Hallo.
Ich habe nun den Mut,aber nicht zuletzt auch das Bedürfnis mir meinen Schmerz von der Seele
zu schreiben.
Ich kenne Euch nicht im richtigen Leben.
Mir wird es gut tun,denke ich.
Alles begann vor 16 Jahren.Meine Frau und ich waren damal sechs Jahre zusammen.
Sie ist fast 11 Jahre jünger als ich.Eine schöne, intelligente und mit anderen recht kommunikative Frau.Sie war 23 und ich 34 als wir uns auf der Arbeit 1994 kennen lernten.
Kurz vor ihrem Geburtstag im Jahr 2000,hatte ich zunehmend den Eindruck sie würde nur noch mit mir
schlafen,weil sie glaubte,ich würde das brauchen.Ich machte immer den Anfang,von ihr kam nie der
erste Schritt,keine Versuch der Verführung,nada.Zuvor hatte ich immer das Gefühl sie würde die körperliche Liebe mit mir ebenso genießen wie ich.
Ich liebe S. und mag fast alles,so lange es beiden Lust bringt.
Ich habe abgewartet was passiert,wenn ich meinerseits keine körperlichen Annäherungsversuche
mehr unternehme,da ich Almosen-Sex,so empfand ich das,nicht wollte.Ich fühlte mich danach wirklich mies.
Alle Versuche meinerseits das Thema körperliche Zärtlichkeit und Begehren zu thematisieren schlugen fehl.Vorschläge eine Paartherapie oder auch nur eine hormonelle Analyse ihres Blutes zu veranlassen,schlug sie aus.Davon hielt sie nichts.Sie selber konnte mir als Erklärung für ihr mangelndes Interesse an mir als Mann nur sagen,sie wisse es auch nicht.Sie braucht das eben nicht.
Ich solle mir doch dafür eine Frau nebenbei suchen.Das wäre okay.
Wer es glaubt.....Sie war sich sicher,ich würde das nie machen.
Ich war nie der Typ für one night stands ,S. ohne Gefühle war nie mein Ding und so habe ich im Verlauf der Jahre meine rein körperlichen Rudimentärbedürfisse mit mir selber abgehandelt.
Die Sehnsucht nach Zärtlichkeit,Intimität,nach dem Gefühl angenommen und gewollt zu werden,sich fallen lassen zu können,sich als Mann zu fühlen und rückhaltlos geliebt zu werden, wurde selbstredend nicht erfüllt.
Mit der Zeit gab jch es auch auf zu reden und habe mir das körperliche Begehren gegenüber meiner
Frau quasi aberzogen.Mittlerweile empfinde ich körperlich nichts mehr ihr gegenüber,selbst das Bedürfnis sie zu berühren ist nicht mehr da.
Ihr schien das alles so recht,sie sprach nie darüber und machte auch keinerlei Anstalten mich auch nur mal in den Arm zu nehmen.
So lebten wir ein relativ harmonisches Leben,wie Bruder und Schwester.
Wir gingen höflich und respektvoll miteinander um und wirkten auf Außenstehende sicherlich glücklich.
Ich selber redete mir auch ein,das ich keine körperliche Liebe brauche und dass das tiefe Verstöndnis und die Freundschaft zwischen meiner Frau und mir,mehr wert sei als all die Dinge,die wir nicht miteinander hatten.
Ich hatte meine Frau in all den Jahren ohne S nie betrogen,oder es auch nur versucht.
Im Dezember vorletzten Jahres,an Heiligabend machte ich ihr einen Heiratsantrag,um ihr nocheinmal eindrücklich zu zeigen,wieviel sie mir bedeutet und das ich sie so liebe wie sie ist.
Letztlich erhoffte ich mir wohl auch,das sie doch nochmal versucht zu ergründen,warum sie mich nicht begehrt.Oder körperlich nichts empfindet.Um unserer Liebe und eines ganzheitlich erfüllten Lebens willen.
Wir fuhren am Tag nach unserer Hochzeit in ein wunderschönes,einsames Ferienhaus in der Provence.Es hat einen grossen Pool,nur für uns allein.Weit und breit kaum eine Seele den ganzen Tag und wir konnten sehr leicht bekleidet oder auch *beep*,schwimmen und in der Sonne liegen.
Wir genossen das savoir vivre und fühlten uns wohl miteinander.
Aber eine Hochzeitsnacht gab es nie.
Wieder zuhause,distanzierte sich meine Frau zunehmend von mir.
Sie hatte neben ihrer sehr fordernden Arbeit angefangen zu studieren und stürzte sich in beides zu 110%.
Die wenigen körperlichen Berührungen und auch das was uns wirklich verbunden hatte,unsere tiefe Freundschaft,wurden von ihrer Seite nun auch auf das Minimum reduziert.
Wenn sie nicht auf der Arbeit war,bis zu 10 Stunden am Tag,lernte sie für Klausuren oder war verständlicherweise müde.Gemeinsame Unternehmungen fanden nicht mehr statt.
