Meine Frau geht fremd, wie komme ich damit klar

Zitat von DieSeherin:

kann es sein, dass du da eine aussage von ihm total falsch einsortiert hast?

Nö, denke ich eher nicht

Zitat von unbel Leberwurst:

Mit Verlaub, aber das klingt wie ein Geschäftsgespräch, bei dem ich mir einen bestimmten Abschluss erwarte. Einstieg, Steuerung, erfolgreiche Gesprächsführung, angewandte Rhetorik...gut, dass ich gestern beim Frisör war, sonst würden sich jetzt meine Nackenhaare sträuben. Die Kinder sind aus dem Haus. Da gibt ...

Prima das du gestern beim Frisör warst und damit verhindert werden konnte, dass sich deine Nacken-
haare gesträubt hätten. Erstaunlich, was ein Beitrag im Forum bewirken kann.

Aber im Ernst. Der TE kann sich gut ausdrücken und wird in der Lage sein, ein durchdachtes und zielge-
richtetes Gespräch mit seiner EF zu führen. Dennoch kann es für ihn hilfreich sein, Hinweise für eine kluge,
gut vorbereitete, zielgerichtete Gesprächsführung zu bekommen.

Wer im Bereich der Gesprächstechniken, die Wirkung von Worten, guter Rhetorik und Gesprächsaufbau,
die Aussagekraft von Gestik und Körpersprache und was eine gute Gesprächssteuerung bewirken kann,
nicht kennt oder für nicht relevant hält, ist geneigt, die damit verbundenen Vorteile zu unterschätzen. Wenn
ein solch sensibles Gespräch zudem in der Ich-Form und ohne Vorwürfe geführt wird, könnte insgesamt
ein gutes oder zumindest besseres Ergebnis erreicht werden.

Grundsätzlich sollte es jedoch in einer Ehe/BZ möglich sein offen, ehrlich, nichts verschweigend und ver-
trauensvoll miteinander umzugehen. Wenn das nicht - aus welchen Gründen auch immer - möglich oder
nicht mehr möglich ist, kann es sinnvoll und richtig sein, ein Gespräch, in der Art und Weise, wie be-
schrieben, zu führen.

Wir sollten es dem TE überlassen, ob und wenn ja, was er von den Anregungen/Meinungen hier für sich
als richtig und umsetzbar herauszieht.

Ich hatte zu wenig Zeit heute tagsüber schon mal zu antworten
Um entstandenen Missverständnissen entgegenzuwirken: Ich bin der kontaktfreudiger von uns beiden und hatte genug Möglichkeiten fremd zu gehen. Ich habe es aber eben nicht umgesetzt.

Ich hätte das Thema heute fast angesprochen, es nur gelassen, da zu wenig Zeit war.

Tatsächlich ist nicht klar, wann und wie das Gespräch ein Ende finden kann.

Variante 1:
Blockt sie alles ab, hat sich an meiner Situation nichts geändert. Welche Konsequenz kann und soll ich dann ziehen? Alles lassen wie es ist nur, dass meine Frau vorsichtiger sein wird und ich ihr bei Geschäftsreisen noch weniger traue. Das ist der Worst-Case aber eben nicht abwegig.

Variante 2: Sie gibt alles zu und bereut. Und erklärt, dass sie die Affäre beendet.
Kann und werde ich ihr glauben, nachdem sie 4 Jahre an dem Affärenmann festgehalten hat. Der kann doch nicht so unwichtig sein, dass sie ihn einfach aufgibt?

Variante 3: Sie gibt alles zu, bittet mich die Ehe zu öffnen und weiterhin 3 Tage mit ihm haben zu dürfen. Kann ich dem zustimmen? Ich denke nicht. Die Situation ist die gleiche wie jetzt aber immerhin ehrlich.
Und will ich eine offene Ehe? Nein! Auch wenn ich Möglichkeiten zum Fremdgehen hatte, so habe ich sie nicht genutzt, weil ich es nicht wollte. Was bringt mir eine offene Ehe, wenn ich kein Interesse daran habe mit anderen fremd zu gehen.

