619

Meine Frau ist fremdgegangen, was tun?

Ferrismachtblau
Zitat von BernhardQXY:
Wir führten diese Gespräche und haben uns synchron verändert, haben Verantwortung übernommen und konnten so neu durchstarten.

Na ist doch schön für dich/euch, dass ihr es geschafft habt.

Gestern 16:15 • #271


Ferrismachtblau
Zitat von Mirandaa:
War bei mir ähnlich.
Mehrfache Vollrausche mit 13
Dro. weniger, aber mein Hauptüberlebensmechanismus war ja auch Romanzen und Bezieungssucht
Tagträume vom Prinz auf dem weißen Pferd
der mich rettet

Schon witzig, als ich 14 war, warst du 17.. hättest mich bestimmt ignoriert, weil ich zu jung war haha

Gestern 16:19 • x 1 #272


A


Meine Frau ist fremdgegangen, was tun?

x 3


B
@Ferrismachtblau
Stimmt. Das ist sehr schön und wertvoll. Es war also exakt so, wie Du es beschreibst. Es ist meiner Auffassung nach der einzig wahre Weg- alles andere ist ein Übertünchen , was früher oder später scheitert.

Gestern 17:24 • #273


Valerieee
Zitat von Ferrismachtblau:
bei Geburt wurden die Säuglinge einfach erstmal 1 Tag von der Mutter getrennt. Meine Mutter erzählte mir, wie sie mich schreien hörte, aber die Hebammen ihr mich nicht geben wollten...

Das hat meine Ex- Schwiegermutter mir auch mal erzählt. Sie fing selbst schon an zu weinen, flehte die Schwestern an, ihr doch ihren Sohn zu bringen - nichts da. In einer Stunde gibt's Milch. Solange wird sich geduldet.


Mir muss was Ähnliches passiert sein damals. Ich habe mein Leben lang immer wieder Momente gehabt, in denen ich das Gefühl hatte, ich kann machen, was ich will- ich werde nicht gehört. Egal, ob ich schreie, weine, klug argumentiere, oder auch nichts mehr sage, ich werde nicht gehört.
Nicht umsonst habe ich mehr als einmal Beziehungen gehabt, in denen ich silent Treatment erfahren durfte. Die hatte ich bestimmt, um mein Trauma zu bearbeiten....

Gestern 18:33 • x 2 #274


Valerieee
Zitat von BernhardQXY:
Es ist meiner Auffassung nach der einzig wahre Weg

Das ist vollkommen richtig. Es ist nur blöd für Menschen, die diesen einzig richtigen Weg bisher nicht gehen konnten, sei es, weil sie selbst es nicht konnten, oder weil sie niemand begleiten wollte.... Da regt sich dann Widerstand.

Ich selbst bin da auch nicht frei von. Wenn man etwas hinbekommen hat, möchte man all denen, die (noch) an ähnlichen Dingen knabbern, so gerne helfen, denn es liegt so derart auf der Hand!

Ein Dro., der endlich clean ist- der kann den anderen Süchtigen nichts Helfendes sagen.... Er hatte auch einfach großes Glück. Viele haben es nicht!
Und man kann sogar Pech haben und auf dem einzig wahren Weg hinfallen und ein zweites Mal geht man ihn nicht. Weil es einfach irgendwann reicht.

Irgendwie habe ich heute meinen Ach, wir sind alles arme Kreaturen! - Tag.
Wenn ich dann noch die Nachrichten sehe....

Gestern 18:44 • x 2 #275


M
Zitat von BernhardQXY:
@Mirandaa Hmpf. Das ist ne Werbeseite, beinhaltet aber nur Andeutungen des Seminarinhaltes. Unsere ursprünglicher Widerspruch: Streit ist schlecht ...

leise stellen und lesen

Gestern 21:51 • #276


B
@Mirandaa
Aha. Sei mir nicht böse, aber aus dem Video kommt auch nicht heraus, warum es schlecht ist zu streiten.
Da steht nur eine Sammlung von Buzz Wörtern.
Schwierig.
Daher beende ich das Ganze um den Thread nicht zu sprengen.

Gestern 22:53 • x 2 #277


Ferrismachtblau
Zitat von Valerieee:
nd man kann sogar Pech haben und auf dem einzig wahren Weg hinfallen und ein zweites Mal geht man ihn nicht. Weil es einfach irgendwann reicht.

Ja, das ist so mein Stand gerade was meine Ex angeht.

Außerdem habe ich mich auch wieder mit der früheren Freundin getroffen (siehe Thread) und da ist dann schon eine gewisse Nähe entstanden, und haben ziemlich auf ihrem Sofa rumgealbert sage ich mal...das war dann schon was Besonderes irgendwie...

Gestern 23:21 • x 1 #278


Heffalump
Zitat von BernhardQXY:
warum es schlecht ist zu streiten.

