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Meine Frau trennt sich nach 17 Jahren und 2 Kindern

red_bird
Hallo FreshO,
ich habe dir ja schon einmal per PN geschrieben. Mir geht es ganz genauso. Auch nach nun 4 Monaten fehlt er mir so sehr und ich kann es einfach immer noch nicht verstehen, dass diese innere Verbundenheit wirklich getrennt sein soll. Es gibt Tage da geht es mir gut, es gibt Tage da will ich ihn garnicht zurück. Aber dann gibt es diese vielen Momente in denen ich an die ganze gemeinsame Zeit denken muss und er fehlt mir einfach so. Ich fühle mich amputiert und frage mich wie lange dieser Phantomschmerz anhalten wird.
Ich bin auch alleine mit den Kindern und fühle mich in meiner neuen Rolle als Alleinerziehende einsam und im Stich gelassen. Mein NM kümmert sich leider überhaupt nicht mehr mit um die Kinder. Ab und zu trifft er sich einen Nachmittag mit ihnen, noch nicht mal mehr wöchentlich.
Trotz allem bin ich überzeugt davon, dass auch wieder andere Zeiten kommen werden. Wir können dankbar sein für gesunde Kinder und das wir das Konzept Familie erleben durften, andere haben das erst gar nicht. Und irgendwann werden wir auch wieder glücklich sein! Da bin ich mir sicher.
Bis dahin halten wir einfach durch!
LG red_bird

27.05.2024 09:26 • x 10 #1126


Philinea
@red_bird
Zitat von red_bird:
Trotz allem bin ich überzeugt davon, dass auch wieder andere Zeiten kommen werden. Wir können dankbar sein für gesunde Kinder und das wir das Konzept Familie erleben durften, andere haben das erst gar nicht. Und irgendwann werden wir auch wieder glücklich sein! Da bin ich mir sicher.
Bis dahin halten wir einfach durch!


Wow, das finde ich beeindruckend, dass du deine Situation auch von dieser Seite betrachten kannst, wieviel Kraft und Stärke in einer solchen Einstellung liegt! Und das bei allem, was du gerade durchmachst, wo eure Trennung doch noch so frisch ist.

Danke für diese Sichtweise!

Ich selbst bin „auf der anderen Seite“, die Trennung ging von mir aus, es war also meine Entscheidung. Mit der Trennung von meinem Mann an sich hadere ich nicht, ich kann einfach nicht mehr als Teil eines Paares mit ihm zusammen sein. Aber die Gesamtsituation macht mir doch immer wieder zu schaffen, dieser Zusammenbruch unseres gesamten Lebenskonstruktes, ich vermisse meine Kinder immer wieder sehr (wir leben das Wechselmodell), ich empfinde große Schuld für das, was ich meinen Kindern, meiner Familie zugemutet habe.

Dankbar sein zu können für all das, was wir bereits bekommen haben in unserem Leben, was wir erleben und erfahren durften, ist eine großartige Fähigkeit. Auch wenn das Leben wie es bisher war vorbei ist - in deinem Fall: dir schmerzhaft entrissen wurde - kann uns unser gelebtes Leben nicht mehr genommen werden.

Ich wünsche dir und deinen Kindern von Herzen alles Gute, bleib stark, aber lass auch dem Schmerz seinen Raum. Von vergangenen Schicksalsschlägen weiß ich: ja, wir werden alle auch irgendwann wieder glücklich sein, wenn wir das zulassen. Auch du, @red_bird, auch @FreshO und eure Kinder.

