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Meine große wahre Liebe hat mich verlassen, ich bin am Ende!

Morgenstern
Hallo Wolfsherz,

ich drück nicht nur den Danke-Button, sondern sage auch so danke...
Du hast mit so ziemlich allem Recht was da steht, außer damit, dass ich die Hoffnung/Wunsch habe, dass sie zu mir zurückkommt... Ich vermisse sie so sehr dass es mir jeden Tag schrecklich weh tut, aber ich will nicht dass sie zurückkommt, weil ich weiß dass SIE das im Grunde ihres Herzens nicht will... Ich liebe sie so sehr dass ich will dass sie glücklich ist, und wenn sie das mit mir nicht ist, bin ich die Letzte die sie auf ihrem Weg aufhalten wird. Sie weiß nicht wie sehr ich jetzt leide, also sie weiß natürlich dass ich leide, aber dass mir der Verlust meines Lebens weniger Kummer bereiten würde als der Verlust ihrer Liebe, dieses Ausmaß an Schmerz, das lasse ich sie nicht spüren. Wenn ich mit ihr telefoniere bin ich ruhig und gefasst, wenn ich merke dass ich anfange zu weinen, entschuldige ich mich und sage wir sprechen ein ander Mal über alles Weitere. Und bezüglich einem Warum-Telefonat, solches gab es nur einmal, und sie sagte mir sie weiß nicht warum sie weint, die Entscheidung ist für sie die Richtige, sie steht dahinter. Seitdem habe ich es nie mehr angesprochen.
Das was du sagst über Demut und dass man nicht eine Garantie bekommt Auf das Beste ist für mich wie ein Eimer kaltes Wasser ins Gesicht... Vor allem nachdem ich das für mich Beste bereits hatte und nie damit gerechnet habe, es jemals zu verlieren... Ich drehe mich im Kreis wenn ich drüber nachdenke... Es ist zum wahnsinnig werden...
Durch das was du sagst, weil du selbst einmal verlassen hast, kann ich sie etwas besser verstehen in ihrem Weinen, aber es ist schwer es so zu sehen, denn es fällt schwer zu verstehen warum man etwas verlässt, wenn es einen so traurig macht es zu verlassen...
Vielleicht kann ich es mit der Flucht aus meinem Heimatland vergleichen...
Ich liebe Kolumbien, es wird immer meine Heimat sein, nirgendwo werde ich mich so dazugehörig fühlen, wie zu diesem Boden, dieser Erde... Aber es ist nicht sicher dort für mich, mein Leben läuft dort Gefahr... Und auch wenn andere dort leben, war es gesünder für mich zu flüchten... Vor dem Krieg. Und jetzt lebe ich in Deutschland ein angenehmes, sicheres Leben in dem ich sein kann wer ich bin (gleichgeschlechtlich). Aber ein Teil meines Herzens wird immer zu hause bleiben und ich werde im Grunde auch immer Kolumbianerin bleiben... Und trotzdem ist das hier jetzt mein Leben... Weil alles andere für mich nur schädlich wäre...
Aber weißt Du, wenn ich dann drüber nachdenke dass ich ihr Kolumbien bin, reißt mir das mein Herz in Stücke, denn ich wollte nie Krieg gegen sie führen, ich wollte ihr Paradies sein, so wie sie meines war.
Und weißt du, ob da draußen irgendwer sich nach jemandem wie mir sehnt, ist mir im Moment so gleichgültig, denn ich sehne mich nach niemand anderem... Die letzten Tage lief es so gut, und heute fühle ich mich um ca. 10 Tage zurückversetzt, so viel Schmerz, ich weiß nicht wohin damit...
Das Krasse ist, dass sie mir am Anfang, als sie anfing sich durch die Ausbildung zu verändern und ich ihr das gesagt habe, angeboten hat um unserer Beziehung willen die Ausbildung abzubrechen... Um UNS als Paar, unsere Liebe zu retten. ICH war diejenige die ihr gesagt hat, wenn unsere Liebe sein soll, schaffen wir das, ich werde Dich mit Sicherheit nicht von Deinem Weg abbringen.
Wahrscheinlich wären wir noch zusammen wenn ich zugestimmt hätte. Wahrscheinlich würde sie mich aber irgendwann dafür verachten dass sie meinetwegen ihre Träume aufgegeben hat. Und damit könnte ich niemals leben. Sie hätte immer etwas in der Hand gegen mich Wegen Dir habe ich das und das nicht getan... Und vielleicht würde sie in 20 Jahren verbittert zurückblicken, auf ihre verpassten Chancen...
Das könnte ich mir nicht verzeihen. Und würde, selbst mit meinem Wissen jetzt, selbst mit diesem unendlichen Schmerz, die selbe Entscheidung wieder treffen... Ihr zuLIEBE.
Ich glaube ich LIEBE diese Frau WIRKLICH. So sehr dass ich sie lieber frei und unbefangen ohne mich weiß, als in einem (innerlichen) goldenen Käfig an meiner Seite... Dass ich jemanden so lieben kann, darauf war ich immer stolz, jetzt fühlt es sich für mich an wie eine Münze die schon lang keine Währung mehr ist.

Ich habe einfach nur Angst vor meinem eigenen Schmerz, davor ihn nicht zu bewältigen. Ich habe Angst vor der Lücke die sie in meinem Leben hinterlassen hat; davor, hineinzustürzen und nie wieder rauszufinden.

Und was meine Mutter betrifft, Wolfsherz, sie würde daran zerbrechen wenn sie mich verlieren würde... Und dieses Wissen war und ist in den Momenten in denen ich suizidale Gedanken habe, das einzige was mich jedes Mal über die Panik und diese Gedanken hinwegträgt, bis ich wieder ruhig atmen kann, und nicht mehr dran denke...

Das Leben ist und bleibt ein Fluss.
Das stimmt.

