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Meine große Liebe liebt mich nicht!

K
Liebe Sady,

da ist wieder das Wort Fehler bei dir zu lesen. Ich erinnere dich noch einmal ganz vorsichtig und liebevoll daran, wertschätzend und gnädig mit dir umzugehen, wenn er es schon nicht tut.

Dass er dich da ohne Antwort sitzen gelassen hat, nachdem du ihn um ein Telefonat gebeten hat, tut mir sehr leid. Das ist sicher sehr schmerzhaft und es verschlimmert deinen inneren Konflikt sicher. Vielleicht wäre es sinnvoll, langsam zu überlegen, wie du den Konflikt ohne ihn lösen kannst (so leid mir das für dich tut), aber irgendwie scheint da von seiner Seite ja wenig bis leider gar keine Bereitschaft zu sein.

Wie auch immer, bitte mach DICH nicht fertig. Du bist eben verzweifelt, fühlst dich ohnmächtig in die Ecke gedrängt...da tendiert man eben zum um sich Schlagen - eine normale menschliche Reaktion auf eine Dynamik. Stecke 20 Menschen in diese Dynamik und 19 werden ebenso reagieren.

Ich wünsche dir einen möglichst erträglichen Abend!
Ganz liebe Grüße von der Kletterpflanze.

10.11.2014 16:31 • #91


S
Meine liebe Memi, und Ihr anderen Lieben (Kletterpflanze...),

tja, was soll ich sagen? Er hat sich gemeldet- ganz normal, als wäre NICHTS. Ich war bei ihm, musste noch etwas abholen- er war lieb und freundlich. Dann haben wir geredet, und er hat mir nochmal klar gemacht, dass er keine Beziehung möchte, keine tiefen Gefühle für mich aufbauen kann, dass es ihm leid tut, dass er den Kontakt aber nicht abbrechen wollte und will... Und ich... bin über nacht bei ihm geblieben! Ich bin so unsagbar schwach, habe mich so nach seiner Nähe gesehnt. Und bin jetzt nur noch sehnsüchtiger, weil ich zwar weiterhin etwas Nähe bekommen kann, aber wohl nie sein Herz. Es tut so unsagbar weh. Mittleweile bin ich in ärztlicher Behandlung wegn Herzrhythmusstörungen- mein Herz hat immer wieder Aussetzer, jetzt auch noch physisch.

Ich kann nicht ohne ihn, und mit ihm schmerzt es auch. Alles, was ich mir wünsche, ist, dass er doch noch sein Herz für mich öffnet. Ich stehe vor dem Abgrund und weiß einfach nicht mehr weiter. Vielleicht müsste ich mein Leben einfach versuchen normal weiterzuleben, und ab und zu mal seine Nähe genießen- ohne Anforderungen, ohne Wünsche. Aber das kann ich einfach nicht!


Ich bin so unglücklich, kann ihn aber nicht loslassen. Es geht einfach nicht.

Meine liebe Memi,, wie ist denn bei Dir der Stand der Dinge? Hast Du ihm geschrieben?

Ich hoffe, Dir geht es zumindest etwas besser. Habe an Dich gedacht 3

Alles Liebe,
Sady

12.11.2014 16:30 • #92


A


Meine große Liebe liebt mich nicht!

