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Meine Frau hat mich mit Kind verlassen

T
Doch, das habe ich schon, aber damit ist ja nun auch nicht alles getan.

Ich möchte es nicht als Entschuldigung sehen, aber meine, sagen wir mal Erkrankung, zeigt genau solches Verhalten auf.

09.11.2016 18:58 • #16


R
Ein bisschen Kritik darf ja wohl noch erlaubt sein. Frauen haben immer so ein Talent, auch wenn sie die Beziehung beenden, die Schuld daran dem Partner in die Schuhe zu schieben. Die Zukunft wäre dann ja so, du überlegst zweimal ob du sie kritisiert oder nicht und im Zweifelsfall steckst du zurück, da machste dich dann richtig schön klein...., würdest du das so wollen!?

10.11.2016 09:09 • #17


A


Meine Frau hat mich mit Kind verlassen

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B
Nein, einen Anhaltspunkt habe ich dafür nicht und ehrlich gesagt kann ich es mir auch nicht vorstellen. Sie ist nicht ein solcher Mensch. Die Zeit hätte ihr auch schlichtweg gefehlt.

Ich wünsche Dir, dass Du damit recht hast. Glauben mag ich es leider noch nicht. Es spricht auch vieles dafür. Schau mal genauer hin.....

10.11.2016 10:46 • #18


Urmel_
Also lieber TE, ich kann aus Deinen Zeilen immer noch nicht erfassen, was denn eigentlich abgelaufen ist.

Du bist gerade, ob zu Recht oder zu Unrecht im Selbstzerfleischungs-Modus. Da ist sicherlich Deine Psyche und Deine Verlustangst am Ruder. Aber Du hast Dir bislang noch keine Mühe gegeben, abseits einer großen Portion Selbstmitleid, hier mal auf den Punkt zu kommen.

Die Entwicklung der Psychischen Probleme wird null beleuchtet. Waren die schon vorher da, oder wurden die in eurer Partnerschaft eingeschliffen?

Auch die Arbeitsteilung...was soll man denn mit der Aussage ich war ein Jahr in Elternzeit und es ging nicht alles unter einen Hut machen? Komm mal auf den Punkt. Du hast gearbeitet, sie tagsüber das Kind versorgt. Abends habt ihr dann gemeinsam für das Kind gesorgt? Wie wurden die restlichen Pflichten aufgeteilt? Wie lief es in dem Jahr mit der Aufteilung, als sie in Elternzeit war?

10.11.2016 13:55 • #19


T
Also um jetzt genauer auf meine Kindheit einzugehen: Es wurde jetzt festgestellt, nachdem ich zum Arzt begleitet wurde, anschließend zum Psychiater. Es handelt sich um eine chronische Depression leichter Art, sowie akute Belastungsreaktion. Diese scheine ich schon sehr lange zu haben, unentdeckt. Vermutlich sind viele Ereignisse aus der Kindheit ursächlich. Todesfälle, schwerer Unfall, Schläge mit Kochlöffel auf Hintern und und und. Diese chronischen Depressionen sind sehr wahrscheinlich der Auslöser für viele Übeltaten in meiner Beziehung, auch der Beziehung davor.

Meine Frau hat sich im Nachhinein beklagt sie habe die letzten zwei Jahre immer wieder versucht zu kämpfen, konnte es mir nie Recht machen. Ich habe sie beschimpft, angemeckert, kritisiert, vielleicht auch dominiert. Ich habe ein wahnsinniges Gefühl der Liebe zu ihr. Nur nie richtig gezeigt, viel zu wenig, wenn überhaupt. Oftmals war ich emotionslos, zumindest nach Außen hin.