Was hätte ich gegeben in diesem Fluss des Lebens bis zu meinen letzten alten grauen Tagen mit ihr schwimmen zu können.

Es muss weitergehen, es geht weiter, mit mir oder ohne mich.
Dann kann es das genauso gut mit mir.

Ich danke dir nochmal, Wolfsherz.

Morgenstern.

23.03.2011 11:44 • #76


Morgenstern
@ Medina

Ja, ich hab auch abgenommen, obwohl ich wieder esse.
Ich hab mich die ersten Tage als ich wieder zu essen anfing, nur von Haferbrei ernährt... Jetzt ess ich tagsüber eine Kleinigkeit und Abend das was meine Mutter kocht...
Ich sah btw. noch nie derart schei** aus... Ich erschrecke selber wenn ich mich im Spiegel seh, und manchmal hab ich Angst dass ich für immer so aussehen werde... (Aber ist doch ein gutes Zeichen, wenn ich inmitten so viel Trauer schon wieder eitel bin - dieser Kummer macht mich zur Zynikerin)
Mein (Noch-)Schwiegervater war gestern hier, er hilft meiner Mutter beim Renovieren ihrer anderen Wohnung, und hat das auch nach der Trennung nicht geändert (sehr nett). Aber ich konnte ihn nicht sehen, ich bin ins Schlafzimmer geflüchtet, wollte nicht dass er erlebt was für ein Wrack ich bin und es seiner ganzen Familie erzählt...
Mittlerweile wissen auch meine Verwandten bescheid, einmal Oma informieren, dann gibt es kein Halten mehr. Ich fühle mich irgendwie gedemütigt darüber, aber ich kann ja nichts machen. Es ist eben die Wahrheit.
Ich wünsche dir sehr dass du drüber hinwegkommst, wir fühlen beide echt das selbe... Und ich hoffe du bekommst schnell einen Therapieplatz.
Irgendwann, da bin ich sicher, verstehen wir den Sinn hinter diesem Verlust.
Irgendwas war ja nicht das Richtige, denn sonst würden wir uns nicht in dieser Situation befinden.
Und im Grunde macht es mir auch Angst, dass unsere Ex-Partner(in) uns durch ihr Verlassen in eine derartige Krise stürzen können, ich glaube wir müssen ganz stark an unserer Selbstliebe und Selbstständigkeit, unserer emotionalen Unabhängigkeit arbeiten... Damit sowas nicht mehr passiert. Damit der Abschied eines geliebten Menschen uns nicht wieder vollkommen aus dem Leben reißt...
Es ist gut, dass deine Arbeit dich ablenkt, mich hat sie nur noch mehr fertig gemacht.
Wie auch immer, ich wünsch dir viel Kraft und alles Liebe...



M.

23.03.2011 11:58 • #77


A


Meine große wahre Liebe hat mich verlassen, ich bin am Ende!

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wolfsherz
Liebe Morgenstern,
Du schreibst,
Zitat von Morgenstern:
Sie weiß nicht wie sehr ich jetzt leide, also sie weiß natürlich dass ich leide, aber dass mir der Verlust meines Lebens weniger Kummer bereiten würde als der Verlust ihrer Liebe, dieses Ausmaß an Schmerz, das lasse ich sie nicht spüren.


Das habe ich ganz vergessen. Teil der Tränen sind natürlich auch dem, dem anderern mitempfundenen, Leid geschuldet. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie das Ausmaß in vollem Umfang spürt. Ich habe es getan. Der Innere Weg bewegt sich aber gleich einer Lavamasse. Falls jemand gegen eine solche Naturgewalt ein Bremsmittel erfinden sollte, solle es sich hier im Forum melden. Und der Nobelpreis wär´ihm auch sicher!

Zitat von Morgenstern:
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Das was du sagst über Demut und dass man nicht eine Garantie bekommt Auf das Beste ist für mich wie ein Eimer kaltes Wasser ins Gesicht... Vor allem nachdem ich das für mich Beste bereits hatte und nie damit gerechnet habe, es jemals zu verlieren... Ich drehe mich im Kreis wenn ich drüber nachdenke... Es ist zum wahnsinnig werden...


Sorry, dass ich Dir das kalte Wasser ins Gesicht geschüttet habe.
Jetzt kommt der warme Regen (an den Du leider nicht glaubst). (An dieser Stelle würde ich gerne Sanne zitieren (darf ich? LG an Dich!):
Die meisten Raupen glauben nicht an den Schmetterling!)

Ich bin nicht so sicher wie Du, dass Du wirkllich das Beste schon hattest. Damit scheine ich ein größerer Optimist zu sein, als Du. Doch ich höre oft, ich würde alles negativ sehen. Vll ist es am Ende nur DEINE momentane Lage, die Dich pessimistisch sein läßt. Dass ein bekanntermaßen pessimistischer Mensch die Lage rosiger sieht als Du, sollte Dir zu denken geben. Oder?
Zitat von Morgenstern:
Durch das was du sagst, weil du selbst einmal verlassen hast, kann ich sie etwas besser verstehen in ihrem Weinen, aber es ist schwer es so zu sehen, denn es fällt schwer zu verstehen warum man etwas verlässt, wenn es einen so traurig macht es zu verlassen...

Das ist genau das Schwierige, einem Verlassenen verständlich zu machen, dass es eben unmöglich ist, es zu verstehen, dass das aber nicht heißt, dass es falsch ist. Dafür habe ich mir den Vergleich mit dem Buch ausgedacht. Aber das trifft es auch noch nicht ganz, denn Aufgeschiebenenes ist ja immernoch irgendwie nachvollziebar. Hier handelt es sich aber um viele paraintellektuelle Gründe, die in die innere, unbewußte Argumentation des Weggehenden einfliessen. Selbstverständlich sind darunter auch Fehleinschätzugen über das Innere des Partners vorhanden.
Ganz sicher aber nicht (viele), über das eigene Innere!

