Hallo Forum!
Seit ungefähr einer Woche lese ich hier interessiert mit, habe auch schon mal versucht unter Gedichte und Zitate mein Chaos kreativ zu ordnen. Nun ist es also auch an der Zeit, meinen Gedanken hier Ausdruck zu verleihen. In der Hoffnung, es gibt Menschen da draußen, die vielleicht ähnliches erlebt haben, die evtl. auch durch meine Geschichte spüren mögen: Sie sind nicht allein!
Wollte mich eigtl. kurz fassen, wollte meine Erlebnisse in kompakter Form wiedergeben, aber das wird der Komplexität der ganzen Geschichte nicht gerecht. Deswegen will ich nun mal beginnen, alles der Reihe nach..
Der Grund, warum ich hier schreibe ist die Tatsache, daß eine Frau, die mir unglaublich viel bedeutet, vor ca. einer Woche eröffnet hat, daß sie nur mehr ein freundschaftliches Verhältnis zu mir pflegen möchte und daß sie jemanden kennengelernt hat. Das mal zur Einleitung. Aber davor ist so viel mehr geschehen...
Zunächst noch zu mir, ich bin männlich, 37 Jahre alt. Habe vor Ihr noch kaum s.uelle Erfahrungen sammeln dürfen (Sie ist 29). Alles, was davor war sind halt so Erfahrungen gewesen, die man so als Teenager macht. das war bei mir auch alles sehr spät erst ...
Aber so mein allererstes richtiges Mal, das habe ich mit dieser Frau erfahren dürfen..
Ja, es ist eine lange Geschichte, und hoffe, sie wird dennoch gelesen...
Ich kenne Sie nicht erst seit gestern. Ich kenne Sie bereits, seid sie noch ein junges Mädchen war.
(Sie ist die jüngere Schwester meiner besten Freunde, das ist bestimmt wichtig zu erwähnen, um diese ganze Komplexität zu verstehen).
Sie ist dann herangewachsen, habe immer schon irgendwie ein Auge auf Sie gehabt, habe gesehen, wie Sie zur Frau wird. Habe mitbekommen, welche Beziehungen Sie bisher durchlebt hat und von Ihr dann später auch erfahren, daß sie da teils auch heftige Erfahrungen gemacht hat...
Der leidenschaftliche Teil meiner Geschichte beginnt vor ca. drei Jahren. Sie ist mit Ihrem damaligen Freund auseinander gegangen, haben sich wohl auch irgendwie auseinandergelebt...
Es begann mit netten Gesprächen so übern Zaun usw. (Ihre Brüder wohnen in meiner Nachbarschaft, Sie ist Teil unserer Clique und wir haben alle immer schon so einiges unternommen miteinander).
Wir haben Telefonnummern getauscht, gesimst, weiter Gespräche geführt..
und eines Tages, auf einer privaten Feier sind wir uns zum ersten mal näher gekommen, haben uns geküsst, leidenschaftlich .... mehr ist da noch nicht passiert...
wir haben beide gespührt, daß wir mehr wollten, haben noch Möglichkeiten gesucht, dies auszuleben..
(In all der Zeit bis heute war es irgendwie ein Tabu, daß wir uns offen als Paar vor den anderen dargestellt haben, vielleicht war auch diese Heimlichtuerei ein Problem, was letztendlich dazu führte, daß wir uns nicht auf ein festeres Verhältnis haben einspielen können..)
Die Momente kamen, wo wir für uns sein konnten, wo wir Intimität und Leidenschaft erlebt haben.
Es war für mich die schönste und beste Zeit meines Lebens...
Dieser Zustand hielt vielleicht so ein halbes Jahr...
Sie war sich da nicht sicher, wie es mit uns weiter geht bzw. hat damals schon zum ersten mal gesagt, es beruhe mehr auf Freundschaft. Das habe ich dann auch so akzeptiert (Wenn natürlich auch schon ein bisschen traurig aber damals bin ich damit gut zurechtgekommen)
Nun Sie hat damals gemeint, daß Sie nicht weiß, wie es dann weiter geht, erstmal Freundschaft, nix erwarten usw. aber auch die Möglichkeit nicht außschließen, daß, nach einiger Zeit, mehr draus werden könnte...
