Meine Geliebte geht mir nicht aus dem Herzen

Schuld ist auch ein Terminus mit dem ich mich schwer tue. Verantwortung und ein gebrochenes Versprechen oder Abmachung trifft es für mich eher. Gewissen, Anstand noch mehr.

Und dein letzter Absatz zeigt es deutlich: Es war nur eine weitere schnöde Affäre wie sie zu tausenden vorkommen.
Eine Bekannte machte wenige Wochen nach Beginn der Affäre Nägel mit Köpfen. Sie trennte sich rigoros und ist heute glücklich mit ihrem damaligen Affären-Mann verheiratet. Wenn jeder in der Affäre darauf wartet bis sich der Andere trennt,dann ist man sich nicht sicher ob die Affäre das Gelbe vom Ei ist. Sie in euren Fall hat nicht einmal ihrem Mann die Affäre gestanden.
Aber für dich ist dies alles nicht wichtig. Gehe deinen Weg und einfach neugierig sein was das Leben noch so an Überraschungen bietet.

Zitat von Naja:

Schuld ist auch ein Terminus mit dem ich mich schwer tue. Verantwortung und ein gebrochenes Versprechen oder Abmachung trifft es für mich eher. ...

Was meinst du mit Terminus?

Zitat von Butterblume63:

Was meinst du mit Terminus?

Begriff

Und ich kenne diesen Begriff nicht:

Veziehungspartnern

Auch ganz seltsam in meinen Ohren den Ehemann als Vertragspartner zu nennen.

Natürlich war mein Mann mein Beziehungsmensch, mein Partner, mein bester Freund, mein Beziehungspartner eben.
Anders als mein Geschäftspartner und Teilhaber meines Unternehmens. In den 30 Jahren gab es zwischen uns tausend Abmachungen, Kompromisse. Für mich war das immer bindend und verbunden mit Liebe und tiefer Loyalität.
Den kannst du gerne doof finden, für mich passt er eben.

Also ich bezeichne eine Partnerschaft gerne als einen gemeinsam beschlossenen Vertrag...oft ohne Notar. Dazu muss ich nicht verheiratet sein. In diesem Vertrag sollte man sich blind auf den anderen verlassen können. Wird der Vertrag gebrochen kann man neu verhandeln oder man geht.
Beziehungspartner ist für mich die Unterscheidung zur Affäre bzw Zweitbeziehung.

So meinte ich es auch. Eine Ehe ist sogar ein ausgesprochener Vertrag. Sehr viel bindender sind doch die Dinge, die zwei Menschen miteinander abmachen. Das missbrauchte Vertrauen ist für mich die größte Verletzung.
Ich bin traurig. Nun lebe ich allein und er vielleicht auch, wenn seine Geliebte nicht wiederkommt. Alles ist kaputt. Ich weiß nicht mal, ob wir überhaupt noch Freunde sind. Das war für mich immer das Beste. Mein Mann war auch immer mein bester Freund. Ich bin nur noch an wenigen Tagen wütend. Meistens bin ich traurig. An Weihnachten werden alle da sein und das Haus wurde richtig voll. Was wohl nächstes Jahr ist? Ich denke ich werde für immer alleine bleiben. Eine neue Partnerschaft ist für mich unvorstellbar.

Naja, für mich war viele Jahre nach dem Tod meines Mannes auch keine Partnerschaft mehr vorstellbar. Ich bräuchte diese Jahre für mich um alles zu verarbeiten und loszulassen. Irgendwann war dann der Zeitpunkt da. Im Leben gibt immer mehrere Lieben man muss sie nur annehmen können. Du bist natürlich schwer enttäuscht und verletzt. Aber verschliesse nicht dein Herz auf Dauer.

Ich bin schwer verletzt? Das stimmt. Ich weiß nur noch gar nicht, was mir genau so weh tut. Warum kann ich nicht bleiben und ihn einfach wieder lieben? Warum glaube ich nicht an einen Neuanfang? Es ist so unfair. Er betrügt mich, aber ich bin nun diejenige, die unser Leben auflöst und die Verantwortung für diese Entscheidung tragen muss. Das macht mich so wütend auf ihn.