Auf dem Faktor Fehleinschätzung des Partners beruhen viele Nachtrennungsgespräche, in denen der Weggehende vll manchen Irrtum schon bemerkt und ihm ein öffentliches Grübeln entgleitet. (Was dem Verlassenen glauben machen kann, ER hätte mit seiner Einschätzung recht gehabt, der andere SICH GEIRRT. Und dann bohrt er weiter, will Überzeugungsarbeit leisten. (Schreib´das weniger für Dich, als in der Hoffnung, dass den Beitrag auch andere lesen. Dir ging es ja hier um das Verständnis und nicht das Zurückholen.)

Aber das Gros (franz.) der Gründe für das Fortgehen liegt letztendlich in der eigenen Person und in die kann der Verlassene nicht blicken. Sie können ausserhalb der Themas Liebe / Beziehung liegen oder auch die Beweggründe bleiben ganz im Unterbewußtsein verborgen. Das macht sie aber nicht weniger bemerkenswert.
Einmal ausserhalb der Beziehung stehend wird der Weggeher dem Verlassenen keine Blicke in seine Seele mehr zugestehen.

Kein Mensch lässt sich einen Blick in seine Seele aufzwingen! NIEMALS.
(Das Du das weißt, weiß ich. Wollte es nur mal gesagt haben.)

Zitat von Morgenstern:
Vielleicht kann ich es mit der Flucht aus meinem Heimatland vergleichen...
Ich liebe Kolumbien, es wird immer meine Heimat sein, nirgendwo werde ich mich so dazugehörig fühlen, wie zu diesem Boden, dieser Erde... Aber es ist nicht sicher dort für mich, mein Leben läuft dort Gefahr... Und auch wenn andere dort leben, war es gesünder für mich zu flüchten... Vor dem Krieg. Und jetzt lebe ich in Deutschland ein angenehmes, sicheres Leben in dem ich sein kann wer ich bin (gleichgeschlechtlich). Aber ein Teil meines Herzens wird immer zu hause bleiben und ich werde im Grunde auch immer Kolumbianerin bleiben... Und trotzdem ist das hier jetzt mein Leben... Weil alles andere für mich nur schädlich wäre...
Aber weißt Du, wenn ich dann drüber nachdenke dass ich ihr Kolumbien bin, reißt mir das mein Herz in Stücke, ...


Wenn es so wäre, wie Du schreibst, hätte sie nicht gehen müssen, denn es herrschte kein Krieg in Eurem Kolumbien! Ich denke, sie war nicht so in Dir verwurzelt, wie Du in Kolumbien.

Zitat von Morgenstern:
Und weißt du, ob da draußen irgendwer sich nach jemandem wie mir sehnt, ist mir im Moment so gleichgültig, denn ich sehne mich nach niemand anderem...


Das ist gut, dass Du das hier so explizit formulierst. Das gibt mir die Gelegenheit etwas über die Liebe zu schreiben, wie ich sie verstehe. Viele der Einsichten sind mit der Lektüre des Buches Die Kunst des Liebens von Erich Fromm entstanden. Und das was ich jetzt schreibe hat Fromm so oder so ähnlich formuliert. (In Guttenberg-Zeiten ist zur Vorsicht bei der Verwendung geistigen Eigentums gemahnt.)

(Ich gehe als Ausgangspunkt mal davon aus, dass Du sie immer noch liebst. Nach der Auffassung vieler Verlassenen die hier schreiben, kann es doch nicht sein, dass die Liebe so einfach weg ist. Ich hoffe, ich treffe damit auch Deine Auffassung?)
Viele Liebene glauben, die Liebe die sie empfinden könnte auf sie und ihre Partner beschränkt bleiben. Das glaube ich ist nicht so. Wer wirklich liebt, liebt alle. Es ist nicht möglich, einen Menschen isoliert zu lieben. (Ich weiß, dass ist bisschen abstrakt, sorry. Meine nicht die ero. Liebe, sondern die Liebe zu seinen Mitmenschen an sich.)
Wenn ich Dir schreibe, da draussen sucht Dich jemand und Du antwortest das ist mir gleichgültig, dann hört sich das in meinen Ohren ganz und gar nicht nach einem liebevollen Menschen an. Verstehtst Du, was ich meine.
Würdest Du sagen, Tut mir leid, ich bin gerade wirklich nicht in der Verfassung daran zu denken, wie ich jemand anderem helfen kann. Aber wenn es mir wieder besser geht, dann werde ich mal schauen, nach den anderen Leidenen., dann würde es sich für mich viel besser anfühlen Dich jetzt zu trösten. Verstehst Du was ich meine?

Zitat von Morgenstern:
Die letzten Tage lief es so gut, und heute fühle ich mich um ca. 10 Tage zurückversetzt, so viel Schmerz, ich weiß nicht wohin damit...


Hört sich nach zuviel Kontakt an. Du warst ein paar Tage nicht im Forum! Aber natürlich sind Rückschläge auch nach Jahren noch möglich. Lass´Dich trösten gegen die Schmerzen.

Zitat von Morgenstern:
Wahrscheinlich wären wir noch zusammen wenn ich zugestimmt hätte.

Das glaubst Du selber nicht!


Zitat von Morgenstern:
Ich glaube ich LIEBE diese Frau WIRKLICH. So sehr dass ich sie lieber frei und unbefangen ohne mich weiß, als in einem (innerlichen) goldenen Käfig an meiner Seite... Dass ich jemanden so lieben kann, darauf war ich immer stolz, jetzt fühlt es sich für mich an wie eine Münze die schon lang keine Währung mehr ist.


Solche Aussagen kann man meiner Erfahrung nach nicht machen, wenn man wirklich Liebe empfindet.


