Hallo meine Lieben!
Ich weiß nicht ganz, wohin mit mir, würde mir gerne einfach einmal meine Geschichte von der Seele schreiben. Wird sicher länger, ich versuche mich kurz zu halten.
Facts: ich 30, er 31. Beziehung seit 14 Jahren, verheiratet knapp 1 Jahr.
Gleich nach einer Woche „zusammengekommen“, sofort 24/7 miteinander verbracht.
Er war von Anfang an sehr kontrollierend und eifersüchtig. War überall mit, hat mich gerne abgeholt, Handy kontrolliert etc.
Nach einem Jahr habe ich ihn verlassen, bin jedoch wieder schwach geworden und habe mich manipulieren lassen (meine Bedingung war, dass wir nicht gleich wieder ständig beieinander schlafen, aber nach 2 Wochen hat er mich unter Tränen gebeten, bei mir und meinem Papa einziehen zu dürfen, weil er es daheim nicht aushält – *beep*, das Verhältnis ist ganz normal).
Wir waren also die kommenden Jahre 24/7 zusammen, meine Freundinnen waren auch seine, sprich er war bei immer dabei, ich habe mich nie allein mit jemandem getroffen. Fortgehen? allein? no way. Bzgl S. gab es auch immer viel Druck (er will oft, viel mit Toys und speziell anziehen sollte ich mich auch immer wieder)
Innerhalb dieses Rahmens war aber quasi alles gut. Wir waren ein eingespieltes Team, es war nicht alles schlecht, wir hatten schon viel Spaß.
Fast forward, vor 6 Wochen:
wenn wir nicht oft genug S. haben (ca alle 3 Tage), dann fängt er mit Silent Treatment an. Normalerweise gebe ich dann recht schnell klein bei bzw. frage ständig was denn los ist. Diesmal jedoch nicht, was zu 2 Wochen „Stille“ und passiver Aggressivität geführt hat.
Zeitgleich, am Ende dieser 2 Wochen, wurden meine beste Freundin (46, Mama von 2 Kindern, keine Partymaus) und ich von einer gemeinsamen Bekannten zum Fortgehen eingeladen. (Sidenote: ich hatte meine Freundin dieses Jahr erst 2x gesehen und 1x davon war er mit; wir wohnen nicht weit voneinander entfernt). Normalerweise hätte ich abgewunken oder ihn mitgenommen, aber diesmal war ich rebellisch.
Ich habe ihm von der Einladung erzählt und auch von dem Angebot meiner BF bei ihr zu schlafen (ich könnte sonst nichts trinken, da ich ca 40 Minuten mit dem Auto heimfahre).
Hinzu kam, dass wir kurz darauf bei meinem Arbeitskollegen eingeladen waren (eigentlich nur die Kollegen, aber wie soll’s anders sein, mein Mann kam auch dazu).
Dort hat mich ein (gleichgeschlechtlich) Kollege in eine gleichgeschlechtlich eingeladen, weil an dem ausgemachten Abend eine Dragshow stattfinden sollte er weiß, dass ich sowas schon immer mal sehen wollte.
Diese beiden „Einladungen“ bringen mich zu Eskalation 1. „Ich will nur noch unterwegs sein; meine BF vereinnahmt mich; er hat Angst, dass wir keine Zeit mehr füreinander haben; wieso ich nicht mit ihm Partner wechseln gehe, sondern mit einem Kollegen“ (er meinte, die gleichgeschlechtlich wäre ein Partnerwechsler, was definitiv falsch ist + er bringt das Thema Partnerwechsler immer wieder mal auf den Tisch) hat mir auch noch einen Arbeitsaufenthalt (mit Übernachtung) vorgehalten.
Endeffekt: er hat quasi alles zurückgezogen, ich soll nur machen, alles gut, blabla.
Bis zum Fortgehen mit meiner BF hat er aber nur noch max. Smalltalk mit mir geführt, ich habe das „gespiegelt“ und mitgemacht.
Gut, besagter Abend (ein Donnerstag): ich schreibe, dass ich von der Arbeit losfahre (war auch immer Pflicht, Nachricht wenn ich losfahre, ankomme, etc), dass ich bei meiner BF angekommen bin und ich schicke eine Nachricht als wir los sind Richtung Club. Wir tanzen uns die Nacht um die Ohren, gehen schlafen - nächster Tag 6:00 = etliche verpasste Anrufe.
hysterische Heulerei, wo ich denn bin, er wusste nicht, dass ich bei meiner BF bleibe. (im Nachhinein habe ich über Ecken erfahren, dass er dachte ich betrüge ihn?)
Gut, wir mussten dann beide arbeiten, ich bin früher heim, weil mich das so aufgewühlt hat.
Bringt mich zu Eskalation 2:
Wir haben fürchterlich über alles gestritten, ich habe ihm sein Verhalten an den Kopf geworfen und gemeint, dass ich das alles nicht mehr will. Die Frage nach dem Wunsch einer Trennung habe ich unkommentiert gelassen.
- hysterische Heulerei, am Boden kugeln, Handy von sich schießen etc.
Zur Entschärfung haben wir getrennt für 4h die Wohnung verlassen und uns dann wieder getroffen. Weitere hysterische Heulerei seinerseits.
Ich habe auf getrenntes Schlafen bestanden + eine Mediation vorgeschlagen (für mich eigentlich nur um in einem professionellen Umfeld einen Schlussstrich zu ziehen).
