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Meine Frau ist fremdgegangen, was tun?

Heffalump
Zitat von Ferrismachtblau:
Ich hoffe einfach, dass Gott noch eine gute und spannende Zukunft für mich hat.

du bist ja noch jung genug, um auszuloten, was die Zukunft bringt, ohne Dich sofort festlegen zu müssen.

19.01.2025 06:20 • x 2 #166


M
Zitat von Ferrismachtblau:
Aber ich nehme auch dieses Mal das Feedback der Menschen hier ernst, will heißen, ich werde ab jetzt nicht mehr versuchen, mich mit Gedanken an ...

sehr lobenswert
quasi vorbildlich
also ich war zweimal in sogenannten 12 Schritte Kliniken nach dem Herrenalber Konzept.
deren ursprüngliche Philosophie bestand darin, dem Patienten erstmal ALLE KOMPENSATIONSMECHANISMEN zu entziehen, um zum eigentlichen Kern schnurstracks vorzudringen ( und ihn auf die therapeutische Gemeinschaft, sich mitzuteilen und dort in Verbindung zu treten, zu führen)
bedeutete: keinerlei Substanzen (Alk., streng genommen auch kein Zucker, Mehl; keine Medikamente, keine Zig., Dro.) aber auch keinerlei Medien, Telefone, Zeitungen, Fernsehen und eine zeitlang noch nichtmal expliziten Sport oder Freigang
denn wer kompensiert, weiß ja gar nicht, was sich darunter versteckt.
nun, du befindest dich derzeit nicht innerhalb eines geschützten therapeutisch behüteten Umfeldes, daher schau genau, wieviel der Kompensation du dir leisten kannst, zu unterlassen.
und schau, welcher Suchtdruck dann aufkommt (schließlich hast du noch die Benzos in der Schublade) und wäge ab, nicht, dass du die gesündere Kompensation mit einer ungesünderen ersetzt!
bleibe wachsam dir selbst gegenüber, vor allem, wenn du dich in der Vergangenheit noch nicht allzu intensiv unter die Lupe genommen hast. ich trau dir Stabilität zu, aber man weiß ja nie und dein derzeitiger Trigger ist schon ne ordentliche Nummer!

19.01.2025 13:16 • x 1 #167


A


Meine Frau ist fremdgegangen, was tun?

x 3


Ferrismachtblau
Zitat von Mirandaa:
schließlich hast du noch die Benzos in der Schublade

haha, du hast es nicht vergessen. Ja, ich starte heute Nachmittag das Experiment. (habe ich ja hier im thread schon beschrieben) Ich nehme Lorazepam 1mg. Maximaltagesdosis ist übrigens 8mg, also alles hab so wild. Wirkt 9 Std, Halbwertzeit 18 Std. Und das jetzt 3 Tage lang, 1mg pro Tag. Und ich habe keinen Suchthintergrund (außer Nikotin), ist ja wohl klar, dass jeder Mensch mit Suchthintergrund von solchen Experimenten die Finger lassen sollte

ohne irgendwelche Kompensationen würde ich übrigens momentan rein gar nichts schaffen, das kann ich mal irgendwann ausprobieren...aber danke für den Tipp

19.01.2025 15:53 • x 1 #168


M
@Ferrismachtblau
Good luck!
(Anm.: ich hatte die Benzos eher als Negativbeispiel erwähnt... )

19.01.2025 22:37 • x 1 #169


Ferrismachtblau
@Mirandaa ich finds besser als sich einfach mal wochenlang mit Antidepressiva vollzupumpen (was mir der HA ohne weitere Fragen verschrieben hätte...)

Gestern also, nach 30 min spürte ich ein leichte Wirkung, nach 2-3 Stunden setzte dann die volle Wirkung ein. Und tatsächlich, es stellte sich ein sehr angenehmes Ruhegefühl ein. Parallel dazu wurde ich sehr müde. Ich konnte jeden Gedanken einfach denken, ohne dass dadurch Impulse entstanden. Ich lga dann irgendwann einfach nur entspannt auf dem Sofa rum und bin früh eingeschlafen, und hatte fast mein normales Schlafpensum (zum 1.Mal seit 8 Wochen) Morgens beim Aufwachen aber wie immer, sofort Gedankenkarussel, deshalb sofort aufgestanden und jetzt ist der Zustand ganz gut. Emotional besser als sonst. Und ich spüre deutlich mehr körperliche Energie! Bin gespannt, ob die nächste Tablette die gleiche Wirkung hat wie gestern, oder ob aufgrund der Toleranz die Wirkung schon deutlich schwächer sein wird.

