Hallo Zusammen,
ich befinde mich momentan in einer belastenden Situation und hoffe, dass ich hier ein paar gute Ratschläge bekomme, wie ich mit dieser Situation umgehen kann.
Ich beschreibe mal, worum es geht:
Seit etwa 8 1/2 Jahren sind meine Frau und ich bereits zusammen, im August 2015 haben wir schließlich sogar geheiratet. Unsere Beziehung ist über die Jahre durch das gemeinsame Erleben von Höhen und Tiefen tatsächlich eine stabile Partnerschaft geworden, in der jeder von uns seine nötigen Freiräume hat und wir uns nichts gegenseitig vorgemacht haben. Was unsere Beziehung zuletzt etwas belastet hat, ist die Tatsache, dass wir seit etwa einem Jahr nur noch sehr selten miteinander schlafen. Im Sommer dieses Jahres habe ich ein Gespräch mit meiner Frau abends auf der Terasse unseres Hauses geführt, in dem ich dieses Thema zur Sprache gebracht habe. Ich habe es sehr behutsam angesprochen, in der Hoffnung keinen Druck aufzubauen. In erster Linie habe ich ihr Fragen gestellt, ob es etwas gibt, was ich anders machen kann, damit sie wieder genauso viel Lust hat mit mir zu schlafen, wie früher.
Es war ein sehr gutes Gespräch, in dem sie mir sagte, dass ich eigentlich gar nichts falsch mache und sie auch nicht so genau weiß, warum das so ist (aus anderen gescheiterten Beziehungen weiß ich jedoch, dass die Frauen das sehr wohl wissen und oft zu einem solchen Zeitpunkt nicht ansprechen wollen, um den Partner nicht zu verletzen...). Ich habe das jedenfalls erstmal akzeptiert und ihr versprochen, ganz entspannt zu bleiben - und dass wir schauen , wie es sich entwickelt.
Vor etwa drei Monaten fing Sie dann plötzlich an, häufiger etwas mit einer Arbeitskollegin zu unternehmen, die sie seit etwa 1 1/2 Jahren von der Arbeit kennt. Ich habe mich darüber sehr gefreut, da meine Frau seit jeher wenige Frauenfreundschaften hat. Meine Hoffnung war, dass sie dadurch aufblüht und sich unsere Beziehung auch wieder etwas entspannt.
Mit dem ersten Punkt lag ich ganz richtig. Aufgeblüht ist sie tatsächlich - nur ganz anders, als ich mir das für uns gewünscht habe.
Es begann ganz easy mit häufigen Treffen bei uns zuhause, die ich immer sehr nett fand, da ich ihre Kollegin auch sehr mag und sie eine wirklich liebenswerte Frau ist (Meine Frau ist übrigens 28, ihre Freundin 24 und ich 34 Jahre alt). Wir hatten zu dritt immer viel Spaß und haben auch viel gelacht.
An einem Abend im Oktober haben wir dann alle drei wieder einen fröhlichen Abend mit etwas mehr Alk. verlebt und sind am Ende zu Dritt in unserem Bett gelandet. Da wir aber alle schon nicht mehr ganz so frisch waren, sind wir über ein bisschen Fummeln und Knutschen nicht hinaus gekommen (wobei in erster Linie meine Frau und Ihre Freundin miteinander geknutscht haben und ich mich auf meine Frau konzentriert habe).
Da meine Frau und ich bisher immer sehr offen miteinander sind, hat das überhaupt kein Problem für uns dargestellt. In der Folge hat ihre Kollegin dann immer häufiger bei uns übernachtet, wobei es jedoch nie wieder zwischen uns Dreien zu einer ähnlichen Situation kam.
Seit Anfang Dezember ist es allerdings anders. Die Abende starten jetzt zu Dritt im Wohnzimmer, wobei ich dann irgendwann alleine ins Schlafzimmer gehe und die beiden die Nächte im Wohnzimmer verbringen.
Ich habe von Anfang an vermutet, dass da was läuft. Da ich jedoch sehr tolerant bin und in erster Linie nach dem Motto lebe happy wife = happy life, war das für mich sogar zunächst okay. Insgeheim habe ich ja gehofft, dass wenn die beiden sich erstmal näher kommen, dass ich dann auch irgendwann von meiner Frau einbezogen werde.
Das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Ich habe inzwischen das Gefühl, meine Frau glaubt allen Ernstes, dass ich denke, dass es sich bei den beiden um Frauenfreundschaft handelt und nette Mädelsabende. Woran ich das festmache?
