Meine Frau hat einen neuen besten Freund - was tun?

Zitat von Wurstmopped:

Es scheint so zu sein, dass dieser Fred auf jeden Fall ihre Gefühle triggert und sie auf einer Wellenlänge sind. Mental Gleichgesinnte, wie auch immer, ob die EF hier noch die leidenschaftliche körperliche Komponente auslebt? Angeblich legt sie ja auf S...x nicht mehr so einen Wert, möchte aber gerne ...

Hm, das wie die Frage, ob das Huhn oder das Ei zuerst da war...

Oft haben Frauen, die mit ihrem Körper nicht zufrieden sind, auch nicht viel Lust auf S..
Das muss jetzt nicht zwingend mit dem Fred zusammenhängen, dass sie ihre Figur in Form bringt, sondern wird wohl auch mit dem eigenen Wohlbefinden zu tun haben, aus der sich wiederum dann mehr Selbstbewusstsein ergibt.

Zitat von unbel Leberwurst:

Hm, das wie die Frage, ob das Huhn oder das Ei zuerst da war... Oft haben Frauen, die mit ihrem Körper nicht zufrieden sind, auch nicht viel Lust ...

Das stimmt, wer sich selbst nicht attraktiv fühlt, der hat nicht unbedingt Lust auf körperliche Nähe....
Jedoch, weiß sie doch, dass der TE mehr Intimität möchte.
Da muss dann der Fred kommen um ihr das Bedürfnis wieder Nahe zu bringen, sich Mal wieder attraktiv fühlen zu wollen?
Sagen wir mal so, wenn das zur Folge hat, dass es in der Ehe dann zu mehr Leidenschaft kommt, super!
Daher ja mein Einwurf, dass der TE seine Bedürfnisse einfordert, zur Verhandlung stellt, für mich wäre das eine gute Möglichkeit zu schauen, was in der Ehe überhaupt noch möglich ist.

Zitat von Wurstmopped:

Jedoch, weiß sie doch, dass der TE mehr Intimität möchte.

Die Gretchenfrage ist doch, ob die Frau generell wenig Lust hat oder ob sie schlicht keine/wenig Lust auf ihren Mann hat, weil wegen siehe meinen ausführlichen Beitrag...

Oder ob sie gerade beginnt ihre Lust wiederzuentdecken.

Zitat von unbel Leberwurst:

Oder ob sie gerade beginnt ihre Lust wiederzuentdecken.

Das wäre doch schön, vielleicht kann sie das ja in die Ehe mit übertragen...

In einer Beziehung kann es passieren, das man den Partner ungewollt verletzt, sei es durch Unwissenheit, Schusseligkeit, ein dummer Spruch etc. Macht einen dann selbst betroffen und man versucht das glatt zu ziehen und in Zukunft zu vermeiden.

Was mir bei der Frau des TE auffällt , wie unemphatisch und egoistisch sie darüber hinweggeht. "Das ist Dein Problem! Ich habe keines!"
Auch ihr Invest, was die Paarberatung angeht , ist absolutes Desinteresse.

Für mich stellt sich da die Grundsatzfrage….

Zitat von Blanca:

daß viele Frauen nicht mal sich selbst mehr ohne weiteres eingestanden, daß auch die Aussicht auf üppige Versorgung mit dafür gessorgt hatte sich für einen Karrieremann wie den TE als Gatten zu entscheiden, statt den Fokus auf emotionale und kommunikative Bedürfnisse zu legen und einem Fred den Vorzug zu geben.

Sehr interessant. Könnte es außerdem sein, dass diese Konstellationen geradezu die passenden Rollen zu denen verteilen,
die jeweils in der Lage sind, sie zu tragen und zu erfüllen? Oder anders ausgedrückt es auch alles wandelbar ist und das innerhalb derselben Person? Nach dem Motto: Es ist Sommer, sie braucht mehr Freiheit (der einfühlsame Liebhaber) und es ist Winter sie braucht mehr Sicherheit (der karrierebewusste Versorger). Ich glaube dass die Entscheidung für eine einzige Version dieser beiden Varianten, das Ganze oft zusammenbrechen lässt, weil sich dadurch automatisch das Gefüge neu positioniert.

Es könnte danach so herauskommen, dass die einzelnen Protagonisten merken, wie sehr sie das Leben davor auf die andere Person ausgerichtet hat und eine völlig andere, möglicherweise gegenteilige Rolle einnehmen. Da wird aus dem pflichttreuen geschiedenen Karriere-Manager dann u.U. der Weltumsegler mit 3 Tage Bart und Hund, aus dem ehemaligen romantischen Liebhaber ein bürgerlicher Angestellter, der zusehen muss, dass er am Monatsende keine Miesen hat und aus der ehemals umgarnten Prinzessin, die Bewohnerin einer kleinen Zweizimmer-Wohnung und Anmeldung in einem Dating-Portal, wo sie als eine unter tausenden ab und zu einmal ein wenig plaudert und sich sich hin und wieder mal trifft, doch irgendwann diesen gelangweilten und abgeklärten Blick bekommt, der so oft zu finden ist, wo Zerbruch und lange Konflikte die Vergangenheit geprägt haben und das Ganze nicht wieder aufgearbeitet und geheilt wurde.

