Meine Haltung zum Thema Affären

Heute Abend will ich aber eigentlich einfach nur dankbar sein, für diesen schönen Tag, den wir als Familie hatten. Genau dafür bin ich damals zurück zu meinem Mann, weil es einfach unerträglich für mich war, meine Kinder nicht mehr bei mir zu haben. Auch meinen Mann möchte ich nicht mehr missen. Er und meine Kinder gehen toll miteinander um und ich bin sehr stolz darauf, dass wir das so gut hinbekommen haben. Gemeinsam!

@Shedia_ oink, ich glaube du musst dir das ganze mehrfach immer wieder reinhauen,, damit du es selbst glaubst
Zurückgekehrt bist du, weil dein Lover dich abserviert hat, sonst wärst du bei ihm,,....
Eher ein Ei drüber schlagen, anstelle des Weihrauchs.

Zitat von Shedia_:

Meine Freundin hätte ihre Ehe auch erhalten können

Echt, hätte sie?
Gehören dazu nicht zwei?

Und, erinnerst du dich noch, wie schmerzlich, dein Weg war, die Ehe, die du zunächst gar nicht mehr wolltest, zu erhalten?

24.1.2018

Deine Worte:

Zitat:

Ihr seht also, es war ein langer steiniger Weg bis heute. Ich verstehe sehr gut, dass nicht alle diesen Weg nach einer Affäre gehen können oder wollen, auch weil ihnen die Unterstützung fehlt. Da hatte ich wirklich sehr großes Glück.

Glück - und dein Mann, das hat die Ehe gerettet - nicht du. Du hast jahrelang hier im Forum, deinem Am nachgeheult, von wegen, deine Freundin ist neidisch

Eigenes Verhalten, bzw. Miss-Verhalten auf andere zu projizieren - es ist
bei ANDEREN sehr auffällig erscheinend, auffälliger, als bei einem selbst!?
Scheint so.

@Shedia

DEIN Leben machst du an ANDEREN fest...nicht an deinem eigenen.
Der EM war´s, der AM war´s, die Freundin war´s/ist´s (wieder). Das hat
Gründe, die du offengelegt hast. Waren das wirklich alle Gründe?
Deine - sorry - Baustelle/n (nicht missverstehen) sind es, die dich selbst
genug geschäftigen würden, bekämen DIESE Stellen wirklich deine
volle Aufmerksamkeit.
Deine Nebelbomben sind auffällig, weil du damit von dir selbst ablenkst.
DU wirst das inzwischen eher unbewusst machen. Ist das in Fleisch und
Blut übergegangen?
Du ziehst immer Andere heran, die dich zwar nerven, weil.... Allerdings
lässt dich das NICHT zu dem kommen lassen, was du willst.

Formuliere für DICH, was DU wirklich willst!

Mögliche Reha - vllt. wirst du dort gleich zu Beginn gefragt, was DEINE
Ziele sind. Vllt. auch, was DU bereit bist, selbst dafür zu tun - und zwar
bereits in der Reha beginnend. Und sei dir im Klaren - eine Reha ist
auch nicht mehr als eine Hilfe zur Selbsthilfe hin!

Zitat von Heffalump:

Glück - und dein Mann, das hat die Ehe gerettet - nicht du. Du hast jahrelang hier im Forum, deinem Am nachgeheult, von wegen, deine Freundin ist neidisch

Ach Heffalump, du hast natürlich Recht. Ich habe mich nicht gerade mit Ruhm bekleckert und ja, mein Mann hat den größten Anteil daran, dass unsere Ehe gerettet werden konnte. Ich musste dazu aber auch etwas tun.

Ich musste mich z.B. mühsam und langwierig vom AM entlieben und ich musste mir eingestehen, welche Funktion ich sehr wahrscheinlich für ihn hatte. Das war sehr schmerzhaft. Ich möchte diese Zeit nicht noch einmal durchstehen müssen. Dieses Forum war die einzige Möglichkeit, über meine Gefühle zu reflektieren. Niemand sonst hätte dafür Verständnis aufgebracht. Meine Freundin war ja in dieser Zeit gefühlsmäßig in der anderen Situation.

Sie wurde von ihrem Mann betrogen und zwar nicht nur S. sondern auch emotional. Ich denke, für sie war es das schlimmste zu wissen, dass er wirklich bis über beide Ohren in diese andere Frau verliebt war. Den S. Part hätte sie ihm wohl einfacher verzeihen können. Schließlich war sie selbst ja auch kein Kind von Traurigkeit.

