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Meine Frau trennt sich nach 19 Jahren, 3 Kinder, Affäre

C
@McMatten:

Du beschreibst nahezu perfekt, wie es mir damals in den Wochen nach der Trennung ging. Ich fühle mich bei Deinem Text gewissermaßen ein Jahr zurückversetzt.

Zitat von McMatten:
Wie ein einst geliebter Mensch, mit dem ich vertrauensvoll und intim umgegangen bin, sich - aus meiner Sicht - innerhalb weniger Wochen in eine Gegnerin verwandelt. Sie war und ist mir bei der Abnabelung und den Zukunftsplänen innerlich deutlich voraus.

Ja, das fand ich auch total krass. Und das mit dem Voraussein macht es für uns Verlassene noch schwieriger. Die Verlasser konnten in aller Ruhe planen, warten, bis die Beziehung mit Next in trockenen Tüchern war, konnten schon recherchieren, organisieren, emotional abschließen - und dann den für sie passenden Moment für die Trennung wählen.
Ich erinnere mich an eine Situation, in der ich wirklich einfach nicht mehr konnte und der Ex mich, ohne das zu realisieren (oder es war ihm egal), permanent weiter mit irgendwelchem organisatorischem Kram nervte und einen irren Druck aufbaute. Ich habe ihm sogar gesagt, dass ich einfach am Ende bin und er hat auf eine kalte, unempathische Art einfach weitergemacht. Das war echt schockierend.
Zitat von McMatten:
Wenigstens können wir über die Kinder noch halbwegs normal reden. Bei Finanzen und Organistorischem wirds schon schwieriger. Emotionales oder Persönliches geht gar nicht.

War hier genauso. Ich würde Dir auch dringend raten, Persönliches und Emotionales überhaupt nicht mehr mit Deiner Ex zu besprechen. Ich habe das in den ersten Wochen leider noch versucht und die Reaktion war so, dass es mich immer noch weiter und weiter heruntergezogen hat. Leider habe ich eine Weile gebraucht, bis ich realisiert habe, dass das einfach nicht mehr geht, weil ich und mein Befinden dem Ex egal sind. Blöde Themen sind solche, wo es um Kinder und Emotionen geht (X ist in seiner Klasse unglücklich. oder so). Da spielen ja dann zwangsläufig auch die eigenen Emotionen mit rein. Bisher habe ich es noch nicht geschafft, hier mit dem Ex eine gute Ebene zu finden.
Zitat von McMatten:
Gerade für meinen Ältesten sind da auch viele bisherige Gedanken an die Zukunft unwiderbringlich zerstört.

Geht es bei ihm vor allem um die Zerstörung der Familie als Einheit? Oder darum, dass er bei Dir bleibt und der Kontakt zu seiner Mutter weniger werden wird?
Zitat von McMatten:
Auch im gemeinsamen Freundeskreis heftige Umbrüche.
Schon krass zu sehen, was alles so den Bach runter geht, ich hatte bisher nur den einen Lebensplan, der nun definitiv zerstört ist.

Ich habe auch erst Monate nach der Trennung realisiert, wie weite Kreise eine solche zieht und welche Verwerfungen im Umfeld sie anrichtet. Das ist wirklich krass und ich fürchte, da wird auch in Zukunft noch einiges auf Dich zukommen. Bei mir ist z.B. die Situation für meine alten Eltern ganz schlimm - sie mochten den Ex (und umgekehrt) und wenn wir dort zu Besuch waren, hatten wir immer eine gute Zeit. Nach mehr als 20 Jahren ist er nun auf einmal aus ihrem Leben verschwunden, einfach so, ohne irgendeinen Abschied. Zudem machen sie sich natürlich Sorgen um mich, ihre Tochter. Und das ist nur ein Beispiel von vielen, wo unsere Trennung unser Umfeld schwer getroffen hat.
Irgendjemand hier im Forum schrieb mal, ob das alles die paar Schmetterlinge beim Ex wert sind. Ich muss zugeben, dass ich mich das auch oft frage.

12.02.2024 15:53 • x 9 #91


T
Zitat von unbel-Leberwurst:
weil sie natürlich beide Eltern ständig verfügbar haben wollen.

