Ein Update:
Wir sind jetzt ziemlich genau 2 Monate getrennt. Seit 2 Monaten sind wir uns nicht, von Angesicht zu Angesicht, gegenüber gestanden. Seit rund 1 Monat Null Kontakt, nicht einmal zu unseren Geburtstagen, die recht knapp bei einander liegen.
Letzte Woche habe ich ihr einen Brief geschickt. Ein Versuch der Entschuldigung, der Rechtfertigung, warum ich nach der Trennung so reagiert habe und immer wieder nachgebohrt habe. Dieser Brief war in erster Linie eine Art Abschluss für mich, damit ich die Möglichkeit hatte, mich halbwegs würdevoll zu verabschieden, ist mir doch bewusst, dass ich sie durch meine Aktionen immer weiter von mir weggedrängt habe und ein Eindruck von mir zurück geblieben ist, mit dem ich nicht in ihrer Erinnerung bleiben wollte.
Ich habe mit keiner Reaktion von ihr auf diesen Brief gerechnet, deshalb ist die Enttäuschung jetzt auch nicht allzu groß, dass von ihr auch keine gekommen ist. Ich weiß nicht einmal, ob sie den Brief überhaupt gelesen hat oder ihn gleich entsorgt hat.
Das werde ich nie erfahren, genauso wenig, welche die wahren Gründe waren, warum sie sich entfernt hat, die Beziehung aufgegeben hat, ob sie schon parallel jemand Anderen in Aussicht hatte und ob der Typ auf ihrem Whats App Profilbild ihr neuer (oder nur ein) Freund ist bzw. welche Absicht dahinter steckt, nach so kurzer Zeit, sofort so ein Profilbild zu verwenden.
Mir ist völlig bewusst, dass ich mit diesen unbeantworteten Fragen leben muss. Antworten bekomme ich keine mehr und wenn, würde ich sie vermutlich anzweifeln, da das Vertrauen natürlich gleich Null ist.
Ich habe die letzten Wochen bewusst dafür genutzt, meine Gedanken auf mich zu richten. Habe sehr viel in diesem Forum gelesen und geschrieben, interessante Leute kennen gelernt, noch interessante Gespräche geführt. Hier, mit Freunden und auch mit Menschen, die ich gar nicht so gut kannte. Der Grundtenor war eigentlich immer: Du analysierst deine Beziehung messerscharf. Hast erkannt, dass sie dich nur schwer glücklich machen konnte. Dass sie viel zu viele emotionale Baustellen hat, mit sich selbst so unzufrieden und unglücklich ist, keine Quellen des Glücks hat, etc.......aber man merkt, dass du sie noch liebst.
Ja, so würde ich meine Situation auch beschreiben! Mit dem Zusatz, dass mir auch bewusst ist, meinen Beitrag zum Scheitern geleistet zu haben. Ich habe mich zu Beginn in diese Beziehung gestürzt, obwohl es Warnsignale gab, dass es sehr schwierig werden würde. Ich habe mich blenden lassen, von Dingen, die in einer Beziehung zwar das Salz in der Suppe sein können, aber keine Basis für eine Partnerschaft sind. Ich habe es oft zu sehr gewollt. Zu sehr erzwungen. Es muss doch funktionieren. Wir lieben uns doch!......naja, vielleicht der eine mehr als der andere.
Vermutlich habe ich ihr auch unbewusst, einen Druck auferlegt, dass sie mir gefallen müsse, meinen Erwartungen entsprechen müsse, mein Leben das Schönere ist und sie aus ihrer Komfortzone gedrängt und damit maßlos überfordert.
Ich habe auch wirklich viele Bücher gelesen. Sie haben mir geholfen, meine Gedanken zu ordnen, meine Gefühle zu kanalisieren. Meine Einstellung Ich bin alleine glücklich, aber so richtig glücklich macht mich nur eine Partnerschaft bringt mich heute noch zum Nachdenken, so ganz kann ich mich von ihr nicht lösen. Obwohl ich einen guten Freundeskreis habe, eine liebe Familie, zahlreiche Hobbies und Interessen. Aber ohne Partner fühle ich mich irgendwie nicht komplett bzw. gibt es so viele Situationen, die ich so gerne mit ihm teilen möchte.
Zu sagen mir geht es jetzt wieder gut wäre maßlos übertrieben. Es geht langsam bergauf würde es eher treffen. Mit Rückfällen, mit vielen Flashbacks und noch mehr Kopfkino, das ich einfach nicht ausblenden kann. Manchmal vermisse ich sie ganz schrecklich, dann wieder werden mir Dinge bewusst, die mich in der Beziehung einfach unglücklich gemacht haben oder gezeigt haben, dass ich nicht ihre große Liebe gewesen bin. Ja, das tut weh. Schafft aber Bewusstsein. Ändern kann ich das nicht. Gefühle lassen sich nicht erzwingen, man kann den Anderen nicht überzeugen oder überreden, dass es funktionieren müsse und überhaupt bin ich an einem Punkt, wo es absolut gar nichts mehr gibt, das ich machen könnte, um sie umzustimmen. Selbst wenn es so wäre, wüsste ich gar nicht, wie ich reagieren würde. Ob dann die vielen Argumente, die gegen diese Beziehung sprechen würden, auf einmal weg wären. Ob ich den Glauben bzw. die Hoffnung entwickeln würde, dass es sehr wohl funktioniert. Oder ob es wieder ein paar schöne Wochen oder Monate werden, bis wir wieder an dem Punkt angelangt sind, wo wir nicht mehr weiter wissen.
Da es für mich aber absolut unrealistisch ist, dass sie in irgendeiner Form Kontakt zu mir aufnimmt, ist es ohnehin Zeitverschwendung sich darüber Gedanken zu machen.
Ich möchte auch euch an dieser Stelle danken! Für das Lesen, Zuhören, für eure Meinung (auch, wenn man manchmal nicht das zu hören bekommt, was man hören will. Aber es weckt auf!), die vielen Gespräche und die Ablenkung und Aufmunterungen.
Dieses Forum ist eine gute Sache und man sieht, dass man nicht alleine ist und es vielen Leuten gleich, wenn nicht sogar viel schlimmer, geht. Das ist jetzt natürlich kein großer Trost, weil es meinen Kummer nicht reduziert, wenn jemand anderer ein härteres Schicksal zu bewältigen hat, aber es ist ein Ansporn. Ein Ansporn weiter zu machen, auf sich zu schauen, nach vorne zu schauen und vorallem daraus zu lernen und gestärkt aus dieser Erfahrung heraus zu gehen. Und das wird sich bei der nächsten Partnerschaft bezahlt machen, da bin ich ganz sicher!