7

Meine Gefühle für Sie werden nicht stärker

xso
Hallo zusammen,
seit einiger Zeit nagt es an mir und ich kann mit niemand wirklich darüber sprechen

Meine Freundin und ich sind seit letzten Sommer zusammen und sie wurde schwanger (laut ihrer Aussage wäre es bei ihr sehr schwer schwanger zu werden, weswegen wir nie einen Gummi verwendet haben und dann ist es eben passiert . ). Sie wollte das Kind nicht abtreiben und es unbedingt behalten und ich war dagegen . wir sind sogar zu einer Beratung bei profamilia gegangen und ich habe mich dann entschieden, da ich sie LIEBTE, mit ihr gemeinsam diesen Schritt zu gehen um unsere Tochter groß zu ziehen.

Während der Schwangerschaft gab es immer wieder kleinere Streitigkeiten, aber ich hatte nie wirklich mit dem Gedanken gespielt sie zu verlassen - vorallem wegen unserer Tochter . fand es einfach nicht richtig.

Was man noch anmerken sollte . kurz bevor wir zusammen gekommen sind hatte sie mich gefragt, ob ich mit ihr zusammen sein will, weil ich es wirklich will oder weil sie gerade da ist . ist meine erste Beziehung und vor lauter Verliebtheit, habe ich natürlich gelogen und mit dieser Lüge lebe ich bis heute . ich hatte sie geliebt, ja . aber wollte ich wirklich mit ihr zusammen sein MIT Kind? Wohl eher nicht . und mit der Geburt wurde es auch nicht besser .

Wie gesagt, während der Schwangerschaft alles mehr oder weniger gut . wir ziehen im Dezember zusammen und bauen uns was auf . und die Zeit vergeht . vor knapp 2 Monaten wurde unsere Tochter geboren . ein wahres Geschenk . doch hat dieses kleine Wunder rein gar nichts an meinen Gefühlen zu meiner Freundin geändert . im Gegenteil . die Gefühle wurden viel weniger

Seit nun knapp einen Monat schlafen wir nicht mehr im selben Bett . nur sehr selten . ich schlafe meistens auf der Couch (Weil es dort bequemer ist)
Körperkontakt gibt es seitdem auch gar keinen . ich bin sehr kalt zu ihr . auch wenn ich es nicht immer zu 100 % rüber bringe, weil ich einfach Angst habe ihr meine wahren Gefühle zu zeigen

Ich liebe unsere Tochter voll und ganz . aber ich kann mir es nicht vorstellen, dass ich beide verlassen könnte . ich will niemanden verletzen . aber das ist unausweichlich, wenn ich diesen Schritt wagen sollte . eigentlich ja muss . aber ich denke viel zu sehr an die beiden als an mich . klar ist es schon sehr egoistisch und irgendwo vielleicht sogar verlogen noch mit ihr zusammen zu sein, wenn ich ihr rein gar nichts an Zuneigung gebe

Und selbst wenn ich den Schritt wagen sollte . ich weiß nicht wie ich es ohne unsere Tochter aushalten könnte . alleine der Gedanke und wenn ich das hier schreibe macht mich sehr sehr traurig

Zum anderen denke ich auch wieder dass es egoistisch wäre sie mit dem Kind alleine zu lassen . letztendlich habe ich mich ja auch dafür entschieden . oh man . mir fehlen bei sowas echt die Worte . bin ich ein schlechter Mensch deswegen? =(

Würde mich auf zahlreiche Tipps freuen

PS
Warum ich ebenfalls nicht mit ihr zusammen sein will ist, dass ich mir auch einfach nicht vorstellen kann sie in 1-2 Jahre zu heiraten . und das wäre für mich schon ein Grund mehr auf mein Gefühl zu hören .