27.05.2024 11:25 • x 4 #1127


A


Meine Frau trennt sich nach 17 Jahren und 2 Kindern

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Wollie
Zitat von Philinea:
ja, wir werden alle auch irgendwann wieder glücklich sein, wenn wir das zulassen. Auch du, , auch und eure Kinder.

dem kann ich aus meiner Sicht nur zustimmen. Ich habe ja einige Jahre Vorsprung, meine Kids sind erwachsen, die meiner 2. Frau ebenfalls. Und ich habe diese Wüstenjahre auch durchleben müssen, rumgeirrlichtert in der Welt, beruflich Neustart gemacht, mehrere Umzüge, Online Dating Dschungel mit sehr toxischen Menschen erlebt. Dazu immer wieder Konflikte mit ExEF usw......aber trotzdem. Ohne dies alles wäre ich jetzt nicht hier, wo ich bin. Neue Liebe, neue Ehe, neuer Wohnort und neues, anderes Leben. Ein viel bewussteres und reflektiertes Leben, mit dem Wissen von Heute hätte ich sicher einige Entscheidungen anders getroffen. Aber letztendlich gerade auch die schwierigen Erfahrungen bringen dich weiter. Deshalb: Geht euren Weg, er wird sich am Ende auszahlen. Und die Kinder werden später wissen, wer sich wirklich gekümmert hat und wer nicht. Die Rechnung kommt immer erst am Ende des Tages.
Wichtig ist, dass ihr in Bewegung bleibt, nicht im Passiven hängen bleibt. Das Alte kommt nicht mehr zurück, etwas Neues kommt. Ihr schafft das.

27.05.2024 11:31 • x 11 #1128


Waris07
Ach @FreshO

Zitat von FreshO:
Heute ist wirklich ein Tag, den ich am liebsten sofort abharken würde.

Dann mach das. Hake ihn ab - als das was er ist - Ein schei. Tag.

Zitat von FreshO:
Weiß echt nicht mehr wo ich noch Kraft hernehmen soll.


Wenn du im Meer in eine Strömung gerätst - was tust du dann?
Verbissen gegen die Strömung anschwimmen bis dir die Kraft ausgeht? - Nein, denn das wäre nämlich mit ziemlicher hoher Wahrscheinlichkeit dein Untergang.

Richtig wäre:
Bleib ruhig, versuche den Kopf über Wasser zu halten, lass dich zunächst treiben und versuche dann langsam – dabei schräg mit der Strömung – ans Ufer zu kommen.

Also hör auf gegen den Strom zu schwimmen - es kostet nur unnötig Kraft.

Zitat von FreshO:
Jeden Tag wache ich mit diesem Gefühl der Traurigkeit und Leere auf.

Schnuckelchen...ganz so wird es wohl nicht mehr sein oder?
Vor kurzem hast du doch noch geschrieben, dass deine guten Tage langsam überwiegen.
Erinnere dich daran - besonders wenn du mal wieder ein Tief hast und alles um dich herum dir so dunkel erscheint.

Zitat von FreshO:
Und obwohl ich so viele Schritte gegangen bin, habe ich nun wirklich das Gefühl nur noch rückwärts zu gehen

Reflexartig würde ich sagen - gut dann dreh dich um und lauf eine Runde rückwärts - da du dich ja aber umgedreht hast läufst du trotzdem ihn Fahrtrichtung vorwärts.

Nein Spaß bei Seite. Du machst keine Rückschritte. Wenn dann hältst du vielleicht gerade inne - na und? Dann bewegst du dich eben heute und vielleicht auch morgen nicht von der Stelle. Das darf doch auch mal sein. Daran ist nichts schlimmes.
Das wird aber sicherlich kein Dauerzustand sein - dafür bist du gar nicht der Typ und deine beiden Jungs halten dich sicherlich auch ordentlich auf trapp.

Zitat von FreshO:
Ständig muss ich funktionieren, so viel aushalten und allmählich fangen selbst meine besten Freunde an mir zu zweifeln.

Hm - dann hör auf zu funktionieren, weil du denkst dass uns jetzt aber so und so sein. Sei du selbst. Egal was andere denken oder sagen. Weißt du, die stecken alle nicht in deiner Haut - ich übrigens auch nicht - und müssen das scheitern einer Ehe/ Liebe verarbeiten.

