befand. Sie hat es anklagend rübergebracht. Ich platzte. Ich schrie sie an, Ich sagte ihr: Ich habe mich vergessen für Dich. Ich habe noch nie so viel für einen Menschen getan. Ich bin an meine Grenzen gegangen, aber alles was du tust, ist mich zu verletzen

Ich sagte ihr sie solle ausziehen, ich könne nicht mehr. Sie fing an zu weinen und meinte, das könne ich nicht bringen, warum ich sie jetzt nicht in den Arm nehme, ich würde doch sehen, dass es ihr schlecht, ginge, sie würde zweimal vergewaltigt.............

Drei Tage später, saß ich gegen Abend in meiner leergeräumten Wohnung, betrunken, leer und kaputt. Ich war zu einem Freund geflüchtet. Ich konnte mir den Spekatel des Auszuges nicht geben. Sie hatte noch nicht mal aufgeräumt. Überall lagen Müllsäcke und anderes Zeugs. Das sind so Momente, wo man echt gar nichts mehr denkt........

Gut, dann das übliche. Alles gelöscht, weggeschmissen, was mich an sie erinnern könnte. Die nächsten 3 Monate waren die Hölle. Muss ich euch nicht erzählen. Ich reflektierte alles fleißig mit Freunden, Kollegen und auch Therapeuten und alle sind sich einig, dass ich alles richtig gemacht habe und das es an der Frau liegt. Ganz klar. Trotzdem habe ich die Frau 5 Jahre geliebt. Wir hatten wundervolle Momente. Das geht nicht so von heute weg. Mittlerweile weiss ich, das die Leere die in mir ist, nicht das Verlangen ist, sie wieder zurückhaben zu wollen, sondern ganz einfach der Verarbeitungsprozess. Das Loch wird sich aber wieder füllen, das weiß ich und das tut es auch.

Ich schrieb ihr einen kurzen Brief um meinen Frieden mit ihr zu machen. Ich schrieb ihr, das es nicht sein hätte sollen, das die Zeit mit ihr wunderschön war und das ich ihr alles gute für ihr zukünftiges Leben wünsche. Es kam nur ein pampiges:Das wünsche ich dir auch zurück und das wars. 3Monate Kontaktsperre. Nichts kam von mir aus. Dann rief sie an. Ob Post für sie da sei. Nein, nach 3 Monaten bestimmt nicht mehr! Ich nahm es als Anlass, um mich selber spontan zu therapieren und fragte sie wie es ihr ging, darauf kam die Antwort: Mir gehts gut, Ich liebe dich nicht mehr. Ich habe mit zwei Typen geschlafen, jetzt wollen die was von mir, dabei will ich doch nur alleine sein. Ich bin andauernd krank geschrieben und der Arzt sagt, das liege daran, das ich die letzte Beziehung nicht aufgearbeitet habe, da wäre auch noch mehr und sie sollte eine Therapie machen. Ach was! Ich dankte ihr und sagte ihr, dass ich es super finde, dass sie mir noch mal aktiv vor Augen führt, warum ich nicht mehr mit ihr zusammen sein kann. Ich legte auf.

Der Blues überrollte mich und da wären wir wieder bei gestern Abend. Ich war so unfassbar fertig von diesem Psychoschauspiel, dass ich nicht mehr klarkam. Was ist das bloss für ein Mensch? Ich traf mich mit einer Freundin und wir redeten stundenlang. Danach gings mir auch wieder besser.

Fazit: Ich liebe sie nicht mehr. Ich will sie auch nicht zurück. Zeit heilt alle Wunden. Das ist wirklich so. Nichts hilft. Augen zu und durch, so krass es auch sein mag.

Ich fand den Vergleich mit dem Spiegel ganz gut, den ich hier gelsen habe. Das man sich in einem kaputten Spiegel, nie wieder so sieht wie zuvor (in einer Beziehung). Ach und könnte mir einer diesen tollen 4Zeiler mit dem kleinen Mann mit der Krone posten? Danke! Den fand ich super.

Also, mir gehts beschissen, ich kann und will nichts mehr von der Frau. Sie tut mir nicht gut! Ich schaffe das! Der Schmerz ist die Hölle auf Erden. Aber ich schaffe das. Ich sehe gut aus, Ich bin selbstbewußt. Ich habe wahnsinnig tolle Freunde, Ich bin gesund. Ich bin gesegnet. Ich mache bald eine Therapie.....und trotzdem leide ich so unfassbar. Das könnt nur ihr euch vorstellen.