27.06.2017 14:14 • #1


Urmel_
Zitat von xso:
Zum anderen denke ich auch wieder dass es egoistisch wäre sie mit dem Kind alleine zu lassen . letztendlich habe ich mich ja auch dafür entschieden . oh man . mir fehlen bei sowas echt die Worte . bin ich ein schlechter Mensch deswegen? =(


Nein, warum denn? Machen doch zahllose alleinerziehende Mütter genau so. Vater wird in den Po getreten, nächster Typ kommt angetrabt, Vater zahlt weiter für das Kind. Na gut, die Mädels garnieren es nicht selten mit Worten wie nun kann ich endlich frei sein, er hat mich in der Beziehung unterdrückt oder er ist nicht so durch den Reifen gesprungen, wie ich es gerne hätte, aber am Ende ist es nur Schönwettermachen vor dem Social Circle, damit man auch noch Opferbonus bekommt.

Also: Trennen, ein guter Vater sein und zahlen. Und wenn wer miese Stimmung machen will einfach sagen sie hat mich in der Beziehung unterdrückt und emotionale Gewalt angewendet, funktioniert anders rum ja auch prima.

Aber auch im Ernst: Dein Glück als Mann muss gegeben sein, damit Du es an Deine Tochter vermitteln kannst. Bist Du in der Bziehung als mensch unglücklich, geht dies nicht und Du nimmst Deiner jetzigen Freundin die Chance, einen Partner zu finden, der sie richtig liebt.

Ist weder gut noch schlecht, ist einfach so wie es ist.

27.06.2017 14:25 • x 3 #2


A


Meine Gefühle für Sie werden nicht stärker

x 3


StefanT
Wie du es auch drehst und wendest, etwas wirst du verlieren müssen.
1) Deine Freiheit, deine Zukunft, deine Möglichkeit glücklich zu werden.
2) Das zweidimensionale Schauspiel einer Familie, das du aufrecht erhalten willst.
3) Womöglich deine Tochter, da ihr nicht verheiratet seid und du keine Rechte hast.
Ohne große Schmerzen beiderseits wid es nicht gehen.

Du hast irgendwie masochistische Triebe, weil du dich ständig in Situationen hineinmaneuvrierst, die dir schaden und benimmst dich wie ein Kind das man herumschubst. Alsob du nichts entscheidest und nicht imstande bist etwas zu entscheiden. Denk mal darüber nach, warum dir alle wichtiger sind als du selbst, natürlich das Kind ausgenommen? Warum verleugnest du die Tatsache, dass sie dich einfach belogen hat (kann schwer schwanger werden, hahahahahah). Lebst du in einem Dorf am Ende der Welt, wenn du so einen Blödsinn glaubst, oder bist du 16 und hattest keine S. in der Schule? Du warst Mittel zum Zweck, und jetzt hat sie ein Kind und du eine Lebenslange Verpflichtung. Dass du das Kind liebst, versteht sich von selbst, aber diese Frau hast du noch gute 20 Jahre am Hals.

Mein Rat ist: Informiere dich bei einem Anwalt, wie es mit deinen Rechten (Besuch, etc.) für deine Tochter steht. Welche Pflichten hast du (Unterhalt für die Mutter und das Kind). Dann rede mit der Mutter des Kindes, ehrlich und direkt. Entweder wird sie verletzt, oder du wirst immer wieder verletzt, und beraubt der Möglichkeit eine Frau zu treffen, die du lieben und der du vertrauen kannst. Am liebsten wäre es dir, alles ungeschehen zu machen und niemanden zu verletzen, aber das sind Gednkengänge eines Kindes, werde erwachsen und akzeptiere deinen Anteil und deine Verpflichtungen. Mache dir klar, dass du viel größere Probleme hast, als die Entscheidung ob du diese Frau heiraten willst und dich lebendig begraben willst, und dann sollst endlich damit anfangen das alles ernst zu nehmen. Ich habe das Gefühl, das du das nicht tust und nur mit dem Strom schwimmst.

