Hey Drella,
nein, es gibt nichts Neues. Es ist aber auch in Ordnung (unglaublich, dass ich das tatsächlich meine was ich gerade schreibe). Wenn es irgendwann einmal ein Wir noch einmal geben sollte ist der Faktor Zeit wohl unumgänglich. Ich habe in den letzten fünf Wochen getan, was ich tun musste, nein viel mehr tun wollte. Ich schenkte ihm meine Liebe einfach. Es hat mich glücklich gemacht und ich würde es noch ewig tun, aber seine Bitte ihm im Moment Ruhe zu geben gehört ebenfalls zu einem solchen Liebesbeweis. Und wenn ich überlege, was ich noch lernen möchte um eine gute Partnerin zu sein gestehe ich mir ein, dass auch ich diese Zeit brauche.
Ich habe gemerkt, dass es mich zerreist an ihn oder an ein fiktives wir zu denken, mir vorzustellen, wie unglaublich schön es wäre mit ihm wieder Dinge zu tun, die diese Liebe so einzigartig machten. Es tut nur weh, wenn man diese Gedankengänge allein geht. Vielmehr habe ich angefangen mich wieder mit Literatur zu beschäftigen. Ich bin nicht weggegangen dieses Jahr, weil ich gar keine Lust hatte mich draußen abzulenken. Ich hatte keine Lust auf den Anblick von Verliebten oder denen, die sich für diesen einen Abend finden. Ich hätte diesen feiernden Menschen ihre Leichtigkeit nicht abgenommen und mich dabei über meine Unbeschwertheit geärgert. Desweiteren hätte es mich an unseren Karneval erinnert.
Wenn ich lese bin ich ihm nah. Mir nah. Dem Leben nah. Unsere Gespräche hatten stets eine einzigartige Tiefe, das vermisse ich sehr, aber ich versperre mich nicht vor Neuem um ihm gedanklich nicht zu begegnen. Ich genieße über die Feiertage Worte beeindruckender Literaten. Insbesondere der Weiblichen. Ich schöpfe aus ihnen Kraft und erkenne mich, ihn und die Möglichkeiten und Grenzen zwischenmenschlicher Beziehungen darin wieder.
In diesen Momenten erscheint Vieles so logisch. Es gibt Menschen, die genau das ausdrücken, was du denkst, lebst, fühlst und du fühlst dich plötzlich verstanden und geborgen. Für mich fühlen sich solche Momente wie die unserer vergangenen Beziehung an. Wohlbefinden, augenblicklich ohne ihn.
Daran muss ich mich noch gewöhnen. Ich bin dankbar, dass ich jetzt weiß, welches Glück ich hatte diesem Menschen zu begegnen. Und wenn er mir die Chance gäbe, könnte er wissen, dass auch ich dieser Mensch für ihn immer war...
Morgen muss ich tatsächlich etwas nacharbeiten...
Lieber Drella, was macht eigentlich deine Jobsuche? Schon in Angriff genommen? Entspannte Zeit wünscht dir Knef.
07.02.2016 21:41 •
#25