x 3


M
Hallo meine liebe Sady,

lass dich zu allererst mal drücken
ich hatte gestern schon so eine vage Vermutung, als du gestern nicht mehr geschrieben hast.
Jetzt ist also das eingetroffen, was du dir gewünscht hast. Er hat sich gemeldet. Und du bist geblieben. Du hast kurzfristig Erleichterung verspürt, als du bei ihm warst und die Nacht mit ihm verbracht hast. Hast für kurze Zeit den Schmerz und die Sehnsucht nicht spüren müssen. Sady, das hat nichts mit Schwäche zu tun, das ist menschlich. Es ist normal, dass man versucht unangenehme Gefühle zu kompensieren, loszuwerden, zu vermeiden. Manchmal auch wenn das bedeutet, dass man hinterher noch mehr leidet.
Im Übrigen finde ich es unmöglich von ihm, dich nach wie vor zu benutzen. Denn nichts anderes tut er. Wenn er eine starke verantwortungsvolle Person wäre, hätte er dich nicht bei ihm übernachten lassen. Er weiß doch ganz genau, wie du unter der Situation leidest. Stattdessen zieht er sich wiederholt aus der Verantwortung und nutzt deine emotionale Schwäche für seine Befriedigung aus. Er ist schwach, nicht du. Du liebst, oder glaubst zu lieben.


Zitat von Sady_76:

Ich kann nicht ohne ihn, und mit ihm schmerzt es auch. Alles, was ich mir wünsche, ist, dass er doch noch sein Herz für mich öffnet. Ich stehe vor dem Abgrund und weiß einfach nicht mehr weiter. Vielleicht müsste ich mein Leben einfach versuchen normal weiterzuleben, und ab und zu mal seine Nähe genießen- ohne Anforderungen, ohne Wünsche. Aber das kann ich einfach nicht!



Sady, du weißt ja selbst, dass das nicht geht. Wie sollst du denn damit klar kommen, nur hin und wieder seine Nähe zu genießen und dennoch in der Angst und Verzweiflung zu leben, dass er sich vielleicht nie für dich öffnet? Könntest du die Zeit mit ihm wirklich genießen? Ich glaube nicht. Dass sich das alles bereits körperlich bei dir äußert, ist ein riesiges Warnsignal, das du ernst nehmen solltest.
Es tut mir so leid zu lesen, wie schlecht es dir geht. Das Gefühl, nicht mehr ein noch aus zu wissen, schwingt in jedem Satz mit. Ich kenne diese Verzweiflung und wünsche sie wirklich niemandem. Aber ich denke, du weißt so gut wie ich, dass das nicht aufhört, bevor du anfangen kannst, los zulassen. Vielleicht wäre es gut, wenn du dir dabei Hilfe holst. Ich weiß nicht, ob du das schon mal in Erwägung gezogen hast, oder ob dir das so gar nicht zusagt. Ich kann nur von meiner Erfahrung sprechen. Manchmal kann eine Therapie wirklich helfen, wieder Klarheit zu erlangen. Und ich denke, Klarheit ist sehr wichtig, über so etwas hinweg zu kommen. Damit du wieder für dich einstehen kannst. Damit du dich nicht mehr selbst übergehen musst. Damit du dich lösen kannst. Es gibt eben manchmal Phasen im Leben, wo man sich verliert. Das kann jedem passieren und es kann auch sein, dass man da alleine nicht mehr raus findet. Wäre das eine Möglichkeit für dich, Hilfe in Anspruch zu nehmen?

Mir geht es leider auch nicht besonders gut gerade. Ich habe ihn heute Nachmittag in der Stadt getroffen.
Und bin sehr durcheinander deswegen. Ist eine längere Geschichte. Vielleicht habe ich morgen die Kraft, davon zu berichten. Im Moment tut es einfach nur weh, sodass ich mich gar nicht viel damit befassen kann.

Meine liebe Sady, ich wünsche dir so sehr, dass du zu deiner Stärke zurück findest. Vergiss nie, dass sie da ist! Auch wenn es sich nicht so anfühlt.

Alles alles Liebe,
Memi

12.11.2014 18:50 • #93


S
Meine liebe Memi,

Du weißt gar nicht, wie gut ich Deine Umarmung gerade gebrauchen kann.... ich bin völlig fertig!

Ja, ich wollte den Schmerz nicht mehr spüren, wieder in seinen Armen sein und zumindest mal für einen Augenblick vergessen. Es ist gar nicht so sehr schuld, ICH habe es auch darauf angelegt.

