Meine Frau ist fremdgegangen, was tun?

Zitat von Ferrismachtblau:

eigentlich nichts besonders passiert...alles wie gehabt. Mir gehts soweit ok, es ist aushaltbar

das hört sich doch ganz okay ab!

Zitat von Ferrismachtblau:

und sie sind ja jetzt die wichtigsten Menschen in meinem Leben

ich meine dennoch: du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben
aber mehr Spaß macht es, wenn es noch andere gibt

Zitat von Ferrismachtblau:

..und es gäbe für sie dadurch eigentlich nichts zu gewinnen

allerdings.
nur noch mehr Kopfkino.
warum denkst du war sie nie eifersüchtig?
wähnte sie sich sicher?
hast du ihr keinen Anlass gegeben?
warst du eifersüchtig?
mein Ex war ja eifersüchtig UND hat sich fremdverliebt

Zitat von Ferrismachtblau:

...bin echt enttäuscht von ihr..

ent-täuscht.... bedeutet, du hast dich vorher ge-täuscht(?)

Zitat von Mirandaa:

ich meine dennoch: du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben

Du hast Recht, weil ich will ja die Kinder nicht festhalten und sie am Ablösungsprozess von mir nicht hindern.

Aber sie sind die wichtigsten Menschen jetzt, zu denen ich mich am meisten verpflichtet fühle und die am meisten liebe. Die Liebe zu den eigenen Kindern kann unfassbar groß sein, vor allem wenn die noch jünger sind. Für die eigenen Kinder würdest Du einen Tiger mit bloßen Händen angreifen, wenns sein muss. Deswegen finde ich das deutsche Sorgerecht auch so unendlich ungerecht, wenn Vätern einfach quasi automatisch die Kinder weggenommen werden.....bin so froh, dass ich das nicht erleben musste, ich bin mir nämlich nicht sicher, dass meine Ex nicht schon vor 10 Jahren zb auch schon mal eine Phase mit Trennungsabsichten hatte..........................

..................................ich sehe meine Ehe halt nur in diesem Licht momentan...........aber das hilft auch gegen die Trauer, weil die Trauer entsteht aufgrund einer romantischen Imagination von meiner Ex, die jetzt erst durch den Verlust entstanden ist. Dieses romatisch verklärte Bild hat aber wsl viel mehr mit meiner Liebe zu meiner Mutter von dem kleinen Jungen in mir zu tun. Dieser kleine Junge in mir, der ist nämlich schon immer quicklebendig, weil ich schon immer eine sehr gute Beziehung zu ihm habe, auch aufgrund meiner kreativen Biografie, wo es ja auch darum geht, das Kind in sich zu schützen, weil eben nur das innere Kind diese riesige kreative Energie hat. Deswegen habe ich ja auch sehr guten Zugang zu meinen Gefühlen, fast schon wie eine Autobahn und ich werde von den LKWs überrollt den ganzen Tag (also jetzt nicht mehr krass....)

Jedenfalls, dieses Bild von ihr, wie sie voller Liebe für mich ist, das möchte meine Ex bis heute aufrecht erhalten. Ich denke, es tut ihr gut, wenn sie jemand für so fantastisch liebevoll hält. Deswegen auch mein Spruch (siehe unten). Von Vorwürfen will sie momentan nix hören, das überfordert sie natürlich..Deswegen bringen die Gespräche nix, außer dass das Ungleichgewicht mich Energie kostet...

Was dieses romantische Bild von ihr betrifft...Die Realität sieht anders aus.
Dieses andere Bild von ihr, ist durch das Gegenlicht des guten Bildes beeinflusst, und erscheint dadurch zu böse. Denn sie ist kein Vamp, keine Frau, die Affären an sich für legitim hält oder sich an mir rächen wollte mit der Affäre.

Aber ich habe keine Lust, weiter innerlich damit zu kämpfen, ihr den sh*t zu vergeben. Nö, ich bin enttäuscht von ihr, dass mir das angetan hat, obwohl sie wusste, wie sensibel ich bin , und obwohl sie hätte wissen müssen, wie sehr es ihre Tochter treffen würde, und obwohl sie wusste wie es sich anfült, weil sie als junge Frau sowas einmal durchmachen musste.

Wenn ich mich vom guten Bild von ihr verabschiede, und es meiner kindlichen Liebe zu meiner Mutter zuschreibe, dann kann ich anfangen, das schlechte Bild von ihr, in mir, in ein gerechteres Bild zu rücken.

