Liebe Community,
nun bin auch ich hier bei euch und möchte mir meine Situation vom Herzen schreiben und bin auf eure Feedbacks gespannt.
Meine Frau (34) und ich (40) sind seit 9 Jahren verheiratet und haben drei Kinder (6,7,8). Wir arbeiten beide, sind finanziell gut gestellt und haben objektiv betrachtet ein tolles Leben um das uns viele beneiden. Gut sozial eingebettet, Haus mit Garten und viele tolle Reisen.
Vor 5 Jahren hatten wir bereits eine Krise, in der meine Frau sich fremdverliebt hat. Sie hat es damals erst eingestanden als ich es per Zufall rausgefunden habe. Unsere Kinder waren damals 1,2 und 3 und sie war sehr nah dran uns zu verlassen, wir haben uns aber damals wiedergefunden. Seither ist mein Vertrauen aber nie mehr das gleiche gewesen wie zuvor. Zur gleichen Zeit wurde bei meiner Frau ADHS diagnostiziert und sie nimmt entsprechende Medikamente sowie Antidepressiva. Dies hat dazu geführt, dass ich sie als Mensch verändert wahrgenommen habe, weniger emotional, gedämpfter und ruhiger.
In all den letzten Jahren hatte ich gemerkt es ist nicht mehr so wie zuvor, hatte Zweifel an ihren Gefühlen und an dem eigentlich gemeinsam formulierten Ziel, gemeinsam alt zu werden. Sie hat mir hingegen immer ihre Liebe beschworen und mir gesagt, ich sehe Dinge die nicht da seien und sie hoffe, ich erlange irgendwann wieder mein Vertrauen zurück.
Vor gut einem Jahr ergab es sich dann, dass die besten Freunde unserer Kinder (auch drei Kinder im Alter unserer Kinder) ihre Eltern anbrachten und wir mehr und mehr Zeit mit ihnen verbrachten. Schon früh hatte ich das Gefühl, meine Frau fühlt sich zu ihm hingezogen, auch das stritt sie ab. Ich merkte jedoch immer wieder wie sei seine Nähe suchte.
Im Frühjahr diesen Jahres begann sich meine Frau zu verändern, sie distanzierte sich zunehmend von mir, legte plötzlich viele Wert auf ihr Äusseres, kleidete und gab sich anziehend, usw. All dies mag ich ihr gönnen und finde ich auch toll, wäre ihr Verhalten nicht absolut parallel zu ihrem Verhalten vor 5 Jahren. Wir stritten viel, auch weil sie zunehmend weniger Interesse am Familienleben zeigte und immer öfter weg war. Mehr und mehr gelangte ich zur Überzeugung, sie hat eine Affäre mit unserem besten Freund und dem ebenfalls verheirateten Vater der drei besten Freunde unserer Kinder. Wir stritten nur noch deshalb, auch weil ich ständig merkte, wie si zu mir auf Distanz ging und um ihn rumschwänzelte.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich fands schlussendlich vor drei Wochen raus das da was lief und sie konnte es nicht mehr abstreiten. Das Ergebnis war dann, dass sie mir gestand mich seit mehr als drei Jahren nicht mehr liebst, sie könne mir aber nicht sagen warum, die Gefühle seien einfach irgendwann weg gewesen. Sie hat sich jetzt von mir getrennt. Sie habe Ihn schon seit sie ihn kennenlernte anziehend gefunden, im März sei es dann das erste Mal passiert, als ich geschäftlich das WE weg war. Sie habe Schmetterlinge im Bauch gehabt und seitdem sehen sie sich jede sich bietende Gelegenheit. Sie lieben sich, das sind ihre Worte und die Liebe sei stark.
Um das Ganze weiterzutreiben, auch er liebt sie und auch er hat sich getrennt. Und sie haben sich jetzt eine gemeinsame Wohnung ab 01.09. genommen und werden in unserem Dorf zusammenziehen.
Sie möchte dass die Kinder bei mir bleiben, da sie sich nicht imstande fühlt für sie zu sorgen. Sie sagt klar und vehement, sie möchte die Kinder nicht zu sich nehmen, da sie überzeugt ist, die Kinder haben es besser bei mir als bei ihr, ich sei stabil, sie sei es nicht. Hierzu muss gesagt sein, dies ist auch so, ich war immer derjenige der gekocht geputzt hat und auch derjenige, der gerne mit den Kindern was unternommen hat, ihr war das schnell zuviel. Nur hat sie das immer auf ihre Diagnose geschoben, jetzt mit rosa Brille hat sie wieder viel Energie, aber keine Lust auf das Familiending.
Nun stehe ich da, mit allem was wir gemeinsam aufgebaut haben. Sie wünscht sich weiter immer wieder einen Teil der Kinderbetreuung zu übernehmen, auch noch Teil der Familie zu sein, auch wenn sie dann mit ihrem neuen Partner zusammenwohnt. Auch wünscht sie sich, dass wenn sie schon momentan kopflos und überstürzt handelt, ich der ruhige Pol bleibe und nichts überstürze (Obhut, Scheidung, Haus, Finanzen, etc. Kurz gesagt, am liebsten ist ihr, ich lasse alles so wie es ist und sie wohnt einfach mit ihm zusammen und ich im Haus bei den Kindern. Sie sagt aber auch, sie verzichtet auf alles aussenrum und sei auch zu allem bereit was ich möchte. Das Wohl der Kinder sei ihr wichtig.
Wir waren auf meine Initiative hin in einer Trennungsberatung. Als es emotional wurde lief sie davon, sie habe keine Lust darauf.
Wir haben jetzt die Ferien noch gemeinsam verbracht, da wir es den Kindern gemeinsam sagen wollten und ihnen auch gemeinsam zur Seite stehen wollten. Die Kinder habens als Schock aufgenommen, auch deshalb weil unser Zusammenleben nie geprägt war von Szenen oder lautem Streit vor den Kindern, unsere Kinder hatten ein schönes Familienleben. Besonders war es ihnen wichtig zu betonen, dass wir alle Ferien zusammenverbringen sollen auch weiterhin.
Momentan ist es so, meine Kinder suchen sehr die Nähe zu mir. der Grosse verweigert jedes Gespräch über das Thema, die Mittlere ist oft traurig sucht die Nähe zu mir und solidarisiert sich sehr mit mir. der Jüngere versteht es noch nicht. Ist auch schwierig weil sich ja noch nichts geändert hat, da Mama noch da ist und erst in 5 Wochen auszieht.
Dass sie einen anderen hat wissen sie noch nicht, auch somit nicht wer es ist. Wir werden es ihnen in der nächsten Woche erzählen. Bin dann sehr auf die Reaktion gespannt.
Mir geht es schlecht. Ich steh vor einem Trümmerhaufen einerseits, aber habe auch drei wunderbare Kinder, welche mich jetzt brauchen werden.
Irgendwie versuche ich grade all das verletzende, das schmerzvolle und wutauslösende hinten anzustellen, um für meine Kinder und mich eine Lösung zu finden, wie wir gesund durch die Sache durchkommen. Und muss ehrlich sagen, ich bin völlig überfordert mit all dem.
Wie soll ich mich meiner Frau gegenüber verhalten? Kämpfen? Um was? Handeln, alles regeln, oder einfach alles so laufen lassen? Mitspielen, querstellen? Bin nach drei Wochen jetzt grade müde im Kopf und finde den Durchblick nicht mehr, deshalb bin ich gespannt auf eure Feedbacks und eure Fragen.
Danke bereits im Vorfeld und liebe Grüsse an Alle aus der Schweiz
24.07.2018 15:32 •
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