Zitat von Blanca:

Denn die Kehrseite der Medaille ist, das seine Frau es all die Zeit über auch selbst in der Hand hatte, das eheliche Gespräch mit ihm zu suchen und die Lebensführung gemeinsam zu hinterfragen. Sie hätte ihm beispielsweise anbieten können, auch selbst wieder beruflich aktiv zu sein, wenn er im Gegenzug dafür sein eigenes Engagement etwas reduziert, um mehr Paar- und Familienzeit zu haben. Nicht nur er, sondern auch sie hätte sich durchringen können, auf etwas kleinerem Fuss zu leben, um so einer ehelichen Entfremdung entgegenzuwirken.

Ich wollte auch in erster Linie die Situation darstellen, wie ich sie sehe, ohne irgendwem die Schuld in die Schuhe schieben zu wollen.

Ob und welche Gespräche es gegeben hat, geben die Ausführungen nicht her.
Vielleicht wollte sie gar nicht arbeiten oder er wollte nicht, dass sie arbeitet?
Vielleicht hat sie mal halbindirekt angedeutet, dass sie nicht glücklich ist (typisch Frau) und er hat es nicht ernst genommen?
Vielleicht war sie glücklich in ihrer Rolle und hat ihn nicht ernst genommen, wenn er sich über zu wenig körperliche Nähe beklagte (typisch Mann)?

Wie dem auch sei, die beiden haben ein tiefgreifenderes Problem als diesen Hausmeister auf Malle...

Guter Rat ist indes schwierig.
Die Frau scheint momentan nur bedingt bereit, an der Ehe/Beziehung zu arbeiten, was natürlich auch an der emotionalen Verstrickung zu Fred liegt.
Da kann sich der TE alle Blumensträusse und Wellnesswochenenden sparen, das kommt gerade nicht an, weil ihr Kopf woanders ist. Das hätte sie vor 5 Jahren vielleicht noch gefreut, aber gerade nützt das gar nichts...

Noch ein Gedanke. Den Fred gibt es hauptsächlich in ihrem Kopf. Sie telefonieren nicht und treffen sich äußerst selten - die Beziehung ist also hauptsächlich virtuell. Ein Traumbild, das für ihn leicht zu füttern ist, weil sie alles hineinprojiziert, was sie sich wünscht.

Zitat von Sliderman:

Was mir bei der Frau des TE auffällt , wie unemphatisch und egoistisch sie darüber hinweggeht. Das ist Dein Problem! Ich habe keines!
Auch ihr Invest, was die Paarberatung angeht , ist absolutes Desinteresse.

Für mich stellt sich da die Grundsatzfrage….

Ich muß gestehen, daß eben diese Reaktion der Ehefrau mich ein wenig getriggert hat. Denn exakt so hat seinerzeit auch mein Ex-Mann irgendwann reagiert, als ich ihm - nachdem mehrere (noch deutlich vorsichtigere) Gesprächsversuche im Sand verlaufen waren - schließlich recht nachhaltig auf die Pelle rückte: Statt die Situation ernstzunehmen und sich auf ein konstruktives, lösungsorientiertes Gespräch einzulassen kam da doch tatsächlich erst ein ich hab keine Lust auf Genörgel und dann noch eben dieser Satz ich habe kein Problem, wenn Du eins hast, dann schau zu wie Du damit klarkommst.

In dem Moment ist etwas in mir so dermaßen zerbrochen, daß ich nur noch in ganz ruhigem Ton erwiderte: Du, sei mal sicher, daß ich das Problem zur Not auch definitiv allein lösen kann - aber dann auch wirklich ganz für mich. Noch ist Zeit, was zu ändern. Aber wenn ich das Problem erst mal gelöst habe, dann gibt es kein Zurück mehr. Komm Du mir dann bloß nicht mit laß uns nochmal drüber reden - die Gelegenheit hattest Du nämlich bis hierher und das mehr als einmal und lang genug.

Er reagierte lethargisch wie stets und damit war das Gespräch beendet = für ihn war das also o.k. In weiterer Folge habe ich mir in aller Ruhe erst eine neue Wohnung und dann einen Anwalt gesucht und ihm dann die Trennung erklärt. Er hub dann an, diskutieren zu wollen. Doch ich sagte nur noch: Du erinnerst Dich an unser letztes Streitgespräch und was ich Dir damals gesagt habe? Er zog sofort die Fühler wieder ein und das war's. (Für mich ein letzter Beweis, daß er den Knall schon damals durchaus realisiert haben muß.)

Wir saßen bereits beim Anwalt im Wartezimmer, als er noch ein letztes Mal meinte, wir könnten immer noch zurück. Ich reagierte nur mit einem Kopfschütteln. Der Rest kam dann, wie er kommen mußte und nach allem, was dann auch nach der Trennung noch hochkam bereue ich da gar nichts.