Leider kann ich gerade nicht mal mehr seine Nähe genießen- er hat es ja WIEDER bestätigt: Er liebt mich nicht! Und mein Herz ist fast zersprungen, als ich heute morgen neben ihm aufgewacht bin. Er war lieb zu mir, man hat auch gemerkt, dass er sich bemüht. Er hat sich heute auch schon mehrmals gemeldet, wollte wissen, wie mein Tag war, hat von sich erzählt. Aber ich war bedrückt, konnte kaum unbeschwert mit ihm reden, habe vorher und nachher nur geheult. Es KÖNNTE doch alles so einfach sein- ich liebe ihn doch! Ichversuche es zu drehen und zu wenden Kann er sich nicht DOCH NOCH verlieben, Was müsste ich tun/ wie sollte ich sein...

Zitat:
Wie sollst du denn damit klar kommen, nur hin und wieder seine Nähe zu genießen und dennoch in der Angst und Verzweiflung zu leben, dass er sich vielleicht nie für dich öffnet? Könntest du die Zeit mit ihm wirklich genießen?


Das ist mein Dilemma- und ich komme nicht heraus, suche nach Wegen, ihn doch noch in meinem Leben zu behalten. Wenn ich das Ganze doch nur gelassener sehen könnte, ihn nicht mehr so in den Mittelpunkt stellen würde, einfach nur die Stunden mit ihm genießen könnte...! Es erschreckt mich, welchen Stellenwert ich ihm einräume- es dreht sich ALLES nur um ihn, und mir fehlt die Kraft für alles Andere. Ich empfinde gar kein Glück, keine Freude mehr.

Therapeutische Hilfe habe ich mit schon vor einiger Zeit geholt. Mir wird immer wieder bestätigt, wie klar ich alles sehen kann. Aber wirkliche Hilfsangebote, die ich auch umsetzen kann, fehlen mir.

Du hast Deinen also auch getroffen- ist ja alles fast zeitgleich bei uns. Erzähle mir gern davon, wenn Du Dich dazu in der Lage fühlst.

Ich danke Dir wieder sehr, meine liebe Memi, auch für die Erinnerung an meine Stärke, die sich gerade leider komplett versteckt hat.

Alles, alles Liebe auch für Dich 3,
Sady

12.11.2014 20:23 • #94


M
Ach Sady, wenn ich könnte, würde ich dich jetzt schnappen und mit dir einen Kaffee oder ein Glas Wein trinken gehen. Es tut mir so leid, dass du keinen Ausweg siehst und so verzweifelt bist.

Diese Gedanken die du hast - könnte ich doch anders sein, was kann ich tun, dass er sich doch noch verliebt, was wäre wenn,.... kommen mir leider allzu bekannt vor. Ich überlege mir gerade ernsthaft, meine Tasche zu packen und einfach zu ihm in unsere Wohnung zu fahren. Um wenigstens die Nacht über bei ihm sein zu können, in der Hoffnung, dass er kapiert, was er verloren hat und zu mir zurück möchte. Aber das wäre mein Untergang. Da ist nichts rationales mehr in dieser Denkweise und ich glaube, dass es dir genau so geht. Solche Gedanken führen aber nur dazu, nicht abschließen zu können - ich weiß, man will nicht abschließen, es ist zu schmerzhaft. Aber noch schlimmer ist doch dieses Leben in ständiger Unruhe, Verzweiflung und Leere. Und ja, es ist sch*** , dass du im Moment nur die Wahl zwischen zwei Übeln hast. Sady, welches ist größer?

Du wirst nicht in der Lage sein, das jetzt einfach gelassen zu sehen und ihm einfach so diesen Stellenwert den er eben nun mal bei dir hat, abzusprechen. Ich habe das in meiner früheren Beziehung auch versucht und bin kläglich gescheitert. Das geht einfach nicht und es ist schwer, sich das einzugestehen, zumal man ja selbst ganz deutlich merkt, dass man immer wieder daran scheitert.

