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Meine Frau hat Gefühle für einen Freund

S
Zitat von unbel Leberwurst:
Wieso verrennt ihr euch denn in den Gedanken, dass eine räumliche Trennung gleich eine endgültige Beendigung der Ehe sein muss?

Jede Situation ist individuell. Wir verrennen uns auch nicht in den Gedanken, daß eine Trennung zwangsläufig zum Erfolg führen muß. Im Falle von vater, wäre eine Trennung vermutlich das Ende.

09.03.2018 09:46 • x 1 #301


G
@Jogi1969, nach dem jetzt von Dir wesentlich erweitertem Informationen, war/ist Deine Frau schwer erkrankt. Bei ihr wurde in der Reha herausgearbeitet, dass Du, ihr LP - ich beziehe mich auf Deine Infos dazu - der Hauptverursacher ihrer Erkrankung ist. Die Therapie war erfolgreich im Sinne von es geht ihr wesentlich besser. Eine Nebenwirkung ist offenbar die Schieflage eurer Ehe mit Trennung von Dir.

Meine Einschätzung:
Es ist doch völlig normal, sie möchte wieder völlig gesund werden. Das geht aber nicht, weil der Hauptverursacher, der TE, ja noch da ist. Der Freund vom TE ist ihr mehr als eine große Hilfe, sie öffnet
sich ihm, er nutzt das für seine Belange aus und bestärkt sie darin, aus Eigennutz, die Ehe mit dem TE zu beenden. Sich vom TE zu trennen war dann eine logische Folge, zumal sich ja Gefühle zu ihrem Flüsterer (wieder) entwickelt hatten. Vermutlich war da wesentlich mehr als zugegeben wurde.

Es ist aber etwas eingetreten was wahrscheinlich so nicht geplant war. Der AM hat sich von seiner Frau getrennt und ist ausgezogen. Jogis Frau hat sich von ihm zwar getrennt, wurde und ist sich aber unsicher und hat wohl Angst, zumal der AM wohl unzuverlässig und nicht treu ist/war, in finanzielle Probleme zu geraten und hat Sorgen um ihre Reputation im Dorf.

Nun hat sie es geschafft ihren Auszug zu vermeiden und hat den TE dazu gebracht erst einmal alles so zu belassen wie es ist. Zwar getrennt vom TE, aber mit allen Vorzügen, Vorteilen, Sicherheiten und finanzielle Versorgung einer Ehe. Ihrem EM zollt sie jetzt sicher höchsten Respekt (Ironie). Ich denke, dem TE fällt es schwer die Dinge so zu sehen wie sie tatsächlich sind.

TE, das Krankheitsbild Deiner Frau macht es unmöglich Maßstäbe eines gesunden Menschen anzulegen. Du bist jedoch der letzte der ihr helfen (höchstens im Alltag unterstützen) kann. Wenn alles gut geht, sie in fachärztlich guter Behandlung und Therapie ist und gut mitarbeitet, wird es wahrscheinlich noch sehr viele Monate dauern um annähernd wieder so zu sein, wenn überhaupt, wie sie mal war.

Du solltest Dir darüber im klaren sein, was das letztlich auch für Dich bedeutet. Es ist/wäre ein sehr, sehr steiniger Weg mit wahrscheinlich vielen Rückschlägen. Möglicherweise wärest Du in eine Co-Abhängigkeit geraten. Ja, wenn man den LP von Herzen liebt, nimmt man das auf sich und versucht liebevoll das Beste daraus zu machen. Das setzt aber voraus, dass der LP das auch will.

Das alles hat sie Dir, unbewusst, durch ihre Trennung abgenommen. Du hast ihr gegenüber, außer einem ihr
zustehenden, berechneten Trennungsunterhalt, keine Verpflichtungen mehr. Sie muss ihr Leben jetzt ohne Dich leben und geregelt bekommen. Unberührt davon ist natürlich die Elternebene.

Es ist richtig mit Hilfe Deines RA alles zu regeln, in trockenen Tüchern zu bringen und dabei fair zu bleiben. Aber, überlege es Dir sehr gut, da Du die Chancen für Deine Ehe bei nicht mehr als 20-30% einschätzt, ob es für Dich nicht besser wäre, die Trennung zu akzeptieren. Still zu halten, bis Du alles geregelt hast, und dannauch die Trennung durch ihren Auszug - da sie Dich und die Ehe/Familie nicht mehr will - zu forcieren. Das muss nicht gleich die Scheidung sein.

