Meine Frau trennt sich nach 17 Jahren und 2 Kindern

Zitat von DieSeherin:

nein, sie verlässt ihren mann und die kinder werden in ihrer gewohnten umgebung und beim papa bleiben!

das sehe ich anders. Für mich trennt sie sich partnerschaftlich vom Mann und trennt sich räumlich von den Kindern. Ich bin ja nur ein Mann, aber ich könnte und würde mich nie von meinen Kindern trennen. Für mich ist der Schritt der EF sehr schwer nachvollziehbar. Aber wir wissen natürlich auch nicht, wie kaputt die Ehe für sie war... wir kennen ja nur @FreshO s Sicht auf seine Ehe.

Entweder war ihr Leidensdruck in der Ehe außergewöhnlich hoch oder die Bindung zu ihren Kindern außergewöhnlich niedrig. Tatsächlich kenne ich ganz entfernt einen alleinerziehenden Vater, dessen Frau die Familie verlassen hat. Die Kids haben die Mutter so ein bis zwei Tage im Monat gesehen und sind jetzt erwachsen und keinerlei Bindung zur Mutter. Ich denke man darf auch das gesellschaftlich Stigma nicht außer Acht lassen: Wenn ein Mann sagt, seine Frau und er haben sich getrennt und die Kids leben bei der Mutter, erntet das bei uns keinerlei Stirnrunzeln. Wenn eine Frau sagt, die Kids leben beim Mann, gehen alle Augenbrauen hoch.

Ein tröstendes Wort habe ich für dich, @FreshO. Alleinerziehnde Väter sind auf dem Single-Markt extrem begehrt. Sie stehen nämlich für Verantwortungsbewusstsein, Verlässlichkeit, Fürsorge, sind also Fels in der Brandung. Sollte deine Frau auf dem Single-Markt aufschlagen, mag das bei dem existierenden gesellschaftlichen Stigma eine schwere Partnersuche für sie werden.

Zitat von FreshO:

Ja war sie. Trotzdem ein komisches Gefühl sich so aus dem Weg zu gehen, auch wenn es natürlich absolut richtig und wichtig ist. Nächste Woche wird ...

Oh man da steht dir aber echt ne harte Woche bevor. Du wirst das meistern, wenn vielleicht auch mit einigen Aufs und Abs der Gefühle.
Vielleicht kannst du freitag nachmittag oder gar samstags tagsüber mit deinen Jungs was unternehmen? Versuch so viel wie möglich nicht mitzubekommen, dass zerrt auf jeden Fall an den Nerven.

Zitat von DieSeherin:

vielleicht will sie ihnen ihre gewohnte umgebung nicht nehmen?

Ganz genau. Das hat sie so kommuniziert. Und auch, dass der TE ja davor die Bezugsperson war.

Das nervt mich extrem: Weil es die Frau macht, ist sie ne Rabenmutter. Bei Männern ist das ganz normal.

Ich finde, dass sie die Kinder dagelassen hat, ist das einzig faire was die Frau in der letzten Zeit gebracht hat.

Was ich an der ganzen Entwicklung so nervig finde, ist dieses Herumeiern der Frau. Dieses vielleicht mache ich einen Fehler, die Umarmungsversuche usw. Dieses bewusste glimmen lassen des Hoffnungsfadens beim TE, um dann Minuten später wieder mit endlosem Tippen auf dem Smartphone zu beweisen, dass ihre Andeutungen keinerlei Wert hatten. Und dann später top gestylt und lustig auf die neue Spielwiese zu entschwinden. Meiner Meinung nach hatte sie keinerlei Zweifel an ihrem Wechsel.
Auch die Sache mit dem Ehebett. Auch wenn es teuer war, es hat doch irgendwo einen symbolischen Wert. Diese Mitnahme des Bettes symbolisiert doch auch gleichzeitig die Mitnahme eines Status, jegliches Fehlen von Mitgefühl oder Takt. Ich hätte es in der Lage des TE verbrannt.

Zitat von Nephilim:

Aus Ihrer Sicht kümmert Sie sich jetzt nur um sich... bzw. um Ihre neue Beziehung... jeder von uns weiß, hoffe ich zumindest, was Verliebtheitshormone sind... ich schätze mal erst in 3-4 Monaten wird Sie langsam anfangen zu erwachen und sich hoffentlich auch mehr um die Kids kümmern....wenn die Routine eingekehrt ist... und dann, vielleicht ist es wirklich ihr absolute Liebe oder Sie sieht, dass er auch aus einem Magen pupst wie der TE... wenn es blöd läuft, fängt da das Drama erst an...

Naja ob das so einfach ist wird sich zeigen. Next hat ja auch zwei (?) Kinder.

Zitat von DieSeherin:

das ist aber etwas anderes als sie verlässt ihre kinder. vielleicht will sie ihnen ihre gewohnte umgebung nicht nehmen? vielleicht ist sie sich darüber bewusst, dass sie diejenige ist, die geht und findet es nur fair, wenn sie ihrem mann nicht auch noch die kinder wegnimmt? vielleicht zerreißt es sie innerlich selber?