Das ist so simpel gedacht, dass simpel schon stark untertrieben ist.
Ich war ein Scheidungskind und glaube mir, mit verfügbar hat das nicht das Geringste zu tun!
Mein Vater war immer verfügbar, da meine Eltern sich fair getrennt hatten und ich meinen Vater jederzeit kontaktieren oder rufen durfte!
Aber - das ist es nicht!
Es geht für KINDER um ein Stück Grundsicherheit. Geborgenheit. Lebenssicherheit.
Die ist weg, zerstört wenn die Eltern sich trennen. Da gibt es gar nichts zu beschönigen!
Natürlich wird das die meisten 13-16 Jährigen anders treffen als Fünfjährige, deren Überleben praktisch noch von den Eltern abhängt.
Aber es geht da wirklich nicht um Verfügbarkeit sondern um ganz andere emotionale Themen, und das ist und bleibt und wird beim Thema Trennung mit Kindern immer ein Problem bleiben.

Sicher gibt es Fälle in denen - wenn beide sich viel Mühe geben - es etwas weniger dramatisch für die Kinder ist als in anderen Fällen.
Aber hart ist es für Kinder immer. Es sei denn zu Hause herrschte Mord und Totschlag und die Kinder sind erleichtert wenn der Aggressor weg ist.
Von so etwas ist in den meisten durchschnittlichen Familien aber eher nicht auszugehen.

Für mich war - trotz ständiger Streiterei - die Trennung meiner Eltern emotional brutal.
Ich hatte Glück im Unglück dass sie sich nach der Trennung besser verstanden als vorher und dass es sogar noch gemeinsame Unternehmungen und Urlaube gab.
Schmerzhaft war das alles aber trotzdem.

12.02.2024 16:20 • x 10 #92


A


Meine Frau trennt sich nach 19 Jahren, 3 Kinder, Affäre

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C
@thegirlnextdoor: Du bringst es absolut auf den Punkt. Dem ist aus meiner Sicht nichts hinzuzufügen.

12.02.2024 17:02 • x 1 #93


M
@Caecilia

Ich danke Dir für Deinen Beitrag! Es hilft zu hören, dass ich mich nicht allein fühlen muss. Auch wenn es echt schlimm ist, dass offenbar vielen Menschen solche Dinge widerfahren. Das wünsche ich ja wirklich keinem.

Zitat von Caecilia:
Geht es bei ihm vor allem um die Zerstörung der Familie als Einheit? Oder darum, dass er bei Dir bleibt und der Kontakt zu seiner Mutter weniger werden wird?

Ihm geht es ganz stark um unsere Familie als Einheit. Er hat sehr starken Bezug dazu, kennt es auch gar nicht anders. Letztes Jahr, vor der Trennung, war er immer als erstes von der Schule zu Hause. Er kocht gerne, hat dann seine beiden Geschwister umsorgt. Das geht jetzt natürlich auch, dennoch ist für ihn der Rahmen ein anderer. Es ist ja nicht so, dass bei uns offensichtlich oder für die Kinder erkennbar viel im Argen gelegen hätte. Auch wenn Papa und Mama nicht mehr Händchen gehalten haben, waren wir für die Kinder immer der Fels in der Brandung. Sie haben uns immer als Einheit gesehen. Mehr als nur verfügbar, quasi der Lebensrahmen für sie. Das stand (und steht?) für sie außer Frage, dass wir zusammen gehören. Die ganzen gemeinsamen Dinge, Urlaube, Ausflüge, Familienbesuche, gemeinsame Aktionen mit Freunden oder auch nur gemeinsam rumölen. Auch wenn meine NF da irgendwann im Laufe von 2023 nur noch was vorgespielt hat (aber so gut, dass keiner von uns vieren die jetzige Situation je für möglich gehalten hätte), diese Dinge gibts jetzt nicht mehr. Das soll aus Sicht meiner NF dann demnächst mit dem Next in viel glücklicherem Rahmen stattfinden.

Zitat von Caecilia:
Ich habe auch erst Monate nach der Trennung realisiert, wie weite Kreise eine solche zieht und welche Verwerfungen im Umfeld sie anrichtet.