Haben dann, nach einiger Zeit auch wieder angefangen, mehr miteinander zu unternehmen..
Ja, ich gebe zu, die erste Zeit mit Ihr war auch von mir aus sehr stark darauf bedacht, mit ihr intim zu sein, einfach alleine mit ihr zu sein, Leidenschaft geniessen usw.
dass es doch aber auch wichtig ist, normale dinge in zweisamkeit miteinander unternehmen zu können habe ich damals ned so richtig wahrgenommen. und ab da kam wohl diese Flaute, was die Intimitäten anbelangte....
Die große Flaute war wohl so im Jahr 2013. Gegen Ende sind wir uns dann doch wieder nähergekommen..
haben letztes Jahr doch wieder ein paar mal miteinander geschlafen.
Doch irgendwie, in all der Zeit, haben wir nie unser Verhältnis definiert....
Lag es an mir, daß ich meine Gefühle nicht offen ausgesprochen habe, die sich im Laufe der Zeit bei mir entwickelt haben?
Ich war immer in dem Glauben, warum Worte suchen und Ausdrücken? Ist nicht die Tat und die Zuneigung, die man jemandem körperlich schenkt, Zeichen genug für eine Liebe, für den Wunsch einer Beziehung?
Es hat sich für mich zumindest so angefühlt...
Ja, die Momente waren wieder da, wo wir uns wieder Nahe gekommen sind...
Und es fühlte sich alles gut an. Ja, es war ein offiziell ungeklärtes Verhältnis (Beginn einer Beziehung? Freundschaft plus? Oder was auch immer?)
Aber war in dem innigen Gefühl, wähnte mich in der Sicherheit, daß es so mit uns weiter gehen könnte.
Ab da hab ich auch wirklich gespührt, daß ich es will, eine richtige, feste Beziehung mit ihr führen.
Aber warum, warum nur habe ich das nicht ausgedrückt, nicht gesagt, nicht einfach mal gesagt, daß ich sie liebe?
Für mich war das schon immer etwas großes, dieses Mysterium Liebe. Ich wollte diese Worte nicht leichtfertig sagen, wollte mir absolut sicher sein, wenn ich Ihr eröffne Ich liebe dich ..
So kam eben die Sicherheit und die Gewohnheit, wo man dann denkt: Nun, alles ist doch gut, wir sind doch schon in einer Beziehung, müssen das doch ned so exakt in Worte fassen?
Sie hat auch ned viel gesagt zu dem Thema...
Wollte unser Verhältnis auch nicht mit Alltag belasten, wollte einfach schöne Stunden haben. Klar, haben wir viel über Gott und die Welt diskutiert, aber wir haben nie so richtig über uns selbst gesprochen.
Dennoch war für mich alles wieder auf dem richtigen Weg, weil wir ja diese schönen Stunden einfach hatten usw. ..
Die Wendung, so denke ich, kam Anfang diesen Jahres.
Ich hatte schon immer sehr viele Belastungen mit meiner Arbeitsstelle.
Dazu kam, daß ich eine OP vor mir hatte, die ich Mitte Februar habe ausführen lassen.
Habe mir viel Gedanken deswegen und Sorgen gemacht, alle Bekannten haben mir Mut zugesprochen, auf der anderen Seite mich aber auch bissle getadelt, naja, das sind doch Routineeingriffe, alles nicht so schlimm. Klar, letzten Endes war das ja auch so (War jetzt knapp 7 Wochen krank, fange jetzt wieder zu arbeiten an).
Zum Jahreswechsel stand im Raum, daß wir alle gemeinsam in Urlaub fahren wollen. (Unser Freundeskreis inklusive mir und meiner Geliebten)
Alles war fast klar, hätte man nur noch so paar I-Tüpfelchen ausklügeln müssen, und es wäre eine runde Sache geworden. Habe mich von Anfang an riesig auf den Urlaub gefreut, auch, weil Sie dann mit dabei gewesen wäre und wir dort vielleicht auch wieder tiefsinnig Zeit gefunden hätten, uns näher zu kommen und das auch vor den anderen endlich mal offen zu besiegeln usw.