Ich sehe das als nichts anders als sie verlässt ihre Kinder. Sie führt ab heute eine Fernbeziehung mit den Kindern und hat damit unzweifelhaft räumliche und zeitliche Distanz zu ihnen aufgebaut, also sie klassisch verlassen. Dafür mag es gute Beweggründe geben oder auch nicht, das tut aber an der Tatsache, dass sie eine Trennung von den Kindern vollzieht, keinen Abbruch. Im Endeffekt ist es so, dass ihr die räumliche Nähe zu ihrem neuen Partner wichtiger war, als die räumliche Nähe zu ihren Kindern. Bei der Abwägung Erhalt der familiären Bindung vs Erhalt der neuen Liebe hat sie sich eindeutig für Erhalt der neuen Liebe entschieden. Einem der beiden musste sie entsagen und sie hat gewählt.

Zitat von Lumba:

Ganz genau. Das hat sie so kommuniziert. Und auch, dass der TE ja davor die Bezugsperson war.
Das nervt mich extrem: Weil es die Frau macht, ist sie ne Rabenmutter. Bei Männern ist das ganz normal.

Ich empfinde es nicht normal, wenn ein Mann seine Kinder verlässt. Aber ich gebe dir recht, dass es gesellschaftlich mit einem Schulterzucken akzeptiert wird.

Zitat von carlos7:

Ich empfinde es nicht normal, wenn ein Mann seine Kinder verlässt.

Ich auch nicht obwohl ich vermute zu wissen wie @Lumba es meint. Ich wurde aus dem täglichen Leben der Kinder gerissen weil mir keine andere Wahl blieb außer Ausziehen da es das Haus meiner Ex-Frau war. Und zum Thema Rabenmutter, in der Anfangszeit nach der Trennung könnte man es schon so sehen bei meiner Ex-Frau. Sie war ja mehr unterwegs beim Feiern und sich ausleben als zu Hause. Die Kinder fragten mich damals schon warum Mama immer weg ist. Die Suche nach Prinz Charming für eine Nacht oder mehrere war ihr einfach wichtiger in dem Moment. Verstanden hat das kaum jemand.

Zitat von DieSeherin:

vielleicht ist sie sich darüber bewusst, dass sie diejenige ist, die geht und findet es nur fair, wenn sie ihrem mann nicht auch noch die kinder wegnimmt? vielleicht zerreißt es sie innerlich selber?

oder es dient zur eigenen Beruhigung. Es mindert das schlechte Gewissen doch erheblich, wenn sie sich (möglicherweise auch zu Recht) einredet, dass es den Kindern beim Vater besser geht und auch dem Vater selbst. Ob diese Beruhigung bleibt wenn sie vielleicht feststellen muss, dass sie den Kindern auf Dauer nicht fehlt ....

@FreshO

Na da hast du eine sehr verplante Woche vor dir. Find ich irgendwie gut, auch wenn es sich im ersten Moment ziemlich stressig liest. Ich persönlich mag solche Wochen ja weil, das einfach die Fahrrichtung recht klar vorgibt und weniger Zeit zum Grübeln übrig bleibt. Und unterm Strich ziehen solche vollen Wochen dann förmlich schnell vorbei.


Kein Mann oder Frau ist ein schlechtes Elternteil nur weil er sich vom seinem Partner/ Partnerin getrennt hat und dadurch auch eine Räumliche Trennung entsteht. Mann oder Frau kann trotzdem auch wenn er nicht mehr 24/7 für die Kinder zur verfügung steht ein sehr guter liebevoller Vater oder Mutter für seine Kinder sein. Es kommt ja schließlich nicht auf die Quantität sondern auf die Qualität der Zeit an, welche man mit seinen Kindern verbringt.

Ich muss aber trotzdem gestehen, dass mich das Verhalten der NF doch etwas irritiert hat. Nicht weil sie sich als Frau dazu entschlossen hat die Kinder beim Vater zu lassen. Sondern ich hab Schwierigkeiten ihre Argumentation streckenweise zu folgen. Dieses Ich könnte ja die Kinder mitnehmen aber ich bin ja kein Unmensch und überlasse sie dir, damit du nicht alleine bist. Oder Du bist der einzige dem ich unsere Kinder anvertrauen kann.
Ich weiß nicht...aber es hört sich nicht echt und aufrichtig an.

Was ich aber auf jeden Fall sagen kann ist. Bei solchen Trennungen bin ich immer voll und ganz bei den Kindern. Und ja so unschön es sich anhört sie werden von einem Elternteil ein Stückweit verlassen. Denn in der heilen schönen Welt eines Kindes ist Vater und Mutter ein fester Bestandteil und zwar 24/7. Bricht das weg, ist das wirklich unbeschreiblich, da gibts keine passende Wörter dafür um das auch nur annähernd zu beschreiben.

Da muss man auf Elternebene gemeinsam an einem Strang zieht und den Kindern mit viel Liebe, Zuneigung, Stabilität usw. da durch helfen.