Das fängt jetzt schon an. Wir hatten ja mit anderen Pärchen und Freunden mit und ohne Kinder in letzter Zeit echt viel unternommen. War für meine NF aber in den letzten Monaten eher die Flucht aus der Heimatbasis unter Leute. Es stehen wieder diverse Termine vor der Tür und viel Unsicherheit bei allen Beteiligten (außer NF, die schon fleißig auch in meinem alten Kreis um Hilfe beim Möbel aufbauen bittet).
Zu meinen Schwiegereltern habe ich auch ein super Verhältnis, mit denen habe ich in letzter Zeit mehr geredet und ihnen mehr geholfen als meine NF. Ihre eigenen Eltern sind letztlich auch Teil einer Welt, die meine NF jetzt nicht mehr möchte. Auch schwierig, wie es da weitergeht.

Zitat von Caecilia:
Irgendjemand hier im Forum schrieb mal, ob das alles die paar Schmetterlinge beim Ex wert sind. Ich muss zugeben, dass ich mich das auch oft frage.

Das trifft es. Klar hatte unsere Beziehung in der Retroperspektive viel Verbesserungspotential, aber nicht das eine große Drama. Ohne den Next hätte sie die Trennung definitiv nicht durchgezogen. Und so geht halt neben dem für die Kinder (und zugegebenermaßen auch für mich) wichtigen Familienverbund auch noch ganz viel anderes den Bach runter.

12.02.2024 18:25 • x 5 #94


M
@thegirlnextdoor

Vielen Dank für Deine Worte
Zitat von thegirlnextdoor:
Es geht für KINDER um ein Stück Grundsicherheit. Geborgenheit. Lebenssicherheit.
Die ist weg, zerstört wenn die Eltern sich trennen. Da gibt es gar nichts zu beschönigen!

Das ist auch meine Ansicht. Habe mich bis vor sieben Wochen ja nie mit so etwas beschäftigt. Das wird einiges an Zeit brauchen, bis das halbwegs verdaut ist. An gemeinsame Urlaube etc. ist im Moment sicher nicht zu denken.

12.02.2024 18:34 • x 3 #95


T
@McMatten ich hatte schon überlegt ob ich diese Antwort auf den Beitrag von unbel. Leberwurst überhaupt schreiben sollte oder nicht, da du ja absolut nichts für eure Trennung kannst, und da es das Letzte ist, was du gerade brauchen kannst, dass man dir noch eins reinwürgt, es ist hart genug wie es ist.
Ich hoffe sehr, du hast das nicht falsch aufgefasst und auf dich bezogen. Es ist ganz klar, dass man als Verlassener nahezu gar keine Chance mehr hat, noch groß Einfluss auf diese Dinge zu nehmen - abgesehen natürlich von der guten Elternebene.
Und da ist natürlich auch jeder nur ein Mensch, und diese Dinge brauchen Zeit, gerade wenn die Verletzungen anfangs massiv sind... und sicher, gemeinsame Urlaube etc. sind keine Selbstverständlichkeit und es gibt sie nur selten nach Trennungen.
Worauf ich auch hinaus wollte - obwohl meine Eltern das sogar hinbekommen haben und tatsächlich verfügbar waren, war es dennoch sehr schmerzhaft für mich als Scheidungskind.
Hab also kein schlechtes Gewissen wegen Verfügbarkeit, denn darum geht es tatsächlich nicht, ich gehe mal davon aus, dass ihr beide noch als Eltern verfügbar sein und auf Dauer euer bestes geben werdet.

12.02.2024 18:42 • x 3 #96


S
Zitat von thegirlnextdoor:
Es ist ganz klar, dass man als Verlassener nahezu gar keine Chance mehr hat, noch groß Einfluss auf diese Dinge zu nehmen

Stimmt. Das hat man als Kind übrigens auch nicht. Ich bin als 6jähriges Mädchen damals vor meiner Mutter gekniet und habe sie gebeten, nicht zu gehen. „Bitte Mama gehe nicht, bitte, bitte.“ Meine „Mutter“ oder besser gesagt „Erzeugerin“ antwortete mir mit eiskalter, abweisender Stimme: „Das verstehst Du nicht.“ Drehte sich um und ging zum Next (Arbeitskollege). Wenigsten schrie ich ihr noch laut weinend aber auch unglaublich wütend hinterher:“Du bist nicht meine Mutter, Du bist einfach ein Teufel.“ Ich hatte eine unglaubliche Wut in mir, weil sie mich so abschasselnd behandelte. Wir hatten dann 5 Jahre keinen Kontakt…. Der Next ist übrigens Psychologe, by the way.