Ich dachte okay,das ist eine Phase von dreieinhalb Jahren und auch das hälst Du durch.
Aber mein emotionales Defizit wurde langsam unerträglich.
Ich war völlig alleine in meiner Ehe und da ich nicht arbeitete,zeitweilig nicht zum Sport konnte,nicht in meine Werkstatt oder Motorrad fahren,vereinsamte ich zunehmend.
Ich habe keine Freunde oder andere Menschen mit denen ich reden kann.Das war immer meine Frau.
Mein Freund,meine Liebe,mein Leben.
So steht es in unseren Eheringen.
Zu mir muss man noch sagen,dass ich im Januar 2015 eine Sehnenabriss in der Schulter hatte.
Über dreissig Jahre am Eisen,fordern ihren Tribut.Der Sport ist nach meiner Frau immer mein Lebensmittelpunkt gewesen.
Bedingt durch die Verletzung war ich 3 Monate arbeitsunfähig und konnte kaum trainieren.Nach dem Urlaub wurden meine Beschwerden an der Wirbelsäule immer grösser und ich entwickelte eine Fussheberparese und kaum noch zu beherrschende Schmerzen.Nachts,wenn ich erwachte stürzte ich fast,weil es mir die Beine wegzog.
Die schon länger bekannte Spinalkanalstenose,welche bis dahin mit Facetteninfiltrationen therapiert wurde,musste nun dringend operiert werden.Das war im September 2015,kaum das ich wieder einigermaßen im Training war.
Die Op verlief gut,die Parese war weg und anfänglich auch die Schmerzen.
Für jemanden der körperlich sehr aktiv ist,kam eine schwere Zeit.Sechs Wochen nichts machen.
Danach vier Wochen Reha.Dort konnte ich endlich wieder beginnen mich zu belasten und ich machte sehr engagiert bei allen Therapien mit.Ich hatte meine Ernährung angepasst und war in Form geblieben.Allerdings hatte ich schon mehr als 8Kg hart erarbeiteter Muskulatur durch die das mangelnde Training,erst die Schulter,dann der Rücken,verloren.Mittlerweile sind es 13 Kilo.
Egal,es würde schon wieder aufwärts gehen und aufgeben ist keine Option.
Allerdings wurden während der Reha die Schmerzen wieder stärker und ich konnte zuhause nurmehr mit starken Schmerzmitteln durch den Tag kommen.
Ich wurde in die stationäre Schmerztherapie eines Uniklinikums aufgenommen.Die drei Wochen dort brachten mir sehr viel.In jeder Hinsicht.Die Einzelgespräche mit der Psychologin taten richtig gut und jch wurde mir bewusst,dass ich mich wirklich in eine andere Frau verliebt hatte.
Dazu später mehr.
Nach der Schmerztherapie,bei der ich auch medikamentös sehr gut eingestellt wurde,ging es mir so,dass ich die Wiedereinglierung in Angriff nehmen wollte.Ich arbeite im Dreischichtsystem auf einer Intensivstation seit 26 Jahren und dachte bis zur Rente das noch irgendwie durchhalten zu können/müssen.
Die körperliche Belastung ist zwar hoch,aber weit schlimmer ist die seelisch-emtionale Belastung für mich mit zunehmender Zeit im Beruf zu ertragen.
Egal,irgendwie würde es schon gehen.Ich bin ein Kämpfer,wenn ich muss.
Zwei Tage vor dem ersten Tag der Wiedereingliederung hob ich einen Wasserkasten an.Sehr starke Schmerzen waren die Folge und die Parese war auch wieder da.Ein MRT ergab die Diagnose
Gleitwirbel und der verschobene Wirbel drückte auf das Rückenmark.
Erneute Op unabdingbar.Diesmal Versteifung zweier Wirbel mit Cage und Titanschrauben.
Alles auf Anfang,oder noch dahinter zurück.
Die Op verlief erneut gut,aber im Aufwachraum sah man Auffälligkeiten im EKGund ich übergab mich.
Notfall Coro,aber ohne Befund.Wahrscheinlich durch ein zuviel an Narkosemitteln und anschließendem
Versuch diese zu antagonisieren kam mein Herz nicht ganz mit.
Meine Frau war,nach ihren eigenen Erzählungen,die Einzige die Ruhig blieb.Alle anderen,langjährige Arbeitskollegen und mich mögende Ärzte hatten Angst um mein Leben.
Ich kämpfte mich emotional allein gelassen,durch die nächsten schlimmen Monate,inklusive einer weiteren Reha,aber die Schmerzen nahmen erneut zu.Die Parese blieb diesmal.
Das nächste MRT zeigte einen Abszess im Op Gebiet und ich musste nun 6 Wochen ein Antibiotikum schlucken.Gott sei Dank ergab das nächste MRT einen deutlichen Rückgang des Abszesses,aber es sind noch Schwellungen und Ödeme vorhandenDie Parese mag damit zusammenhängen und eventuell noch weggehen.In sechs Wochen soll ich wieder ins MRT.