Dass du die Lage klar siehst, ist deutlich erkennbar. Dein Blick ist ja grundsätzlich nicht verstellt, du weißt ja eigentlich was richtig für dich wäre, es gelingt dir nur einfach nicht, es umzusetzen. Ich glaube dennoch, dass du einiges an Stärke in dir hast und der Tag kommen wird, an dem du einen Schlussstrich ziehen kannst. Gefühle sind nur das Resultat von Gedanken, insofern bleibt dir nicht anders übrig, als genau da anzusetzen. Die Spiegelübung machen, dir selbst gutes tun, dich selbst loben,....

Sady, mir ist klar, dass dich das alles im Moment nicht trösten kann. Ich kann dich nur bitten, bleib dran! Bleib bei dir so gut es geht und mach dich nicht selber kaputt. Mach kleine Schritte, aber mach sie. Und hab Geduld. Es kommen bessere Zeiten. Davon bin ich überzeugt.

Noch eine Umarmung und alles Liebe und viel Kraft für dich!
Memi

12.11.2014 20:55 • #95


S
Ach liebe Memi,

ja, das wäre was- wir beide bei einem Glas Wein .

Ich danke Dir sehr, dass Du so mitfühlst. Ich denke, Du weißt ganz genau, wie es gerade in mir ausschaut. Ich bin völlig verzweifelt... und total handlungsunfähig.

Zitat:
Ich überlege mir gerade ernsthaft, meine Tasche zu packen und einfach zu ihm in unsere Wohnung zu fahren. Um wenigstens die Nacht über bei ihm sein zu können, in der Hoffnung, dass er kapiert, was er verloren hat und zu mir zurück möchte. Aber das wäre mein Untergang.


Wie gut ich Dich verstehen kann! Einfach bei ihm sein können, wieder etwas Vertrautheit und Nähe spüren, seine Sehnsucht nach Dir entfachen.... Ach Memi, aber Du bist da stärker und standhafter als ich! Bitte sei mal richtig stolz auf Dich!

Zitat:
ich weiß, man will nicht abschließen, es ist zu schmerzhaft. Aber noch schlimmer ist doch dieses Leben in ständiger Unruhe, Verzweiflung und Leere. Und ja, es ist sch*** , dass du im Moment nur die Wahl zwischen zwei Übeln hast. Sady, welches ist größer?


Welches Übel größer ist? Da sind Kopf und Herz sich leider völlig uneinig. Und ich mache mir wieder so Vorwürfe, dass ich derart schwach bin und so wenig Stolz habe. Dieses Loslassen... ich KANN es einfach nicht. Und das Ganze gelassen sehen- das kann ich wohl auch nicht.

Ich möchte wirklich nach vorn schauen, weiter Schritte in die richtige Richtung machen. Schön wäre, wenn ich irgendwo einen Ansatzpunkt finden könnte, der nicht alles so düster und hoffnungslos aussehen lässt.

Ich hoffe, Du kannst heute etwas Schlaf finden und Dich erholen.

Alles, alles Liebe wieder 3,
Sady

[/quote]

12.11.2014 21:50 • #96


K
Liebe Sady ,

Wie kann man das verstehen, dass er sich gemeldet hat als wäre nichts gewesen? Hat er einfach angerufen oder gesimst?
Dann warst du also bei ihm? Hmmm...ich gebe Memi recht: Du bist da nicht die (Charakter)Schwache, sondern er. Wenn er dich nicht liebt, aber weiß, dass du ihn liebst, dann soll er sich jemand anders zum ... suchen. Grrrr! Sorry, aber das musste ich mal los werden.
Du schreibst ja selbst, dass du es eigentlich nicht wirklich genießen konntest. Vielleicht brauchst du noch ein paar Runden, bis auch das Herz hinterherkommt und es dem Herzen endgültig nicht mehr reicht?! Vielleicht kannst du dann los lassen.
Ich denke, es gibt nur die zwei Varianten: entweder KS oder noch ein paar Runden drehen. Solltest du dich für die zweite Variante entscheiden, geht es vielleicht darum, daraus eben das kleinste Übel zu schaffen, indem du z.B. versuchst, den Rest des Lebens nicht GANZ aus dem Blick zu verlieren und vor allem dich selbst nicht.