Die Arbeitsteilung gestaltete sich im ersten Jahr recht simpel. Ich ging arbeiten, meine Frau sollte Kind und Haushalt machen. Ich habe nicht erkannt oder fehlinterpretiert, dass sie es eben nicht alles im Einklang bekommt. Ich habe sie dabei auch nicht unterstützt, stattdessen genörgelt, zurechtgewiesen. In diesem Jahr habe ich die Erziehung und Betreuung übernommen, zudem das Haus, den Garten, den Haushalt und alle relevanten finanziellen und vertraglichen Dinge. Schlichtweg war ich auch überfordert. Der Spieß hat sich umgedreht, nach Feierabend war meine Frau ausschließlich für unsere Tochter da, Wochenende ebenso. Im Haushalt hat sie dann mitgeholfen, wenn es ihre Kraft und Zeit zuließ.

Ich hoffe ich konnte meine schwammigen Formulierungen jetzt etwas besser beleuchten.

11.11.2016 11:51 • #20


T
Niemand mehr, der dazu beitragen möchte?

15.11.2016 14:49 • #21


Urmel_
Naja, da alles, was Du für die Zukunft auf ein gesundes Fundament stellen willst auf Dir selber, auf Deine AKzeptanz, auf Deine Ruhe, auf Deine innere Mitte ankommt und Du ohne diese nicht glücklich wirst, würde ich doch da ansetzen.

Vertrau mir, alles andere regelt sich von selbst, wenn Du erfolgreich bist.

15.11.2016 14:57 • #22


T
Es ist aber für mich nicht derzeit schwer vorstellbar. Ich habe dieses besagten Tunnelblick, oder besser, ich sehe im Moment gar nichts.
Habe am Wochenende ein Treffen mit meiner Frau und Tochter gehabt, waren in einem Indoorspielplatz. Es kam aber wie es kommen musste, ich fing wieder an zu fragen. Sie sagt sie kann und will nicht mehr, muss erst einmal ihr Leben in Ordnung bringen und sich um unsere Tochter kümmern. Sprechen kann sie mit mir noch nicht, vielleicht ergibt sich das irgendwann mal. Aber so kann ich auch schlecht abschließen. Die Paartherapie macht sie für sich erst einmal weiter, wir machen sie gerade getrennt voneinander. Sie möchte dann auch die Scheidung. Sie kommt auch Null von ihrem Stresspegel runter. Sie will mir ein guter Freund bleiben, aber das müsse sich aufbauen, nachdem ich ihr gesagt habe, dass ich es von meiner Seite aus nicht kann und will. Da kamen ihr schon beinahe die Tränen, das habe ich gemerkt. Jetzt habe ich den Kontakt ganz eingestellt, da ich es nicht mehr kann. Auch meine Tochter möchte ich erst einmal nicht wiedersehen. Es tut mir mehr weh, als gut.
Ich bin seit Sonntag wieder in ein so tiefes Loch gefallen, habe das Gefühl, ich falle immer noch.
Ich frage mich immer wieder wie man eine Ehe so zestören kann, das Wohl unseres Kindes und den ganzen finanziellen, emotionalen Stress in Kauf nehmen kann?

15.11.2016 15:15 • #23


B
Ich finde es sehr merkwürdig, dass Deine Frau mit Dir nicht darüber reden mag. Für mich sieht es sehr danach aus, als hätte sie sich in jemand anderes verliebt. Hast Du Sie denn mal konkret darauf angesprochen?

15.11.2016 17:21 • #24


T
Ja, habe ich. Und sie sagt es ist niemand anderes im Spiel. Ich glaube ihr da auch voll und ganz, zumal sie nie die Zeit gehabt hätte. Ich schließe es aus.
Sie sagt immer nur sie ist noch nicht so weit, steht selbst unter Dampf, bis kurz unterm Deckel.
Aber sie geht alle anderen Schritte, Anwalt - Erstberatung, will wohl das Kindergeld auf ihr Konto schreiben lassen, ändert alles, was zu ändern ist.
Für mich ist das Tempo viel zu hoch, muss jetzt meine Vergangenheit bewältigen, die Trennung, das mit unserer Tochter, die Trennung vom Haus und noch viel mehr. Ich habe auch niemanden, der für mich da ist, niemanden der meine Tränen auf seinen Schultern auffangen kann, niemanden der mich in die Arme schließen kann. Meine Mama und Papa sind beide tot und ich stehe bis auf meine Schwester, alleine da. Ich komme so schon nicht hoch, aber ohne jeglicher andere Unterstützung muss ich da völlig alleine durch. Lediglich meine Psychiater habe ich. Sie sagt es waren für sie bewusste 2 Jahre negativ, wo sie gekämpft hat, für sich. Wo sie eingesteckt hat, mir nie alles recht machen konnte. Für sie sind es 2 Jahre, für mich wird es lebenslang werden.