Dann kam so ne Situation Anfang Januar, kann es immer kaum noch fassen, da wollten wir alle gemeinsam ins Kino gehen.
Ab diesem Punkt hier sind wohl einige Missverständnisse aufgelaufen, für die ich wohl nichts kann, aber dennoch mir auch wahnsinnige Vorwürfe mache...
Einer unserer Freunde hat gesagt, wir treffen uns am nächsten Tag um die und die Uhrzeit.
War dann soweit klar. Hat sich aber herausgestellt, er meinte nicht die Uhrzeit als Treffpunkt, sondern da ist Beginn der Vorstellung!
So hat mich am nächsten Tag ein anderer Freund angerufen und hat gemeint, kannst du in 10 Minuten fertig sein? Gab nen Mißverständnis, ist nun schon ne Stunde früher.
Sie geht nicht mit, hat er gesagt. War sehr verwundert, daß Sie nicht mitgeht, in dem Moment, wo wir doch Stunden zuvor telefoniert haben und sie sich darauf gefreut hat. Nun, Sie hat wohl kurz gemeint, sie ist noch nicht ganz sicher, ob sie mitgeht, aber im großen und ganzen eigtl. schon...
Deswegen die Ernüchterung als Ihr Bruder sagte, Sie geht nicht mit.
Nun gut, dachte ich, Es gehe ihr nicht gut, und sie hat sich bei ihm abgemeldet.
Dann das fatale: Wir fahren los, sind schon unterwegs, sie ruft ihren Bruder an; wo wir wohl sind!
Es war ein riesen Mißverständnis.
Ja, sie hatte sich zurechtgemacht, sich gefreut auf diese Vorstellung, hätte wohl danach noch mit mir Zeit verbracht.
Hat mir während der Vorstellung eine SMS geschickt, wo sehr sauer war und quasi da den Urlaub gestrichen hat. Alle können Sie mal und Urlaub is gestrichen usw. ..
Von da an, hatte ich sofort auch keine Lust mehr auf diesen Urlaub, wenn Sie nicht mitginge, wollte ich auch nicht.
Hab ihr das dann am Telefon erklärt, mich auch für die Situation mit dem Kino entschuldigt.
Nun, ich konnte ja auch nichts dafür, es gab wohl irgendein Mißverständnis zwischen Ihr und Ihrem Bruder, warum nur fühlte ich mich so daran beteiligt?
Jedenfalls haben wir dann nicht weiter über den Urlaub gesprochen. Für mich war die Sache gegessen.
Musste dann aber einige Wochen später erfahren, daß doch alle zusammengekommen sind und die Sache buchen wollten. Wo bleibe ich, haben alle gefragt? (Das habe ich übrigens von ihr erfahren, von den anderen hat kaum einer Anstalten gemacht, mich näher zu informieren)
Sie hatte sich allerdings auch gewundert, wo ich bleibe ..
Habe dann erklärt, daß ich doch davon ausgegangen bin, Sie wolle nicht mitfahren...
Ja, und war dann erstaunt, daß sie dann plötzlich doch wollte?
Versteht ihr, ich begreife das einfach nicht: Wenn sie aus einer gewissen Wut, Versetztheit heraus so reagiert und schreibt, Urlaub ist gestrichen, klar, kann ich das verstehen...
Aber ich kann doch nicht mal was für diese Situation...
Dann mache ich deutlich, wenn Sie nicht fahren will, will ich auch nicht..
Das hat sie dann auch gesagt, daß es sie einengt, wenn ein Partner auf sie so fixiert ist, und quasi alles über Bord wirft (Die Urlaubsplanung canceln, welche auch die anderen Freunde betrifft usw.)
Aber ich war in einem so tiefen Loch, als sie diese SMS nach der Versetzung geschickt hatte.
Und warum kann Sie mir dann nicht mitteilen, daß Sie es so nicht gemeint hat, daß sie doch fahren würde?