Also aus meiner Warte, ist es nicht schlecht. Streiten ist eine Art von Kommunikation, die Art und Weise macht da den Unterschied.
Ich muss Dich nicht überzeugen, davon, das nur meine Sicht die einzig wahre ist, sondern dir aufzeigen, warum ich es anders wahrnehme.
Da brauch ich weder schreien, noch toben. Zumal du es ja auch erwähnt hast, es kommen zwei völlig unterschiedliche Wesen zusammen um Ehe zu halten. Das geht nicht ohne Kommunikation und nicht ohne Kompromiss

Heute 08:53 • x 3 #279


M
Zitat von Ferrismachtblau:
Ich hab mir überlegt, während ihrer Erkrankung ab 2018 wäre die Chance gewesen bzw. war der entscheidende Wendepunkt in unser beider Leben. Ab hier hätten wir die Gelegenheit gehabt sehr viel zu sprechen, sie hatte ja unendlich Zeit, war ja krank ans Bett gefesselt. (Jetzt würde ich gerne mit ihr unendlich lange reden)


Jain. Krank und an's Bett gefesselt kenn ich zumindest phasenweise auch. Das ist ein Extremzustand mit mangelnder Energie. Aber alles braucht Energie: Reden, Denken, Hören, Sehen.... und es fühlt sich existentiell bedrohlich an, der Körper schaltet in den Notzustand. Angesichts solcher fundamentalen Realitäten ist ein Beziehungsknöres tatsächlich ein Luxusproblem
In meiner Exbeziehung war ich in solchen Phasen einfach nur dankbar, gelassen und so akzeptiert zu werden. Ich hatte genug mit mir zu tun. Das war Stress genug.
Zitat von Ferrismachtblau:
Diese Gespräche hätten aber uns beide verändern müssen, Sie auch. Wenn nur ich angefangen hätte mich mehr für Sie und ihre Neigungen und INteressen zu interessieren, das hätte nicht funktioniert. Sie hätte genauso dadurch eine Wesensveränderung erfahren müssen wie ich.

Man sagt, eine Beziehung ist wie ein Mobile im Gleichgewicht. Und das im Guten wie im Schlechten. Wenn sich aber ein Teil verändert, muss sich der andere ebenfalls automatisch anders positionieren. Das allerdings kann alles sein, eben auch, dass man sich trennt. Ich denke, Paare verändern sich definitiv mit der Zeit und ruckeln sich zurecht, weil sich ja sowieso laufend was ändert. Bei massiven Veränderungen denke ich dennoch, dass viele scheitern, weswegen es eben nicht offen angegangen wird. Eben weil beide gleichzeitig etwas tun müssten, beide wollen müssten und um beide zu dieser Motivation zu kriegen( und eben nicht nur durch Motzen und Beschweren), können auf dem Weg dorthin bereits viele Dinge passieren, die der ein oder andere dann als Dealbreaker einstuft, sprich: man definitiert für sich die eigene Grenze und dass der andere den Bogen nun überspannt hat und zu weit gegangen ist. Die Beziehung ist dann unwiderruflich vorbei.
Mein Ex hat die Liebe zu einer anderen Frau bekundet und dass er nicht wüsste wie er sich entscheiden solle. Außerdem hatte er mir unterschlagen, dass er doch noch telefonischen Kontakt zu ihr hatte. Ich bin mir sicher, dass die beiden sich nichtmal geküsst haben. Aufgrund meiner Erfahrungen von der anderen Seite in solchen Situationen weiß ich, wie sehr man bereits aus einer Beziehung draußen ist. Plus den anderen Dingen, wie er in dieser Zeit gehandelt und was er gesagt hat und meiner Reflektion darüber, was um Himmels Willen ich in der Beziehung alles übersehen haben musste, war für mich der persönliche Dealbreaker erreicht. Mein Ex kam eine Woche später an und wollte intensiv an der Beziehung arbeiten. Jemand anderes hätte vielleicht eingewilligt. Mein Ex war aufgrund der Aussage eines Therapeuten, dass Beziehungen erst beginnen, wenn sie zuende zu sein scheinen und dass es einen starken Ruck gäbe und nach dem Durcharbeiten die Beziehung erst beginne sogar fest davon überzeugt, dass es so laufen müsse. Und er wusste ja auch, dass ich diesen Therapeuten und die Weisheiten in dessen Büchern schätze. Auch das habe ich reflektiert und ich schätze diesen Therapeuten nun anders ein, habe mich von seinen Empfehlungen und Methoden abgewendet und meine eigene Meinung dazu, wie er auf derartige Theorien kommt.

Heute 09:00 • x 1 #280


B
@Heffalump
Na eben. Ich bin der festen Überzeugung, dass eine Beziehung nur dann lebendig bleibt, wenn beide Parteien für sich selber einstehen, was zwangsläufig dazu führt, dass es zu Konflikten kommt. Die Kunst ist es: Respektvoll und auf Augenhöhe zu streiten und am Ende sich auch wieder zu versöhnen. Im Idealfall gibt es auch eine Lösung.

Heute 09:04 • x 2 #281


Ferrismachtblau
Puh, heute habe ich eine ziemlich schlechte Meinung von meiner Ex.... mal sehn obs noch kippt ins Gegenteil...