Zitat von Morgenstern:
Ich habe einfach nur Angst vor meinem eigenen Schmerz, davor ihn nicht zu bewältigen. Ich habe Angst vor der Lücke die sie in meinem Leben hinterlassen hat; davor, hineinzustürzen und nie wieder rauszufinden.

Ich wünsche Dir allen Mut, den Du brauchst.

Zitat von Morgenstern:
Das Leben ist und bleibt ein Fluss.
Das stimmt.


LG wolfsherz

23.03.2011 14:49 • #78


Morgenstern
Zitat von wolfsherz:

(Ich gehe als Ausgangspunkt mal davon aus, dass Du sie immer noch liebst. Nach der Auffassung vieler Verlassenen die hier schreiben, kann es doch nicht sein, dass die Liebe so einfach weg ist. Ich hoffe, ich treffe damit auch Deine Auffassung?)
Viele Liebene glauben, die Liebe die sie empfinden könnte auf sie und ihre Partner beschränkt bleiben. Das glaube ich ist nicht so. Wer wirklich liebt, liebt alle. Es ist nicht möglich, einen Menschen isoliert zu lieben. (Ich weiß, dass ist bisschen abstrakt, sorry. Meine nicht die ero. Liebe, sondern die Liebe zu seinen Mitmenschen an sich.)
Wenn ich Dir schreibe, da draussen sucht Dich jemand und Du antwortest das ist mir gleichgültig, dann hört sich das in meinen Ohren ganz und gar nicht nach einem liebevollen Menschen an. Verstehtst Du, was ich meine.
Würdest Du sagen, Tut mir leid, ich bin gerade wirklich nicht in der Verfassung daran zu denken, wie ich jemand anderem helfen kann. Aber wenn es mir wieder besser geht, dann werde ich mal schauen, nach den anderen Leidenen., dann würde es sich für mich viel besser anfühlen Dich jetzt zu trösten. Verstehst Du was ich meine?


Ich meinte mit meiner Aussage aber ganz klar partnerschaftliche, ero. Liebe und ich würde es schönreden wenn ich was anderes sagen würde als dass mir das im Moment nicht wichtig ist ob sich irgendwer nach mir sehnt, denn wenn ich mich darauf konzentriere was jemand anders von mir will kann ich mir selbst noch viel weniger helfen. Und ich dachte das IM MOMENT würde reichen um klarzustellen dass das nicht auf die Ewigkeit bezogen ist, sondern auf die Situation in der ich mich aktuell befinde... Und ja, dann ist es vielleicht nicht liebevoll wenn du das so sehen möchtest, aber ich kann und will mich jetzt einfach nicht um die Sehnsüchte von Menschen kümmern die in meinem Leben nicht mal annähernd präsent sind... Vom Umgang mit den Menschen an sich, dem MENSCH an sich habe ich gar nicht gesprochen... Und das Leid anderer Leute ist mir grundsätzlich auch nicht egal... Doch wenn ich was gelernt habe, dann dass niemand für meine Erfüllung verantwortlich sein kann, genauso wenig wie ich für die Erfüllung eines anderen verantwortlich bin... Das ist ja gerade das Verrückte, uns wurde nie beigebracht, uns Menschen, dass WIR ALLEIN für uns und unsere Gefühle verantwortlich sind...


Zitat von wolfsherz:

Hört sich nach zuviel Kontakt an. Du warst ein paar Tage nicht im Forum! Aber natürlich sind Rückschläge auch nach Jahren noch möglich. Lass´Dich trösten gegen die Schmerzen.


Wie meinst Du? Nach zuviel Kontakt mit wem? Wenn Du meine Ex meinst, mit ihr hatte ich absolut null und gar keinen Kontakt...

Zitat von wolfsherz:
Zitat von Morgenstern:
Wahrscheinlich wären wir noch zusammen wenn ich zugestimmt hätte.

Das glaubst Du selber nicht!

Doch das glaube ich. Wir wären vielleicht deswegen trotzdem nicht für immer zusammen geblieben, aber es hätte die Trennung herausgeschoben - definitiv. Um ein paar Jahre vielleicht sogar. Das ist auch nicht relevant.

Zitat von wolfsherz:
Zitat von Morgenstern:
Ich glaube ich LIEBE diese Frau WIRKLICH. So sehr dass ich sie lieber frei und unbefangen ohne mich weiß, als in einem (innerlichen) goldenen Käfig an meiner Seite... Dass ich jemanden so lieben kann, darauf war ich immer stolz, jetzt fühlt es sich für mich an wie eine Münze die schon lang keine Währung mehr ist.


Solche Aussagen kann man meiner Erfahrung nach nicht machen, wenn man wirklich Liebe empfindet.


Das finde ich krass und anmaßend. Ich will dir keineswegs zu nahe treten, aber deine Erfahrung ist bestimmt nicht das Maß aller Dinge und wenn du liest was du da geschrieben hast siehst du dass du mir unterstellst dass ich nicht wirklich Liebe empfinde. Das nehme ich so persönlich wie es da steht. Zumal ich nicht verstehen kann wo für dich der Widerspruch liegt zwischen jemanden frei zu lassen und ihn zu lieben. Für mich ist Liebe genau das: jemanden zu nehmen wie er ist, diese Person sich voll und ganz frei entfalten zu lassen, und sie weiterhin lieben. Jemandem auf seinem Weg seinen Segen mitgeben, auch wenn dieser Weg von einem selbst wegführt.

Was Liebe für dich ist, ist mit Sicherheit genauso wahr - FÜR DICH.

Gruß,

Morgenstern.

23.03.2011 15:19 • #79


wolfsherz
Liebe Morgenstern,

Du bist wütend über meine Aussage,
Solche Aussagen kann man meiner Erfahrung nach nicht machen, wenn man wirklich Liebe empfindet.
Ich wollte Dich nicht wütend machen. Entschuldige.