Jeder hat sein eigenes Tempo, Schicksalsschläge zu verarbeiten und nicht jeder kann binnen weniger Monate damit abschließen und zur Tagesordnung übergehen, sich einen neue Partnerin suchen nur damit es irgendwie wieder ein schönes Bild nach außen hin ergibt.

Setzt dich doch da selber nicht so unter Druck.
Wenn sie etwas für dich gut und richtig anfühlt dann mache es - wenn nicht, dann lass es.

Zitat von FreshO:
Es sind so kleine Sachen die mich einfach aus der Bahn werfen. Gestern z.B. hat NF unserem großen Sohn ihren Briefkastenschlüssel gegeben. Wieder eine Trennung.

Ich kann verstehen, dass sich das für dich wie ein Nackenschlag anfühlt.
Erneut bist du mit der schmerzhaften Realität konfrontiert worden, dass sie nie mehr zu dir zurück kommen wird.



Zitat von FreshO:
Wie es ohne Sie in meinem Leben weitergehen soll. Vermisse sie wirklich so sehr.

Dein Herz hängt hat nach wie vor voll und ganz an deiner Ex.
Und dein Herz will trotz besserem Wissen nach wie vor nicht begreifen/ wahrhaben, dass es nie mehr so sein wird wie es mal war.
Das wird auch sicherlich noch eine Weile so sein.

Nochmal - gib dir Zeit- sei nicht zu streng zu dir selber - geh in deinem Tempo deinen Weg - versuch nicht irgendwelche Abkürzungen zu nehmen nur um schneller ans Ziel zu kommen.

Alles braucht eben seine Zeit.

27.05.2024 12:00 • x 4 #1129


FreshO
Hab mir bewusst mal nen Tag Abstand genommen, bevor ich hier antworte.
Zunächst vielen Dank, dass ihr mich immer wieder und wieder versucht aufzubauen.
Ja der Weg ist lang. Es ist kein Sprint, sondern ein Marathon.
Natürlich weiß ich im Kopf darum, was die Realität ist, dass sie nicht zurückkommt. Doch schöne Erinnerungen die ich habe, sind eben eine Qual. Habe schon die Befürchtung, dass ich mich für was selbst ständig bestrafen muss.
Ja ich hätte Dinge auch anders machen können, doch zu welchen Preis? Und hätte es etwas geändert?
Nein.
Egal wie, egal wann, meine NF hätte ihre Sache durchgezogen. Sie war sich so sicher bei der Trennung. Ein Spruch von ihr am trennungsabend: „jetzt fällt mir ein Stein vom Herzen“ anstatt einer ehrlichen Entschuldigung sollte Beweis genug sein.

Doch was suche ich?
Was will ich überhaupt für mich selbst?

Darauf finde ich einfach keine Antworten. Vielleicht hält mich das gefangen in der Vergangenheit?

Nun ich denke, ich habe einfach Angst, mir diese Fragen zu beantworten. Angst keine Lösung direkt zu finden. Angst Sie dann wirklich loszulassen.
Somit ein Ende auch für mich zu finden.

Ich habe wirklich Schwierigkeiten den Schmerz, die Traurigkeit, die Emotionen einfach mal rauszulassen. Würde gerne dafür einen befreienden Katalysator finden. Nicht nur Gedanken die weh tun.

Da es ja angesprochen wurde, und ich es ja auch mal geschrieben hatte, jemanden kennengelernt zu haben.
Ich stürze mich keinesfalls in eine neue Beziehung nur um vermeintlich glücklich zu sein. Das habe ich jedenfalls in den letzten knapp 2 Monaten intensiv gemerkt, dass mir das überhaupt nicht gut tut. Dass weiß Sie, das weiß ich. Haben da ausführlich drüber gesprochen. Und sind uns da einig, einfach eine ungezwungene schöne Zeit zu haben, wenn wir uns sehen. Das tut halt auch mal gut.