Ich bin seit über einem Jahr arbeitsunfähig und hatte keinen Tag ohne Schmerzen seit mehr als einem Jahr.Ich will mich hier nicht ausheulen,das alles ist ein Teil der Vorgeschichte zu meiner Affäre.
Nicht um diese zu rechtfertigen,aber vielleicht um etwas besser meine Seelenlage zu begreifen.
Schon während der ambulanten Physiotherapie die ich für meine Schulter bekam,lernte ich Sie kennen.E.,so heißt sie,war meine Therapeutin.
Wir verstanden einander auf Anhieb sehr gut und für mich war es schön,dass mir jemand zuhörte und mir Mut machte.Meine Frau interessierte sich absolut nicht für meine Therapie oder meine Befindlichkeiten.
Zu sehr war sie eingebunden in den Job(sie jst meine direkte Vorgesetzte) und in ihr Studuim.
E,die Physiotherapeutin,war ganz anders.Sie hörte mir zu und schien wirklich an mir interessiert.
Auch folgte ich gerne ihren Erzählungen,selbst wenn sie über Belanglosigkeiten sprach war fas wundervoll.Ihre Stimme hat ein wunderbares Timbre und allein sie zu hören erregt mich körperlich
Ich fand sie immer attraktiver mit jeder Therapieeinheit.
Wie sie das alles managte,die Familie,ihren Job in der Praxis und noch private Therapien bei ihr zuhause im eigenen Haus(des Mannes) beeindruckte mich auch sehr.
Sie war perfekt.
Ihre wunderschönen Augen,ihre Wahnsinnshände,so feminin und doch so kraftvoll,
ihr perfekter Körper,zierlich und doch stark und durchtrainiert.Alles an ihr war wie es mir nicht schöner hätte erträum können.Und dann ihre Fähigkeit zuzuhören und auch von sich etwas preus zu geben.
Das war noch viel schöner,wertvollerund attraktiver als ihre Physis.
Natürlich es gibt wie immer ein Aber.
Sie hat vier Kinder und ist seit 16 Jahren verheiratet.
Darum und weil ich mir nie hätte vorstellen können das so ein toller Mensch mich attraktiv findet,
unterließ ich jede Form der Annäherung.
Während meiner vermeintlich letzten Therapie flaxten wir herum und waren albern wie Kinder.
Ihre göttlichen Hände hatte ich schon oft gespürt,rein therapeutisch wohlgemerkt.
Es tat so gut von ihr angefasst zu werden und ich genoss heimlich jede Berührung.
Ich ließ mir nie etwas anmerken oder machte zweideutige Bemerkungen.Ich bin eher zurückhaltend im Umgang mit Frauen und mag es nicht wenn Männer sich frivol ihnen gegenüber äussern oder dazu neigen Verhalten überzuinterpretieren und aus jedem unverbindlichem Lächeln einer Frau meinen
Interesse oder mehr herauslesen zu können.
Wie gesagt,wir waren locker bis dato im Umgang miteinander gewesen,wir duzten uns auch,aber wir warten immer die therapeutische Distanz.
An diesem Tag war es anders und ich spürte eine regelrechte elektrische Ladung zwischen uns,hätte aber nie gedacht,das es ihr auch so ergeht.
So eine Wahnsinnsfrau sollte sich für mich interessieren?Unmöglich,dachte ich.
Ich wollte mir nicht etwas einbilden,nur weil ich es mir wünschte.
Zum Abschied meinte ich,falls ich denn am Rücken operiert werden müsse,würde ich gern wieder mit ihr Therapie machen.
Sie antwortete,sie würde sehr gern mit mir arbeiten,wisse aber nicht ob das eine gute Idee wäre erneut zusammen zu kommen.Sie fände das zu gefährlich.
Ich hätte doch sicherlich auch das Kribbeln zwischen ihr und mir bemerkt.
Ich konnte kaum glauben was ich hörte und spätestens da war es um mich geschehen.Ich war verliebt,aber ich fand es richtig sie nicht mehr zu sehen.
Sie verheiratet,ich verheiratet.Sie mit vier Kindern.Das war von Anfang an eigentlich aussichtslos.
Ich brachte einen Tag später selbstgemachte Tortletts für die netten Menschen der Praxis vorbei.
Das hatte ich ihnen versprochen.
E. hatte der Empfangsdame ausdrücklich gesagt,falls ich vorbei käme,möchte sie benachrichtigt werden,um sich nochmals zu verabschieden.
Wir plauderten recht nett alle zusammen und zum Abschied nahm E. mich zärtlich in die Arme und drückte mich etwas zu lange an sich.Mein Körper vibrierte,mein Herz stand in Flammen.
Ja,ich weiß,da hätte Schluss sein müssen.
Am nächsten Tag schickte sie mir eine SMS,bedankte sich für die Leckereien und fragte ob wir uns mal auf einen Kaffee treffen sollten.
Meine Antwort war ja.
tbc.
21.11.2016 08:07 •
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