Ich hatte gehofft, Du spürst, dass ich mit allem was ich geschrieben habe, wirklich nur Dir persönlich helfen wollte, keinesfalls Dich angreifen. Nur Nachdenken über alles, dass hatte ich gehofft, das würdest Du auch tun wollen. Glaubst Du nicht, über den Absatz, den Du geschrieben hast, könnte man Nachdenken?
...darauf, dass ich jemanden so lieben kann, darauf war ich immer so stolz.

Ich kann auch verstehen, dass Du es als anmaßend empfindest. Habe aber auch geschieben meiner Erfahrung nach und ganz sicher bin ich nicht das Maß aller Dinge. Habe ich auch nicht behauptet.
Ich bin nicht 26 Jahre alt, leider. Ich würde was geben, wär ich das Jahrzehnt jünger.
Es könnte sein, dass mit dem Nachteil des Älterwerdens auf der einen Seite, der Vorteil des Erfahrenerwerdens einhergeht.
Wie gesagt, es könnte.

Empfindest Du es als anmaßend, wenn ich scheibe, die Wahrscheinlichkeit, dass es so ist, ist relativ hoch?

In punkto Definition der Liebe konnte sich schon Fromm mit der (in langjähriger Arbeit ausgearbeiteten) Auffassung von Freud nicht anfreunden und er hat seine eigene Theorie entwickelt, in die jedoch viele Erkenntnisse Freuds eingeflossen sind. Die beiden Herren haben ihren Lebensunterhalt mit dieser Art Forschung verdient. Für mich ist das ein Grund dafür, ihre Meinungen ernst zu nehmen. Darüber kann man natürlich auch anderer Auffassung sein. Ein Freund von mir sagte (erst kürzlich!) Für mich ist die Meinung dieses Herrn (er meinte Fromm), die eines Mannes, der zuviel studiert und zuwenig gelebt hat. Das ist seine Meinung und ich respektiere sie. Obwohl ich mehr als ein Buch von Fromm und auch Bücher über Fromm gelesen habe, aus denen hervorgeht, dass es ihm eher nicht an Lebenserfahrung gefehlt hat.)

Für den Satz Das glaubst Du selber nicht! möchte ich mich entschuldigen. Ich habe mir ehrlicherweise GEWÜNSCHT, dass Du das nicht glauben würdest. Nämlich, dass die Trennungen allein auf Grund der äußeren Bedingung hin, eingetreten ist. Aber das hast Du ja auch im weiteren Abschnitt relativiert.

Ich verstehe, dass Dir jede Sekunde mit ihr so kostbar ist, dass Du der Wendung an sich etwas Negatives abgewinnen kannst. Diese Ansicht widerspricht jedoch etwas Deiner Erkenntnis, dass Du Dir für sie wünscht, dass sie glücklich ist und nicht in einem goldenen Käfig neben Dir lebt.

Wenn Zeit das Kostbarste ist, das wir besitzen, dann ist sie zu verschwenden doch das Schlimmste was wir tun können.

Ach Morgenstern, es tut mir schrecklich leid, wenn Dir mein Beitrag nicht gut getan hat. Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen und ihn ungeschehen machen!

wolfsherz

PS. Zuviel Kontakt: Vll reichte schon, dass ihr Vater bei der Renovierung da war, dachte ich.

23.03.2011 18:36 • #80


Morgenstern
Ich wollte auch keinen Streit vom Zaun brechen, Wolfsherz, doch ich habe mich in vielen Punkten einfach sehr persönlich getroffen gefühlt... Und ich HABE nachgedacht über das was du mir schreibst, und nichtsdestotrotz ist für mich meine Wahrheit die sich für mich stimmig anfühlt.
Natürlich widerspricht mein Gefühl meiner Einstellung, das ist ja gerade das woran ich jetzt zu zerbrechen drohe... Ich wünsche mir nichts mehr als dass es den Menschen die ich liebe gut geht, und das wünsche ich ihr eben auch, aber ich kann auch einfach nicht verleugnen dass ich selber auch glücklich sein will... Natürlich will ich sie bei mir haben, aber nur wenn sie 100% mit Herz, Leib und Seele bei mir ist, sonst NICHT... Sonst zerbreche ich lieber halb an dem Schmerz, als dass ich jemanden bei mir habe der nicht genau die gleiche Liebe und Sehnsucht nach mir empfindet wie ich (mir ist klar dass zwei Menschen nie gleich empfinden, aber ich denke du weißt was ich meine).
Und was die Lebenserfahrung betrifft, auch wenn du 10 Jahre älter bist als ich, habe ich mehr er/gelebt als einige Leute mit 50 Jahren die ich kenne... Es geht ja nicht drum wer hier weiser ist, etc. Es gibt immer Dinge die man von einem Anderen lernen kann...
Und nein, ich finde es nicht anmaßend wenn du mir sagst dass die Jahre Erfahrung mit sich bringen, das ist ja auch richtig (zwar nicht für alle, aber glücklicherweise für die meisten). Aber glaube mir, was ich gesehen, die Verluste die ich (gerade auch durch den Bürgerkrieg) erlitten habe, etc. haben mir mehr Reife verliehen als anderen 26-Jährigen die behütet aufwachsen, wo die Welt noch in Ordnung ist... Wie gesagt, es geht ja auch jetzt nicht dadrum.
Was Freud und Fromm betrifft, (insbesondere Freud, mit dessen Theorien ich mich erheblich genauer auseinandergesetzt habe als mit Fromms) muss ich sagen dass ich vom meisten was aus Freuds Köpfelein kam nicht viel anfangen kann. Über Fromm wage ich kein Urteil, dafür kenne ich seine Theorien zu wenig. Aber ich weiß eines: Kein Mann, sei er noch so gelehrt, kann fühlen wie eine Frau, und kein Mensch, sei er noch so studiert, kann fühlen wie ein anderer Mensch. Die Theorien anderer Menschen sind nicht applizierbar auf mein Herz... Im Großen und Ganzen können Ideen übereinstimmen, aber im Grunde ist doch jeder Schmerz und jedes Gefühl etwas so eigenes, etwas so grundlegend persönliches, das sich ja nicht nur zusammensetzt aus der akuten Situation sondern aus Allem was ein Mensch bis zu diesem Zeitpunkt erlebt und erfahren hat.