20.01.2025 07:44 • x 1 #170


Islantilla
Du Glücklicher... ich wollt, ich könnt auch mal wieder so richtig gut und lange schlafen...
Aber bei mir wirkt keine Tablette. Weder die vom Hausarzt, noch die selbst gekauften aus der Dro..

20.01.2025 09:53 • #171


M
Zitat von Islantilla:
Du Glücklicher... ich wollt, ich könnt auch mal wieder so richtig gut und lange schlafen... Aber bei mir wirkt keine Tablette. ...

Den ersten Monat nach der Trennung habe ich im Stundentakt geschlafen, manchmal nicht mehr als 4 Std. Gott sei Dank konnte ich (durch meine Ernährungsumstellung) trotzdem den Tag gut überstehen. Interessanterweise habe ich automatisch meinen kompletten Rhythmus umgestellt, was wirklich noch nie(!) in meinem Leben ging! Weil ich abends zum Grübeln neige, bin ich früh ins Bett und genieße nun täglich die Sonnenaufgänge. (ich war durch eine schwere Krankheit bis vor einem Jahr allerdings auch nicht in der Lage das auszuprobieren). Und zum ersten Mal im gesamten Leben schlafe ich jetzt auch zügig weit vor Mitternacht ein, während ich mein gesamtes Leben lang Einschlagprobleme hatte. Ein Bekannter von mir der sich mit der Organuhr beschäftigt unterstützt mich darin und vielleicht ist da auch was dran. Jedenfalls schon verrückt, jetzt ein komplett anderes Leben zu führen, das ich niemals mir hätte vorstellen können. Und ich trainiere täglich, gehe zusätzlich täglich spazieren. Ich gehe mttlerweile gerne zu Bett und schlafe auch gut. Meine Trigger kommen vermutlich im Laufe des Tages durch viele Gedanken und Erinnerungen zustande, die sich dann häufen und mich runterziehen.

20.01.2025 12:24 • x 2 #172


Islantilla
Hm... bei mir ist es anders:

Einschlafen ist kein Problem.
Ich grübele auch nicht, ich lese vorher ein Buch und zwar so lange, bis es nicht mehr geht.
Tja... nur bin ich dann um Mitternacht oder 1 Uhr wieder wach.
Gehe ich später ins Bett, dann bin ich um 3 oder 4 Uhr wieder wach.
Keine gute Schlafqualität, allerhöchstens 4 Stunden am Stück.
Und danach ist es mit dem Wieder-Einschlafen einfach nicht das Wahre.
Entweder es geht gar nicht, oder ich träume nur Sche.iß.dre.ck.

Das Dumme daran ist, das mein Wecker um 5:15 Uhr klingelt und ich aufstehen muss.
Natürlich bin ich dann nach solchen Nächten tagsüber immer müde...

20.01.2025 14:24 • x 1 #173


Ferrismachtblau
Also gestern hat die Tablette schon weniger gewirkt. Ich hab nach 30 min erstmal nix gemerkt und es hat sich auch kein wohliges Gefühl ergeben. Allerdings, was geblieben ist, ist die Müdigkeit. War dementsprechend früh auf dem Sofa und habe wieder relativ normal geschlafen wie für mich üblich, außer dem frühen Aufstehen halt. Die Impulse, vor allem die Trauer, sind deutlich reduziert und das hilft mir, über manche Sachen besser nachdenken zu können. Ich bin mir über meine persönlichen Trauma-Mechanismen (Trigger) besser klar geworden (habe ich mir gleich aufgeschrieben) und habe dementsprechende Körperbewegungen entwickelt mit inneren Gedankenabläufen (ein bisschen wie eine Theaterrolle) um nicht vom Trauma überrollt und eingenommen zu werden.

Ein großer Trigger ist auf jeden Fall Grübelei/Nachdenken/Ursachenforschung (wie es zur Affäre kommen konnte) in der Vergangenheit. das sollte ich vermeiden ist mir klar geworden. In der Traumatherapie wäre das die 3.Phase, wo man sich bewusst triggert um sich mit demTrauma zu konfrontieren.

Nebenwirkungen habe ich bis jetzt keine, das wird sich dann zeigen, wenn ich ab morgen keine Tablette mehr nehme. Insgesamt bis jetzt bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Mein Gehirn will natürlich gierig schon früher die Tablette heute nehmen, werde ich aber bewusst nicht machen und es ist auch gut, dass es nicht länger als 3 Tage war dann.

21.01.2025 09:53 • x 2 #174


Jane_1
Spannend. Danke, dass du uns an deinem Experiment teihaben lässt.
Das habe ich nicht verstanden, würdest du das bitte näher erläutern? .
Zitat von Ferrismachtblau:
und habe dementsprechende Körperbewegungen entwickelt mit inneren Gedankenabläufen (ein bisschen wie eine Theaterrolle) um nicht vom Trauma überrollt und eingenommen zu werden.

