Hallo zusammen,
zunächst möchte ich mal sagen, dass ich es super finde, dass es eine Seite wie diese hier gibt. Ich denke, dadurch kommen wir uns alle nicht ganz so einsam und verlassen vor. Und wir spüren, es gibt noch andere, denen es genauso geht wie mir.
Ob es noch jemanden gibt, den es so geht, wie MIR? Mal schaun', hier kommt meine Geschichte, sie ist wirklich passiert:
Ich war 21 Jahre, sie 16, als wir uns in einer kalten Vollmondnacht im Januar das erste Mal küßten. Was daraufhin folgte, waren Wochen, ja sogar Monate voller Verliebtheit. Für jede Woche, die wir zusammen waren, bekam sie eine Rose mehr. Wie lange ich das praktizierte? Weiß ich gar nicht mehr so genau- ich glaube, nach so etwa 30 Rosen (also 30 Wochen) setzte der Verstand ein. Ich meine, ich hätte schlecht eines Tages mit 100 oder noch mehr Rosen vor ihr stehen können (...) Dafür gab es dann an jedem 5. im Monat ein kleines Geschenk, ja und am Jahrestag sowieso etwas besonderes. Zu Beginn haben wir am Jahrestag immer das unternommen, was wir bei unserem Kennenlernen auch getan haben...
Die erste Zeit sahen wir uns jeden, wirklich jeden Tag.
Tja, so fing es an. Und wäre es bis heute so geblieben, müßte ich fast schreiben, es ist ein Märchen - zu schön, um wahr zu sein.
Aber es kam, wie es kommen mußte. Es fing zu bröckeln an, es entstanden kleine Streit's. Es gab mit der Zeit nicht nur noch Hoch's, sondern immer wieder auch Tief's...
Das erste Tief, welches ich erleben und verarbeiten mußte, war eine Affäre meiner Freundin. Damals war ich am Boden zerstört, für sie war die Beziehung schon fast am Ende. Ich weiß von der Affäre, weil sie mir es nach mehrmaligem Fragen gebeichtet hatte. Aber damals wollte ich nicht aufgeben, ich kämpfte. Ich kämpfte um ihre Liebe und um sie.
Wir gaben uns also eine zweite Chance. Die Zeit verging, wir haben vieles erlebt, den Seitensprung jedoch konnte ich nie so richtig verarbeiten. Immer wieder hatte ich diese quälenden Gedanken im Kopf (...)
Dennoch war es irgendwann so weit, wir hatten vor zu heiraten. Wir stellten uns also den Aufgaben und Vorbereitungen dieser Festlichkeit. Aber schon in der ganzen Zeit merkte ich (und sie bestimmt auch), dass wir uns schon längere Zeit auseinander gelebt hatten. Es war einfach nicht mehr so, wie es mal begann. Man ging sich immer mehr aus dem Weg, hatte sich immer weniger zu sagen. Hinzu kamen dann noch die unterschiedlichen Vorstellungen einer gemeinsamen Zukunft.
Und dann passierte es immer wieder, dass unsere Beziehung kurz vor dem Aus stand- es war schrecklich. Immer wieder flossen Tränen der Verzweiflung, der Wut und der Trauer.
Ja, was also tun? Das waren meine Gedanken, die ´mich irgendwann nicht mehr los liessen. Tag und Nacht haben sie mich gequält. Kann man jemanden heiraten, mit dem man nichts mehr gemeinsam hat? Es ging nicht.
Und so kam, was kommen mußte: Anfang des Jahres zogen wir entgültig einen Schlußstrich unter eine Beziehung, die wie im Märchen begann, und nach sieben Jahren in der grausamen Realität endete.
Das ist also meine Geschichte gewesen. Die Trennung liegt jetzt ca. 8 Wochen zurück.
Anfangs dachte ich, ich hätte alles ganz gut im Griff- konnte wieder frei atmen. Doch schon vor der Trennung hatte ich Angst vor dem Preis, den ich dafür zahlen mußte.
Mein Preis ist die Einsamkeit. Denn die paar Freunde, die ich noch hatte, zogen sich, bis auf ein paar, alle zurück. Freunde, die man schon jahrelang kannte.
Und nun sitze ich hier, einsam und verlassen. Das traurige ist, dass bekomme ich jetzt zu spüren, es ist so verdammt schwierig, sich einen neuen Freundeskreis aufzubauen. Es gelingt mir nicht. Ich meine, was soll man den tun? Wer zieht schon gerne abends alleine durch die Kneipen oder sonst wo?
Es tut so weh, das Gefühl zu spüren, für immer alleine auf dieser Welt zu bleiben. Das soll nicht heißen, dass ich den Schritt, die Beziehung zu beenden - den wir beide getan haben - bereue, nein, es war besser für uns. Nur hat meine Exfreundin alle ihre Freunde noch. Und gerade die sind so wichtig in der schwierigen Zeit der Trennung.
Ich kann nur jedem wünschen, genügend Freunde zu haben. Denn die Einsamkeit, die man jeden Tag auf's Neue spüren und ertragen muß, tut verdammt weh.
Schön, wenn ihr meine Geschichte gelesen habt und DANKE, für den ein oder anderen Tread.
Liebe Grüße an alle einsamen, gebrochenen Herzen.
04.03.2006 20:22 •
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