Und sie deswegen für schlecht zu halten, wäre komplett unrealistisch, aber ich fange halt auf dieser Seite an, weil es mir realistischer erscheint Fortschritte zu erzielen, und ich so diese divergierende Sicht von ihr, in mir auflösen kann und sie dadurch in mir, wieder als eine Person fühlen kann. Denn sie hat durch ihre Tat meine Wahrnehmung so verstört, dass ich sie wie dissoziiert wahrnehme, als hätte sie zwei Gesichter.

Aber es geht nicht nur darum, das Bild von ihr in mir wieder zu integrieren, sondern es geht auch darum, wieder eine Verbindung zu mir selbst aufzubauen, denn ich habe durch den Verrat komplett die Verbindung zu mir verloren, und auch in den letzten 4-5 Jahre würde ich sagen, habe ich mehr und mehr die Verbindung zu mir selbst verloren.

Ich habe genügend Methoden bei mir, im mich wieder mit mir selbst zu verbinden, und das ist meine Kunst, und sie wird es sein, die diese Lücke, die meine Ex gerissen hat, wieder aufzufüllen und die mir helfen wird mich wieder 100% mit mir selbst zu verbinden.

Und wenn jetzt die Trauer kommt, dann denke an meine Ex, wie sie sich nach dem AM sehnt, oder wie sie sich wohl oft einen Traummann ausmalte, wenn sie wieder mal unzufrieden mit mir war, oder wie mit dem AM gev* hat oder mit anderen Männern geflirtet hat. Das bringt die Trauer zum Verschwinden oder beruhigt sie. Denn ich habe wahrgenommen, dass meine Trauer auch sehr viel mit einer inneren Erregung zu tun, dem Wunsch nach Trost. Vielleicht reicht das bis an die Wurzel meines Seins, dem Wunsch nach Trost als Baby. Wir alle kennen ja die Erziehungsmethoden von Babys und Kleinkindern aus den 70er. Lass ihn schreien, der beruhigt sich dann schon und so weiter...

@BernhardQXY wow Bernhard du hast den Fehler gefunden, Gratuliere

Zitat von Ferrismachtblau:

War naiv von mir zu denken, dass man in ein Forum sein Herz ausschütten kann ohne dass man dann angegriffen werden kann, und deshalb werde ich hier ...

That's escalated quickly...

Zitat von Ferrismachtblau:

War naiv von mir zu denken, dass man in ein Forum sein Herz ausschütten kann ohne dass man dann angegriffen werden kann, und deshalb werde ich hier ...

Das fände ich sehr schade !
Auch wenn ich dich verstehen kann und genau das ein Grund war, weshalb ich lange gezögert habe, einem kostenlosen Forum beizutreten (nach sehr schlechten Erfahrungen vor 5 Jahren). Daher habe ich bis jetzt auch keinen Thread eröffnet, in dem ich alle meine Themen offen zutage treten lasse.
Dennoch: es gibt ja anscheinend Möglichkeiten, User zu blockieren/muten oder was auch immer und die wertvollen Antworten und Austausch darf man nicht zusammen mit dem Bade auskippen
Also ich würde mich freuen, wenn du nicht in den Sack haust.

Zitat von BernhardQXY:

Das stimmt so nicht, rein rechtlich sind die Eltern gleich gestellt. Ob die Familiengerichte das auch wirklich tun, steht auf einem anderen Blatt. ...

Ich finde es echt affig, sich aus einer so langen und differenzierten Mitteilung genau das rauszupicken, worum es Null geht - und der TE betont ja, wie dankbar er ist dass es bei ihm diesbezüglich gut läuft! - und damit den Thread zu sprengen.
Bitte schau doch mal, warum du öfter so eine Dringlichkeit verspürst, irgendwie Ich bin dagegen zu postulieren, auch, wenn du damit komplett am Thema vorbei gehst.
Das ist nicht hilfreich.
Das ist nicht sinnvoll.
Das hilft dir auch nicht.

Hi @Ferrismachtblau ,
wow, da hast du ja in der Zwischenzeit ganze Arbeit mit Reflexion geleistet!