Ich habe immer versucht ihr klar zu machen, dass sie beide viel zu lange mit dem Feuer gespielt haben. Es war nur eine Frage der Zeit, wann sich einer von beiden ernsthaft verliebt. Dass er es war, war eigentlich Zufall. Und anders als mein Mann, der wirklich geduldig und sensibel war, agierte sie dann völlig kopflos.

Sie machte ihm das Leben zur Hölle, brachte seine Kinder gegen ihn auf und trieb ihn förmlich aus dem Haus. Wie zu erwarten war, wurde aus dieser Affäre keine Beziehung. Und das obwohl er ja zu allem bereit war. Auch seine AF wollte ihn schließlich nicht mehr. Sie wollte ja den strahlenden Prinzen und nicht das Häufchen Elend, das seine Frau aus ihm gemacht hatte.

Ich weiß nicht viel über ihn und seinen weiteren Lebensweg. Es muss sehr hart gewesen sein. Jedenfalls erholte er sich irgendwann und fand eine neue Partnerin, mit der er inzwischen wieder verheiratet ist. Und jetzt, wo es ihm besser geht, sagt meine Freundin, sie würde ihn ja immer noch lieben und vermissen. Ganz ehrlich, wenn man jemanden wirklich liebt, dann kippt man nicht einen Kübel Jauche über ihm aus, nur weil er seine Gefühle nicht im Griff hat. Dass beide Seitensprünge hatten war ja bekannt. Davor habe ich sie auch schon lange gewarnt.

Und wie immer sind auch hier die Kinder die eigentlich Leid tragenden. Sie wurden dermaßen gegen ihren Vater gehetzt, dass sie heute keinen Kontakt mehr wollen. Daran hat sie auch einen großen Anteil. Das habe ich ihr ebenfalls immer wieder gesagt, dass sie dazu kein Recht hat. Jetzt aber schimpft sie wie ein Rohrspatz auf ihn, weil ihre Kinder ja so gelitten haben. Dabei hatte sie daran einen großen Anteil.

Nochmal, es geht mir nicht darum, sie oder ihren Mann zu verurteilen. Dazu habe ich auch überhaupt gar kein Recht. Aber wenn sie mir heute vorwirft, ich hätte ja den einfacheren Weg gewählt, dann stimmt das einfach nicht. Auch unser Weg war bei Gott nicht einfach. Wir sind nur etwas klüger und besonnener vorgegangen und das erforderte sehr viel Kraft und schonungslose Ehrlichkeit sich selbst gegenüber.

Wenn ich mir irgendwo Schwächen erlaubt habe, dann ausnahmslos hier in diesem Forum. Dafür verurteilt man mich hier sicher mit Recht. Aber ganz ehrlich, mir ist es lieber, dieses Forum hat meine Schwäche und meine Zweifel in dieser Zeit mitbekommen und nicht etwa mein Mann oder meine Kinder. Ihnen gegenüber habe ich irgendwie immer funktioniert. Und wenn es nicht mehr ging, dann habe ich mir psychologische und professionelle Hilfe geholt. Darauf bin ich stolz, egal, was man mir hier mit Recht vorwirft. Und der Lohn ist ein Tag wie gestern, den ich einfach mal genießen durfte.

Heute geht der Kampf um unsere Gesundheit weiter. Mein Mann ist in der Tagespflege und wird von dort von einem lieben Freund abgeholt. Ich muss gleich zur Biopsie und werde mir danach eine Tasse Kaffee in der Stadt gönnen. Ich muss Kraft tanken, bevor ich wieder weiter machen kann.

Euch allen wünsche ich ebenfalls Kraft und seid mir nicht böse, wenn ich eine Zeit lang abtauche. Ich brauche jetzt alle Energie für mich und meine Familie.

Liebe Grüße
Shedia

Zitat von Shedia_:

Nochmal, es geht mir nicht darum, sie oder ihren Mann zu verurteilen. Dazu habe ich auch überhaupt gar kein Recht. Aber wenn sie mir heute vorwirft, ich hätte ja den einfacheren Weg gewählt, dann stimmt das einfach nicht.

Dann sage ihr das doch bitte exakt so.