Das WE war geprägt von hysterischem Weinen- hier sind auch Familienthemen aus ihm herausgebrochen (zb Tod seines Opas vor 25 Jahren? Er war nicht dabei, also kein traumatisches Ereignis in klassischen Sinn), ich war schon richtig fertig von seinen Emotionen.
Über die Woche verteilt hatte er sämtliche Emotionen, von traurig bis tun, als wäre nichts und Beteuerungen, dass er sich komplett geändert hat und nicht mehr so ist und sein will.
Naja, Samstag kommt - ich möchte den NM mit meinen Freundinnen verbringen (hatte ich vorab angekündigt). Bevor ich das Haus verlasse, wirft er mir vor, dass ich auf ihn und unseren Hund spucke (ich hatte ihn gefüttert und war bis 15:00 4x mit ihm spazieren). Früher hätte ich ihn mitgenommen, blabla
Wieder folgt Relativierung „passt schon, alles gut, stört mich eh nicht“, die weiteren Tage sind wieder geprägt von Stimmungsschwankungen.
Ein Tag vor der Mediation, also letzte Woche Mittwoch:
in der Früh ist er zu mir ins Schlafzimmer gekommen, hat sich einfach auf mich gelegt und gesagt „ich soll mich doch entspannen“. er hat dann angefangen zu kuscheln, mich zu streicheln. Dann ist er mir einfach in die Hose gefahren - habe nein gesagt. Kurz Ruhe, dann wieder angefangen mit küssen usw - ich habe mich ständig weggedreht und dann auch gesagt, dass ich das nicht möchte. „ich soll ihm doch zeigen, dass ich es möchte“ und „sei doch nicht so eine Puppe“ (habe mich nämlich gar nicht bewegt).
Er hat sich dann auch noch einfach zwischen meine Beine, auf mich gelegt, wollte mich küssen, ich habe mich mehrere Male weggedreht und dann auch gesagt, dass ich das echt nicht will. Er ist mir mehrmals mit dem Kopf quasi „nachgegangen“, bevor er aufgehört hat und ich dann endlich aufgestanden und gegangen bin.
Ich habe ihm diese Aktion dann nachmittags vorgehalten, woraufhin er nur meinte, dass er ja gar keinen S. wollte und sowieso gleich aufgehört hatte, nachdem er gemerkt hat, dass ich nicht will – Blödsinn. Nachdem er gemerkt hat, dass ich immer noch sauer bin, hat er zu weinen begonnen „weil er sich so schämt“.
Später am Abend hat er mir erzählt, dass er beim Psychologen war (auf mein Anraten hin) und fragt im gleichen Atemzug, ob er jetzt wieder im Bett schlafen darf?
So, nun zu Donnerstag, vergangene Woche, die Mediation:
Hier hat er ganz wenig gesagt und meiner Meinung nach viel ausgelassen oder sogar gelogen- zum NM mit meinen Freundinnen meinte er nämlich, dass es ihm nur um den Hund ging, mehr nicht. Was Blödsinn ist, der Hund war versorgt und ich bleibe niiie länger weg als gut ist.
Die Mediatorin hat uns „entlassen“ mit der Aufgabe, dass ich mir überlegen muss ob ich an der Beziehung überhaupt noch arbeiten will (Spoiler: will ich nicht)
Die Tage danach war er um Normalität bemüht, war aber auch immer wieder beleidigt, wenn ich keinen Körperkontakt wollte oder ihn nicht mit Kosenamen angesprochen habe.
Gestern hat er mir Blumen ins Büro geschickt, wofür ich mich daheim in Ruhe und persönlich bedanken wollte.
Ich komme heim, ziehe mich um, etc., möchte erstmal ankommen (war zuvor beim Sport, es war bereits 20:00). Er fragt sofort, ob ich denn heute überhaupt im Büro war und ob ich kein Paket erhalten habe?
Daraufhin habe ich eben gemeint, dass ich mich persönlich bedanken wollte, aber nicht gleich in der Sekunde daran gedacht hatte. Da war er bitterböse, wollte wissen, wieso ich sie nicht mitgenommen habe, und hat dann noch ein Foto der Blumen verlangt (wofür auch immer).
Als er gemerkt hat, dass mich seine Reaktion richtig sauer macht, hat er wieder zurückgerudert, sich entschuldigt und wollte mich umarmen, was ich jedoch nicht wollte (hatte bei der Mediation schon das Wort Reizüberflutung in den Mund genommen), daraufhin wurde er weinerlich “wieso werde ich nur zurückgewiesen” na was soll ich dazu sagen, er wollte dann kuscheln “aber nur wenn ich das auch möchte” - er weiß dass ich eigentlich nicht will, fragt trotzdem und ist dann beleidigt wenn ich nicht will, also lege ich mich zu ihm und kann mir dann erst recht anhören “ich muss nicht, wenn ich nicht will”.
naja, nun sind wir bei heute. Ich kann mit all dem nicht mehr umgehen, habe 5kg abgenommen (Reizdarm lässt grüßen), brauche Tabletten und bin eigentlich nur am Ende.
und dann kommen die Momente wo mein Herz für ihn blutet und ich einfach nur Mitleid habe…
Für alle, die bis hierhin gelesen haben: DANKE.
es hat mir gutgetan, einfach mal alles niederzuschreiben. Mein Hirn ist auch schon so leer, ich habe das Gefühl, alles zu vergessen.
Wir haben am Samstag nochmal Mediation, aber ich habe richtig Angst vor dem letzten Schritt…
17.04.2024 11:08 •
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