Zitat von Ferrismachtblau:

. Deswegen finde ich das deutsche Sorgerecht auch so unendlich ungerecht, wenn Vätern einfach quasi automatisch die Kinder weggenommen werden.....bin so froh, dass ich das nicht erleben musste, ich bin mir nämlich nicht sicher, dass meine Ex nicht schon vor 10 Jahren zb auch schon mal eine Phase mit Trennungsabsichten hatte..

Ich freue mich für dich, dass es gut läuft und ja, ich kenne viele Männer mit sehr traurigen Geschichten und Papa kommt! Modellen oder wo die Zwietracht zwischen den Expartnern einfach derart groß ist, dass der Abstand zu den Kindern gleichzeitig deren Schutz darstellt. Schön, dass du deine Papa Aufgaben auch gerne wahrnimmst

Zitat von Ferrismachtblau:

weil die Trauer entsteht aufgrund einer romantischen Imagination von meiner Ex, die jetzt erst durch den Verlust entstanden ist. Dieses romatisch verklärte Bild hat aber wsl viel mehr mit meiner Liebe zu meiner Mutter von dem kleinen Jungen in mir zu tun.

Ich kenne das ja auch, dass ich durch die Trennung laufend an die Zeiten mit dem Ex in romantischer Weise dachte, während ich mir sehr sicher bin, dass ich VOR der Trennung alles dransetzte, meine Gedanken auf was anderes zu lenken (Ballett, YouTube Shorts), was eine krasse Diskrepanz darstellt.
Romantische Verklärung trifft es recht gut.
Du sagtest ja mal, dass du dich wunderst, sehnsuchtsvoll an deine Ex zu denken, was du dir vorher hättest nicht vorstellen können.
Ja, es ist eine Pseudo -Sehnsucht, ausgelöst durch einen heftigen Schock der Desillusionierung, und du hast vollkommen recht, es muss ein älteres Gefühl sein, mit anderen Adressaten.
Dennoch gibt es Ähnlichkeiten in dem, was vorgefallen ist. Und sei es lediglich die Heftigkeit des Gefühlseinschlages.

Zitat von Ferrismachtblau:

Dieser kleine Junge in mir, der ist nämlich schon immer quicklebendig, weil ich schon immer eine sehr gute Beziehung zu ihm habe, auch aufgrund meiner kreativen Biografie, wo es ja auch darum geht, das Kind in sich zu schützen, weil eben nur das innere Kind diese riesige kreative Energie hat. Deswegen habe ich ja auch sehr guten Zugang zu meinen Gefühlen, fast schon wie eine Autobahn und ich werde von den LKWs überrollt den ganzen Tag

Beneidenswert

Zitat von Ferrismachtblau:

Jedenfalls, dieses Bild von ihr, wie sie voller Liebe für mich ist, das möchte meine Ex bis heute aufrecht erhalten. Ich denke, es tut ihr gut, wenn sie jemand für so fantastisch liebevoll hält.

Das ist ihre Identifikation, ihr Überlebensmuster:
ich bin soooo liebevoll, also bin ich!
Der Aufschlag wird für sie sehr hart sein, denn mit ihren Handlungen wird sie das nicht mehr lange halten können (und vor allem kaum mehr jemanden finden, der ihr das abnimmt )
Sie hat damit ihre eigenen Konzepte von sich selber zerstört. Nicht das schlechteste, wie ich finde.

Zitat von Ferrismachtblau:

). Von Vorwürfen will sie momentan nix hören, das überfordert sie natürlich..Deswegen bringen die Gespräche nix, außer dass das Ungleichgewicht mich Energie kostet...

Bei euch wurde soviel Realität geschaffen, dass ja sowieso fraglich ist, worüber man da noch reden oder reflektieren soll.
Außerdem ist sie doch eh außer Gefecht gesetzt und entweder im Hormonrausch oder Liebeskummer. Ob sie bereits in der Realität gelandet ist, ist ohnehin fraglich. Für denjenigen, der wie die Axt im Walde agiert hat, ist eine Reflektion erschwert. Ich musste in so einem Zustand erstmal 12 Wochen in eine psychosomatische Klinik, um überhaupt ein Krümelchen zu reflektieren wagen zu können

Zitat von Ferrismachtblau:

Aber ich habe keine Lust, weiter innerlich damit zu kämpfen, ihr den sh*t zu vergeben. Nö, ich bin enttäuscht von ihr, dass mir das angetan hat, obwohl sie wusste, wie sensibel ich bin , und obwohl sie hätte wissen müssen, wie sehr es ihre Tochter treffen würde, und obwohl sie wusste wie es sich anfült, weil sie als junge Frau sowas einmal durchmachen musste.