Der Weg ist das Ziel, doch kommt mir der Weg so unendlich lange vor.
Vielleicht sollte ich wirklich mal eine Art Tagebuch führen. Morgens nach dem aufstehen…Abends nach einem ereignisreichen Tag.
Hat da jemand Erfahrungen mit? Mir fällt es schwer meine Gedanken richtig in Worte zu fassen. Dann kommt wieder die Angst das alles nochmal durchleben zu müssen.

28.05.2024 08:02 • x 3 #1130


Birkai
Zitat von FreshO:
Ja ich hätte Dinge auch anders machen können, doch zu welchen Preis? Und hätte es etwas geändert?

Das ist Vergangenheit und ist nicht mehr relevant. Ich denke es ist wichtig, diese Gedanken weg zu schieben.

Zitat von FreshO:
Doch schöne Erinnerungen die ich habe, sind eben eine Qual.

Dann schieb diese Erinnerungen bewusst weg bis sie für dich keine Qual mehr sind.

Zitat von FreshO:
Doch was suche ich?
Was will ich überhaupt für mich selbst?

Darauf finde ich einfach keine Antworten. Vielleicht hält mich das gefangen in der Vergangenheit?

Vielleicht ist es aber auch genau anders herum. Eventuell hindert dich die Vergangenheit daran für dich neue Perspektiven zu entwickeln.

Formuliere die Frage doch mal um. Was brauche ich, damit es mir aktuell gut geht? Die große Sinn-/ Zielsuche nach einer Trennung hat mich erstmal völlig überfordert. Aber zu schauen, was in dem Moment wichtig ist und mir gut tut, hat mir weiter geholfen.

Zitat von FreshO:
Hat da jemand Erfahrungen mit? Mir fällt es schwer meine Gedanken richtig in Worte zu fassen. Dann kommt wieder die Angst das alles nochmal durchleben zu müssen.

Für mich ist das eine Möglichkeit mit meinen Ängsten und Gefühlen ein wenig in Reine zu kommen. Wenn ich sie aufschreibe, sind sie erst mal aus meinem Kopf. Klar kommen dabei auch die Emotionen hoch. Ich weine oder werde wütend, aber auf eine befreiende Art und Weise.

Und du siehst auch deinen Weg, wenn du dir die Zeilen einige Wochen später nochmal durchliest.

28.05.2024 08:29 • x 4 #1131


C
Zitat von FreshO:
Vielleicht sollte ich wirklich mal eine Art Tagebuch führen. Morgens nach dem aufstehen…Abends nach einem ereignisreichen Tag.
Hat da jemand Erfahrungen mit? Mir fällt es schwer meine Gedanken richtig in Worte zu fassen

Ich habe das Forum als eine Art Tagebuch mit Feedback benutzt. Ist vielleicht nicht jedermanns Sache, fand ich aber sehr nützlich.

28.05.2024 08:40 • x 5 #1132


Wollie
Zitat von Birkai:
Die große Sinn-/ Zielsuche nach einer Trennung hat mich erstmal völlig überfordert. Aber zu schauen, was in dem Moment wichtig ist und mir gut tut, hat mir weiter geholfen.

das war bei mir auch so.....ich wusste nicht wohin, kein Ziel, keine Perspektive, nur Enttäuschung und Leere. Dies alles wurde dann erst in einem langen Prozess der Selbstfindung, Reflexion (auch mit prof. Hilfe, bis heute) möglich. Dazu gute Freunde und das Wissen, ich bin nicht alleine damit.

Zitat von FreshO:
Was will ich überhaupt für mich selbst?

überfordere dich nicht mit dieser Frage, weil du es erst in einem Ablösungsprozess herausfinden musst. Und da bist du noch mitten drin. Versuche einfach Tag für Tag etwas Gutes für dich zu tun, strukturiere deinen Tag, mach dir kleine Ziele..(mein Ziel heute ist z.B. ich mach die Kaffeemaschine sauber und geh ins Gym.
Mehr nicht. Das reicht. Vieles wird sich erst im Laufe der Zeit, der Jahre ergeben. Du kannst es nicht beschleunigen. Aber wenn du jeden Tag versuchst, positiv dranzugehen, wird sich mit der Zeit etwas in dir verändern. Die Zeit heilt....ist wirklich so.