15.11.2016 17:31 • #25


B
Fuehl dich gedrueckt. Viele hier, auch ich, haben ähnliches durch. Gut, dass du Dir Hilfe nimmst. Ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass irgendwann mal wieder die Sonne scheint. Du schaffst das.

15.11.2016 22:18 • #26


T
Im Moment ist es eher das Gegenteil, ich verliere mich mehr und mehr. Und an die Zukunft möchte ich gar nicht denken. Würde ich heute Nacht einschlafen und nie wieder aufwachen, wäre es ein Gewinn für mich.
Ich habe so vieles auf einmal zu bewältigen, komme auch aus dem Heulen nicht mehr raus.
Ich werde immer müder, immer schwächer. Meine Dosis Antidepressiva wird jetzt erhöht.
Ich weiß, aufgeben ist keine Lösung, aber es wäre jetzt genau das richtige. Es ist nichts mehr, wie es je einmal war. Ich habe diese Frau geheiratet, obwohl ich nie heiraten wollte. Sie war es aber wert. Ich werde mein ganzes Leben damit leben müssen. Jemand der lebenslänglich Gefängnis bekommt, ist dagegen noch harmlos dran.

15.11.2016 22:26 • #27


B
Hallo TraurigeSeele,

fühl Dich erstmal ganz doll gedrückt und dann atme mal tiiiief durch.

Es fühlt sich derzeit für Dich so an, als habe Deine Frau über Nacht den Verstand verloren, renne samt Kind mit Siebenmeilenstiefeln von Dir davon und Du spürst nur den Zug, der über Dich drüberrollt und kannst nicht mal mehr von den Gleisen aufstehen.

Es wird besser, versprochen!

Ich erzähl Dir jetzt mal, was ich mir schon nach Deinem ersten Posting gedacht habe, weil für mich alles sonnenklar scheint:
Diese Frau wollte Dich. Mit Haut und Haaren und als Vater ihrer Kinder. Du warst erst zögerlich (hattest nie heiraten wollen) und hast Dich dann doch auf sie eingelassen und Dich langsam geöffnet.

Dann kam aber die Kinderphase. Ein Neugeborenes wirft alles um. Deine Frau muss aus ihrem Job raus und plötzlich ganz allein, ohne Kollegen oder Fachabteilungen, auf die man zurückgreifen kann, einen neuen Job annehmen, den sie nie gelernt hat, nämlich den als Mama. Das wuppt sie ganz gut, nur bleibt im Haushalt was liegen.

Du bist plötzlich Alleinverdiener. Denkst natürlich, die Frau ist doch den ganzen Tag zu Hause und das Baby schläft auch mal. Warum steht das Frühstückgeschirr denn noch abends in der Spüle? Erst nachdem Du (ein ja schon älteres und in die Kita gehendes?) Kleinkind selbst betreut hast, konntest Du nachvollziehen, wie zerfleddert und anstrengend und einsam solche Tage mit Kleinkind sind. Klar, ist es auch schön. Aber eben 24/7 und ohne jede ungestörte Kaffeepause und jeder Tagesplan ist spätestens um 9 Uhr schon wieder umgeworfen.

Was Deiner Frau in den 2 Jahren seit der Geburt (wie war es denn während der Schwangerschaft?) gefehlt hat, war Wärme, Verständnis und das Liebevolle. Ein Freund, ein echter Partner, der auf ihrer Seite steht und an Stellen Kraft und Verständnis zeigt, an denen ihr die Puste ausgeht.
Das warst Du leider nicht für sie.