Unsere Streits waren schon immer ein bisschen drüber, was an den Traumas lag, die, glaube ich wir beide aus der Kindheit haben...Und in den letzten Jahren waren diese Streits einfach nur noch enttäuschend, zermürbend, verletzend, auszehrend, hoffungslos...die Versöhnungen immer oberflächlicher... wir haben echt viel gestritten, viel zu zuviel...insofern wäre eine neue Sicht aufs Thema Streit gut für uns gewesen, ABER:

Man kann keine Beziehung starten und sagen dass man nie streiten wird, das ist utopisch

Heute 09:12 • x 3 #282


Ferrismachtblau
Zitat von Mirandaa:
Mein Ex kam eine Woche später an und wollte intensiv an der Beziehung arbeiten. Jemand anderes hätte vielleicht eingewilligt. Mein Ex war aufgrund der Aussage eines Therapeuten, dass Beziehungen erst beginnen, wenn sie zuende zu sein scheinen und dass es einen starken Ruck gäbe und nach dem Durcharbeiten die Beziehung erst beginne sogar fest davon überzeugt, dass es so laufen müsse.

Da frage ich mich bei Dir manchmal, wie es sein kann, dass du noch so lange so intensiv trauerst ? Bereust du die Entscheidung nicht eingewilligt zu haben ? Oder steht das Ende dieser Beziehung noch in einem anderen Kontext, also zb dass das einen Wendepunkt in deinem Leben markiert, also zb der Übergang zum Älterwerden an sich zb ? Oder ist das einfach eine Typfrage ?

Heute 09:24 • x 3 #283


Heffalump
Zitat von Ferrismachtblau:
dass du noch so lange so intensiv trauerst ?

Jede Trennung ist anders und nicht jede Beziehung basiert auf guten Menschen. Nicht das ich glaube, Mirandaa hatte n Tox als Partner, aber Trennungen von solchen Wesen - schwerer sind, weil man anders verbunden war - als Beispiel

Heute 09:31 • x 2 #284


M
Zitat von Ferrismachtblau:
Wir beide hätten uns quasi synchron verändern müssen und hätten dann neu zueinanderfinden können, um dann quasi den zweiten Lebensabschnitt unserer Ehe meistern zu können

Mein bisheriges Resumee ist leider nein, es hätte immer nur dazu geführt, dass man sich früher getrennt hätte, in letzter Konsequenz die frappierenden Nicht-Kompatibilitäten derart früh erkannt hätte, dass man erst gar nicht zusammengekommen wäre. Gehen wir mal von der Wunden-Anziehung in Beziehungen aus, ist ja sowieso fraglich, ob da je eine andere Anziehung vorhanden war, wenn der Schmerztrigger samt der Illusion, es diesmal zu schaffen (Anm.: was ja in der gesamten Kindheit schon nicht geklappt hat) wegfällt.
Zitat von Ferrismachtblau:
Das macht mich traurig das zu verstehen, weil es die Umstände damals uns sehr schwer gemacht hatten und uns niemand gesagt hat, dass es die Zeit für Veränderung war...


Das ist halt so eine Sache.
Was genau gibt es zu wissen?
Dass Veränderungen anstehen oder die Veränderung in der eigenen zunehmenden Klarheit besteht, dass man bisher sehr schräg auf die Realität geschaut hat, dass die Klarheit bewirkt sich die Frage zu stellen:
Um Himmels Willen, mit wem bin ich da eigentlich zusammen und warum? Ich habe da aber eine Menge übersehen und es mir schön geredet!
Ein falsches Selbst lässt eine falsche Partnerwahl folgen.
Also ich habe schon Zweifel an diesem sich gemeinsam verändern und an sich arbeiten müssen an dem Punkt, wo das eben nicht automatisch Teil des Alltags ist und sich eigentlich eher wie ein Ende anfühlt.
Wenn Leisten und Abliefern-Müssen allerdings zum eigenen (Überlebens-)Muster gehört, kann man dieses damit natürlich bedienen
Zitat von Ferrismachtblau:
Aber so ist das Leben , nicht wahr ? Das Leben ist wie ein Schiff, es segelt einfach, es kommen Stürme, man kann nicht nachdenken, sondern entweder geht man gemeinsam durch oder nicht, und je nachdem kommt dann irgendwann die Rechnung, unaufhaltsam mit großer Konsequenz, und es hilft kein Leugnen, kein Spielen, die Zeit lässt sich nicht zurückspulen, die Spuren im Sand werden weggespült...Und plötzlich kommt die Welle, die den ganzen Strand wegspült und danach sind die Sachen alle patschnaß und man steht bedröppelt da, so ist es dann..

Sehr poetisch

Welcome to the real world, würde Morpheus sagen.
Die Welt, die Realität sei nicht das Problem, sondern was wir über sie denken. Wie wir sie haben wollen, uns zurecht denken, uns damit identifizieren, unserem Wert etwas hinzufügen, weil wir wer sind....ein Ehemann, eine Mutter, ein fleißiger Angestellter, eine gute Partnerin usw.
Dann werden uns diese Identifikationen entrissen und schon wackelt das Gebäude und man klagt als berechtigtes Opfer die Welt an.

Heute 10:35 • x 1 #285


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag