Meine Frau trennt sich nach 19 Jahren, 3 Kinder, Affäre

Zitat von Seneca22:

Der Ex hat entschieden die Familie für Next zu verlassen. Punkt.

Ich will das weder entschuldigen noch gutheißen, aber nach meiner Erfahrung treffen die Exen eine Entscheidung für sich und nicht gegen die Familie. Die Familie und die Kinder sind nur Kollateralschaden. Alle umstehenden sind in dieser Phase nicht wichtig für den Ex. Wären sie noch wichtig könnte er nicht gehen.

Zitat von Seneca22:

„Und dafür hat sich das ganze Leid ausgezahlt ?“ Echt jetzt ? Sind die alle noch bei Sinnen ?

S.o. Ob zurechnungsfähig oder von Sinnen sind keine zutreffenden Kategorien. Sie suchen ihr Glück und können dabei das verursachte Leid nicht sehen.

Zitat von acre:

Ob zurechnungsfähig oder von Sinnen sind keine zutreffenden Kategorien. Sie suchen ihr Glück und können dabei das verursachte Leid nicht sehen

Wer nicht in der Lage ist, antizipierend und reif zu denken, ist nunmal nur eingeschränkt zurechnungsfähig. Punkt. Ob das von Glückssuche, Selbstverwirklichungs- oder Dr ogentrip herrührt, ist völlig irrelevant. Fakt ist, derjenige hat sich zumindest mit Einlassungsfahrlässigkeit in den Zustand der tw Unzurechnungsfähigkeit versetzt.

Zitat von acre:

Die Familie und die Kinder sind nur Kollateralschaden. Alle umstehenden sind in dieser Phase nicht wichtig für den Ex.

Also das Leid der Kinder als „Kollateralschaden“ zu bezeichnen, ist ein Zynismus, den ich ablehne. Es mag sein, dass dies die Sicht der Affärenführer ist, deren Wertekompass einem Kreisel ähnelt, der sich um sich selbst dreht.

Zitat von acre:

nach meiner Erfahrung treffen die Exen eine Entscheidung für sich und nicht gegen die Familie

Das erlebe ich gerade intensiv. Aus Sicht meiner NF ist die Trennung ihre Entscheidung, zu der sie steht und die Angelegenheit jetzt gnadenlos durchzieht. Dabei ist ihre nach außen kommunizierte Sicht, dass das den Kindern nicht schadet, weil sie selbst durch Ihr Handeln glücklicher wird und von ihrem Glück und ihrer neuen Situation die Kinder sogar profitieren würden (sie hat sich ja über ihre neue Wohnsituation, Finanzen etc. bestens gegenüber mir positioniert). Innerlich ist sie vielleicht nicht ganz so sicher, weil sie merkt, dass Trennung und Zerstörung der Kernfamilie nichts ist, was die Kinder sich gewünscht hätten. Da werden aber insbesondere die beiden Jüngeren schon subtil von ihr umgarnt. Der Älteste findet das alles fürchterlich. Das treibt sie dann zusätzlich auf die Palme.
Was das für mich bedeutet, spielt für meine NF keinerlei Rolle. Im Moment lädt sie alle Schuld auf mich ab, aus ihrer Sicht treffen mich daher die massiven Nachteile (von der zerstörten Kernfamilie abgesehen sind diese Nachteile sozialer, vermögenstechnischer und finanzieller Natur) verdienterweise. Ich habe nicht nur den Nachteil, dass sie mir gedanklich voraus ist, auch gibt es einige Punkte, bei denen sie juristisch betrachtet eindeutig im Vorteil ist und mich nochmals zusätzlich bluten und leiden lassen kann. Gibt in der Gesamtbetrachtung schönere Aussichten...

Zitat von Seneca22:

Affärenführer ist, deren Wertekompass einem Kreisel ähnelt, der sich um sich selbst dreht.

So sehe ich es gerade bei meinerr NF

Zitat von McMatten:

Im Moment lädt sie alle Schuld auf mich ab, aus ihrer Sicht treffen mich daher die massiven Nachteile (von der zerstörten Kernfamilie abgesehen sind diese Nachteile sozialer, vermögenstechnischer und finanzieller Natur) verdienterweise.

Ich würde dich gerne noch einmal fragen, ob du inzwischen bei einem Anwalt warst?

Zitat von acre:

Die Familie und die Kinder sind nur Kollateralschaden.

Meinst du das wirklich ernst?

Zitat von Rheinländer:

Ich würde dich gerne noch einmal fragen, ob du inzwischen bei einem Anwalt warst?

Ja. Darüber hinaus arbeite ich mich in die Materie ein, habe durch meinen Beruf viele Berührungspunkte mit juristischen Themen - wenn auch in anderen Rechtsgebieten.