So, das wars. Danke, das ich mir das alles mal von der Seele schreiben durfte. Habe ich noch nie gemacht sowas, aber zur Zeit nutze ich wirklich jede Möglichkeit um das zu verabreiten. Wenn jemand sich dazu äußern möchte, würde ich mich sehr freuen. Danke!

14.02.2012 12:10 • #3


D
Guten Morgen liebes Tagebuch!

Schön, dass es dich gibt!

Gestern war ein Höllentag. Emotional. Die Psyche ist unfassbar. Gestern habe ich mich so beschissen gefühlt, ich habe es nicht verstanden. Es war wie eine Welle der Melancholie, der Trauer. Ich konnte stundenlang nur auf dem Sofa sitzen und war einfach weg und wurde von diesem bösen alten Bekannten zermartert. Dieses Gefühl, dass einen so richtig fertig macht.

Ich verstehe das aber nicht. Ich habe mich von ihr getrennt, die Beziehung hat mich nur noch angekotzt, Ich liebe sie nicht mehr und dennoch sagt mir meine Psyche ja ganz klar, das was nicht in Ordnung ist, oder ist das der Verarbeitungsprozess, der gerade abläuft? Ich konnte nicht schlafen. Ich mußte an sie denken. Es war aber nur wirres Zeug. Ich vermisse sie auch nicht und wenn ich mir meine Kontra Liste anschaue, ist mir wieder klar, warum ich sie verlassen habe. Trotzdem fühl ich mich unfassbar schlecht. Ist das die Leere, die ich erst wieder füllen muss? Ist es das Unbekannte, das Single Sein, was man lange nicht mehr hatte? Was ist das? Ich verstehe es nicht. Meine Freunde unterstützen mich. Alle sagen sowas von, dass es die richtige Entscheidung war und wenn wir darüber sprechen, über bestimmte Aktionen, die Madame gebracht hat, dann ist auch wieder alles klar

Beispiel an mich. Mir wurde früher zum Ende der Beziehung schlecht, wenn ich von der Arbeit zurück zu unserer Wohnung gefahren bin.

Ich habe sie teilweise so gehasst, für ihre Persönlichkeit und dass sie nicht den Willen zeigte, an sich zu arbeiten, obwohl sie in den Tiefen ihres Herzen weiss, dass sie eigentlich daran arbeiten müsste. Dann diese Gehässigkeit auf alles und jeden und diese DauerNegativität. Wach auf, Junge! Es ist die Falsche!

Kontra-Liste für schwere Momente:


- Kein Besuch in der Wohnung von meinen Freunden

- Permanent schlecht drauf

- Keine Hobbies, keine Freunde

- Kein Antrieb für gar nichts

- Nichts mit meinen Freunden machen können

- Permanentes schlechtes Gewisssen machen

- Ich bin nicht erwachsen genug (ich bin 37 Jahre alt und nun wirklich das Gegenteil davon!)

- Ich soll Therapie machen, sie aber nicht (mach ich, sie immer noch nicht)

- Kein S. odere nur wenn Madame dies gütig absegnet


- Permanentes Rumgezicke, dass du mit deinem Leben nichts anstellst (Klar, 60 Stunden Arbeitswochen, viele Freunde, die mit mir was machen und auch sie gerne einbinden würden. Sie möchte aber nicht. Ich habe Hobbies. Sie nicht. Ich wollte sie einbinden, sie will aber nicht. Ich tue alles für unsere Zukunft, sie aber nicht. Total hirnrissig!)

- Permanentes Angekacke das ich sie nicht unterstütze (nfassbar! Ich habe eine Frau noch nie soo selbstvergessen unterstützt.)

- Meinen Facebook Account checken (der Gipfel, ich war geschockt!)

- Meine SMS lesen (der Gipfel, ich war geschockt!)

- Meine Freunde schlecht machen

- Meine Wohnung schei. finden

- Mich alles machen lassen (sauber machen, einkaufen)

- Ihre Eltern (Mutter)

- Sie vertraut mir nicht und ist eifersüchtig. Hasst alle anderen Frauen.

- Ist selbstverliebt und egoistisch.

- Ich musste alles für sie sein (Freund, Liebhaber, Familienersatz)



Jetzt gehts mir schon wieder ein wenig besser. Ich gehe gleich Joggen, mich auspowern, das tut gut. Mal schauen, wie der Tag so wird. Danke, liebes Tagesbuch.