Zu deinen Worten Wenn Zeit das kostbarste ist was wir besitzen, dann ist sie zu verschwenden doch das Schlimmste was wir tun können. möchte ich gerne auch was sagen: Wir besitzen Zeit nicht. Deswegen können wir sie auch nicht verschwenden. Wir besitzen gar nichts in diesem Leben, wir haben kein einziges Haar auf unserem Kopf geschaffen, wie Facundo Cabral so schön sagt... Zeit IST und wir, wir SIND.

Ich danke dir für deine Entschuldigung, ich wünschte nicht dass du deinen Beitrag rückgängig machen würdest... Denn unterschiedliche Ansichten sind total legitim und bereichernd wenn man drüber sprechen kann. Ich bin froh dass wir das hier können. Deine Meinung ist genauso wichtig und richtig am Platz wie meine. Und dennoch muss es möglich sein, dass man Kränkungen aussprechen kann wenn sie stattfinden, ohne dass man dadurch die Kommunikation unterbricht.

Alles Liebe,
Morgenstern

23.03.2011 19:41 • #81


wolfsherz
Danke! Alles Liebe zurück!

wolfsherz

23.03.2011 19:46 • #82


M
@ Morgenstern:

Danke für deine netten Worte!
Gestern nacht ging es mir wieder ganz elend und heute tagsüber auch. Auf der Arbeit war ich zum Glück gut abgelenkt, es war viel zu tun.
In meinem Innersten weiß ich das mein Partner mir das nicht antut weil er mich absichtlich verletzen will oder weil es ihn kalt lassen würde. Er leidet auch, natürlich anders als ich, er ist ja derjenige der ich trennt. Trotzdem ist es für ihn nicht leicht. Ich habe es in meinem Kopf noch nicht ganz realisiert. Manchmal denke ich, du musst nun nach vorne gucken. Überleg wie du künftig das Beste aus deinem Leben machen kannst. Vielleicht kannst du sogar mal wieder richtig von Herzen lachen.
Dann wieder kommt die schwarze Wolke, ich werde unendlich traurig, es schmerzt so sehr das ich es sowohl innerlich als auch körperlich spüre, meine Gedanken kreisen um den geliebten Menschen und ich kann nicht fassen das ich ihn verloren habe.
Düstere Fragen beschäftigen mich: Wie soll ich jemals wieder vertrauen?
Wie soll ich die ganzen Erinnerungen verarbeiten? Wie soll ich künftig ohne diesen Menschen ein zufriedenes Leben führen?
Ist das überhaupt möglich?
Oder existiere ich nur noch um mein Leben irgendwie zu erhalten?
Nichts macht mehr Freude, die Zukunft ist düster.
So fahre ich dann jeden Tag gefühlsmäßig die Achterbahn rauf und runter und rauf und runter.
Ich kann mir vorstellen dir geht es genauso, so lese ich es aus dem was du schreibst.
Obwohl ich dich gar nicht kenne, hilft es mir trotzdem zu lesen was du schreibst und zu wissen das es dir genauso geht.
Ich versuche jeden Tag meinen Blick wieder auf meine Umgebung zu richten und sie wieder wahr zu nehmen. Es darf nicht sein, das man sich nur grämt und nur noch funktioniert.
Ab und zu gelingt es mir diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Meistens jedoch nicht.
Das es für irgendwas gut sein soll, das kann ich im moment nicht so sehen. Ich bin nur um eine unendlich traurige Erfahrung reicher. Und ich werde viel misstrauischer sein, als ich es bisher war. Ich fürchte mich vor der Einsamkeit wenn er weg ist.
Andererseits kann ich nur damit fertig werden und es verarbeiten wenn er nicht mehr da ist.
Ich versuche jetz schon mir einzuhämmern das es das Verkehrteste wäre mir noch irgendeine Hoffnung zu machen. Der Zug ist abgefahren.
Ich hoff ich schaff das alles. Oft bin ich jetz schon sehr an der Grenze.