12.02.2024 20:25 • x 3 #97


T
@Seneca22 furchtbar. Eltern können so unendlich grausam sein... (sage ich als Mutter und Tochter...)
...zumindest die völlig empathiebefreiten super Egoisten bringen solche Dinge.

12.02.2024 20:37 • x 4 #98


Rheinländer
Zitat von thegirlnextdoor:
Es geht für KINDER um ein Stück Grundsicherheit. Geborgenheit. Lebenssicherheit.
Die ist weg, zerstört wenn die Eltern sich trennen. Da gibt es gar nichts zu beschönigen!
Natürlich wird das die meisten 13-16 Jährigen anders treffen als Fünfjährige, deren Überleben praktisch noch von den Eltern abhängt.

Meine Kinder waren fast 18 und 21 Jahre alt, als ihre Mutter zu neuen Ufern aufbrach.
Für meine Kinder brach auch in diesen Alter eine Welt zusammen und sie hatten sehr lange sichtbar darunter zu leiden. Sie waren zwar nicht mehr soooo abhängig von ihren Eltern, doch genau die Punkte wie Grundsicherheit, Geborgenheit und Lebenssicherheit machten auch ihnen zu schaffen. Nach dem Auszug ihrer Mutter brauchten sie lange um den Kontakt zu ihr wieder aufzubauen. Inzwischen ist er wieder intensiv (Tochter) und auch regelmäßig (Sohn). Ich habe Rückblickend sehr davon profitiert, dass ich gerade nach der Trennung immer für die Kids da war und immer noch bin. Bei allen wichtigen Fragen des Lebens bin ich ihr Ansprechpartner Nummer eins. Das ist ein sehr schönes Gefühl. Sie wissen eben auf wen sie sich immer verlassen können, auch wenn es mal unbequemer wird.


Zitat von McMatten:
Zu meinen Schwiegereltern habe ich auch ein super Verhältnis, mit denen habe ich in letzter Zeit mehr geredet und ihnen mehr geholfen als meine NF. Ihre eigenen Eltern sind letztlich auch Teil einer Welt, die meine NF jetzt nicht mehr möchte. Auch schwierig, wie es da weitergeht.

Bei mir ebenso. Ich habe darüber hinaus einen sehr guten Kontakt zu meinen Schwagern, Schwägerinen, Nichten und Neffen gehabt.
Meine Ex würde es heute noch sehr gerne sehen, wenn ich den Kontakt komplett abbrechen und nicht immer deren Einladungen zu Familienfeiern annehmen würde, derer es viele gibt aufgrund der Familiengröße.
Ich werde aber einen Teufel tun, ist es auch meine Familie, wenn auch nicht meine Herkunftsfamilie.
@McMatten Ich würde dir ebenso raten den Kontakt nicht abzubrechen, wenn du ihn ebenso weiterhin haben möchtest. Wenn sich alle, bis auf deine Ex, wohl dabei fühlen ist das doch Grund genug daran festzuhalten. Sollten deine Schwiegereltern Loyalitätsprobleme Ihrer Tochter gegenüber bekommen (wie meine Schwiegereltern) müssen die das Problem für sich angehen und einen Weg finden.
Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass so viele Familienkonstellationen wie eben möglich erhalten bleiben. Ist auch für die Kids gut. Du musst in diesem Fall aber lernen und akzeptieren in regelmäßigen Abständen (Familienfeier) auf deine Ex nebst Next zu treffen. Das erste halbe Jahr war hart für mich (auch wenn Next noch nicht mitkam) , aber inzwischen ist es mir egal ob sie da ist oder nicht. Bei der letzten Feier bei meinem Schwager in Januar hat sie sämtliche Gäste an meinem Tisch begrüßt und mich dabei leider vergessen .
Sie macht sich keine Gedanken wie das auf ihre Kinder oder die anderen Gäste wirkt, die das mitbekommen haben. Ich kann damit super leben, aber für die Kinder tut es mir leid.
Bleib dran.