Zitat von FreshO:
Haben da ausführlich drüber gesprochen. Und sind uns da einig, einfach eine ungezwungene schöne Zeit zu haben, wenn wir uns sehen. Das tut halt auch mal gut.

Eben.....vielleicht ergibt sich mehr, wenn die Zeit dafür da ist. Und es ist gut, dass ihr es beide erkannt habt und es auf einem Level haltet, wo es für beide in Ordnung ist. Alles andere.......lass es auf dich zukommen.

28.05.2024 08:41 • x 5 #1133


red_bird
Ich kann dich FreshO gut verstehen, ich finde mich in deiner Geschichte und auch in deinen Emotionen sehr gut wieder! Mir tut es gut, zu wissen dass da draußen Menschen sind, die das gleiche oder ähnliches erleben.

Zitat von FreshO:
Vielleicht sollte ich wirklich mal eine Art Tagebuch führen. Morgens nach dem aufstehen…Abends nach einem ereignisreichen Tag.


Ja, das ist doch eine gute Idee. Dabei auch jeden Tag bewusst Dinge aufschreiben, die gut waren. Das können Kleinigkeiten sein.

Mir hilft es ansonsten gerade, mir bewusst zu werden welche Dinge mir Freude bereiten. Ganz unabhängig von einem anderen Menschen. Was sind die Dinge im Leben, die mir Spaß machen. Dann versuche ich sie zu planen, alleine, mit meinen Kindern oder mit Freunden. So dass immer wieder kleine Highlights vor mir liegen, auf die ich mich freuen kann. Es sind zum Teil Dinge, die ich auch mit meinem Mann gemeinsam gemacht/erlebt habe, aber auch Dinge, die ich zuletzt vor unserer Beziehung das letzte Mal gemacht habe oder ganz neue Dinge.

Manchmal hilft mir auch die Achtsamkeitsapp von Peter Beer.

Psychische Hilfe habe ich mir von Anfang an auch gesucht. Das hilft mir auch sehr.

Ich denke loslassen müssen wir in dem Sinne garnicht. Denn dieser Mensch wird ja immer ein Teil von unserem bisherigen Leben bleiben und aufgrund der Kinder auch irgendwie in unserem zukünftigen Leben. Was sich verändern muss ist das Gefühl, aber das können wir nur sehr bedingt beeinflussen. Da wird aber die Zeit helfen. Letzten Endes sind wir verletzt, wir haben eine Wunde. Die muss heilen und das braucht Zeit.

Zitat von FreshO:
. Würde gerne dafür einen befreienden Katalysator finden.


Versuche für dich solch einen Katalysator zu finden. Der kann ganz unterschiedlich sein, im Auto laut zu schreien, laute aggressive Musik, Sport bis die Gedanken freier werden, Kunst, Schreiben.... Je nachdem was zu dir passt.

28.05.2024 09:18 • x 7 #1134


Philinea
Zitat von FreshO:
Vielleicht sollte ich wirklich mal eine Art Tagebuch führen. Morgens nach dem aufstehen…Abends nach einem ereignisreichen Tag.
Hat da jemand Erfahrungen mit? Mir fällt es schwer meine Gedanken richtig in Worte zu fassen. Dann kommt wieder die Angst das alles nochmal durchleben zu müssen.

Das verstehe ich. Aber Gefühle wollen nunmal gefühlt werden. Du kommst nicht weiter, wenn du sie runterdrückst und vermeidest.