09.03.2018 15:45 • x 1 #302


A


Meine Frau hat Gefühle für einen Freund

x 3


Jogi1969
Hallo Gast2000, ja so könnte man es sehen die Hauptproblem liegen aber nicht in unsere Ehe sonder rühren aus ihrer Kindheit. Aber richtig ist das sie durch ihr Verhalten was sie in ihrer Kindheit beigebracht bekommen hat, nämlich immer jedem alles recht zu machen, das auch auf mich bezieht. Sie ist aus der Reha arbeitsfähig also quasi gesund entlassen worden was ich überhaupt nicht verstehe. Es sind keine weiteren Massnahmen mehr vorgesehen sprich Therapien. Sie wird weiter freiwillig zu ihrer Therapeutin gehen keine Tabletten mehr nehmen und ein Programm mit machen wo sie sich 1 mal wöchentlich mit Menschen den es genau so geht unter Anleitung eines Psychologen treffen. Ihr größtes Problem scheint mir zur Zeit aber zu sein das sie das alles gar nicht hinbekommt. Trennung, Gefühle für einen anderen, Unklarheit im Job, die Angst das sie rückfällig wird, keine tägliche Hilfe mehr, Wohnungs suche, alleine mit einer 11 jährigen die jetzt in ein alter kommt was nicht einfach ist, Verlust von 90% ihres Bekanntenkreises, Verlust der Familie weil von ihrer Seite hat sie keine Familie usw. Und dann noch das finanzelle. Ich glaube je länger sie nachdenkt desto mehr zweifelt sie daran ob das alles richtig ist zumal sie weiß das ich nicht die alleinige Schuld habe das sie sich so schlecht gefühlt hat zu letzt in der Ehe. Mal sehen wie es sich entwickelt heute Abend geh ich jedenfalls mit paar Jungs auf die Rolle

09.03.2018 16:55 • x 2 #303


M
Jogi,das ist gut.Denhe und achte auf Dich-sehr wichtig.Fad muss (te) ich auch erst lernen.Helfen kannst Du Ihr nicht-nur stützen und zeigen das Du da bist. Such Dir einen eigenen Psychologen der Dich versteht,Dir Anleitung und Erklärungen geben kann,das hilft Euch.Die Situation ist sehr belastend,auf der einen Seite hast Du Werte,Einstellungen und Vorstellungen die nicht erfüllt werden (können) und auf der anderen Seite einen kranken Partner,den Du auch nicht fallen lassen,alleine lassen willst.Seo es aus Liebe,Verantwortung oder dem Wissen das er es alleine wahrscheinlich nicht schaffen kann-Überforderung etc.Das letzte ist eher Spekulation aber Deine Beschreibung deutet daraufhin.

09.03.2018 17:32 • #304


unbel-Leberwurst
Zitat von Sonne100:
Jede Situation ist individuell. Wir verrennen uns auch nicht in den Gedanken, daß eine Trennung zwangsläufig zum Erfolg führen muß.


Nein, aber diese Möglichkeit scheint von der Frau des TE halt grundsätzlich ausgeschlossen zu werden, weil es für sie das Ende wäre. Da frage ich mich, warum.
Und der TE selber äußert auch keine anderweitige Meinung.

09.03.2018 18:03 • #305


S
Mein Mann ist damals auch gesund entlassen worden. Da kann ich heute nur müde drüber lachen.
Medikamente nimmt er nicht.
Das Ding ist: eine depressive Grundstruktur ist geblieben. Das äußert sich immer mal wieder in totaler Antriebslosigkeit und gefühlter Überforderung.
Seine stationäre Behandlung nach Suizidversuch ist heute fast 20 Jahre her.
Wie früher wird es nie mehr.
Eine Depression verändert ja die Hirnchemie und selbst wenn die Akutphase vorüber ist: die Spuren bleiben.

10.03.2018 09:06 • x 4 #306


S
Zitat von Salamander:
Mein Mann ist damals auch gesund entlassen worden. Da kann ich heute nur müde drüber lachen.
Medikamente nimmt er nicht.
Das Ding ist: eine depressive Grundstruktur ist geblieben. Das äußert sich immer mal wieder in totaler Antriebslosigkeit und gefühlter Überforderung.
Seine stationäre Behandlung nach Suizidversuch ist heute fast 20 Jahre her.
Wie früher wird es nie mehr.
Eine Depression verändert ja die Hirnchemie und selbst wenn die Akutphase vorüber ist: die Spuren bleiben.