15.02.2012 07:46 • #4


D
Ich glaube, was mich so fertig macht, ist, das ich aus Vernunftsgründen Schluss gemacht habe. Eine reine Kopfentscheidung um mich selber zu schützen. Ich war nicht mehr Ich in der Beziehung. So eine Entscheidung mußte ich noch nie treffen. Wenn ich früher eine Beziehung beendet habe, dann war das klassisch, weil ich sie nicht mehr liebte und es mir dementsprechend auch sehr leicht viel und die Phase danach für mich nicht schlimm war. Hier gestaltet sich das anders. Verstehen tue ich meine Gefühle dennoch nicht.

15.02.2012 08:48 • #5


L
Hi Du, ehrlich gesagt würden mir schon zwei Punkte von Deiner Liste reichen, um die Beziehung zu beenden. Ist ja fürchterlich.

Deine Gefühle für sie kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. Ist es Gewohnheit? Helfersyndrom? Ich meine, sie hat Dir echt fiese Sachen am Telefon an den Kopf geknallt! Da ist es für Dich wirklich Zeit, aufzuwachen! Jeder Gedanke an sie ist verschwendet.

16.02.2012 11:11 • #6


W
Hallo. Das kommt mir bekannt vor... ich habe mich vorhin hier auch angemeldet um andere, ähnliche, Meinungen / Geschichten etc. zu lesen. Auch ich habe vier Jahre für meinen Partner alles gemacht. Bis zur einstweiligen Verfügung Anfang diesen Jahres gegen ihn. Jetzt sitze ich hier und denke, warum habe ich dieses kopfchaos. Sind das Erinnerungen, ist das Wut, ist das wie du sagst ein Verarbeitungsprozess... Vielleicht ist es auch die Fassungslosigkeit darüber was passiert ist und wie es endete.

Aber ich denke, wenn man sich für Jemand anderen so aufgeopfert hat, merkt/fühlt man erst mal wieder sein eigenes ICH und die seelischen Folgen.

Lg

16.02.2012 11:34 • #7


D
Hallo Lady Dai. Danke für deinen Kommentar.

Was soll ich sagen? Wenn man drin steckt sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ich habe mich aufgegeben für sie ohne es zu merken, und sie hat es schamlos ausgenutzt. Ich weiß nicht, wie sie es geschafft hat mich so zu manipulieren, weil ich eigentlich ein sehr reflektierter Mensch bin. Man könnte es mit Liebe erklären. Liebe läßt einen komische Dinge über einen langen Zeitraum tun.

Ich bin mittlerweile der Meinung, dass es Gewohnheit gepaart mit Helfersyndrom und noch einem Teil Restliebe war. So ein Exemplar der Gattung Frau hatte ich noch nicht. Deswegen war mir die Problematik neu und das ist wohl auch der Grund, warum ich so lange gebraucht habe, aufzuwachen. Nun bin ich aufgewacht. Mit Abstand betrachtet ist es eigentlich unfassbar, wie ich mich behandeln lassen habe. Das wird mir so schnell nicht mehr passieren.


Hallo Wicki 456.


Es ist alles was du nennst. Es sind die Erinnerungen, es ist die Wut, die Trauer, die Fassungslosigkeit. Einfach der ganze Katalog und ja, es ist der Verarbeitungsprozess.

Ich liebe meine Ex nicht mehr, könnte mir niemals vorstellen, noch einmal mit ihr zusammen zu kommen, dafür brauch ich mir nur meine Liste und meine Beziehungsgeschichte durchlesen. Aber warum geht es mir dann teilweise so übel? Ich habe exakt die selben körperlichen und psychischen Probleme, wie Menschen die verlassen wurden. Ich denke mittlerweile, das es bei mir eine Art Fassungslosigkeit ist, dass ich das solange mit mir habe machen lassen Der Schmerz ist der Verarbeitungsprozess. Die Leere zu füllen ist gerade meine Baustelle.

Mir gehts mittlerweile etwas besser. Seitdem ich die Sache mit Abstand betrachten kann. Ich bin manchmal einfach nur fassungslos traurig über mich selber. Das ich nicht viel früher die Reißleine gezogen habe. Ich habe mich komplett aufgegeben...unfassbar.