Stell Dir vor, Du sitzt in Deinem Büro, Deiner Filiale, Deiner Werkstatt den ganzen Tag ohne Rückzugsmöglichkeit. Du bist ganz allein und bekommst eine neue Aufgabe, bei der von vorne herein klar ist, dass sie Dich überfordern wird und Du im Grunde rund um die Uhr erschöpft bist. Diese Aufgabe machst Du ab heute mindestens ein Jahr, eventuell auch die nächsten 10 Jahre. Und ein Mal am Tag kommt Dein Chef rein, sieht nicht die tolle Arbeit, die Du gemacht hast, sondern motzt sofort rum, warum der Boden im Büro so dreckig ist.

Du möchtest es Deinem Chef Recht machen und sagst nichts, sondern versuchst, den Boden am nächsten Tag neben der Arbeit sauber zu kriegen. Klappt aber nicht. Abends kommt der Chef rein und das höchste, was Du von ihm erwarten kannst ist, dass er mal nicht rummotzt, was Du nun wieder alles (neben Deiner Hauptaufgabe) nicht geschafft hast, sondern vielleicht Dich nur anschweigt.

Deine Frau abends liebevoll in den Arm nehmen. Über das dreckige Geschirr lachen. Ihr sagen, wie hübsch Du sie findest. Und dass Du die größte Hochachtung dafür hast, dass sie die zahnende Tochter nicht zwischendurch zur Adoption freigegeben hat. Ihr mal einen ganzen Sonntag wirklich frei zu geben, indem Du ihr die Sicherheit gibst, dass sie sorglos und entspannt einen Wellness- oder Schlafnachholtag machen kann, während Du die Tochter nimmst, ohne Dich nachher zu beklagen. All das wird es bei euch während ihres Elternjahrs wohl nicht gegeben haben.

Und während Deiner Elternzeit haben sich die Rollen getauscht und sie kam abends nach Hause und erwartete ein sauberes Haus und Essen auf dem Tisch? Hat sie etwa genau das getan, was Du getan hast? Und es war Dir nicht recht? Galten für sie als Arbeitende und Dich als Erziehenden etwa plötzlich andere Regeln?

Sie hat Dich in den 2 Jahren also als unzufriedenen, kritisierenden, später dann selbstgerechten und sie ständig zu noch mehr Leistung auffordernden Mann kennen gelernt, der ihr nicht mal Liebe und Wärme (von Verständnis und Entlastung ganz zu schweigen) schenken konnte. Warum, bitte schön, sollte sie mit so einem Mann weiter leben wollen?

Sie hat sich in den 2 Jahren jeden Tag ein Stück weiter von Dir entliebt und Du hast es nichtmal gemerkt.

Klingt hart, aber Du musst wissen, wie Frau ticken, um zu verstehen, warum Deine Frau jetzt erstmal weg ist, was sie weiter weg treiben wird und wie Du sie vielleicht wieder für Dich gewinnen kannst.

Erst als sie alle Tricks, Dich aus Deiner Rolle rauszuholen, ausprobiert hatte und gescheitert war, ist sie gegangen. Und erst als die Tür ins Schloss fiel, ist Dir aufgefallen, dass da was massiv schief läuft.

Bei ihr hingegen sind nach diesem Befreiungsschlag ihre Energien, die sie 2 Jahre lang dazu verwendet hat, neben ihrem Hauptjob als Mama und später auch noch Erwerbsarbeitende, Deinen Ansprüchen zu genügen und von Dir Liebe und Wärme zu bekommen, ohne Erfolg, zu ihr zurück gekommen und sie packt ihr Leben an, regelt die Ämter, leitet die Scheidung ein, kümmert sich weiter ums Kind, geht vermutlich arbeiten und organisiert sogar noch Wochenendausflüge, an denen Du teilnehmen kannst.