27.06.2017 14:40 • x 1 #3


S
Manchmal geraten wir in Situationen, die Einfluss auf unser gesamtes Leben nehmen und dennoch nicht von uns (allein) entschieden werden können. Wenn eine Frau schwanger wird, dann hat der Mann zwar im besten Falle ein Mitspracherecht, zu aller Letzt ist es aber ihre Entscheidung.
Ich denke nicht, dass Du dich damals dafür entschieden hast, sie zu lieben. Du hast dich für Euer gemeinsames Kind entschieden, das ist ein großer Unterschied. Vielleicht sogar nur, weil Du wusstest, dass Du keinen Einfluss auf diese Entscheidung nehmen konntest.
Du formulierst sehr klar und deutlich, dass Du sie nicht mehr liebst, dass Du ihr keine Zuneigung mehr zeigst oder zeigen kannst. Warum, habe ich nicht rauslesen können, aber spielt auch in diesem Problem keine Rolle. Du bist dir deiner Gefühle ziemlich klar und fragst dich letztendlich: Kann ich Sie verlassen, wenn wir doch ein Kind gemeinsam haben? Wie oft werde ich meine Tochter dann noch sehen? Und setzt sie unser Kind vielleicht sogar als Druckmittel gegen mich ein?
Was Du nicht tun kannst, ist einfach zu gehen, aber das weißt du.

Man möchte meinen, dass die glücklichsten Kinder die sind, die in einem intakten Elternhaus aufwachsen, genügend zu essen, Kleidung und Spaß haben und geliebt werden. Nirgends in dieser Beschreibung steht, dass in diesem Elternhaus zwei verheiratete oder zusammenlebende Elternteile existieren müssen. Kinder sind sehr aufmerksam, sie bemerken, wenn Mama und Papa ein großes Problem miteinander haben und sie definieren dadurch ihre eigenen Vorstellungen von Liebe, Beziehung, erwachsen und Eltern sein. Irgendwann stellen sie vielleicht für sich fest: Ich habe immer gewusst, dass Papa Mama nicht geliebt hat, dass Papa immer alles ausgehalten hat und deswegen so viel Last auf sich trug. Und weil ich gelernt habe, dass die Liebe so funktioniert, halte ich heute auch alles aus.

Wenn Du das verfolgst, was für Dich richtig und gut ist, aber dabei immer das Wohl der anderen, das deiner Tochter und ihrer Mutter, im Auge behältst, wird es nicht nur Dir besser gehen, deine Tochter wird in dem Bewusstsein aufwachsen, dass es wichtig ist, auf sich selbst zu hören. Nur musst Du es vermitteln können. Du musst da sein, Dich kümmern, aufrichtig und ehrlich zu ihrer Mutter sein, ihr eines Tages erklären, warum Du nicht mehr mit ihrer Mutter zusammen sein konntest. Bis dahin tue alles in Liebe zu deinem Kind, sei ehrlich zu deiner Freundin, denn sie weiß es in ihrem Innern garantiert auch schon lange...

27.06.2017 14:42 • x 1 #4


Mairenn
Es wäre nicht fair oder klug oder nobel sich leben lang zu geiseln. Verantwortung als ein Elternteil kann man auch so tragen. Man kann auch als Getrennter ein toller Papa sein und sein Kind lieben und unterstützen.

Die Situation ist natürlich nicht leicht und zwar für keinen von euch, zumal Kind gar nicht geplant war.

Sei aufrichtig und respektvoll zu der Mutter deines Kindes - das heißt, sag ihr ehrlich was die Sache ist. Selbstverständlich trägst du Pflicht gegenüber deinem Kind (ob geplant oder nicht) und wirst seine Mutter bei der Erziehung unterstützen, aber du trägst keine lebenslange Verantwortung der Mutter gegenüber und ihr persönliches Glück. Das ist nicht böse gemeint, ich meine bloß, dass niemand zur ewiger Liebe verdammt ist - Liebe ist kein Pflicht, sie vergeht und man kann es nicht herbeizaubern. Trotzdem kann man ein guter Mensch sein.
Vorausgesetzt du belügst sie, euer Kind und dich selbst nicht!

Trenne dich, wenn du sonst unglücklich bist aber mach es mit Anstand! Es ist schmerzvoll wenn etwas zu ende geht, es ist aber nicht der Weltuntergang! Schmerz wird vergehen und eines Tages werdet ihr euch vielleicht als Freunde begegnen, ewig vereint in Liebe durch euer Kind. Diese Bindung vergeht nie, auch wenn die Eltern sich nicht mehr auf der Partnerebene lieben. Vorausgesetzt, wie gesagt, ihr bleibt ehrlich, aufrichtig und fair!

Alles Gute!

27.06.2017 16:15 • x 2 #5




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag