Hallo in die Runde und Hallo Löwenherz,
auch ich habe mich hier durch alles durchgelesen und bin echt erstaunt über die vielen Blickwinkel.
Toll, dass Löwenherz so offenherzig sein Dilemme beschrieben hat. Schade, dass Löwenherz nicht weiter berichtet. Vielleicht tut er es ja mal wieder. Ich habe obwohl es in meinem Leben nur zwei Männer gab in beiden Dilemmas gesteckt. Eine 26 jährige Ehe mit einer Zeit als AF und ein zweites mal als AF, als ich schon alleine war und gut angekommen in meinem Singledasein (wenn auch nach der Trennung ohne Ambitionen auf einen neuen Mann, weil ich lange benötigte mich von meinem Mann zu entlieben.)
Erstes Dilemma der Zerissenheit als AF vor Jahren, als ich noch verheiratet war. Dann stolperte der AM in mein Leben. Die Liebe zwischen uns schlich sich langsam ein und hat dann alles auf den Kopf gestellt. Auch er war verheiratet.
Ich habe meinen Mann noch geliebt und ihn auch. Kinder in beiden Beziehungen. Wir haben uns gestreubt, da etwas zuzulassen, konnten uns aber nicht aus dem Weg gehen, da er in der Nachbarschaft wohnte und die Kinder befreundet waren und wir halt auch befreundet waren. Das Dilemma war riesengroß und bei ihm ähnlich. Irgendwann haben wir uns eingelassen. Nach relativ kurzer Zeit gab es einen Rückzieher seinerseits, wieder nach kurzer Zeit stand er wieder vor mir.
Es fühlte sich so tief und innig an, dass wir nichts anderes wollten als zusammen zu sein. Und dass wir zusammen gepaßt hätten ode zumindest auch da eine ausbaufähige Grundlage hatten, stand ja durch unsere lange Freunschaft fest. Und trotzdem waren wir auch hin und hergerissen, jeder zu seiner alten Liebe. Trotzdem wollten wir uns dann beide trennen. Er hat alles in die Wege geleitet. Wohnung war schon angemietet, Einrichtung gekauft. Wegen was auch immer (laut der Aussage einer Freundin von seiner Frau wegen dem Druck ihm alles zu nehmen ... Kinder ... und ihn finanziell auszuquetschen) hat er damals in dieser Phase geschwankt, mehrmals einen Rückzieher gemacht und ist letzlich zurück gegangen. Mir hat er versichert wie sehr er mich liebt, aber auf den Scherben könne er nichts neues aufbauen. Ich war zwar unendlich traurig, aber nicht entäuscht. Ich habe ihn ohne Drama ziehen lassen, ihm alles Glück der Welt gewünscht und mich auf mein Leben konzentriert.
Auch ich habe es wieder mit meinem Mann versucht, wir haben mit unendlicher Geduld an unser Ehe gearbeitet und ich habe ihn und meine Liebe neu und tiefer wie vorher wieder entdeckt. Aber in ihm hat sich trotzdem irgendwie nie die Verletzung gelöst. Dann kam er in selbige Situation, hat sich verliebt, lange ohne wirklich etwas anzufangen mit sich gehadert. Ich habe sofert gemerkt, dass etwas nicht stimmt und wir haben von Anfang an offen geredet. Und weil ich auch nicht wollte, dass bei mir jemand ist, der mit dem Herzen nicht bei mir ist, habe ich den Anstoß gegeben, den Löwenherz auch mal für sich hätte durchziehen sollen. Ich habe zu meinem Mann gesagt, er solle vielleicht ausziehen und sich sortieren. Was man liebt, muss man auch ziehen lassen. Das war meine Art ihm meine Liebe zu zeigen.
Er ist ausgezogen, war noch ne Weile schwankend zwischen mir und seiner neuen Liebe (die im Übrigen auch verheiratet war und ne Weile mit sich gehadert hat). Immer noch haben wir viel reflektiert, auch wie es überhaupt dazu kommen konnte. Quintessenz war, dass er das was vor Jahren war nie richtig verwunden hat. Soweit dazu was sowas anrichtet und wie wenig es hilft wenn man nicht hundertprozentig ehrlich alles reflektiert und dann nur halbherzig Konsequenzen zieht oder iwas immer mit sich rumschleppt. Es fällt einem auf die Füße.
Nun Part 2 in Kurzform: Fast 10 Jahre nach der ersten Affäre nun ja schon alleine läuft mir wieder der AF über den Weg und es ist vom ersten Moment an so als ob nicht ein Tag der Trennung zwischen uns gewesen wäre.
Er war überrascht, dass ich inzwischen alleine bin. Auch bei ihm kriselte es laut seiner Aussage. Und er wusste alle Details aus unserer damaligen Zeit. Geburtstag .... alles was wir gemeinsam unternommen haben etc. ..... Laut seiner Aussage musste er all die Jahre an mich denken. Und mir ging es ja die ganze Zeit genauso.
Deshalb habe ich mich wieder auf Treffen eingelassen. Ich war so überzeugt, dass uns ein tiefes Band verbindet und ich habe nun noch intensiver geliebt. Das lief nun 1,5 Jahre On/Off mit immer wieder Rückziehversuchen seinerseits. Ich für meinen Teil habe ihm Zeit lassen wollen, ihn nicht unter Druck setzen wollen. Trotzdem ihm mein ganzes Herz gehört hat, hätte nicht gewollt, dass er bei mir einzieht, sondern eher erst mal sein Leben sortiert und in eine eigene Wohnung zieht und wir dann relativ unbelastet starten können. Letzlich hat er nun entschieden .... er kann so nicht mehr weiter. Also ich denke er war auch immer wieder zerrissen ... ähnlich wie Löwenherz .... und ähnlich wie ich damals ... er hat vielleicht nicht reflektieren wollen, wie es dazu wieder kommen konnte. Er hat zwar eh viel mit sich alleine abgemacht .... schon damals ( wie seine Frau schon damals obiger Freundin erzählt hat) Und ich möchte auch keine Sekunde missen. Es war eine schöne Zeit.
Aber unterm Strich .... wenn ich das hier alles so lese .... Mir wird ne Menge klar und verstehe viel besser. Nur meine Traurigkeit hört trotzdem nicht auf.
Ich würde zu gerne wissen wie es Löwenherz nun geht.
06.12.2018 17:05 •
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