Ich bin da jetzt kein Fachmann.
Aber dass sich die Hirntruktur so relevant verändert, glaube ich nicht.
Zumindest gehe ich davon aus, dass Einstellung, Disziplin und Ziele/Visionen einen sehr viel höheren Einfluss haben.

Mit anderen Worten: es gibt immer Gründe und Wege in ein Loch zu fallen.

Und es gibt immer Gründe und Wege dass nicht zu tun.

10.03.2018 09:12 • x 2 #307


Jogi1969
Zitat von Salamander:
Mein Mann ist damals auch gesund entlassen worden. Da kann ich heute nur müde drüber lachen.
Medikamente nimmt er nicht.
Das Ding ist: eine depressive Grundstruktur ist geblieben. Das äußert sich immer mal wieder in totaler Antriebslosigkeit und gefühlter Überforderung.
Seine stationäre Behandlung nach Suizidversuch ist heute fast 20 Jahre her.
Wie früher wird es nie mehr.
Eine Depression verändert ja die Hirnchemie und selbst wenn die Akutphase vorüber ist: die Spuren bleiben.


Und genau davor hat sie große Angst das sie eben nicht mehr so wird wie früher. Dann hat sie aber ja einen neuen verständisvolle Partner an der Seite der bis jetzt noch nie Rücksicht auf seine Frau genommen hat. Manche Menschen müssen einfach erst voll auf die Schnauze fallen um zu lernen.

10.03.2018 09:16 • x 2 #308


E
Zitat von Sohnemann:

Ich bin da jetzt kein Fachmann.
Aber dass sich die Hirntruktur so relevant verändert, glaube ich nicht.
Zumindest gehe ich davon aus, dass Einstellung, Disziplin und Ziele/Visionen einen sehr viel höheren Einfluss haben.

Mit anderen Worten: es gibt immer Gründe und Wege in ein Loch zu fallen.

Und es gibt immer Gründe und Wege dass nicht zu tun.

Nein. Nicht bei Depression.
Das wäre herrlich für alle Erkrankten, wenn es so wäre.
Leider nicht.

10.03.2018 09:22 • x 3 #309


S
Das Wesen der Depression äußert sich ja gerade darin, dass neue Informationen (deine Veränderung z.B. Jogi) und der Realitätsbezug nicht ins Hirn rein- bzw. rausgeht.
Das muss alles ganz langsam wieder aufgebaut werden.
Hirnscans von Depressiven zeigen durchaus erhebliche Veränderungen , ganze Areale veröden, da die Neuronentätigkeit eingeschränkt ist.
Das Hirn ist veränderbar, natürlich kann manches wiederbelebt werden.

Und natürlich gibt es einen Haufen Depressiver, bei denen kein Restsyndrom bleibt.

Es kommt immer auf den Menschen an, die Art und Schwere der Depression, die Genesungsverläufe usw.

Das Schlimmste für meinen Mann sind übrigens genau solche Aussagen:
- Sieh mal dies schönen Seiten
- geh doch einfach mal raus
- mach Sport
- such die nen anderen Job
Wenn er die Frühwarnzeichen ignoriert oder nicht wahrnimmt, rutscht er in die Depression.
Und dann genau geht Einstellung, Disziplin usw eben nicht mehr.

10.03.2018 09:30 • x 3 #310


S
Wenn so eine Depression mal chronisch geworden ist und lange Zeit an gedauert hat, wird es natürlich schwieriger.
Bis hin zu unmöglich.
Das ist mir schon klar.

Aber ich bleib dabei, die psychische Grundeinstellung spielt eine wesentliche Rolle.
Und die ist veränderbar.
Gerade in den nicht so aus geprägt heftigen Fällen

Ich sehe die Möglichkeiten im Bereich von gar nicht erst reinrutschen.

Wenn jemand in einer tief depressiven Phase steckt, Braucht man ihm natürlich nichts von Sonnenschein erzählen.