Zitat von acre:

Ich weiß nicht, ob dieser Umgang mit der Trennung der Gehenden wirklich Lügen ist.

Spielt keine Rolle, solange der Verlasser vom Verlassenden erwartet, wichtige Informationen zu unterschlagen und das auch noch auf dem Rücken von unschuldigen Kindern, die man angeblich doch sooo sehr liebt!
Und bevor man mich falsch versteht ...Dass soll nun nicht bedeuteten, dass solche Menschen ihre Kinder nicht lieben, sondern nur das (wenn es darauf ankommt) sie sich selbst am Ende einfach mehr lieben;-)
Ich finde das noch nicht einmal verwerflich, aber regelrecht abstoßend wenn man nicht auch dazu stehen möchte!

Zitat von acre:

Nach meiner Erfahrung ist ihnen in diesem Moment jede Empathie für ihre Kernfamilie entglitten.

Nach meiner Erfahrung ist in diesem Moment nicht die mangelnde Empathie für die Kernfamilie das Hauptproblem, sondern der Verlust jeglichen Respekts! Allem voran den Kindern gegenüber.

Zitat von McMatten:

Nach außen galten wir bisher als Traumpaar.

Hast du das selbst auch immer so empfunden? Und wenn ja, welche Eigenschaften deiner Frau haben sie für dich zur Traumpartnerin gemacht?

Zitat von Seneca22:

Also das Leid der Kinder als „Kollateralschaden“ zu bezeichnen, ist ein Zynismus, den ich ablehne.

Das ist kein Zynismus. Mein Ex war eigentlich ein liebender zugewandt Vater, aber in dieser Phase der Trennung als Next seine Ausweg aus allem Übel schien, waren ihm die Kinder egal. Es war für mich unfassbar diese Gleichgültigkeit ihnen gegenüber zu erleben.
Jetzt kann er ihr Leid fassen und die Schuld lähmt ihn.

Zitat von acre:

Jetzt kann er ihr Leid fassen und die Schuld lähmt ihn.

Der Arme .....

Zitat von McMatten:

Aus Sicht meiner NF ist die Trennung ihre Entscheidung, zu der sie steht und die Angelegenheit jetzt gnadenlos durchzieht. Dabei ist ihre nach außen kommunizierte Sicht, dass das den Kindern nicht schadet, weil sie selbst durch Ihr Handeln glücklicher wird und von ihrem Glück und ihrer neuen Situation die Kinder sogar profitieren würden

Ja, das war hier auf jeden Fall auch so.

Der Ex hat den Kindern auch Next und ihren Sohn als Bereicherung für sie verkauft - im Trennungsgespräch ging es z.B. um irgendwelche gemeinsamen Hobbies und dass es für unsere Kinder dann ja so toll sei, dass sie sich mit jemandem darüber austauschen könnten (kotzsmileysuchengeh).

Dabei könnte das ja sogar z.T. stimmen - also, dass Next und ihr Sohn für unsere Kinder langfristig eine Bereicherung sein werden (wird man sehen) - aber doch nicht als ALTERNATIVE zu ihrer Kernfamilie. Leute, die sie nett finden und mit denen sie sich über ihre Hobbies austauschen können, gab/gibt es viele, aber ihre Kernfamilie gab es natürlich nur einmal - und die ist jetzt zerstört. Und selbst wenn sie in der neuen Patchworkfamilie längerfristig ein familienähnliches Gefühl haben werden (im Idealfall kommt es dazu, wissen kann man das ja auch nicht), wird das niemals ihre Kernfamilie ersetzen.

Klassischer Fall von Schönrederei und Rechtfertigung der Trennung vor sich selbst (ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt / was nicht passt, wird passend gemacht).

Zitat von MissLilly:

Hast du das selbst auch immer so empfunden? Und wenn ja, welche Eigenschaften deiner Frau haben sie für dich zur Traumpartnerin gemacht?

Ich habe das bis zur beginnenden Veränderung meiner NF vor ca. 1 Jahr durchaus so empfunden. Das basierte aus meiner Sicht auf gemeinsamen Wertvorstellungen (zumindest dachte ich bis vor kurzem, dass einige wesentliche Werte gleich wären), die gemeinsamen drei Wunschkinder, wird sind beruflich ähnlich unterwegs, haben gemeinsam viel erreicht. Wir waren ein Top-Team, ihr fehlte da etwas an der emotionalen Ebene.

Top Team, Traumfrau. Genau das dachte ich auch. Lange !
Deine Entäuschung und Trauer vielleicht sogar Wut und Hass, und die aller Anderen in der Situation, kann ich sehr gut
nachvollziehen.