23.03.2011 20:59 • #83


Morgenstern
Liebe Medina,

das mit der Achterbahn kenne ich... Manchmal sind da die Momente voller Hoffnung, wo es mal nicht so schrecklich weh tut, wo ich sogar auch lachen kann - endlich mal wieder, nach 18 Tagen...
Aber es kommt auch wieder das andere Gefühl, das Gefühl das so unendlich weh tut und mich wie von innen heraus erdrückt...
Aber ich denke wir dürfen einfach nicht so ungeduldig mit uns selbst sein, weißt du, wenn man so viele Jahre mit einem Menschen verbracht, ihm all seine Liebe gegeben hat, kann man sich nicht innerhalb von ein paar Tagen oder Wochen lösen...
Ich habe es auch schon verstanden - kopfmäßig - dass sie nicht mehr wiederkommt, dass es vorbei ist. Aber selbst heute, als ich mit meiner Mutter vom Einkauf nach Hause lief, dachte ich lass mich bitte aus diesem bösen Traum erwachen... Mein Herz hat es noch nicht akzeptiert, auch wenn mein Verstand glasklar weiß dass ich sie verloren habe. Dass ich Single bin. Dass meine Ehe vorbei ist. Vorbei vorbei vorbei. Und ich kann absolut nichts tun um an dieser Realität etwas zu verändern.
Eines Tages werden wir wieder glücklich und zufrieden sein, ich habe mir mal 4-5 Jahre eingeräumt (ich weiß, sehr großzügig ) aber dieser Zeitrahmen hilft mir, mir keinen Druck zu machen. Es hilft mir, mich nicht selbst zu zwingen zu funktionieren wie du sagst, sondern es wirklich zu verarbeiten. Wir brauchen Zeit um Wunden zu heilen, schau mal, ein einfacher Knochenbruch braucht Wochen um zu verheilen, wie soll dann unser gebrochenes Herz, unsere verwundete Seele in so kurzer Zeit wieder normal sein? Das geht einfach nicht, denn wir haben nicht nur einen guten Freund verloren, sondern die Liebe unseres (bisherigen) Lebens, unser Zuhause, unsere Träume, unser Gefühl von Familie und Zugehörigkeit. Wir haben unsere Zukunftspläne und Illusionen verloren, alles was wir uns für die Zukunft ausgemalt hatten ist jetzt weg. Das ist ein Schock den man erstmal verkraften muss, bevor man überhaupt anfangen kann den Verlust zu verarbeiten. Ich weiß nur dass viele Andere es vor uns geschafft haben, und wir es bestimmt auch schaffen werden. Ich schick dir viel Licht und Kraft, du bist nicht allein.
Lass dir Zeit, trauere, weine wenn dir danach ist. Und wirklich, denk drüber nach, dir das Buch von Doris Wolf zu holen, mir hilft es sehr mich verstanden zu fühlen und begleitet auf diesem harten harten Weg. Es macht mir Mut und gibt mir das Gefühl dass ich selber was ändern kann an meinem Schmerz. Langsam aber sicher sehe ich ein kleines Licht in der Ferne, langsam aber sicher deutet sich ganz weit am Horizont an dass das hier eine Chance sein kann... Momenteweise... Und dann trifft mich die Trauer und der Schmerz wieder... Doch die Lichtblicke werden kaum merklich aber stetig immer mehr...

Ich drück dich...

Morgenstern.

23.03.2011 22:21 • #84


M
@ Morgenstern:

Danke!
Ich wünsche dir für heute eine gute Nacht, wenn du nicht gut schläfst dann ruhst du wenigstens. So seh ich es immer.
Werde jeden Tag hier rein schauen und sehen wie es dir geht.
Ich habe dieses Wochenende das Glück liebe Freunde zu Besuch zu haben. Das war schon lange ausgemacht.
Mein Ex-Mann fährt morgen weg für 4 Tage und ist nicht da.
Ich werde versuchen die nächsten Tage viel Kraft zu tanken von meinen Freunden, vielleicht kann ich auch mal ein bisschen vergessen.
Am schlimmsten ist es nachts wenn es ruhig ist und morgens beim aufwachen. Da fühl ich mich immer hundselend. Und man sucht automatisch nach dem geliebten Menschen. Fürchterlich!
Ob wir da jemals drüber wegkommen?
Das es lange lange dauern wird ist mir bewusst. Mein Verstand ist viel weiter als meine Emotion.
Ich wünsch dir auch Kraft.
Liebe Grüße und fühl dich gedrückt, meine Leidensgenossin!

Bis bald.

23.03.2011 22:43 • #85


L
Hallo medina,

auch einen ganz lieben gruß von mir.. ich mache momentan genau das selbe durch. seit 3 monaten quäle ich mich nur irgendwie durch die tage, nichts hat mehr sinn, ich habe keine energie und lebensfreude mehr. alles ist dunkel, trostlos und das obwohl der frühling schon da ist und man sich eigentlich besser fühlen sollte.
aber nichts da, ich vermisse meinen ex so sehr, die sehnsucht nach ihm zerreißt mich fast. ich habe so sehr angst vor der zukunft. angst, dass ich ihn NIE loslassen kann, weil er die liebe meines lebens war. angst, dass ich nie mehr sowas empfinde wie für ihn, angst dass ich alleine und einsam bleibe.
all das quält mich jeden tag so sehr. dazu kommt noch ein riesen berg von schuldgefühlen, obwohl ich weiß, dass ich nicht viel falsch gemacht habe. eher kleinigkeiten, aber trotzdem denkt man die ganze zeit: hätte ich doch bloss... usw.

es ist zum verrückt werden..

das schlimme ist eben dass man nicht nur den partner verliert, den man über alles liebt, sondern auch die gewohnheiten, die zweisamkeit, die ganzen gemeinsamen erlebnisse, erinnerungen ( was das schlimmste ist), und zukunftspläne und träume !

ich schicke dir ganz viel kraft.. ich habe im moment leider keine

23.03.2011 22:55 • #86


Morgenstern
Zitat von Locci:

das schlimme ist eben dass man nicht nur den partner verliert, den man über alles liebt, sondern, die ganzen gemeinsamen erlebnisse, erinnerungen ( was das schlimmste ist)


Du hast so Recht, die Erinnerungen sind echt wie Gift... Ein Gift das brennt, und lähmt und quält und einfach jedes gute Gefühl das man hat wegätzt... Furchtbar...

Zitat von Locci:
ich schicke dir ganz viel kraft.. ich habe im moment leider keine


Dann bekommst du von mir ne Portion geschickt für heute Abend

23.03.2011 23:03 • #87


elwynn
Zitat von Morgenstern:
Zitat von wolfsherz:
Zitat von Morgenstern:
Wahrscheinlich wären wir noch zusammen wenn ich zugestimmt hätte.

Das glaubst Du selber nicht!