Während über Dich gerade der Zug rollt, der seit 2 Jahren auf Dich zusteuerte.
Und natürlich schlägst Du um Dich und sagst Dinge, die komplett kontraproduktiv sind:
Sie habe die Familie zerstört. Hat sie aus ihrer Sicht nicht, sondern nur eine schon längst gescheiterte Ehe und disfunktionale Familie räumlich so sortiert, wie sie es schon lange, lange fühlt, nämlich in 2 verschiedenen Lagern.
Für Dich ist eine Freundschaft nicht vorstellbar. Aus ihrer Sicht ist eine Freundschaft das, was ihr in der Ehe neben vielen anderen Dingen auch nicht mehr hattet. Und was sie sich aber weiterhin mit Dir wünscht. Und Du zeigst ihr gerade, dass sie Dir nicht mal mehr eine Freundschaft wert ist, nachdem Du sie zuvor schon als Mutter, Hausfrau, Ernährerin und Ehefrau entwertest hattest. Wie soll sie denn jemals zu Dir zurück kommen, wenn Du nicht mal mit ihr befreundet sein möchtest und Dich die Sorge um das gemeinsame Kind mehr schmerzt als es Dir ein Grundbedürfnis ist?

Du bist gerade ganz am Boden und tief verletzt und verunsichert und völlig hilflos.
Deshalb: lass Dir helfen, von so vielen Menschen wie möglich.
Und wenn Du wütend und hoffnungslos bist, dann meide den Kontakt zu Deiner Noch-Frau, denn Du könntest den letzten Rest an Verbundenheit, den sie zu Dir spürt, damit auch zerstören.

Wenn Du Dich wieder stärker fühlst, dann kannst Du an Deiner Beziehung zu Deiner Noch-Frau arbeiten. Zeig ihr, dass Du Deiner Tochter ein guter Vater sein möchtest. Zeig ihr auch, dass es dabei nicht nur um Dich und die Tochter geht, sondern stimm die Zeiten, die Du die Tochter siehst, so ab, dass Deine Noch-Frau dadurch entlastet und auf keinen Fall zusätzlich belastet wird. Sag ihr ganz offen, dass Du jetzt verstanden hast, dass die letzten 2 Jahre für sie nicht schön waren und Du ihr kein guter Ehemann warst. Frag sie, was sie sich für ihre Zukunft wünscht und versuch sie darin zu unterstützen, auch wenn das bedeutet, dass Du sie darin unterstützt, erstmal nicht mit Dir zu wohnen und sich ihr eigenes Leben aufzubauen. Wenn sie sieht, dass Du wieder auf ihrer Seite bist, Dir ihr Wohlergehen am Herzen liegt, Du für sie Liebe und Wärme hast und ihr mehr Unterstützung bietest als sie kritisierst und mit Vorwürfen belastest, kann sie ihre Liebe zu Dir wiederfinden und empfindet Dich nicht mehr als Hindernis in ihrem Leben sondern als Bereicherung.

Ich wünsche Dir erstmal so viel Kraft, dass Du aus dem Selbstmitleid heraus kommst und Deine Energie darauf verwendest, Dich selbst aus dem Sumpf rauszuziehen. Dann kommt alles andere, was Du Dir wünschst, auch in greifbare Nähe.

Alles Gute

Bekannte

16.11.2016 11:44 • x 4 #28


T
Hallo Bekannte.