Es kann keiner für eure Qualen und Schmerzen, außer ihr selbst

Zitat von Shedia_:

Ach Heffalump, du hast natürlich Recht. Ich habe mich nicht gerade mit Ruhm bekleckert und ja, mein Mann hat den größten Anteil daran, dass unsere Ehe gerettet werden konnte. Ich musste dazu aber auch etwas tun. Ich musste mich z.B. mühsam und langwierig vom AM entlieben und ich musste mir eingestehen, welche ...

Ich musste, ich musste, ich musste - müssen musstest du gar nichts.

Du WOLLTEST...denn sonst wäre das NIX geworden.

Zitat von KuddeI7591:

Formuliere für DICH, was DU wirklich willst!

Lieber Kuddel,

Auch du warst mir immer eine große Hilfe. Ich habe dich nie verurteilend oder ungerecht erlebt. Deine Formulierungen sind vielleicht manchmal etwas schwierig zu verstehen aber inzwischen kann ich vieles nachvollziehen und muss dir meistens Recht geben. So auch hier.

Du hast Recht, ich schaue viel zu oft auf andere und zähle dort die Haare in der Suppe. Wahrscheinlich ist es so, dass ich versuche dadurch von mir abzulenken. Zu sehr war ich und bin ich teilweise auch heute noch von mir selbst enttäuscht. Inzwischen aber ist es sehr befreiend, mir selbst einzugestehen, dass auch ich ein Mensch mit Fehlern bin. Großen Fehler sogar. Aber ich bin dabei, mir selbst zu verzeihen.

Nur mich an die Hand zu nehmen und in die richtige Richtung zu lenken, fällt mir ab und zu noch schwer. Mein inneres Kind ist bisweilen doch ziemlich bockig. Doch ich lerne, damit umzugehen.

Also was will ich und was bin ich bereit dafür zu tun? Ich will gesund und stark sein, für meinen Mann und meine Kinder. Deshalb lasse ich heute diese Untersuchung machen und werde jede erdenkliche medizinische Hilfe annehmen, wenn es nötig ist. Für meinen Mann werde ich ebenfalls Hilfe suchen, sollte ich ihn vorübergehend zu Hause nicht ausreichend versorgen können. Dies aber immer nur soweit, wie es unbedingt notwendig ist. Leider weiß ich zu viel über diesen Pflegebetrieb und kann ihn auf keinen Fall sorglos in ein Heim geben. Noch ist das ja auch nicht notwendig. Es gibt noch viele andere Hilfen, die wir vorher in Anspruch nehmen können. Und noch kann mein Mann z.B. laufen und sogar Treppen steigen - wenn auch beschwerlich.

Ich laufe noch möglichst viel mit ihm und werde erst dann einen Rollstuhl ordern, wenn es gar nicht mehr anders geht. Jede Ressource die zu früh nicht mehr genutzt wird, geht verloren. Darum mache ich ihm das Leben nicht etwa einfach, sondern fordere ihn so lange es geht. Heute z.B. geht er mit seinem Freund wieder zum Tischtennis. Das macht ihm Spaß und so langsam überwindet er seine Scham, dass er im Sitzen spielen muss.

So, nun aber nochmal danke besonders an dich Kuddel. Ich wünsche dir alles Liebe und bleib bitte diesem Forum noch lange erhalten. Ohne dich wäre es nur halb so menschlich hier.

LG Shedia

Zitat von Shedia_:

Lieber Kuddel, Auch du warst mir immer eine große Hilfe. Ich habe dich nie verurteilend oder ungerecht erlebt. Deine Formulierungen sind vielleicht manchmal etwas schwierig zu verstehen aber inzwischen kann ich vieles nachvollziehen und muss dir meistens Recht geben. So auch hier. Du hast Recht, ich schaue viel zu ...

....wie das ist, vor derartigen Untersuchungen zu sehen - alles andere als einfach.
Das Ergebnis wird zeigen, ob und welche Maßnahmen ergriffen werden (müssen/sollten).
Wie schwierig es ist, NICHT zu spekulieren... alles andere als einfach.

Das braucht einen guten Background - Hilfe, egal wer sie bietet.

Dass die persönlichen Umstände, die familiären Umstände immer mit berücksichtigt werden
müssen, ist klar - egal worum es geht.

Eine Untersuchung steht bei dir an. Die gilt es zu machen. Auf das Ergebnis zu warten - das gilt es abzuwarten. Du bist in einem Gesundheitssystem, was sich in DEN Bereichen weltweit sehen lassen kann.

