Zitat von Hannah50:Es kristallisiert sich aber immer mehr heraus, dass nach der Verliebtheit in der ersten Affärenzeit diese nicht in eine richtige, stabile Liebe gewechselt ist
Liebe Hannah50, bitte such Dir mal bei Gelegenheit die Beiträge von @kätzchen heraus zu diesem Thema. Sie hat es ganz wunderbar beschrieben, wie es gelingen kann, dass aus einer Affäre eine richtig echte Beziehung wird. Um es kurz in meinen Worten wiederzugeben, geht es eigentlich nur so, dass man praktisch in eine ganz neue Beziehungsanbahnung einsteigen muss und sich außerhalb der Affäre ganz neu begegnet und sich auch neu verliebt. Da zieht man auch nicht gleich zusammen etc. Nur so kann eine Augenhöhe hergestellt werden, die die Basis für eine gesunde Beziehung bietet. Gleichzeitig hat jeder in der Zeit die Möglichkeit mit Altem abzuschließen und wirklich frei zu werden, etwas Neues zu beginnen. Das ist die Kurzfassung. Ich empfehle trotzdem auf die Suche nach Kätzchen Beiträgen hier im Forum zu gehen, denn da gibt es unheimlich viel Wertvolles zu lesen und mitzunehmen.
Dein Bauchgrummeln täuscht Dich nicht. Und ich kann Deine Zerissenheit total nachvollziehen. AAABer:
Bei aller Emphatie, bei allem Mitleid und auch Herzschmerz: er ist es nicht. Er ist nicht der Partner, den Du Dir wünscht und den Du für eine erfüllende Beziehung brauchst. Die Gründe hast Du mehrmals schon selbst aufgezählt. Und wenn das allein noch nicht reicht, dann hilft Dir vielleicht der Gedanke: Ihr seid nicht zusammengezogen, weil ihr nicht ... auf gar keinen Fall... nicht auch nur eine Minute .... ohne einander sein wolltet, sondern weil ER nicht ALLEINE leben wollte. (ich hoffe, ich habe das so richtig raus gelesen). Wenn dem so ist, schrillen ehrlich gesagt alle Alarmglocken bei mir. Ein Mann, der nicht allein leben kann? Der sich sein Leben nicht allein für sich schön einrichten kann? Nicht mal für eine kurze Zeit, um sein Leben zu ordnen, seine Ehe zu klären, mit seiner Langzeitehe abzuschließen etc.? Wie kann jemand, der sich selbst so wenig wert ist, für jemand anderen ein guter Partner sein? Die Antwort ist ganz leicht: gar nicht! Er kann gar nicht wissen, wie das geht. Ich befürchte, dass es bei so jemanden ganz schnell um Abhängigkeit geht und darum, jemanden zu haben, der ihm sein Leben managed. Und das er so lieb ist, so eine liebe Art hat, ist in dem Zusammenhang Kalkül. Ich glaube, diese Menschen sind am schwierigsten zu durchschauen. Deshalb bist Du wahrscheinlich auch so hin- und hergerissen und zweifelst immer wieder an Deiner Wahrnehmung. Instinktiv spürst Du wahrscheinlich, dass Du ihm da etwas zumutest, was für ihn jetzt erst einmal wie DER Todestoß erscheinen muss: er muss für sein Leben Verantwortung übernehmen und das ganz allein.
Schwierig ist, denke ich, auch, für Dich klar zu behalten, dass es nicht um Dich als Mensch geht, den er über alles liebt, wenn er in Tränen aufgelöst vor Dir steht oder was er da auch immer an Emotionen zeigt, sondern es geht ihm um sich. Es geht ihm auch nicht um Eure Beziehung. Und das wahrscheinlich sogar, ohne dass ihm das bewusst ist. Das kannst Du aber nicht auflösen und das ist auch nicht Deine Aufgabe. Nicht im Moment und auch zukünftig nicht. Das ist sein Leiden und ab jetzt dann auch sein Leben, um dass er sich ab ganz höchstpersönlich kümmern sollte. Tut er das nicht (und geht zurück zu seiner Frau oder einer ganz anderen) ist die Sache doch eh total klar, oder?
Lass Dich nicht verunsichern mit Meinungen, die in Richtung Wegwerfgesellschaft gehen. Jede Beziehung ist anders, so anders wie die Menschen, die in sie involviert sind. So wie ich Dich lese, fällt es Dir alles andere als leicht, den für Dich richtigen Schritt zu gehen und Du zermarterst Dir das Hirn darüber. Nach mittlerweile fünf Jahren weiß man irgendwie - wenn auch unbewusst im Bauchgefühl - ob der Partner die notwendigen Gespräche/Änderungen führen/mitgehen will und kann oder nicht, nur eingestehen möchte man es sich vielleicht nicht. Naja und die Auseinandersetzung mit sich selbst kann schon ein schwieriger und schmerzhafter Prozess sein, der nicht von allen gegangen werden kann. Die Gründe dafür sind sicher vielfältig, aber sicher keine Legitimation für das Verharren in einer Beziehung, die Dir offensichtlich nicht reicht, sondern die Dich im schlimmsten Fall sogar krank macht. Da hört es dann doch aber wirklich auf, denn ab dem Punkt wirds gefährlich.
Bleib bei Dir und bei dem Gefühl, dass Du schon häufiger beschrieben hast, nämlich dem, dass Du das Gefühl hast, viel zu wenig mit Dir alleine gewesen zu sein. Versuch, da Ruhe für Dich reinzubringen. Reden muss jetzt gar nicht sein. Räumliche Trennung aber auf jeden Fall.
Weißt Du, ich gehe mit der Ansicht mit, dass Du überhaupt nichts zu verlieren hast. Du hast jetzt die Möglichkeit gut für DICH zu sorgen und all die Dinge aufzuarbeiten, die für DICH wichtig sind. Tut er das auch - prima. Dann könnte es ja vielleicht sogar in einiger Zeit eine neue Beziehungsanbahnung geben. Tut er das nicht, auch gut, weil dann ist es auch klar.
Nicht verzweifeln, das wird schon alles gut. Da bin ich sicher. Ich wünsche Dir ganz viel Glück und viel Kraft für Deinen Weg.