Hier noch ein paar wahnsinnig tolle Textpassagen von Usern aus diesem Forum, (Ich habe mir leider nicht aufgeschrieben, wer es war), die mir helfen sollen und als Wegweiser dienen sollen, wenn es mir mal wieder brutal schlecht geht.

Das Alleine Sein:

Du schriebst, Du seist alleine mit deinen Gedanken, aber auch, dass Dein soziales Umfeld Dich aufgefangen hat.
Ich glaube, ich weiß, wie Du das meinst. Ähnlich fühle ich mich ab und an auch. Trotz der Tatsache, dass der engste Kreis zuhört, sich Gedanken zu mir und der Geschichte macht, ist man letzten Endes mit der Tragweite des Verlustes allein.
Einfach, weil das Ausmaß des Verlustes in jedem Menschen eine eigene und ganz persönliche Qualität darstellt. Das kann von aussen nur begrenzt, nur abstrakt nachvollzogen werden.

Ich merke dennoch, dass die Gespräche mir geholfen haben, immer noch helfen. Alleine, dass mir jemand zuhört, der mich mag, der mitfühlt, ist eine Erleichterung für mich.
Sei dankbar dafür, es gibt hier viele Beispiele von Menschen, die quasi alleine sind mit der Krise.

Es wird besser. Wirklich. Ich habe immer noch meine Löcher (Danke, Du beschissener Montag!), aber die gehen auch wieder. Und danach fühle ich mich langsam aber sicher immer ein Stückchen besser.

Was auch immer Du denkst, vergiss nie, dass Du tief in Dir Du selber bist, dass Du ein Leben hast, und dass diese Krise nur so tut, als sei sie das Ende der Welt.

Lass die Gedanken und Gefühle zu, arbeite daran, sie zu verstehen und später auch zu steuern, dann wird es Dir auch wieder besser gehen.
Das ganze ist ein Prozess.

Am Ende des Tages:

Und am Ende des Tages zählt, dass ich weiß, wer ich bin, wo ich hingehöre und wen ich auf meinem Weg dabeihaben möchte

Der Mangel an Selbstreflexion:

Ich realisiere auch immer mehr, dass etwas vorbei ist, mit dem ich leben, aber nicht glücklich werden konnte auf Dauer.
Der Mangel an Selbstreflexion wird ihr weiterhin das Leben schwer machen, mir aber nicht mehr.
Meine Augen schauen nach vorne. Und ich sehe Menschen, die sich selber kennen, die wissen, wer oder was sie sind, und wo sie hingehören.
Die sich entwickeln, sich hinterfragen und mich begeistern können mit ihrer Klarheit.

Auch ich habe ignoriert, dass wir beide festsaßen, uns einiges vormachten.
Das ist vorbei, auch wenn es ab und an einfach wehtut, dass das Vertraute vergangen ist.

Gewohnheit:

Es ist wahrscheinlich wirklich einfach die Gewohnheit, die mich so auffrisst und nicht wirklich das Verlangen nach ihr. Ich vermisse jemanden, der neben mir im Bett liegt, jemanden der mich abends umarmt, wenn ich von der Arbeit komme, jemanden mit dem ich einfach nur reden kann, jemanden der mich einfach nur liebt und ich ihn - aber ist dieser jemand wirklich sie? Ich weiß es nicht...


Die Kunst:

Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen als man hingefallen ist. (W.Churchhill)

Einsamkeit:

diese Einsamkeit und Traurigkeit kenn ich nur zu gut. Gerade momentan hat sie mich auch eiskalt erwischt. Oftmals ist es nicht mal unbedingt der Partner, den man so schmerzlich vermisst, sondern das Gefühl von Nähe, Wärme und Zärtlichkeit. Dagegen kannst du nicht viel machen, ich lasse die Trauer dann zu, heule mich so richtig aus und danach geht es mir wieder besser. Und ich weiß ja, dass es nach jedem Tief wieder besser geht. Man hat so ein Gefühl, verloren zu sein. Wichtig ist, dass du dich nicht in deine Trauer vergräbst, du musst aus diesem Tief auch wieder raus finden. Ich weiß, dass man auch allein leben und glücklich sein kann. Aber ich wünsche mir auch einen Partner an der Seite.
Ich wünsche dir alles Gute, fühl dich mal gedrückt.


Die Krone

Also, heulen wir, was das Zeug hält, egal.
Und danach: Aufstehen, Krone richten, Weitergehen!