Ich plädiere sehr fürs Aufschreiben. Gerade, wenn du viel Gedankenkreisen hast. Und zwar handschriftlich. Es gibt wissenschaftliche Untersuchungen, dass das Schreiben die Selbstreflexion fördert und auch hilft, Gefühle und Gedanken besser einzuordnen und zu verarbeiten. Ich empfinde es jedenfalls als extrem hilfreich dabei, mich zu sortieren, und auch als entlastend. Wenn ich die immer wieder gleichen Gedanken, die in mir rumoren, aufschreibe, sind sie da erstmal abgelegt und aufgeräumt. Gerade vor dem Einschlafen. Sie sind in meiner Kladde erstmal gut aufgehoben und ich kann sie mir ja bei Bedarf jederzeit wieder durchlesen. Mein Gehirn kann zur zur Ruhe kommen. Und es ist auch ein gutes Ventil, gerade wenn ich allein bin, niemand da ist, dem ich mich ad hoc mitteilen kann oder ich meine Freunde/Familie nicht mit dem immer mit demselben Kram belasten will.

Außerdem nutze ich eine Dankbarkeitsapp. Die erinnert mich jeden Abend zur gleichen Zeit daran, ein paar Dinge zu notieren, für die ich heute dankbar bin - und ich sage dir, selbst an Scheixxtagen findet sich immer irgendwas. Und so endet mein Tag auch immer mit ein paar positiven Gedanken.

28.05.2024 22:58 • x 4 #1135


FibiWat
Zitat von Philinea:
Das verstehe ich. Aber Gefühle wollen nunmal gefühlt werden. Du kommst nicht weiter, wenn du sie runterdrückst und vermeidest. Ich plädiere sehr ...

Ich sehe das ganz genauso.
Schreiben kann ein gutes Mittel sein, den Kopf freier zu bekommen. Beim aufschreiben reflektiert man so viel. Ja es fließen auch mal Tränen, aber das ebbt dann auch wieder ab und hat was befreiendes. Ich mache das schon länger, nicht mehr täglich aber vorallem dann, wenn mich mal wieder was droht umzuhauen. Aktuell bin ich bei knapp 70 Seiten die in den letzten Wochen zusammen gekommen sind. Vor ein paar Tagen habe ich mir mal die Zeit genommen mir alles durch zu lesen. Und wenn man das macht, merkt man erstmal wie viel man schon geschafft hat, welche augenscheinlich auswegslosen Situationen und Gefühle man schon geschafft hat. Das tat mir eigentlich ganz gut. Ja auch dabei musste ich hin und wieder eine Tränen verdrücken, aber das ist ok. Ich kann es dir wirklich ans Herz legen.

29.05.2024 10:28 • x 8 #1136


FreshO
Geschlafen habe ich sehr schlecht. Musste einiges in den Träumen ertragen was mir nicht gut getan hat.
Wieder ein neuer Tag. Habe gerade zum ersten Mal mir einen Meditations-Podcast angehört. Sehr ungewohnt, fühlte mich ein wenig entspannter. Dann auch nochmal alles aufgeschrieben.

Und wenn ich die letzten Tage sagte, dass ich keine Kraft mehr habe, stimmt das wirklich. Und solche Nächte, wenn man die Trennung mehrfach, auf 3 verschiedene Arten durchleben muss, ist einfach so raubend. So schmerzvoll. Und ich kann sie noch nicht einmal dafür hassen was sie mir angetan hat, was sie aus mir gemacht hat.

Ich glaube nur wenige Menschen können dieses Gefühl verstehen, wenn man etwas im Traum wieder durchleben muss, die Angst, die Hoffnungslosigkeit, der Schmerz. Und dann wacht man auf. Zitternd, nass geschwitzt, orientierungslos. Traurig. Und muss erstmal in der Realität ankommen um dann zu merken, dass es im Grunde kein Traum war. Das all das erlebte im Traum wirklich passiert war. Man ist gebrochen. Kaputt. Es ist Realität und man ist. Allein.

Und als ich all das niederschrieb. Kamen die Tränen und die Enttäuschung raus.

Irgendwann wird das aufhören. Wie bei einem unwetter, oder Gewitter. Ganz plötzlich wird der Sturm vorbei sein und es ist wieder alles ruhig und sonnig. Ich wünsche es mir so sehr, dass das nicht mehr lange dauert.