Dass du dir bereits Hilfe gesucht hast, finde ich übrigens toll (auch wenn es leider nicht den gewünschten Effekt bringt). Es zeigt, wie sehr du dich eigentlich lösen willst. Es tut mir wirklich sehr leid, dass es dennoch nicht klappen mag, glaube aber, dass da wirklich viel Stärke und Wille in dir schlummert und du es irgendwann ganz sicher schaffen wirst.
Es ist eben wirklich schwer aus einer solchen Dynamik auszusteigen. Als Leser habe ich ganz stark den Eindruck, dass dir noch irgendetwas fehlt, um abzuschließen. Ich wünsche dir von Herzen, dass für dich ganz bald ersichtlich wird, was das sein könnte, damit es dir bald etwas besser geht!

Ich wünsche dir alles Liebe für den heutigen Tag!

13.11.2014 10:50 • #97


Z
Hallo,
ich habe die Beiträge mit sehr großem Interesse gelesen und denke, dass vielleicht der folgende Link dir ein wenig Klarheit schaffen wird. Häufig kann man Probleme besser lösen, wenn man sie benennen kann.
Grüße und viel Erfolg

Zuhörer

13.11.2014 16:57 • #98


Z
Jetzt habe ich denk Link vergessen
h t t p ://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/SUCHT/Hoerigkeit.shtml

13.11.2014 16:59 • #99


S
Liebe Kletterpflanze,

ich danke Dir sehr für Deine Worte!

Zitat:
Du schreibst ja selbst, dass du es eigentlich nicht wirklich genießen konntest. Vielleicht brauchst du noch ein paar Runden, bis auch das Herz hinterherkommt und es dem Herzen endgültig nicht mehr reicht?! Vielleicht kannst du dann los lassen.
Ich denke, es gibt nur die zwei Varianten: entweder KS oder noch ein paar Runden drehen. Solltest du dich für die zweite Variante entscheiden, geht es vielleicht darum, daraus eben das kleinste Übel zu schaffen, indem du z.B. versuchst, den Rest des Lebens nicht GANZ aus dem Blick zu verlieren und vor allem dich selbst nicht


Ich denke gerade sehr viel nach, sehe gerade nicht nur ihn als DAS Problem, sondern auch meinen Umgang damit. Ich habe tatsächlich mich und mein Leben komplett aus den augen verloren- und das gilt es wiederzuholen. Ich hoffe, dass ich es schaffe, ihn mehr und mehr in den Hintergrund rücken zu lassen und mich erst mal wieder zu stärken. Ganz verzichten kann ich im Moment nicht auf ihn- er ist mir ja wichtig und liegt mir so sehr am Herzen. Nur wenn der Leidensdruck weiter zunimmt, muss ich mich endgültig entscheiden. Ich hoffe aber, dass ich erst mal auf diesem Wege weiterkomme.

Auch für Dich alles, alles Liebe!
Sady

13.11.2014 19:36 • #100


M
Meine liebe Sady,

Kletterpflanze hat es in meinen Augen ganz toll formuliert - möglicherweise brauchst du wirklich noch ein paar Runden des nerven- und herzzerreißenden hin und her mit ihm. Dein Wille, dein klarer Blick auf die Lage und auf dich selbst sprechen sehr dafür, dass du das nicht ewig mitmachen wirst. Aber vorläufig bist du eben noch nicht dazu bereit.