Es hat klick gemacht:

Und auf einmal hat es klick gemacht. Wahrscheinlich war es einfach nur der richtige Zeitpunkt und nicht das Lied an sich, aber ich habe in diesem Moment eine so tiefe unbestimmte Sehnsucht in mir gespürt dass es fast schon weh getan hat. Nicht nach meiner vergangenen Beziehung sondern nach mir selbst. Nach dem Menschen der ich vor der Beziehung war. Dem Mann den ich aus den Augen verloren habe im Laufe der Zeit. Die Erkenntnis wie sehr ich mich in meiner Beziehung von mir selbst entfernt habe hat mich ehrlich erschreckt.

Alle Kompromisse die ich eingegangen bin, alle Grenzen die überschritten wurden, mein ganzer verlorener Selbstwert waren schlagartig so offensichtlich vor mir ausgebreitet, dass ich mir echt an den Kopf gefasst habe. Seitdem hat sich etwas verändert.

16.02.2012 12:08 • #8


F
Huhu DemonCleaner, habe deine Geschichte gelesen. Hatte auch eben eine ausführliche Antwort formuliert. Leider bin ich nicht so PC begabt, irgendwas ist schief gegangen...

Sag mal, hast du bei deiner Ex Partnerin mal über Borderline oder Narzissmus nachgedacht? Komme auch aus einem päd. Berufsfeld und einiges kommt mir da sehr bekannt vor...

Habe meine Geschichte unter dem Thema Mein Ego, der Narzisst und das Ende meiner großen Liebe verfasst. Irgendwie bin ich da auch in einen komischen Strudel geraten.

Nun, Liebe hat niemals etwas mit Schmerz und Trauer zu tun. Ich denke, Menschen die solche Dinge wie du erlebt haben, oder auch ich und einige andere hier, müssen dies lernen und es sich bewusst machen.

Rationale Entscheidungen sind eben so eine Sache. Es dauert lange, wenn Kopf und Bauch nicht im Einklang sind...Der Konflikt ist perfekt. Symptome sind dann eben ua. Magenbeschwerden etc. Der Körper hat immer eine Möglichkeit mittzuteilen, das etwas nicht stimmt.

Grüßle

16.02.2012 12:48 • #9


D
Hallo Flummchen.

Was Alena-52 schreibt, halte ich für dich als einen guten Weg, damit klarzukommen.

Meine Ex ist vielleicht ein bischen narzisstisch, aber nur minimal. Sie ist eigentlich eher in ihrer eigenen Welt gefangen, nicht zur Selbstreflexion fähig, was meiner Meinung nach ihr größtes Manko ist und will einfach nicht an sich arbeiten. Stillstand total.

16.02.2012 13:01 • #10


L
Das ist die richtige Einstellung DemonCleaner. Ich bin sicher, dass es bald total bergauf geht. Du hast vieles erkannt und darauf gelernt.

Wünsche Dir ganz viel Glück, Drück Dich!

16.02.2012 13:19 • #11


D
Ich drück dich auch Lady Dai!

Ab jetzt rocken wir alles in Grund und Boden!

Es kann nur besser werden und das wird es auch, für jeden von uns. Davon bin ich fest überzeugt! Stellt euch vor den Spiegel und sagt: Nicht mit mir! Ich bin toll. DU machst Mich nicht kaputt!


Ach schön, habe gerade einen Therapeuten am Telefon erwischt und wenn ich Glück habe, kann ich sehr bald meine Geschichte professionell aufarbeiten.

Es geht bergauf! Für Mich! Für Euch! Wir schaffen das! Ich glaube an uns!

16.02.2012 13:28 • #12


L
Sowieso! Das ist die richtige Einstellung! Logisch wird es wieder Tiefs geben...dafür kommen aber die Hochs auch wieder schneller.

Schau ich bin seit Mitte Oktober 2011 getrennt...und mittlerweile geht es mir einfach fantastisch! Ich geniesse das Leben und lass es mir gut gehen.

Übrigens die Spiegelnummer klappt !

Nicht unterkriegen lassen, nach vorne schauen, tolle Sachen machen und eben, wenn man hinfällt wieder aufstehen!

16.02.2012 13:42 • #13


L
Muss da noch anfügen, dass ich dachte, er wäre der Mann meines Lebens. Wir wollten heiraten, die ganze Palette...Wenn ich ihn jetzt sehe denke ich, komisch, ER war mir mal soooo nah? Kann ja gar nicht sein....