10.03.2018 09:35 • x 1 #311


S
Es braucht noch sehr viel gesellschaftliche Aufklärung, was dieses Krankheitsbild betrifft. Ich habe viele gestandene Menschen erlebt, deren Leben sich stets durch große Selbstdisziplin und Verantwortung ausgezeichnet hat. Polizisten, Feuerwehrmänner, Manager. , für die es auf einmal eine echte Herausforderung war, morgens aufzustehen. Das hat mit reiße dich zusammen oder einer fehlenden psychischen Grundeinstellung nichts, aber auch gar nichts zu tun.

10.03.2018 09:47 • x 2 #312


S
Zitat von Sarina80:
Es braucht noch sehr viel gesellschaftliche Aufklärung, was dieses Krankheitsbild betrifft. Ich habe viele gestandene Menschen erlebt, deren Leben sich stets durch große Selbstdisziplin und Verantwortung ausgezeichnet hat. Polizisten, Feuerwehrmänner, Manager. , für die es auf einmal eine echte Herausforderung war, morgens aufzustehen. Das hat mit reiße dich zusammen oder einer fehlenden psychischen Grundeinstellung nichts, aber auch gar nichts zu tun.


dass Du psychische Grundeinstellung offenbar mir Disziplin und Verantwortung übersetzt ist schade.

ich mach das nicht.

Den Zugang finden, was man selbst will - ganz tief drinnen - und nicht was Andere erwarten scheint mit wichtig.
Das ich das, was ich selbst will dann auch möglichst diszipliniert angehe versteht sich von selbst.

Wenn Manager oder Feuerwehrmann zu sein kongruent meinen seelischen Bedürfnissen entspricht, wird eine Depression eher unwahrscheinlich.

10.03.2018 10:04 • #313


Jogi1969
Zitat von Sarina80:
Es braucht noch sehr viel gesellschaftliche Aufklärung, was dieses Krankheitsbild betrifft. Ich habe viele gestandene Menschen erlebt, deren Leben sich stets durch große Selbstdisziplin und Verantwortung ausgezeichnet hat. Polizisten, Feuerwehrmänner, Manager. , für die es auf einmal eine echte Herausforderung war, morgens aufzustehen. Das hat mit reiße dich zusammen oder einer fehlenden psychischen Grundeinstellung nichts, aber auch gar nichts zu tun.


Danke genau das ist auch meine Erkenntnisse. Meine Frau war bis Ende 2016 ein Energiebündel, stets für jeden da, keiner kannte die Vorgeschichte ihre Kindheit weil sie das alles schön verdrängt hat. Sie hat stets versucht allen gerecht zu werden immer mit einem Lächeln im Gesicht und immer von sich aus. Nicht sie würde gefragt kannst du mal, es war meist so das von ihr kam mach ich kein Problem. Tja und dann hat sie Ende 2016 ein Erlebnis gehabt was alles einstürzten hat lassen, Verdacht auch Schlaganfall .... MRT enge Röhre, war das jetzt alles, Gedanken über sich das Leben usw. Dabei war der vermutliche Schlaganfall schon Psychosomatisch bedingt. Dannach würde das Loch immer tiefer das Leben immer grauer und mit komm wir fahren in die Sonne würde es nur schlimmer. Alles war sch. nicht mehr lebenswert. Intern könnte sie noch nicht mal ihre Kinder mehr in den arm nehmen, und dann kam er ein Versteher der ihr geraten hat ihr Leben zu ändern. Er der ihr Ratschläge gegeben hat gegen die Familie sich zu entscheiden usw. Da keimte Hoffnung auf er der zuhause ja alle die Dinge macht die sie selber zu der Zeit nicht schaffen könnte wie einkaufen kochen etc. So fing es an, und davon ist sie noch nicht los wobei sie heute auch seine anderen Seite teilweise sieht. Besoffen Auto fahren, fremd gehen, mit Kumpels das Wochen Ende verbringen, 1 Woche ballermann ohne Abstimmung, Schnap. saufen bis zum Umfallen. Alles die Sachen die sie sonst total verurteilt hat. Scheinbar blendet sie das alles aus.

10.03.2018 10:16 • x 4 #314


S
Jogi und Sarina,
im Grunde meinen wir das gleiche:

Deine Frau hat super funktioniert.
Aber es besteht (bestand?) ein seelisches Ungleichgewicht (aus der Kindheit?), welches sich nun radikal zeigte.
Funktionsweisen die nicht funktionieren.
Ziele, die keine sind.
Wege, die nicht die richtigen sind.

10.03.2018 10:22 • #315


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