Jedenfalls Missverständnisse über Missverständnisse, was diese Sache anbelangt....
Dann rückte der Termin meiner OP näher...
Am Wochenende zuvor wollten zwei meiner Leute ausgehen.
Für mich war klar, daß ich nicht mitgehen wollte, war aufgeregt, wegen der OP nächster Woche und wollte mich einfach nur ausruhen.
Es wollten zunächst wirklich nur zwei meiner Leute mitgehen...
Doch dann irgendwie kamen alle in Laune und alle sind mit, außer mir...
Ja, sie ging auch mit den anderen aus...
Und ich hatte div. komische Gefühle, Vorahnungen, weiß der Kuckuck, warum ich sowas habe..
Es kam, wie es kommen musste: Sie lernte an diesem Abend jemanden kennen.
Hat mit ihm halt bissle getanzt, bissle was getrunken und so...
Hat Sie mir am nächsten Tag dann auch geschildert.
Ich machte mir da aber keine Sorgen, weil sie auch sagte, sie hätte mit ihm nur bisschen so rumgetanzt und so....
Es hat sich jedoch herausgestellt, daß habe ich von ihr vor einer Woche erfahren, daß sie sich in der Zwischenzeit paar mal mit ihm getroffen hat.
Ja, es würde sich etwas entwickeln zwischen den beiden, hat sie gemeint.
Bitter ist für mich die Erfahrung, daß sie das Kennenlernen mit Ihm in der Zeit vollzogen hat, wo ich ja quasi zuhause im Krankenstand war und fast nichts unternehmen konnte.....
Versteht Ihr, das alles ist so frisch, kaum zu glauben, daß es so gekommen ist.
Meine Gedanken kreisen hin und her....
Ich frage mich wirklich, an welche Stelle in dieser ganzen Geschichte hätte ich noch einlenken können?
was hätte ich tun können, damit diese Missverständnisse aus dem Weg geräumt werden können?
Aber da war ja dieses Tabu, daß wir vor den anderen kaum zugeben konnten oder wollten, daß wir uns treffen...
Hätte ich verhindern können, daß sie an dem Abend mit ausgeht und dadurch diesen Mann kennenlernt?
Oder war vielleicht das alles vorprogrammiert, hat es alles so kommen müssen letztendlich, weil wir nie intensiv über uns und unsere gefühle gesprochen haben?
Ja, das macht mich am allermeisten fertig: Diese Zerfleischung in Schuldgefühlen und die Tatsache, daß es so abrupt kommt, daß sie sagt Nur Freundschaft.
Und das da wieder ein anderer Mann in Ihrem Leben ist ...
Wenn er nicht wäre, hätte ich eine ehrliche Chance gehabt, unser Verhältnis voranzubringen und es doch noch als feste Beziehung zu definieren?
Fragen über Fragen, über Fragen...
Wir haben uns auch schon ausgesprochen, schon paar mal, also teils persönlich, teils telefonisch.
Sie wünscht sich sehr eine Freundschaft mit mir, und ich auch mit Ihr.
Den Kontakt zu Ihr vollkommen abzubrechen würde bedeuten, meinem Freundeskreis auch den Rücken zu kehren.
Was ich aber nicht möchte, da ich kaum soziale Kontakte habe und mir meine Freunde auch sehr wichtig sind...
Oder besteht noch irgendeine Chance? Ist es vielleicht von ihrer seite her doch nur so eine flüchtige, heftige Liebesbeziehung mit diesem neuen Mann?
Klar, sieht sie jetzt in ihm all das Glück dieser Welt... aber es ist noch so frisch....
nun ja, das ist wahrlich nur ein Auszug aus dieser ganzen Geschichte, wenn auch ein verdammt großer..
Ich will irgendwie vernünftig mit der ganzen situation zurecht kommen....
Aber so sehr würde ich mir in meinem Leben mal wünschen, daß nicht nur die vernunft bestimmt, wo es lang geht, sondern das auch mal das herz seinen gerechten anteil erhält...
01.04.2015 13:18 •
#1