Ich erzähele es Euch:
Sie hat nie wieder ein Wort mit mir über jene Ausgangsnacht gesprochen. Stattdessen bemüht sie sich mit mir über belanglose Dinge zu sprechen, die unterstreichen sollen, was es für eine nette Freundschaft zwischen den Beiden geworden ist. Es geht vor allem um Shopping, Serien gucken, hübsch machen etc.
Meine Frau hat sich in den letzten Wochen sehr verändert. Sie hat eine neue Frisur, neue Klamotten, neue Hobbies, unternimmt sehr viel mit ihrer Freundin und ist mir gegenüber so freundlich und fürsorglich wie seit vielen Jahren nicht mehr.
Kurz um: ich bin mir sehr sicher, dass sie verliebt ist.
Da ich diese seltsame Situation mit jedem Tag verstörender fand, habe ich gestern morgen, als meine Frau duschen gewesen ist, ihr Handy genommen und in ihren WhatsApp Verlauf geschaut (das war das erste Mal in all den Jahren, dass ich das gemacht habe - bisher habe ich nie das Bedürfnis oder einen Grund gehabt, ihr zu mistrauen).
Ich habe lediglich sieben oder acht Nachrichten gelesen, die sich die Beiden geschrieben haben, was aber auch vollkommen gereicht hat, um alle Befürchtungen zu bestätigen. Was mich besonders verstört hat war, dass die Nachrichten so voll von Gefühlen waren, wie ich es nicht für möglich gehalten hätte. Gefühle, die ich seit einiger Zeit selbst vermisse.
Daraufhin war ich gestern sehr kurz angebunden meiner Frau gegenüber, da ich mich trotz aller Offenheit plötzlich hintergangen fühle. Besonders ein Satz, den meine Frau geschrieben hat, hat dafür gesorgt, dass irgendwas in mir gerissen ist. Ich muss da ständig drüber nachdenken.
Dass ich mich irre und die Nachrichten falsch interpretiere ist zu 100% ausgeschlossen. Auch ist es nicht so unwahrscheinlich, dass meine Frau in eine andere Frau verliebt ist, da sie vor mir schon Beziehungen zu Frauen hatte.
Wäre es nur etwas s.uelles, würde ich da relativ gut mit klarkommen, da ich sehr wohl zwischen Liebe und S. unterscheiden kann. Aber durch diese Gefühlsebene bekommt das für mich eine ganz andere Dimension.
Nachdem sie natürlich gestern gemerkt hat, dass mit mir was nicht stimmt und es heute morgen noch nicht besser war, hat sie mich gefragt, was los sei. Ich habe daraufhin geantwortet, dass ich jetzt zur Arbeit muss und wir heute abend reden könnten.
Eigentlich war mein Plan, sie heute Abend zur Rede zu stellen. Nachdem ich aber viele Stunden auf der Arbeit darüber nachgedacht habe (ich bin Manager, da kann man das mal machen ) habe ich grade eben meine Frau angerufen, für meine gestrige Laune um Entschuldigung gebeten und es auf Schmerzmittel geschoben, die ich derzeit einnehmen muss. Für sie war das okay (sie wirkte ehrlich gesagt erleichtert).
Nach diesem geschwindelten Gespräch habe ich mich an den PC gesetzt und im Internet geschaut, wo man sich mit jemandem darüber austauschen könnte und bin hier gelandet.
Warum ich mich dazu entschieden habe, es zu überspielen und sie nicht zu konfrontieren?
Zu 100% weiß ich das selbst nicht genau, aber ich habe die Vermutung, wenn ich jetzt für Druck im Kessel sorge und sie sich in die Enge getrieben fühlt, wird die Sache nur noch schlimmer. Im Grunde möchte ich ja, dass sie fröhlich ist und glücklich... hatte mir aber bis vor kurzem gewünscht, dass sie das mit mir sein kann.
Ich hoffe jetzt, dass es eine Phase ist, die vorüber geht und vielleicht unsere Beziehung danach sogar wieder besser läuft. Vielleicht geht aber auch alles in die Brüche. Ich habe mich jetzt erstmal entschieden, nichts weiter zu unternehmen, da ich finde, dass es ihre Aufgabe ist mit mir über das Thema zu sprechen.
Was meint ihr zu meinem Vorgehen? Habt ihr noch andere Ideen? Ich bin für alles offen und bereit mich damit kritisch auseinanderzusetzten.
Vielen Dank und lieben Gruß,
F_M
21.12.2016 15:51 •
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