Meine Frau hatte lange intensive Affäre

Zitat von Martin123:

Wenn in ca 70% der Ehen von dem einen oder dem anderen betrogen wird, aber nur 30% geschieden werden, ist die Quote, dass man ein Fremdgehen überleben kann immerhin rechnerisch bei ungefähr 50%.

Stimmt und richtig formuliert. Überleben

Das ist etwas anderes als Ehe 2.0. zumindest was ich darunter verstehe.
Diese ominösen 50% kommen ja aus einer anonymen Befragung. Somit sind auch die Fälle inkludiert, wo die Affäre noch läuft oder nie aufgeflogen ist.
In den Fällen wo es auffliegt sieht es anders aus.

Und wenn ich mich so umschaue in meiner Umgebung tun sich echt Abgründe der Lieblosigkeit auf. Ehen, die eigentlich keine sind. Und ich vermute, dass ich da nicht alleine bin.
Von daher wäre tatsächlich die Frage, welche Ehen von beiden so richtig als glücklich gesehen werden. Wo die Protagonisten wirklich zugewandt leben.
Man muss halt immer berücksichtigen, dass eine Scheidung eine Menge nach sich zieht.
Oder dass die Bequemlichkeit siegt.

@MissLilly
Aus welcher Perspektive und welchem Zeitpunkt?
Damals empfand ich alles soweit normal und alles geht seinen Gang.
Ab und zu gab es ausdauerndes meckern, welches ich mit Rückzug quittierte. Damals dachte ich, normal halt. Ich hatte mir keine tieferen Gedanken gemacht.
Heute hingegen weiß ich, wie sehr ich eigentlich mich selber vernachlässigt hatte, trotz meiner selbstbezogenheit.

Zitat von Martin123:

Schlimmer als Lügen sind, du hast es gesagt, das Schlechtmachen des Partners vor der Affäre.

@Martin, Du musst nicht immer von Deiner Frau auf Allgemeingültigkeit schliessen.
Deine Frau hat Dich, wenn ich mich recht erinnere, sogar öffentlich in Deinem Beisein runtergemacht.
Da sollte es mich dann tatsächlich wundern, wenn das bei ihren Lovern anders gewesen wäre.

Aber das macht trotzdem sicherlich nicht jeder Affärenführer.

Zitat von unbel-Leberwurst:

Aber das macht trotzdem sicherlich nicht jeder Affärenführer.

Ich kann mir auch gut vorstellen das viele aus Scham den Partner gar nicht bei den Affäretreffen erwähnen...

Zitat von BernhardQXY:

Echt. Wow
Was musst du und Steam an miese Exemplare geraten sein. Will ich gar nicht ausschließen.

Das hast du falsch verstanden. Ich kenne die Situation eher aus der Sicht eines AM. Hatte früher öfters mal was mit Frauen in Beziehungen. Da habe ich gemerkt, wie skrupellos sich Menschen in Affären verhalten. Ich könnte dir Sachen erzählen, die würdest du mir nicht glauben. Ausnahmslos immer, habe i h dann die Affären beendet weil ich mir, irgendwann dabei, selber schlecht vorkam. Die Frauen hatten irgndwann, jeglichen Respekt vor ihren Partnern verloren. Ich selber mache am Anfang einer Beziehung immer unmissverständlich klar dass ein Fremdgehen das sofortige Ende bedeutet, weil ich respektloses Verhalten, mir gegenüber, nicht dulde.
Man kann sich vieles schönreden. Das tust du in meinen Augen auch. Wenn es für dich ok ist, ist es gut. Ich könnte es nicht.

Zitat von Martin123:

Wobei ich immer noch nicht weiß, woran es meistens scheitert (an den Affärenführenden, die rückfällig werden oder an den Partnern, die keine Lust mehr auf den oder die Betrügenden hat). Das wäre auch noch eine spannende Frage.

Vielleicht scheitert es auch an beiden bzw. an deren Zusammenspiel. Es kann ja sein, dass das Eingehen einer Affäre von Seiten eines Partners ein Symptom ist für eine nicht mehr gut funktionierende Partnerschaft. Ich denke, ob die Beziehung noch Bestand haben kann oder nicht, hängt (neben der Aufarbeitung der Affäre an sich) vor allem daran, ob das verloren Gegangene wie Gemeinsamkeiten, Leidenschaft, Spaß etc. wiederhergestellt werden kann. Manchmal fehlt dazu der Wille von einer Seite, manchmal sind beide aber auch schon zu weit voneinander entfernt. Es soll ja auch Paare geben, die sich - ohne den Weg einer Affäre zu wählen - nach langen gemeinsamen Jahren trennen, weil es einfach nicht mehr passt… In Beziehungen, in denen regelmäßige „Beziehungsarbeit“ stattfindet, ist die Chance viel größer, sich nicht aus den Augen zu verlieren. Viele beginnen damit aber erst, wenn es schon massive Probleme gibt.

Zitat von Großmeister:

Das hast du falsch verstanden. Ich kenne die Situation eher aus der Sicht eines AM. Hatte früher öfters mal was mit Frauen in Beziehungen.