Mit diesen Handlungen hat sie dich quasi massiv von sich geschoben und das ist nun das Resultat: du bist meilenweit von ihr entfernt.
Ich habe meinem Ex in der Trennungszeit gesagt: Ich verliere gerade jegliche Achtung und Respekt vor dir - und zwar jetzt, in Echtzeit.
Was soll ich sagen? Er hat es sich verdient. Redlich. Da muss man wegbleiben. Man kann dem anderen innerlich alles Gute wünschen. Aber nur, wenn man will.
Ich denke, dir ist daran gelegen, weil du eine Mutter für deine Kinder willst.

Zitat von Ferrismachtblau:

Wenn ich mich vom guten Bild von ihr verabschiede, und es meiner kindlichen Liebe zu meiner Mutter zuschreibe, dann kann ich anfangen, das schlechte Bild von ihr, in mir, in ein gerechteres Bild zu rücken.

Ja, das stimmt. Wenn man in die Realität, in den Erwachsenen kommt, muss man nicht mehr beschönigen, aber auch nicht verteufeln. Alles Menschen.

Zitat von Ferrismachtblau:

Und sie deswegen für schlecht zu halten, wäre komplett unrealistisch, aber ich fange halt auf dieser Seite an, weil es mir realistischer erscheint Fortschritte zu erzielen, und ich so diese divergierende Sicht von ihr, in mir auflösen kann und sie dadurch in mir, wieder als eine Person fühlen kann. Denn sie hat durch ihre Tat meine Wahrnehmung so verstört, dass ich sie wie dissoziiert wahrnehme, als hätte sie zwei Gesichter.

Frage mich gerade, ob die Fähigkeit zur Dissoziation nicht auch in Kindertagen entwickelt wurde und jetzt als Stressreaktion hervorgeholt wird
Ich denke, Wut ist für unsereins erstmal wichtiger, um nicht in die (alte) Trauer zu kollabieren. Das dämpft den Aufschlag. Daher ja, erstmal die Verblendungen des überhöhten Bildes betrachten und zurechtrücken.

Zitat von Ferrismachtblau:

denn ich habe durch den Verrat komplett die Verbindung zu mir verloren, und auch in den letzten 4-5 Jahre würde ich sagen, habe ich mehr und mehr die Verbindung zu mir selbst verloren.

Was denkst du denn, wieso die Verbindung zu dir bereits seit 4-5 Jahren am absteigenden Ast ist?

Zitat von Ferrismachtblau:

Ich habe genügend Methoden bei mir, im mich wieder mit mir selbst zu verbinden, und das ist meine Kunst, und sie wird es sein, die diese Lücke, die meine Ex gerissen hat, wieder aufzufüllen und die mir helfen wird mich wieder 100% mit mir selbst zu verbinden.

Diese Methoden würden mich persönlich sehr interessieren! Verrat mal welche!

Zitat von Ferrismachtblau:

Und wenn jetzt die Trauer kommt, dann denke an meine Ex, wie sie sich nach dem AM sehnt, oder wie sie sich wohl oft einen Traummann ausmalte, wenn sie wieder mal unzufrieden mit mir war, oder wie mit dem AM gev* hat oder mit anderen Männern geflirtet hat. Das bringt die Trauer zum Verschwinden oder beruhigt sie. Denn ich habe wahrgenommen, dass meine Trauer auch sehr viel mit einer inneren Erregung zu tun, dem Wunsch nach Trost. Vielleicht reicht das bis an die Wurzel meines Seins, dem Wunsch nach Trost als Baby. Wir alle kennen ja die Erziehungsmethoden von Babys und Kleinkindern aus den 70er. Lass ihn schreien, der beruhigt sich dann schon und so weiter...

Ja, auch ein wichtiges Thema von mir: die häufige Weigerung mich selber zu trösten . Mich lieber auf den Schoß eines anderen setzen zu wollen, damit der das tut....
Jaja, die Erziehungsmethoden aus den 70ern (die nebenbei natürlich auch nicht vom Himmel gefallen sind...) die uns von uns selbst getrennt haben. Und wir haben jetzt die Aufgabe, es wieder zu richten. An uns, an eigenen Kindern...