Meine Frau trennt sich nach 19 Jahren, 3 Kinder, Affäre

@MissLilly
Ich denke schon, und ich kann es ein stückweit nachvollziehen, basierend auf den Gesprächen meiner Frau.
Als sie auserhausig unterwegs war, waren die Kinder und damit die Familie komplett ausgeblendet.
Genauer war der Gedankengang wie folgt:
Die Kinder sind groß, machen ihr Ding, der Mann ist nicht der, mit dem sie alt werden eillund somit ist die Familie am Ende angekommen.
Ich weiß nicht genau, wie sie es mit kleinen Kindern gesehen hätte. Aber es zeigt doch ganz eindeutig die egozentrik

Zitat von acre:

Das ist kein Zynismus. Mein Ex war eigentlich ein liebender zugewandt Vater, aber in dieser Phase der Trennung als Next seine Ausweg aus allem Übel schien, waren ihm die Kinder egal. Es war für mich unfassbar diese Gleichgültigkeit ihnen gegenüber zu erleben.
Jetzt kann er ihr Leid fassen und die Schuld lähmt ihn.

Achso. Und wie kann Dein „Ex” jetzt das Leid der Kinder nun fassen ? Und woran merkt man die Schuldlähmung ?
Die ganzen Schilderungen hier lesen sich, als ob die Verlasser völlig geisteskrank wären. Kein Fall mehr für Psychologen, sondern für einen Psychiater.

Zitat von Seneca22:

Die ganzen Schilderungen hier lesen sich, als ob die Verlasser völlig geisteskrank wären.

Ich denke, die Verlasser sind - zumindest bei Warmwechseln - emotional gleichzeitig in zwei Welten unterwegs.
Da ist einerseits die neue Welt/ mit Affäre, wo alles gut und schön und toll ist. Verliebtheit oder sogar mehr mit entsprechendem Hormoneinfluss, der rationale Handlungen durchaus einschränken kann.
Andererseits ist da noch Ex, stört die neue Welt nur. Um die massiven Umbrüche - nicht nur bei Ex - sondern auch die Zerstörung der Kernfamilie vor sich rechtfertigen zu können, muss Ex aus Sicht der Verlasser logischerweise vollkommen erledigt und mit Schuld überhäuft werden - zumindest auf Partnerebene. Das führt dann zwangsläufig zur Überzeichnung von sicherlich vorhandenen Fehlern der Beziehung/ des Ex.
Soetwas geht an den Verlassenden sicherlich auch nicht spurlos vorbei. Ein Leid, das sich die Verlassenden selbst aufladen, zusätzlich zum Leid, das vielen anderen (Kinder, Familie, Freunde) aufgeladen wird.

@MissLilly
Schlecht geschlafen?

@MissLilly
Warum dan so ein zickiger Tonfall?

@MissLilly
Nun, deine Replik auf mein Statement war ausschließlich ironisch zu verstehen.
Das empfinde ich nach wie vor als überaus zickig.
Auch an anderen Stellen sind deine Artikel mit persönlichen spitzen nicht nur mitr gegenüber sondern anderen auch versehen.
Daher jetzt die Frage:
Warum ist das so?

Zitat von MissLilly:

Hilft dir diese Sichtweise dein persönliches Leid daraus besser ertragen zu können?

Nicht wirklich, die Situation ist ja da. Es bleibt Leid bei den Kindern und bei mir.

@Seneca22 Nein, sie sind nicht psychisch krank, aber in einer emotionalen Ausnahmesituation. Ich glaube, wenn man mal so starke Trauer empfunden hat, dass man kaum atmen kann, oder so verliebt war, dass man sofort das Land verlassen würde für diese Liebe, kann man es nachvollziehen.
Dieser Zustand bleibt aber nicht ewig.
Mein Punkt für @McMatten war nur, dass er im Moment nicht viel von seiner Ex erwarten kann. Er kann aber nicht wissen, wie es in 6 Monaten oder einem Jahr aussieht. Jetzt kann er nur nach sich selbst und seinen Kindern gucken.

Mein Ex kann mit mir inzwischen über manche Dinge sprechen. Die rosarote Brille ist erstmal weg. Er muss sich jetzt mit Konsequenzen auseinandersetzen und das Leid der Kinder ist recht offensichtli h. Für mich auf Elternebene ist es gut zu wissen, dass da noch jemand ist.


Ich will dieses Verhalten auch absolut nicht verteidigen. Ich kann nur meine Erfahrung teilen und leider ähnelt die ziemlich vielen Verlassenen hier.

Zitat von acre:

Nein, sie sind nicht psychisch krank, aber in einer emotionalen Ausnahmesituation. Ich glaube, wenn man mal so starke Trauer empfunden hat, dass man kaum atmen kann

Das, was Du beschreibst, acre, ist Liebessucht / Hörigkeit. Und das ist sehr wohl eine Krankheit bzw hat die Symptome einer Krankheit bis hin zum tw Verlust der Zurechnungsfähigskeit. Solche Deprndenzen können durchaus gefährlich werden. Nicht nur für den Erkrankten, sondern insbesondere auch für andere. Es gibt doch einige Kriminalfälle, bei denen exakt diese Dependenz einen tödlichen Ausgang zeitigte. Diese „Spielart“ der „Liebe“ bezeichnete Platon bereits nicht umsonst als schwere Geisteskrankheit.

Denn diese plötzliche völlige Gleichgültigkeit und Kälte gegenüber den eigenen Kindern, kann schlimmstenfalls auch zu ihrer Beseitigung führen. Dazu gibt es einige sehr gut dokumentierte Fälle (bspw jenen von CW).

Auch wenn es nicht soweit kommen muss, zeigt die vollständige Verdrängung, ja das Wegschieben, der eigenen Familie und der eigenen Kinder, und der eigenen Verantwortung die deviante Krankhaftigkeit dieser Form vermeintlicher „Liebe“ oder besser einer Form der Hörigkeit / Besessenheit.