Auch da gilt mein Statement.
Und weiter: du hast ja nicht die geringste Ahnung, wie es denn weiter geht.
Du hast die Frauen in bestimmten Situationen kennen gelernt.
Ich glaube unbesehen deine Erfahrung und würde auch meiner Frau unterstellen, dass sie mich nicht in einem guten Licht dargestellt hat.
Aber es ist zu kurz gesprungen weil es eine Geschichte nach der Affäre gibt.
Und da kommt es vor dass die Liebe und Respekt wieder kommen.
Musst du nicht glauben, ändert aber nichts.
Im übrigen: Sprüche hatte ich auch geklopft und dann doch anders gehandelt

Zitat von sim_online:

Ein besseres Drehbuch für einen P.- Film gibt es doch nicht. Wenn ich das lese könnte ich wegrennen....

Das sind eben die Geschichten, die das Leben schreibt. Zu allem gibt es ja bekanntlich die andere Seite der Medaille. Wer ein allzu „frommes“ Leben führt, in dem das Dunkle so gar keinen Platz haben darf, verdrängt wohl einiges. Ich kann mir vorstellen, dass der Kollege diese Seite in deiner Frau geweckt hat, das Schmutzige, Sündige, Verbotene - und weil sie diese Anteile in sich bis dato so erfolgreich verdrängt hatte, hat es sie vollkommen aus der Bahn geworfen. Deshalb vermutlich auch der gesteigerte Alk. in dieser Zeit. Ich denke, ganz unabhängig vom Ausgang für euch beide, dass sich deine Frau unbedingt mit diesem Thema auseinandersetzen sollte. Wenn sie jetzt alles unter den Teppich kehrt ohne das Gewesene zu reflektieren, ist sie aus meiner Sicht sehr gefährdet, noch einmal in eine solche Situation zu geraten - wie auch immer die dann konkret aussieht…

Zitat von BernhardQXY:

Solange sie nicht versteht und loslässt wird das nichts.
Für dich gilt, zu erkennen, inwieweit sie wirklich bereit ist an der Ehe zu arbeiten.
Und nicht aus einer Bequemlichkeit heraus bleibt.

Jepp, das ist zuerst zu klären, bist Du lieber TE überhaupt noch in der Lage deiner Frau das zu geben was sie benötigt, sie hat die Büchse der Pandora vor Jahren geöffnet und nun wird sich vielleicht nicht mit weniger zufrieden geben können?

Zitat von Großmeister:

Man kann sich vieles schönreden

So ist es.
Wer glaubt denn tatsächlich, dass, wenn die Affäre den Affärenpartner nach seiner Beziehung frägt, dass dieser dann seine Ehefrau -mann liebevoll beschreibt?
Das Gegenteil ist der Fall, allein diese Tatsache sollte doch zu denken geben.
Dazu kommt, dass natürlich der Betrogene, wenn er denn den Affärenführer zurücknimmt, sich versöhnlich zeigen muss, die Lügereien, das Bäumchen Wechsel dich Spiel seines Partners, sich schönreden muss, damit die bittere Pille, die es zu schlucken gilt, etwas süßer wird.
Etliche der Betrogenen gehen noch Kompromisse ein, indem sie die Affäre ihres Partners als Freund dulden, weil ihr Partner Zeit braucht um sich von der Affäre zu entlieben.
Für mich sind derartige Dinge völlig inakzeptabel, noch dazu weil sie mit einer Inbrunst der Überzeugung als folgerichtiges Handeln, bei Abbruch der Affäre gesehen werden.
Ich glaube, dass es sich nur um das Abnicken der Forderungen des Affärenführers handelt, weil der sich ansonsten vom Acker macht.
Wenn man als Betrogener, wenn man den Partner zurücknimmt, sich das alles nicht schönreden würde, sondern das Verhalten des Partners als das sehen würde, was es tatsächlich war, dann müsste man sich folgerichtig trennen.

Zitat von Wurstmopped:

Jepp, das ist zuerst zu klären, bist Du lieber TE überhaupt noch in der Lage deiner Frau das zu geben was sie benötigt, sie hat die Büchse der Pandora vor Jahren geöffnet und nun wird sich vielleicht nicht mit weniger zufrieden geben können?

Damit sind wir doch wieder mal bei der Frage nach dem Warum?.

Wie soll der TE da was klären, wenn von ihr nur Weiss nicht kommt?
Es gibt nichts greifbares, er stochert blind im Nebel herum...

Zitat von unbel-Leberwurst:

Damit sind wir doch wieder mal bei der Frage nach dem Warum?. Wie soll der TE da was klären, wenn von ihr nur Weiss nicht ...

Das warum tut vielleicht besonders weh und vielleicht will sie ihm nicht unnötig weh tun und er hat Angst vor der Wahrheit?

Zitat von Wurstmopped:

Das warum tut vielleicht besonders weh und vielleicht will sie ihm nicht unnötig weh tun und er hat Angst vor der Wahrheit?

An der Stelle waren wir auch schon mal.
Vielleicht hat sie selber aber auch Angst vor der Wahrheit und traut sich nicht, sich selber kritische Fragen zu stellen?
War bisher ja nicht nötig, da der TE sie zurückgenommen hat und sich bislang mit gutem S. besänftigen lässt...

@Wurstmopped
Da könnte was dran sein.
Aus meiner Ausbildung habe ich genau das erlebt.
Angst vor der Wahrheit und Angst vor Scham.
Wennan darüber hinaus ist, lebt es sich echt leichter