Doch das glaube ich. Wir wären vielleicht deswegen trotzdem nicht für immer zusammen geblieben, aber es hätte die Trennung herausgeschoben - definitiv. Um ein paar Jahre vielleicht sogar. Das ist auch nicht relevant.


sorry wenn ich das nochmal aufgreife. hatte auch einen ellenlangen text dazu, hab mich aber entschlossen ihn nicht zu posten (aktuell)

zu dem zitat oben:

aufgeschoben nicht aufgehoben.
meinst du es würde dir besser gehen wenn du paar jahre älter wirst und dann noch pessimistischer in die zukunft schaust, weil du vll angst hast, das du zu alt bist und niemanden mehr findest?

du bist mit deinen 26 noch jung genug um komplett neuzustarten. trauer von 4 jahren finde ich persönlich einfach zu lang.

und ich wiederspreche dir mit dem besitz der zeit. wir können vll die zeit nicht festhalten, aber du kannst sie nutzen um dein leben schöner und angenehmer zu machen.
warum dann zeit verschwenden mit ewigen leiden. so schwer das sein mag, schaue nach vorne und beklagt euch nicht das das leben keinen sinn hat.
positiv denken ist viel wichtiger als um jemanden zu weinen der euch so zurücklässt.

sanne hat mal was schönes geschrieben, ich werde sie auch mal [frei] zitieren.
Zitat:
Holt sie runter von ihrem Sockel, da gehören sie nicht hin


jeder ist seines glückes schmied.



achja, was ich vergessen hatte noch zu schreiben. KEINER der in so einer trauerphase hängt sieht die sachen so klar wie sie sind. es mögen natürlich öfter vorschläge kommen, die man nicht für wichtig oder als richtig sieht. liegt aber meist daran, das die trauer einen selbst blendet.

denkt mal darüber nach.

24.03.2011 11:02 • x 1 #88


Morgenstern
Zitat von elwynn:
aufgeschoben nicht aufgehoben.
meinst du es würde dir besser gehen wenn du paar jahre älter wirst und dann noch pessimistischer in die zukunft schaust, weil du vll angst hast, das du zu alt bist und niemanden mehr findest?

Die Angst niemanden zu fänden, wenn ich jemand Neues WOLLTE, hätte ich nicht... Ich seh wirklich gut aus (auch wenn das eingebildet klingt), hab ne tolle Figur, mag mich wie ich bin, ich bin intelligent und witzig (wenn's mir gut geht), und hab kein Problem damit, auf Menschen zuzugehen die mich interessieren... Und das würde ich auch mit 50 noch schaffen

Zitat von elwynn:
du bist mit deinen 26 noch jung genug um komplett neuzustarten. trauer von 4 jahren finde ich persönlich einfach zu lang.

Das ist ja in Ordnung wenn du persönlich es zu lang findest. Ich persönlich finde es nicht zu lang, in Anbetracht dessen, dass ich vermutlich so um die 80 Jahre alt werden werde... Und wenn ich das nicht werde, ist das auch nicht schlimm, ich finde es ist keine Verschwendung von Zeit etwas RICHTIG und VOLLKOMMEN zu verarbeiten. Ich meinte mit den 4 Jahren auch nicht dass ich bis dahin tieftraurig sein werde, sondern dass ich mir 4-5 Jahre Zeit gebe bis ich wieder so weit bin, mich jemand anderem wirklich hingeben und jemand anderen lieben zu können und meine Ex als eine schöne Erinnerung betrachten kann.

Zitat von elwynn:
und ich wiederspreche dir mit dem besitz der zeit. wir können vll die zeit nicht festhalten, aber du kannst sie nutzen um dein leben schöner und angenehmer zu machen.
warum dann zeit verschwenden mit ewigen leiden. so schwer das sein mag, schaue nach vorne und beklagt euch nicht das das leben keinen sinn hat.
positiv denken ist viel wichtiger als um jemanden zu weinen der euch so zurücklässt.

Und ich denke dass jeder seine eigene Geschwindigkeit hat um mit so einem Verlust klar zu kommen. Mein Schmerz ist ganz frisch, grade 19 (!) Tage jung. Du glaubst ja wohl nicht allen Ernstes dass es mir nur deswegen besser geht weil ich mir einrede dass ich meine Zeit nicht verschwenden soll? Das mag zwar durchaus (technisch) möglich sein, aber dann endet das so dass man nichts gelernt hat, und seine persönlichen (unaufgearbeiteten) Probleme mit in die nächste Beziehung nimmt.
Und ich weine nicht um jemanden der mich zurückgelassen hat, ich weine um MICH, um MEINEN Schmerz, um MEINEN Verlust, um MEIN Leben das aus den Fugen geraten ist...
Wenn ich nicht nach vorne schauen würde wär ich jetzt schon unter der Erde... Ich habe auch nicht gesagt dass das Leben keinen Sinn hat... Sondern dass ich mir in Momenten des tiefen Schmerzes nicht vorstellen kann jemals wieder so glücklich sein zu können, auch wenn mein VERSTAND mir was Anderes sagt...

24.03.2011 13:34 • #89


M
Und wieder ist ein Tag geschafft, habe mich in die Arbeit gestürzt und die Bude geputzt nach der Arbeit, gerade bin ich fertig geworden. Jetz hoffe ich das die Leere nicht wieder einsetzt und ich mich nur noch auf meine Gäste morgen freue.
Musste auch viel an dich denken, Morgenstern...wie geht es dir?
Und übrigens nehm dir die Zeit die du brauchst für deine Trauer und lass dir von niemandem reinreden wie du zu denken hättest.
DU allein kennst deine Situation und DU allein entscheidest wann und wie lange und warum du trauerst.
Wenn ich nicht mehr kann heul ich mir die Augen aus dem Kopf, das erleichtert.
Aber ich versuche nun auch nach vorne zu schauen und denke oft darüber nach wie ich mein Leben alleine gestalte.

@Locci....danke dir auch für deinen Beitrag. Wir schaffen das...Es dauert so lang wie es dauert, aber wir schaffen das!

24.03.2011 20:10 • x 1 #90


A


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