21.01.2025 11:55 • x 2 #175


Ferrismachtblau
@Jane_1 ok, ich kanns versuchen, das ist jetzt aber nicht fundiert oder evident.

hab irgendwo auf YT gesehen, dass ein Trauma im Körper abgespeichert wird und das es eine Strategie sein kann, dem Körper wieder mehr Freiheiten im Alltag zu schenken um sich vom traumatischen Druck zu lösen, also zb sich vielleicht bisschen kindlicher zu bewegen also üblich, wenn der Impuls da ist, ganz egal was die Leute denken...

Darauf aufbauend habe ich mir überlegt, dass ich auch einen Bewegungsablauf brauche, um mich vom Trauma zu distanzieren. Ich spüre es, wenn sich das Trauma nähert, weil sich dann auch die Trauer nähert. Wie immens ich diese Gefühl empfinde, habe ich hier im Thread schon beschrieben.

Also , habe ich mir eine Bewegung überlegt, wie ich das Trauma auf mich zukommen lasse, es dann aber umlenke von mir weg, damit mich das Trauergefühl nicht überrollt.

Vielleicht noch kurz, ich will jetzt mein Trauma nicht mit einem Kriegstrauma oder so vergleichen, mein Trauma ist sicherlich nicht ganz so schwerwiegend, aber schlimm genug, um mich vom Alltagsleben abzuhalten und mir meine Lebensfreude zu nehmen...

Aber das Alles müsste ich mal mit einem Traumatherapeuthen besprechen... das ist jetzt alles nur so behelfsmäßig, autodidaktisch zusammengezimmert... ich hoffe ich konnte es dir erklären..

21.01.2025 14:32 • x 1 #176


Jane_1
Danke,
ich habe in letzter Zeit öfter von so Sachen gelesen. TRE (das ist so ein Zittern) oder Übungen (wie Wiegen, Schaukeln, Hand auf die Brust, Atmen etc.) die das Nervensystem regulieren sollen. Darf ich fragen, was das für eine Bewegung ist?

Du, und Trauma ist Trauma. Dein Schmerz ist wichtig, auch wenn es vermutlich viele Menschen gibt, denen es schlechter geht. In deinem Leben geht es dir gerade schlecht. Da ist doch legitim, nach Lösungen zu suchen.

Erzähle gerne, ob diese Bewegungen dir im Alltag, in Triggersituationen helfen. Ich könnte mir vorstellen, dass es eine Weile dauert. Man braucht doch bestimmt Übung, um überhaupt die Situation wahrzunehmen und dann auch noch an die Übung denken und ausführen.

21.01.2025 14:53 • x 2 #177


Ferrismachtblau
Zitat von Jane_1:
TRE (das ist so ein Zittern)

genau. Der Körper hat ein Bedürfnis danach, und du kannst dem auch Raum geben (wenns keiner sieht ) Der Autor meinte, in der Tierwelt wäre es genauso, wenn zum Beispiel ein Tier eine Gefahr überlebt, zittert es danach um das Trauma verarbeiten..


Zitat von Jane_1:
Darf ich fragen, was das für eine Bewegung ist?

das ist mir jetzt bisschen zu crinch das genau zu beschreiben, aber sie hat damit zu tun, dass die Power des Traumas umgelenkt wird, damit sie mich nicht zerschmettert...

Ich war in einem Theaterstück wo es um Traumatisierung ging, da bin ich auf die Idee gekommen das für mich privat auch zu versuchen

21.01.2025 15:10 • x 3 #178


Ferrismachtblau
Zitat von Jane_1:
Erzähle gerne, ob diese Bewegungen dir im Alltag, in Triggersituationen helfen

Für den Alltag habe ich Fingerbewegung mit gedanklichen Übungen, das kann man ganz unauffällig überall machen

Zum Beispiel, du zählst von 1 bis 4, dabei berührt der Daumen erst Zeigefinder, dann Mittelfinger usw..zusätzlich gebe ich mir immer 5 Sekungen Zeit einen Gegenstand in meiner Umgebung zu betrachten.

Also 1 -- 5 Sek -- 2 -- 5 Sek -- usw

Das habe ich ganz am Anfang gebraucht, als ich noch im Trauma drin war, um nicht die Kontrolle in der Öffentlichkeit zu verlieren (und loszuheulen...so peinlich das zu erzählen)

21.01.2025 15:15 • x 2 #179


B
Ich rufe
@Scheol

21.01.2025 15:18 • x 2 #180


A


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