Meine Haltung zum Thema Affären

In vielen deiner Threads warst du auch äußerst unglücklich und frustriert in deiner Ehe, das variiert bei dir vermutlich je nach Befinden und Stimmung, deswegen ist es schwierig, etwas dazu zu schreiben.

Zitat von Shedia_:

Nimm nur mal meine Situation als Hausfrau damals.

Zitat von Shedia_:

Ansonsten verfügte ich über keinerlei eigenes Geld. Alle persönlichen Rücklagen aus meiner früheren Berufstätigkeit hatte mein Mann in unser Haus gesteckt.

Zitat von Shedia_:

Ein Mensch dritter Klasse, eine Nur-Hausfrau. Und ich ließ mich benutzen.

Tut mir leid, aber du machst es einfach weiter. Du versteckt dich.

Es sind aber zwei völlig unabhängige Sachverhalte. Auf der einen Seite steht dein Leben, diese toxische Beziehung aus der du zum Glück heraus bist (!), deine Abhängigkeit vieler Arten.
Auf der anderen Seite steht aber deine bewusste Entscheidung (!) fremdzugehen. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Die Beziehung war schlimm und dir ging es nicht gut. Völlig nachvollziehbar, dass du da raus wolltest. Bist du aber nicht.

Oder mal ganz konkret gesagt: nur weil du in der Beziehung mit einem anderen Mann geschlafen hast, hast du dadurch ein eigenes Konto bekommen? Ich denke nicht. Das ist alles nur geschehen durch den Weg den du dann gegangen bist und diesen Weg hättest du auch 1:1 so gehen können ohne die Affäre. Das ist mein Punkt.

Nochmal: ich will das auch gar nicht werten. Ich verstehe nur bei so Geschichten immer nicht, dass es so schwer zu sein scheint ehrlich zu sich zu sein. Stattdessen hat der liebe Gott und sonst wer schuld - nur nicht ich.

Du könntest ja auch sagen mir ging es mies, mein Leben war schlecht, ich war in einer toxischen Beziehung und anstatt mich zu trennen ging ich lieber eine Affäre ein. Das wäre ja auch korrekt.
Stattdessen werden dutzende Gründe genannt warum man Fremdgehen musste - was ich halt für unwahr halte.

Der Mensch hat immer eine Entscheidung. Immer.
Da wären wir schnell in der Philosophie (Kant usw.). Es mag Gründe geben warum man wie gehandelt hat - am Ende ist man es aber immer selber der entscheidet. Das ist der Charakter. Das ist das wahre Wesen des Menschen. Manche gehen über rot, andere nicht.

Das gilt es anzuerkennen und nur so lernt man was fürs Leben. Und nicht durch Schuld wegweisen.

Zitat von Shedia_:

Aber als deprissiver Mensch, ist es genau diese eigene Wahlmöglichkeit, an die man nicht glauben mag, weil man es vielleicht zu oft schon anders erlebt hat.

Wie erwähnt war ich selber lange in Behandlung und habe viele Bekannte die an dieser Krankheit leiden. Manche von ihnen leben nicht mehr.
Dennoch darf sie niemals Schutzschild und Ausrede sein Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen.

Also, wenn ich dazu mal was sagen dürfte...
Ich hatte auch jahrelang mittelgradige Depressionen und ich verstehe sehr gut, dass man in so einem Zustand nicht in der Lage ist, eine klare Entscheidung zu treffen. Man steht einfach neben sich und funktioniert nur noch wie ein Roboter. Da ist es doch nur natürlich, dass man dann auch Fehler macht. In dieser Situation kann man eben nicht so handeln, wie es vielleicht richtig wäre, weil man in sich selbst gefangen ist. So erging es mir jedenfalls.
Ich weiß, dass ich jetzt bestimmt bei vielen von euch auf Unverständnis stoße, aber es war wirklich so und daher verstehe ich sehr gut, was Shedia damit sagen will.

@paul258 es ist einfacher ständig mit Aufmerksamkeitsjammern aufzuschlagen, als sich gerade zu machen und zu sortieren, .... voll umfänglich vom eigenen Konto seinen Bedarf zu bestreiten.
Hier liegt die ganze Misere, ja,.... aber, aber, aber.
Hier bin ich, wer legt mir das Brot auf den Teller, echt traurig!

Zitat von Islantilla:

In dieser Situation kann man eben nicht so handeln, wie es vielleicht richtig wäre, weil man in sich selbst gefangen ist.

Nach der Logik führt Depression also zum Fremdgehen und nicht zur Selbsttötung. So ist es aber nicht.

Ich würde auch nie abstreiten, dass Depressionen (oder ähnliche Erkrankungen) schlimm sind.
Aber ich glaube einfach nicht, dass das eine mit der anderen Sache zu tun hat.

Du hast nun dein Beispiel als Beleg genannt. Nun sage ich: ich war auch sehr, sehr lange deshalb in Behandlung und bin niemals fremdgegangen. Die Idee kam mir gar nicht und auch meine Beziehung war, was ich heute weiß, äußerst toxisch.
Auch von meinen Freunden und Bekannten die in Behandlung bis hin zur Psychiatrie waren/sind ist keiner fremdgegagen.
Es wurde sich getrennt, oh ja! Aber eine Affäre hatte keiner. Was nun?