Allerdings ging es bei meinem Mann und mir nicht um einen Fred oder eine Fredeline, sondern um andere Probleme, die hier jetzt nichts zur Sache tun. Aber was die weiter oben rot markierten Stellen betrifft: Genau so und nicht anders empfand ich das damals bei meinem Mann - und jetzt auch beim Lesen dieses Threads - eben auch.

Danke dafür.

Zitat von Yoda563:

Den Fred gibt es hauptsächlich in ihrem Kopf. Sie telefonieren nicht

Das sehe ich anders:

Zitat von GGG:

Letztes Jahr war meine Frau auch teilweise alleine unten, um bestimmte Arbeiten fertigzustellen

Zitat von GGG:

Dort hat sie dann auch über Wochen alleine mit Fred zusammengearbeitet.

Zitat von GGG:

Nachdem sie im Juni 2021 aus Spanien zurückkam, war sie irgendwie verändert und hatte ein neues Körpergefühl für sich entdeckt und war viel anhänglicher als sonst.

Zitat von GGG:

Kurz vorm Urlaubsende kommen Sachen wie, wenn ich daran denke, wie lange wir uns nicht wiedersehen werden und weinendes Smiley. Auch so Sachen wie, mein Mann ist gleich mal weg, dann können wir in Ruhe telefonieren” gibt es und noch viele andere Dinge.

Jo. Vor über einem Jahr. Das Bild, das sie in ihrem Kopf von ihm hat, verändert sich doch durch die Schreiberei und hat kaum mehr einen Realitätscheck.

Zitat von Yoda563:

Jo. Vor über einem Jahr. Das Bild, das sie in ihrem Kopf von ihm hat, verändert sich doch durch die Schreiberei und hat kaum mehr einen ...

Du vergisst, das sie permanent schreiben und telefonieren!

Zitat von Sliderman:

Du vergisst, das sie permanent schreiben und telefonieren!

Permanent! Und die Frage ist, was gibt es so interessantes zu besprechen?
Bestimmt geht es hier nicht um das Ferienhaus.
Wenn der Fred so interessant ist, warum zieht sie nicht zu ihm?
Fragen über Fragen, wahrscheinlich reichen ihre finanziellen Mittel nicht.

Zitat von unbel Leberwurst:

Da kann sich der TE alle Blumensträusse und Wellnesswochenenden sparen, das kommt gerade nicht an, weil ihr Kopf woanders ist.

Nicht mit dem Kopf, sondern mit ihrem Gefühl.
Und da würde ich ansetzen.
Grenzen setzen und mich selbst schützen.
Bedeutet, ja nach Möglichkeit, mich erst einmal rar zu machen und mein Leben zu leben.

Erst mal vielen Dank für die große Anzahl an Beiträgen. Da ich ein kompletter Neuling im Bereich der Foren bin, kenne ich diese verschiedenen Abkürzungen noch nicht TE, TP, etc. Gibt es da eine Übersicht? Manche sind selbsterklärend, andere nicht.

Nochmal zurück zum Thema. Das Haus in Spanien gehört größtenteils ihr, weil Familienerbe. Das zu verkaufen fände ich super, da kann ich aber keinen Druck ausüben. Fred und Carla sind seit Jahren Freunde der Familie. Wir treffen uns auch regelmäßig, wenn wir vor Ort in Spanien sind. Das ging auch über Jahre gut, ohne engeren Chat-Kontakt. Fred war bis vor einem Jahr sogar eher mein Kumpel, als der von meiner Frau, weil wir ähnliche Interessen haben.

Grundproblem ist auch, dass meine Frau sich ihr Leben gut eingerichtet hat - ohne zu arbeiten. Das war auch immer ein Streitpunkt. Seit dem die Kinder groß sind, hätte ich es cool gefunden, wenn sie wieder am normalen Leben teilgenommen hätte. Der Vertrag Du Kinder, ich Geld wurde da stillschweigend gekündigt. Aber das ist nochmal ein anderes Thema, hat aber sehr viel Einfluss auf den auslösenden Streit im letzten Sommer gehabt. Ich bin zwar schon seit über 20 Jahren selbständig, aber kein Arbeitstier. War selten über Tage weg, habe ein ganz normales Familienleben mit Kindern erlebt. Die Reduzierung der Intimität, kam eigentlich schlagartig mit dem zweiten Kind und hat sich bis heute hingezogen, leider.

Das Fred nicht das eigentliche Problem in unserer Beziehung ist, sehe ich mittlerweile auch. Hätten wir ein ausgefülltes Intimleben, würde ich über solchen Dingen stehen. Fred's werden ja immer wieder auftauchen. Klärende Gespräche haben wir schon so oft geführt, aber uns immer im Kreis gedreht. Auf den Tisch hauen und sagen ich verbiete Dir den Kontakt mit Fred fände ich armselig. Eifersucht macht einen Mann auch nicht attraktiver, sondern bewirkt ja das Gegenteil.

Aber eine Entscheidung muss getroffen werden und dieser Hinsicht bin ich dann vielleicht doch ein Weichei, weil ich große Angst davor habe einen unwiderruflichen Fehler zu begehen. Ich werde aber nochmal ein klärendes Gespräch führen und weiter berichten. Danke nochmal für alle Tipps und Meinungen von euch.