13.02.2024 06:25 • x 8 #99


B
@Rheinländer
Als wir unseren Weg starteten haben wir den Kindern eröffnet, dass eine Trennung im Raum steht.
Die beiden waren 18 und 16
Herunterreißend. Die kleine heulte wie verrückt und der große war kreidebleich.
Ich bin bis heute davon überzeugt, dass eine Trennung die Kernfamilie zerstört. Egal wie alt die Kinder sind , sie leiden und geraten in einen Loyalitätskonflikt
Gut wir haben die Kurve bekommen und sind noch enger zusammen gewachsen, auch die Geschwister.
Aber ich kann @rheinlander s Aussagen nur unterstützen.

13.02.2024 06:56 • x 8 #100


C
Bei uns waren die Kinder 14, 18 und 21. Ich glaube auch, dass die Trennung ihnen eine Grundsicherheit genommen hat. Gerade in der Phase des Flüggewerdens (bei den beiden Großen) fiel der sichere Hafen, das Familienzuhause, das (vermeintlich) unerschütterlich ist, mit Eltern, die einen halten, auch wenn man mal Mist gemacht hat, weg.
Ich glaube auch, dass das eventuell anders ist, wenn die Stimmung in der Familie vorher schon mies war oder gar psychische oder physische Gewalt im Spiel war. Das war aber bei uns - wie bei Euch, @McMatten - nicht der Fall: Natürlich gab es mal Streit, aber grundsätzlich waren wir eine gute Familie, würde ich sagen - bis zum Schluss haben wir viel miteinander diskutiert, gewitzelt und gelacht. Auch der Umgang zwischen dem Ex und mir war (fast) bis zum Schluss entspannt-liebevoll, auch wenn wir uns nicht mehr pausenlos abgeknutscht haben. Natürlich gab es Baustellen in unserer Beziehung, aber ich glaube nicht, dass diese sich stark auf die Kinder und das Familienleben ausgewirkt haben.

Noch was zur erweiterten Familie, weil Ihr das angesprochen habt: Das ist hier auch ein Thema, das ich für mich noch nicht zufriedenstellend gelöst habe. Meine Schwiegereltern leben leider nicht mehr (oder vielleicht kann man auch sagen, zum Glück - die jetzige Situation wäre schlimm für sie gewesen). Wir hatten ein gutes Verhältnis. Mit den beiden Schwestern des Ex plus Männern habe ich mich auch immer gut verstanden, zu seinem Bruder mit Frau ist das Verhältnis nicht so eng, aber auch nett-freundschaftlich. Eine der Schwestern hat den Kontakt zum Ex (temporär - hoffe ich für beide Seiten) abgebrochen, die andere pflegt zu uns beiden Kontakt. Letztere hat, wie mir letztens mal wieder klargeworden ist, riesige Loyalitätskonflikte, bei denen ich noch nicht weiß, wie wir das lösen.

Dass ich nochmals bei Familienfesten aufkreuze, wie Du, @Rheinländer, kann ich mir allerdings momentan nicht vorstellen. Ich sehe mich auch nicht mehr als Teil der Ex-Familie. Meine Kinder sind es allerdings und gerade auch für sie finde ich es sehr wichtig, diese Kontakte zu pflegen und zu erhalten. Da sie in einem Alter sind, in dem Familie jetzt nicht die alleroberste Priorität hat und der Ex gerade vor allem mit anderen Dingen (um es beim Namen zu nennen - Next) beschäftigt ist, sehe ich es (auch) als meine Aufgabe an, diese Kontakte für sie zu pflegen und zu erhalten, insbesondere und gerade auch zu der Ex-Schwester, zu der der Ex gerade selbst gar keinen Kontakt hat.

13.02.2024 08:41 • x 6 #101


A
Zitat von Seneca22:
Warum sollte man selbst bzw auch noch womöglich der andere Elternteil über die (oftmals einseitige) Entscheidung lügen bzw von staatlichen Beratungsstellen zum Lügen angestiftet werden ?