Du hast es wunderbar beschrieben. Darf ich mal fragen ob Du einen solchen Weg schon hinter Dir hast und er so eingetreten ist, wie Du ihn beschrieben hast?
Ich kann nicht sagen ob es Selbstmitleid ist. Meine Psychiaterin sieht es etwas anders. Ich habe vermutlich sehr viel negatives Leid seit meiner Kindheit erfahren, ich habe sie sogar in einer Liste verfasst.
Meine Fehler habe ich erkannt, keine Frage.
Gefühlt ist meine Seele längst aus dem Körper ausgetreten und findet nicht wieder zurück. Hier sitzt, liegt und steht nur noch eine Hülle mit zerbrochenem Herzen.
Meine Stützpfeiler sind alle weggebrochen, habe einige Menschen, die mich verstehen und zur Seite stehen. Allerdings nur verbal. Ich bräuchte jetzt so dringend eine leibliche Gestalt, die mich hin und wieder auffängt.
Musik und meine Entschlossenheit mich zu besiegen, mittels Therapie und Medikamente sind ein Anfang. Jedoch habe ich große Angst diese Strecke nicht zu schaffen und vielleicht unterwegs doch in den Fluss zu fallen.
Im Grunde genommen hatte ich alles, Haus, Frau, Kind, Geld, Autos und u d und. Nur die Liebe zu mir selbst, sie fehlt(e).
Alles was ich in den Jahren mir selbst erkämpft habe, um endlich diese Anerkennung zu bekommen,an dem ist meine Frau beteiligt, und zwar im vollen Maße.
Das ich ihr so weh getan habe, das müssen wir nicht anzweifeln. Ehrlich gesagt tat es mir weh und habe diesen Schmerz nicht offen kund getan, sondern ihr übertragen, bzw. zugefügt.
Wie hätte sie oder andere es auch wissen sollen, wenn ich nichts sage. Scham hat mich gepackt, die Schmach ein verletzter Mann zu sein.
Wir Männer haben, glaube ich, das Gefühl der Männerrolle entsprechen zu müssen. Ihr Frauen sagt es immer und fordert den Mann mit der starkem Schulter.
Und wie Du es so schön beschreibst, mein Chef fordert genau dies, fordert immer mehr, immer schneller. Ein Beruf voller MÄNNER. Da bleibst Du als schwacher Teil auf der Strecke.
Mein innere Druck und die Anforderungen an mich so gewaltig, mein äußerer Kern so hart wie Panzerstahl. Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich es nicht mehr packe. Statt alles klarzustellen, wurde mein Panzer noch viel größer., zog mich aus der Gesellschaft zurück und isolierte mich.
Meine Vergangenheit, meine schlechten Erlebnisse, ich ich habe sie eingeschlossen. Ich habe darüber kaum gesprochen, habe den Druck so weitergeleitet und so viele Menschen, liebende und herzliche Menschen vertrieben und verstoßen.
Ich hätte es wissen müssen, habe schon immer diese Selbstzweifel gehabt und die stetige Angst ich würde alles verlieren. Schlussendlich habe ich mir das Ergebnis selbst bestätigt.
Ich habe gemeint das gehört alles zum Leben dazu und ich muss da durch.

Ich wünschte mir, dass Du in diesem Moment meine Frau wärst und es mir genau so erklärt hättest.

16.11.2016 16:59 • #29


T
Nur, warum hat sie sich nie geöffnet? Hat sie Angst vor mir?

Sie hat ja im August den Schritt wagen wollen, mir dann eine Chance gegeben. Wir haben ein Paartherapie angefangen und ich bin nach wenigen Wochen wieder ins alte Muster verfallen, habe mir keinen Therapieplatz gesucht. Zwischenzeitlich ist meine Mutter verstorben.
Ich habe mir schon sehr viel Mühe gegeben, mit dem Kochen, mit dem Haushalt, mit Massa.n. Aber ich kann mich auch nicht von heute auf morgen ändern, mittels einer Therapie ist das auch ein langer Prozess. Wir starten jetzt alleine schon mit 25 Sitzungen. Aus dem einfachen Grund, dass das schneller geht und verlängert oder umgeschrieben werden kann. Bei 50 Sitzungen hätte erst einmal ein Gutachter entscheiden müssen und das dauert länger.

Sie hatte sogar noch vor, das Haus meiner verstorben Mutter, zu kaufen, bzw. meine Schwester abzulösen. Aber wieso?
Fragen über Fragen, die vermutlich nie beantwortet werden.

16.11.2016 20:20 • #30


A


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