Liebe Shedia,
ich habe mal ein Buch über Trauer gelesen. Darin war beschrieben, dass Menschen die glücklich mit ihren Partnern waren, nach deren Tod paradoxerweise besser die Trauer bewältigen als Witwer/n aus unglücklichen Beziehungen. Die Erklärung dafür war, dass Menschen die den Großteil ihres Lebens unglücklich geblieben sind, nicht nur um den Partner trauern, sondern noch viel tiefer und langfristiger um all das ungelebte Leben. All das nicht gelachte Lachen, die nicht erfüllten Träume, die verwarloste Seele, die Fotos mit leeren Augen, die einem nur zeigen, wie wenig Leben man sich selbst erlaubt hat. Wenn ich dich lese spricht das alles dir aus jeder Pore. Du hast in der Zeit deiner Affäre endlich ein wenig Leben gelebt. Und mE trauerst du noch und heftig, dass du so viel Lebenszeit verbracht hast mit bedeutungslosen Tagen, Beziehungen und ohne jede Begeisterung. Ich denke es ist nicht die Affäre die dir noch immer leid tut. Ich bin überzeugt du verzeist dir noch immer nicht, dich aufgegeben zu haben. Dich gegen dein eigenes Leben entschieden zu haben. Und jetzt schaust du dir dabei zu, wie du schwer (im wahrsten Sinne) und dröge deine Zeit fristest. Du sprichst wie jemand der sich und das Leben komplett aufgegeben hat. Dafür mein tiefes Beileid. Es wird dir aufgehen, wenn die Zeit knapp ist. Wenn der letzte Sand durch deine Finger rinnt. Soviele Erklärungen, warum du nicht kannst. Am Ende so bedeutungslos wie die meisten deiner Tage. Nur irgendwann nicht mehr zu ändern.

liebe @missgeschick ,

Vor ein paar Jahren noch hätte ich dir vollkommen zugestimmt. Diese Denkweise, die du beschreibst, ist mir sehr geläufig und tatsächlich habe ich viele Jahre lang um jede Fehlentscheidung meines Lebens getrauert.

Heute aber weiß ich, dass ich alle meine Entscheidungen in der jeweiligen Situation nach bestem Wissen und Gewissen getroffen habe. Vieles was sich im Nachhinein als Fehler heraus gestellt hat, war einfach auch den schwierigen Umständen geschuldet, in denen ich mich befand.

Aber eine Fehlentscheidung war eigentlich nicht zu entschuldigen und das war die der Affäre. Da habe ich einfach Mist gebaut. Dass es mir damit ein paar Wochen lang so fantastisch ging, ist einfach dem Hormonrausch zuzuschreiben, in dem ich mich befand.

Auf jeden Fall betrachte ich es heute als großes Glück, dass mein Mann und ich unsere Ehe erhalten konnten. Auch wenn nicht alles perfekt ist und immer neue gesundheitliche Herausforderungen dazu kommen, geht es uns gut. Und mir persönlich geht es in dieser unperfekten Ehe auf jeden Fall besser, als wäre ich als Single in diesem unbarmherzigen Dating-Markt unterwegs. Ich bin nämlich ein Beziehungsmensch und würde alleine bestimmt nicht glücklicher sein, als ich es heute mit meiner Familie bin.

Und wenn ich manchmal traurig oder frustriert klinge, dann weil ich eben sehr leicht zu frustrieren bin. Ich bin chronisch depressiv, also ist das nicht besonders verwunderlich.

Perfekt ist mein Leben, so wie ich es gelebt habe, sicher nicht. Aber es ist und war mein Leben und alles in allem hatte ich sehr viel Glück.

Danke dir aber für deinen Input. Ich hoffe, dir geht es mit allen deinen Entscheidungen gut und du fühlst dich wohl in deinem Leben. Lass dir aber gesagt sein, von einer inzwischen lebenserfahrenen Seniorin, wie mich: Glück ist kein Dauerzustand sondern immer nur eine Momentaufnahme. Dem ewigen Glück hinterher zu laufen ist der größte Fehler, den ein Mensch machen kann. Manchmal ist es klüger, einfach das zu genießen, was man hat. Das musste ich auch erst lernen und es hat leider ziemlich lange gedauert.

Aber wie heißt das Sprichwort: Man wird so alt wie eine Kuh und lernt doch immer noch dazu!

In diesem Sinne einen schönen Tag dir!

Zitat von Shedia_:

Glück ist kein Dauerzustand

Das ist vermutlich wahr.

Aber Unglück sollte erst recht kein Dauerzustand sein.