Ich hab dich ja schon gefragt, was für dich das größere Übel wäre: immer wieder gesagt zu bekommen, dass er nicht will aber dafür ab und zu seine Nähe haben. Oder einen klaren Cut machen, deinen Stolz und deine Kraft wiederfinden, aber dafür die Trennungsschmerzen spüren müssen. Ich glaube, du hast dich eigentlich schon entschieden, was im Augenblick für dich schlimmer ist, nämlich letzteres.

Ich weiß, dass es nicht besonders aufbauend ist, dir das nochmal zu sagen, aber ich habe damals fünf Jahre gebraucht, bis ich endlich ausbrechen konnte. Und ich glaube, dass es umso schwieriger wird, je länger man bereit ist, sowas mitzumachen. Aber, was ich dir auch sagen kann - und das soll dir ein wenig Mut machen - selbst nach so langer Zeit und mit fast keinem Funken Stolz und Selbstwertgefühl mehr in mir habe ich es schließlich trotzdem geschafft. Dieser Punkt muss aber erst erreicht werden. Und auch, wenn du es (noch) nicht sehen kannst, ich bin mir sicher, dass du bereits auf einem guten Weg bist.

Ich wünsche dir wie immer alles Liebe.
Memi

13.11.2014 19:38 • #101


S
Lieber Zuhörer,

danke Dir für Deine Anregung. Ich werde ja bereits therapeutisch begleitet, und Deine Vermutungen sind nicht so ganz zutreffend, gehen aber schon in eine ansatzweise ähnliche Richtung.

Letztendlich ist es immer schmerzhaft, wenn Liebe nicht auf Gegenliebe stößt. Mir ist schon sehr bewusst, warum ich mich nicht lösen kann, erkenne auch die vielleicht etwas überzogen wirkende Komponente. Immerhin wurden klare Worte gesprochen, warum nicht akzeptieren und sich zurückziehen?

Aber so ist das mit Gefühlen, sie sind nicht immer rational...

Lieben Gruß,
Sady

13.11.2014 19:44 • #102


S
Meine liebe Memi,

ich freue mich, dass Du da bist 3

Zitat:
Ich hab dich ja schon gefragt, was für dich das größere Übel wäre: immer wieder gesagt zu bekommen, dass er nicht will aber dafür ab und zu seine Nähe haben. Oder einen klaren Cut machen, deinen Stolz und deine Kraft wiederfinden, aber dafür die Trennungsschmerzen spüren müssen. Ich glaube, du hast dich eigentlich schon entschieden, was im Augenblick für dich schlimmer ist, nämlich letzteres.
Zitat:

Ich brauche wohl nicht zu schreiben, dass ich mich fast schon für meine Schwäche schäme... aber ja, Letzteres wäre schlimmer für mich. Im Moment versuche ich einfach umzudenken, mich auf MICH zu konzentrieren und so automatisch etwas Abstand von ihm zu bekommen. Und ich will mir auch nichts mehr vormachen, immer wieder hoffen- ich muss mir die Realität immer wieder vor Augen führen.

Und auch, wenn du es (noch) nicht sehen kannst, ich bin mir sicher, dass du bereits auf einem guten Weg bist.
Zitat:

Ich bin Dir dankbar, dass Du da so zuversichtlich bist. Fünf Jahre werde ich nicht brauchen, das weiß ich. Ich hoffe, Du bist nicht enttäuscht, dass ich den Sprung gerade einfach nicht wagen kann- Du hast mir so unendlich lieb zugesprochen. Aber ich denke, es hat trotzdem viel in mir bewegt.

Wie ist es denn bei Dir? Magst Du über Euer Treffen sprechen, oder musst Du das erst mal verarbeiten?

Danke Dir wieder srehr, meine liebe Memi 3,
Sady

13.11.2014 20:36 • #103


S
Also, das mit dem Zitieren habe ich irgendwie noch nicht 'raus...