Hier kommt ja sogar noch der besondere Fall hinzu, dass eben jene Beziehung das Gefühl der Enge vorangetrieben hat. Sprich dieses ich habe kein Konto, ich bin eingesperrt ist ja genau jenes es geht nicht weiter was Depressionen eigentlich sind - und genau deshalb wäre doch die Trennung richtig gewesen und im Nachhinein kam es ja dann auch genau dazu: sie ging und es ging ihr wieder besser.
...nur verstehe ich beim besten Willen nicht wo da der Part und deshalb musste ich mit einen anderen Mann schlafen reinpasst.

Das war eine bewusste Entscheidung und wie schon paar Mal geschrieben: ich urteile darüber nicht.
Ich halte es nur für ziemlich kontraproduktiv einfach alle schlechten Entscheid im Leben von sich wegzuschieben. Da ist man kein Schritt mehr weit weg von religiösen Fanatiker, die in ihrer Unselbständigkeit einfach Gott die Schuld an allem geben.

Kann man machen. Nur entwickelt man sich so, meiner Meinung nach, nicht groß weiter, weil man niemals ehrlich sich selbst gegenüber ist.

Zitat von BernhardQXY:

@SchlittenEngel Weiß ich nicht Kpeter schrieb dazu: Allein dass mir jemand zuhört und mir tut gut ist ein Anfang der Hormone. Wenn der andere sich darüber freut und den anderen annimmt ist das der nächste Schritt das ist ein ganz schleichender Prozess, den einige nicht erkennen

Da möchte ich dir zustimmen.

Es gibt Affärenmänner (ja ich spreche aus Erfahrung), die das Spielchen der kleinen Schritte ganz gut beherrschen.

Ach, lass uns doch mal ein Kaffee trinken gehen. Eine Stunde in der MIttagspause. Kein Date, um Gottes willen. Finde dich einfach sympathisch und weiß sowiso nicht, was ich in der Mittagspause heute machen soll. Ich bringe auch was vom Starbucks mit.



War nett, sollen wir das mal wieder machen? Vielleich noch mit einem kleinen Sparziergang anschließend. Ach nein, geht nicht, weil deine MIttagspause zu kurz ist. Egal, wir können ja nach Feierabend mal einen Spaziergang machen, ich bringe wieder was mit vom Starbucks.


Nach 2-3 weiteren kuren Spaziergängen wirds dann verbal ein wenig intensiver

War nett heute. Ist immer was ganz besonderes mit dir. Ich verstehe wirklich nicht, warum dein Mann sich nicht mehr um dich kümmert. Du bist doch so eine Spitzenfrau, ich würde dich auf Händen tragen. Nein Scherz. Ich will natürlich nichts mehr, mir reicht es, mit dir spazieren zu gehen. Du bist einfach eine tolle Frau bla bla.


und nach einer weiteren Woche, wenn die Dame sich dann an die Spaziergänge gewöhnt hat und sich nicht mehr ziert eine kurze Umarmung komm lass dich trösten und anschließend Hand nicht mehr loslassen bis sie sich da auch nicht mehr ziert und beim nächsten Treffen ist der Kuss zum Abschied da.


es fühlt sich so gut an mit dir, aber sollen wir nicht mal bei mir treffen, dann brauchen wir nicht ständig schauen, ob gerade jemand in der Nähe ist, wenn wir uns in den Arm nehmen

Trotzdem: Sie hatte zu jedem Zeitpunkt die Wahl. Die Hormone waren es nicht. Es war ihre Entscheidung.



Spoiler:

Zwei Wochen (mit weiteren kleinen Schritten, die auch zum 6 geführt haben) später heißt es dann, sie soll unauffällig die Gehaltsunterlagen des Ehemanns fotographieren, er hat schon einen Termin beim Anwalt organisiert, den er von früher kennt. Er hat schon mit ihm gesprochen, sie kann auf jeden Fall im Haus bleiben.

Und da wars dann vorbei mit der schönen Affäre. So behutsam wie er sie in die Affäre geführt hat, so überstürzt hat er dann weitergemacht. Und das mit dem Anwalt war eine Nummer zu schnell und eine Nummer zu viel. Sie ist zwar noch hin, wollte aber danach raus aus dieser Geschichte.

Zitat von BernhardQXY:

Jioah, das wird es geben aber das funktioniert auch quasi für beide Seiten so das am Ende beide hinein gerutscht sind.

Das behauptet noch nicht einmal meine Frau

Nein, das hat sie schon ganz bewußt gemacht. Gezwungen hat sie niemand.

Zitat:

Hinweis: Dieser Beitrag muss von einem Moderator freigeschaltet werden.

das schreibt die FL bereits beim 1. Post der TE....

...und es folgen weitere gleichlautende Hinweise.

Die FL wird sich etwas dabei gedacht haben, was ich für sehr wichtig halte, bei bestimmten Themen, bestimmten TE frühzeitig einzuschreiten, zu prüfen, ob eingestelltes Thema für das Forum als geeignet ansieht....

... AUCH als Schutz der TE.

Meine Meinung - es ist eben NICHT jedes Thema für ein solches Forum geeignet, bzw. AUCH in gewisser Hinsicht evtl. sogar überfordert - AUCH wenn es nur darum geht, dass ein TE etwas loswerden möchte, was vllt. NUR für professionelle Ohren bestimmt ist.

Da waltet die Sorgfaltspflicht der FL - egal wie sie sich letztlich entscheidet... zum Schutz der TE, aber auch zum Schutz der User.

Zitat von BernhardQXY:

kpeter

Wer ist kpeter ?