Ich weiß nicht, ob dieser Umgang mit der Trennung der Gehenden wirklich Lügen ist. Sie sind ja in dem Moment auch in einer emotionalen Ausnahmesituation mit all den frischen intensiven Gefühlen zu Next, der Hoffnung auf einen neuen Lebensabschnitt, haben häufig schon emotional abgeschlossen usw. Nach meiner Erfahrung ist ihnen in diesem Moment jede Empathie für ihre Kernfamilie entglitten.

Zitat von Caecilia:
Irgendjemand hier im Forum schrieb mal, ob das alles die paar Schmetterlinge beim Ex wert sind. Ich muss zugeben, dass ich mich das auch oft frage.

Ich glaube nicht, dass sie während sie gehen, verstehen was dieser Bruch bedeutet. Wir Verlassenen konnten in der ersten Zeit ja auch nicht alle Auswirkungen überschauen.

@McMatten Es wird auch in deinem Freundes-, Familien- und Bekanntenkreis Umbrüche geben. Es wird Loyalitätskonflikte geben, vielleicht löst eure Trennung auch bei anderen Ängste aus und Mitgefühl kommt manchmal in recht schräger Form daher. Vielleicht hast du ein bisschen ein Auge darauf, welche Beziehungen dir wirklich gut tun. Und nur weil man manche Kontakte eine Weile ruhen lässt, bedeutet es ja nicht, dass man sie abbricht.
Wenn dir schon nach großen Feiern ist, geh Feiern. Wenn dich aber viele Menschen und Kontakte noch erschlagen, lass es bleiben.

13.02.2024 21:26 • x 1 #102


C
@acre: Nein - sicher können die Verlasser im Moment der Trennung (bzw. wenn sie diese aussprechen) nicht ermessen, was das für das Umfeld bedeutet. Ich meinte das eher so, wie wenn jemand von außen draufschaut und bilanziert.

13.02.2024 21:41 • #103


A
@Caecilia Verteilen wir uns jetzt auf zwei Threads...

Und ich wollte damit nur sagen, dass es diese rationale Bilanzierung nicht gibt. Wahrscheinlich haben alle Verlassenen diese Phase, wo sie denken: Wie konnte der Gehende dieses schöne Leben nur aufgeben. Ich habe doch all diese Punkte auf meiner positiven Spalte.

Und ich glaube auch fest, wenn man sich vorher vorstellen könnte, was so eine Trennung auslöst, gäbe es weniger Affären.

13.02.2024 21:47 • x 1 #104


S
Zitat von acre:
ch weiß nicht, ob dieser Umgang mit der Trennung der Gehenden wirklich Lügen ist. Sie sind ja in dem Moment auch in einer emotionalen Ausnahmesituation mit all den frischen intensiven Gefühlen zu Next, der Hoffnung auf einen neuen Lebensabschnitt, haben häufig schon emotional abgeschlossen usw. Nach meiner Erfahrung ist ihnen in diesem Moment jede Empathie für ihre Kernfamilie entglitten.

Ja und ? Warum sollte man deshalb für seinen Ex die Kinder anlügen ? Der Ex hat entschieden die Familie für Next zu verlassen. Punkt.

Ob er zurechnungsfähig war, oder nicht, ist eine andere Frage. Nicht umsonst sagte mal die Tochter eines Verlassers: „Meinem Vater hat es die Sicherungen komplett rausgehaut.“ Ist halt so. Ich musste mich leider auch damit auseinandersetzen, dass ich von einer „Mutter“ abstamme, die die Familie für den Next von einem Tag auf den andern hat sitzen lassen. Man weiss nicht, worunter man als Kind mehr leidet. Von jemanden abzustammen, der zu etwas in der Lage ist (samt der Angst man würde es „nachmachen“), oder dem eigenen Leid als „hintan gestelltes“ Kind, das für irgendeinen kurzfristigen Hormon dr ogenrausch sitzen gelassen wurde. In jedem Fall ist es ein massives und einschneidendes Ereignis und die Frage sich noch verschärft ist, wenn man selbst erwachsen ist, und Leidenschaft samt ihrer Vergänglichkeit erlebt…. Da fragt man sich dann zurecht „Und dafür hat sich das ganze Leid ausgezahlt ?“ Echt jetzt ? Sind die alle noch bei Sinnen ?

13.02.2024 22:18 • x 4 #105


A


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