Komisch wie sich alles ändert....

16.02.2012 13:43 • #14


A
Zitat von DemonCleaner74:

Jedesmal, wenn ich ihr helfen wollte, ihre Vergangenheit zu bearbeiten, machte sie dicht und drehte die ganze Thematik auf mich.

Ich machte ihr jeden Tag Frühstück, kochte jeden Abend für sie, machte den Haushalt, ging einkaufen, verpflegte die Tiere und das neben einer 60StundenArbeitsWoche.

Auf der einen Seite, fragte sie mich öfter, wann ich ihr den endlich einen Heiratsantrag machen würde und auf der anderen Seite, das sie keinen S. mehr von mir wolle, den letzten den ich hatte, auch nur ihrer Güte zuzuschreiben wäre, den S. dürfe ich mir in Zukunft auch woanders holen, solange ich mich nicht verliebe.

Sie sagte auch oft, dass ich keine Verantortung für uns und unsere Zukunft übernehmen würde und dass ich ihr nicht erwachsen genug sei.
Sie wollte nie einen meiner Freunde kennenlernen und dann fing sie auch noch an, alle meine Freunde schlecht zumachen, klagte an warum ich gerade heute den und den besuchen wolle...

Ich half ihr bei der Renovierung, wo ich nur konnte, aber auch ich habe meine Grenzen. Ich war irgendwann aufgerieben, zwischen der Arbeit, der Renovierung und der Rückkehr ihrer alten Verhaltensmuster.

Ich hatte glaub ich sieben Tage hintereinander jeweils 14 Stunden gearbreitet und war auf. Sie willigte ein. Als sie vom renovieren wieder kam, mußte sich mich verletzen. Sie sagte, ihr Vater wäre nicht sehr begeistert von mir, dass ich nicht mithelfen würde, die Wohnung zu renovieren und das das ja dann auch nicht der richtige Schwiegersohn sein könne. Sie hatte mich nicht verteidigt, sie hatte nicht die Umstände geschildert, in denen ich mich befand. Sie hat es anklagend rübergebracht. Ich platzte.

Ich sagte ihr sie solle ausziehen, ich könne nicht mehr. Sie fing an zu weinen und meinte, das könne ich nicht bringen, warum ich sie jetzt nicht in den Arm nehme, ich würde doch sehen, dass es ihr schlecht, ginge, sie würde zweimal vergewaltigt.............

Drei Tage später, saß ich gegen Abend in meiner leergeräumten Wohnung, betrunken, leer und kaputt. Ich war zu einem Freund geflüchtet. Ich konnte mir den Spekatel des Auszuges nicht geben. Sie hatte noch nicht mal aufgeräumt. Überall lagen Müllsäcke und anderes Zeugs. Das sind so Momente, wo man echt gar nichts mehr denkt........

Mittlerweile weiss ich, das die Leere die in mir ist, nicht das Verlangen ist, sie wieder zurückhaben zu wollen, sondern ganz einfach der Verarbeitungsprozess. Das Loch wird sich aber wieder füllen, das weiß ich und das tut es auch.


willkommen

glückwunsch zum hausputz - eine gastritis hängt energetisch mit der angst vor neuem zusammen und der furcht altes zu verdauen.
und ist mit TH6 in zusammenhang - etwas schweres zu tragen haben.

deine ex hat ihrs auf dich projeziert und dein helfersyndrom war ihr ein dorn - sie wollte sich nicht helfen lassen - du hast weiter ihre mama gespielt. und sie in ihrem mädchenhaften verhalten gelassen.

schön, das du klarheit hast, erkannt hast, das es nicht passt, das sie nicht die richtige frau für dich ist - ein klotz am bein - der dich selbst behindert hat, dich weiterzuentwickeln.
richtiger ist : du hast all das mit dir machen lassen,
dich aussaugen und auslaugen lassen!
für was ? für das bischen liebe was sie dir gegenüber gezeigt hat ?
kennst du das von früher ?

das du jetzt leidest hängt mit erwartungen zusammen, mit ego
du bist auch nicht frei in die (liebe) beziehung gegangen,
sondern als retter der welt
und hast dabei vergessen, dich selbst anzuschauen ...

all diese erfahrungen sind jetzt deine chance, sie hat dir immer deinen spiegel vorgehalten - nutze die chance gut, damit du dich sehen und erkennen kannst !

alles liebe!

16.02.2012 13:57 • #15


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