13.11.2014 20:37 • #104


M
Meine liebe Sady,

ich freue mich so zu lesen, dass du dir sicher bist, nicht so lange zu brauchen wie ich. Da schwingt schon mal sehr viel Entschlossenheit mit. Und die wird wachsen, ganz bestimmt. Ich bin mir auch sicher, fünf Jahre wird das nicht dauern bei dir.

Und jetzt muss ich tatsächlich zum ersten mal ein bisschen mit dir schimpfen . Natürlich bin ich nicht enttäuscht von dir, dass du jetzt noch nicht den Absprung wagst. Ich weiß ganz genau, wie viel Kraft das erfordert und bis du soweit bist, hast du jedes Recht dazu, rückfällig zu werden. So lange, bis du eben nicht mehr kannst. Und schreib hier weiter wenn es dir hilft. Ich bin da - ganz egal ob du dich noch hundert mal auf ihn einlässt oder ihm endgültig den Rücken kehrst.

Ja, das Treffen gestern...
Ich wollte eigentlich nur schnell was einkaufen und da stand er plötzlich vor mir. Er war auch ein bisschen überfordert, das habe ich gemerkt. Er hat mich ganz lieb in den Arm genommen und lange gehalten. Es war irgendwie komisch - er war mir so fremd. Und es tat weh, das erste mal bewusst zu sehen, wie er sein Leben ohne mich weiter lebt. Wir haben ein paar Worte ausgetauscht, er hat mindestens drei mal erwähnt, dass er mir jederzeit Kleidung oder andere Dinge vorbei bringen kann, das sei ja selbstverständlich. Ich hab dann noch gesagt, dass ich im Moment nur von Stunde zu Stunde lebe und das alles erst noch verarbeiten muss. Er hat dann gemeint, dass es ihm auch zu schaffen macht. Am Wochenende habe er solche Angst gehabt. In den Nachrichten war eine Meldung, dass sich eine Frau in unserem Ort von einer Brücke gestürzt hat. Er habe zwar nicht direkt gedacht, dass ich das sein könnte, aber er habe ein komisches Gefühl gehabt und große Angst bekommen. Deshalb auch das sms am Sonntag. Er fragte dann, ob ich wieder mal vorbei komme. Von mir nur ein Schulterzucken. Zum Abschied wieder eine lange Umarmung.

Als ich dann bei meiner Schwester angekommen war, hatte ich plötzlich solches Heimweh. Ich wollte zu ihm fahren - ungeachtet dessen, welche Konsequenzen das nach sich ziehen würde. Und dann hab ich eine Fehler gemacht. Ich hab ihn angerufen. Ohne zu wissen, was ich ihm überhaupt sagen will. Ich hab gleich an den Hintergrundgeräuschen gehört, dass er nicht zu Hause ist, hab dann nur gestammelt, dass das wohl eine blöde Idee gewesen wäre. Er meinte, er sei in der Stadt mit Studienkollegen und es wäre nicht der passende Zeitpunkt um zu sprechen. Ich habe gemerkt, wie sehr in der Anruf gestresst hat und habe das Gespräch schnell beendet.

Kurz danach kam eine sms von ihm. Er müsse sich nach der spontanen Begegnung einfach ablenken (wieder der Fluchtmodus). Und er wolle in seinem jetzigen Zustand nichts sagen, was er nicht so meint. Aber ich soll mich bitte wieder bei ihm melden. Heute eine sms von ihm - ob wir später telefonieren wollen. Ich hab nur kurz geantwortet, dass mir gerade nicht danach sein. Von ihm kam dann: ok, vielleicht dann am Sonntag. Hug you ...... (seinen Kosenamen für mich).

Die Situation macht mich fertig. Ich merke, dass ich wieder solche Hoffnung habe. Weil ich merke, dass es ihm auch nicht gut geht damit. Oder ist das nur Wunschdenken?

Sady, ich bin auch so froh, dass du da bist. Es hat grad gut getan, das alles loszuwerden.
Wir schaffen das schon.

Alles alles Liebe,
Memi

13.11.2014 21:26 • #105


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