Was am meisten weh tut.....die Lügen und,dass man diese geglaubt hat.
Du trägst die Entscheidung und er daraus die Konsequenzen. Ich bin der Meinung,wenn du die Trennung durch gezogen hast auch eine gewisse Erleichterung sich in dir breit machen wird, neben den Schmerz. Sei froh,dass du Wut spüren kannst sie hilft dir dich von ihm zu lösen. Und nicht jeder will einen Neuanfang in der Ehe nach einer Affäre.
Für mich würde dies auch niemals zur Debatte stehen. Keine Lust Energie zu verschwenden den Liebeskummer mit anzusehen,weil er seiner Geliebten hinterher heult, noch mich immer Fragen zu müssen lügt er schon wieder oder sagt er die Wahrheit. Für mich persönlich verschwendete Lebenszeit, vielleicht in seinem Leben nur eine bequeme Option zu sein,weil es mit der Geliebten nicht geklappt hat. Da richte ich den Fokus nur auf mich und bin neugierig was mein neues Leben bereit hält.

Zitat von Naja:

Eine Ehe ist sogar ein ausgesprochener Vertrag. Sehr viel bindender sind doch die Dinge, die zwei Menschen miteinander abmachen.

Ich finde, ebenfalls verheiratet, dass das totaler Blödsinn ist. Was zwei Menschen empfinden, wie verbunden sie sind, liegt sicher NICHT an der Institution.

Und ich finde es anmaßend von Dir, sowas zu behaupten. Nachgerade infantil.

Zitat von Naja:

ch weiß nur noch gar nicht, was mir genau so weh tut. Warum kann ich nicht bleiben und ihn einfach wieder lieben? Warum glaube ich nicht an einen Neuanfang? Es ist so unfair.

Du kannst nicht verzeihen. Und das ist nicht unfair. Es ist.

Das stimmt. Ich kann nicht vollumfänglich.
Ich sehe keine Perspektive für ein Fortsetzen der Ehe. Muss ich mir das vorwerfen?

Zitat von Naja:

Das stimmt. Ich kann nicht vollumfänglich. Ich sehe keine Perspektive für ein Fortsetzen der Ehe. Muss ich mir das vorwerfen?

Nein,musst du nicht. Genauso wenig die auch nach jahrelangen Betrug ihrem Partner neues Vertrauen schenken. Keiner läuft in den Schuhen des anderen. Jeder Weg ist der richtige den man zu gehen bereit ist. Und,wenn man weiß,dass die Ehe durch den Betrug von Gift zerfressen ist.....dann sollte man gehen.
Ich gehöre zu den Menschen die Verrat niemals vergessen. Weder im Freundeskreis, beruflich noch vom Partner. Habe deswegen schon einen sehr gut bezahlten Job gekündigt und mit meiner ehemals besten Freundin wechsle ich kein Wort mehr.

Ich empfinde mich keineswegs Infantil,weil ich unsere Ehe als eine sehr verbindliche Form der Beziehung empfand. Liebe und Vertrauen waren die Voraussetzung, warum wir es taten, unsere Kinder und die damit gemeinsame Verantwortung ebenso, unsere Intimität nicht mit Dritten zu teilen, Freude, Ängste und Nöte mitzuteilen, dem andren Freiheit und Unterstützung zu gewähren, Ehrlichkeit, Loyalität und Integrität, ebenso wie finanzielle Verpflichtungen gemeinsam zu übernehmen, dieses Versprechen haben wir uns gegeben offiziell und auch miteinander.
Für mich war das stets wichtig, verbindlich .
Da finde ich mich eher sehr erwachen, denn es bedeutet auch, sich zurückzunehmen, Kompromisse zu finden und einzugehen, die man alleine nicht getan hätte, weil man den andren liebt und das gemeinsame Wohl im Auge hat. All das kann man auch ohne Ehe tun, wir beide haben uns aber für die Ehe ausgesprochen und für nichts anderes.
An keiner Stelle habe ich unsere emotionale Verbindung darauf reduziert.
Im Gegenteil genau deswegen habe ich mich gefragt, ob er nicht in der Zeit der Affäre seiner Geliebten nicht näher war, da er hier sein Bett und sein Herz teilte.
Mein Schmerz liegt in seiner Unehrlichkeit, dass ihm das alles nichts mehr bedeutet hat, im Lügen. Mein Schmerz ist keineswegs mein sogenanntes Unvermögen nicht verzeihen zu können.
Ich habe all das so mit ihm besprochen und er hat es so verstanden wie ich, ebenso wie ich verstanden habe, wo er sich und uns verloren hat. Wir sind im Trennungsprozess. Im neuen Jahr zieht er in das kleinere Haus. Die Vermietung dort wird aufgehoben.
Er hat es seiner Geliebten mitgeteilt. Sie schreiben wieder viel und es scheint ihn glücklich zu machen, dass sie da ist.
Ich ziehe mich emotional zurück und bin im Moment noch sehr unbeweglich im Denken und Handeln.
Ich empfinde mich weder anmaßend noch infantil. Solchen Gedanken mag und will ich auch nicht folgen. Diese Perspektive ist leider nicht hilfreich für mich.