31.05.2024 07:43 • x 10 #1137


K
Das ist normal. Du hast noch nicht mal das erste Jahr voll.
Es ist zwei Schritte vor, drei Schritte vor, ein Schritt zurück, zwei Schritte vor, drei zurück usw.
In beliebiger Zusammensetzung.
Wichtig ist nur, und so ist meine Erfahrung, Du gehst unterm Strich, also in Summe, wirklich mehr vorwärts, als rückwärts.
Aus Verzweiflung wird erst Schmerz, dann Melancholie, dann Wehmut, dann gelegentliche Wehmut werden.

31.05.2024 15:46 • x 2 #1138


EngelohneFlügel
Die Zeit wird kommen @FreshO das du auch wieder die Sonne siehst. Klar da kommen noch einige Dinge auf dich zu aber es wird wieder. Vertrau da mal ganz auf dein inneres ich. Ich hab ja z.B. gerade......Rosenkrieg kann man sagen, ja. Und ich wünsche sowas keinem. Aber, und das ist tatsächlich für mich selber was positives, mit meiner Ex-Frau hab ich endgültig abgeschlossen. Da gibt es nichts mehr wie eine gemeinsame Basis. Klar die Kinder, aber die machen ihren Weg gut, ich bin einfach für sie immer da und wenn das nichts hilft haben sie Menschen um sich Abseits Mama die ihnen helfen können. Somit tu ich mir auch einfacher richtig zu handeln denn ich weiß, die Kinder sind nicht ihrer Mutter ausgeliefert ohne mich. Den Rest erledigt die Zeit. Das packst du auch, egal wie deine Geschichte weiter geht.

31.05.2024 16:47 • x 3 #1139


FreshO
Es fällt manchmal schwer den Weg unter vielen zu finden. Gerade dann wenn ein schöner zwar vor einem liegt, man aber selbst Angst hat diesen zu gehen.

Gestern war halt ein Ereignis, dass mich wieder sehr in Gedanken versetzt hat. Diesmal hat es aber nur bedingt mit NF zu tun.

Hatte ein wirklich schönes Wochenende mit meiner Bekanntschaft verbracht. Waren Freitag im Stadion ein EM Spiel gucken. Am Samstag bei Freunden von mir auf einer Feier. Ich mag sie wirklich sehr, wir haben eine tolle Zeit. Wir verstehen uns, versuchen viel Zeit miteinander zu verbringen. Eben kennenlernen und schauen wie es sich entwickelt. Gestern bei mir zu Hause, hatte ich aber wieder das Gefühl, dass mir das alles zu viel wird. Beim reflektieren hatte ich dann festgestellt, dass es einfach hier an dem Haus liegt. Es ist meine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Denn wenn wir zu zweit unterwegs sind, ist alles prima. Aber hier, habe ich einfach ein Gefühl von Angst den nächsten Schritt zu gehen.

Natürlich mündete es darin, dass es sich für sie mittlerweile mehr anfühlt als nur „was lockeres“.
Im Grunde geht es mir ja auch so. Doch diese Aussage hatte mich regelrecht in Panik versetzt.
Nachdem ich ihr nicht die Antwort geben konnte, die sie erwartet hatte, sagte sie selbst, dass sie dann lieber die Handbremse zieht bevor es sie zu sehr verletzt.
Haben dann noch lange drüber geredet. Sie ruderte auch zurück, ich habe mir erstmal Zeit erbeten.

Mit diesem Schritt würde sich halt vieles ändern. Oder vielleicht auch nicht? Vielleicht haben wir ja schon eine Beziehung. Sind oft unterwegs. Waren zusammen auf einem verlängerten Wochenende auf der Mosel. Mit Freunden von mir unterwegs.

Aber ich habe halt Angst.
Ist es der Moment des loslassens von altem? Was ich weiß ist, dass es mir gerade einfach nicht gut geht, zu wissen, dass sie bald nicht mehr da wäre. fühle mich einfach wieder alleine und gerade weiß ich einfach nicht weiter…

24.06.2024 07:34 • x 3 #1140


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