An dieser Stelle kommt mir meine Persönlichkeit in die Quere. Wenn ich etwas mit jemand anderem anfangen würde, dann richtig, mit Gefühlen und dem Zueinanderstehen. Affären sind Krümel an denen ich kein Interesse habe.

Wie sieht also ein erfolgreiches Gespräch aus?
Affäre zugeben: notwendig.
Affäre beenden: auch notwendig damit ich meinen Seelenfrieden wieder bekomme.

Voraussetzung für diese wünschenswerte Lösung ist, dass ich ihr glauben kann, dass sie den Kontakt wirklich abbricht und nicht weiterhin heimlich am Leben hält. Das kann ich nicht überprüfen. Mir steht im Weg, dass ich das Vertrauen in meine Frau beim Thema Beziehung verloren habe. Verloren durch ihren Betrug.
Und eben weil ich noch keinen Gesprächsausgang gefunden habe, der mich befriedigt, kann ich nicht locker flockig das Gespräch führen.
Im Prinzip muss meine Frau mein Vertrauen zurückgewinnen bevor wir sprechen oder wenigstens während des Gesprächs so gut rüberkommen, dass ich ihr glaube.

Das sind die 3 Varianten, die ich sehe. Keine stellt mich so zufrieden dass ich mit Freude das Gespräch suche. V1 und V2 sind so ungünstig, dass ich mir das Gespräch schenken kann. Bleibt die Öffnung der Ehe weil das die einzige Möglichkeit ist wieder ganz ehrlich miteinander zu sein. Gut, es wird eine einseitige Öffnung sein aber eben auch der Weg zu neuem Vertrauen. Was bleibt? Die Affäre besteht weiter. Und komme ich damit klar? Zurück zum Anfang aber mit Ehrlichkeit und Vertrauen.

Variante 4: Ich will das doch alles nicht und trenne mich von meiner Frau.
Keine Entscheidung in meinem Sinne. Hier wird mehr kaputt gemacht als sinnvoll ist.

Feststellung: So ein Seitensprung macht mehr kaputt als sich der Fremdgänger vorstellen kann. Dabei ist der Schaden für die Unbeteiligten größer als für die Fremdgeher.

Zitat von Timatoo:

Variante 4: Ich will das doch alles nicht und trenne mich von meiner Frau.

Nicht zu vergessen Variante 5,6,7: Deine Frau entbindet dich von deinem Treuegelübde, du kannst ohne Skrupel *beep* und sie lebten zufrieden bis an das Ende ihrer Tage, wie es im Märchen heißt.

Bitte nicht falsch verstehen, ich kann mich sehr gut in deine Lage versetzen und will dich auch nicht beleidigen. Mit deiner intensiven Gesprächsplanung hast du uns hier alle heiß gemacht, wann das Gespräch der Gespräche nun endlich stattfinden wird!

Es wirkt auf mich so als ob du darauf wartest, bis bei all dieser Grübelei das von dir gewünschte Ergebnis zwangsläufig herauskommt.

Viel zu kurz gehüpft mMn
Eine Öffnung der Ehe ist ja kein zwang, dass beide nun fremdpimpern. Es ist nur die Möglichkeit.
Ich persönlich finde Ehrlichkeit in Beziehungen sehr wichtig und man merkt dass der te leidet.
Und ja herzlichen Glückwunsch zur Erkenntnis der Katastrophe. Man kann da wieder heraus finden aber mit einem Gespräch ist es nicht getan. Von daher musst du dir überlegen was du bereit bist zu tragen.

Zitat von BernhardQXY:

Viel zu kurz gehüpft mMn
Eine Öffnung der Ehe ist ja kein zwang, dass beide nun fremdpimpern. Es ist nur die Möglichkeit.
Ich persönlich finde Ehrlichkeit in Beziehungen sehr wichtig und man merkt dass der te leidet.
Und ja herzlichen Glückwunsch zur Erkenntnis der Katastrophe. Man kann da wieder heraus finden aber mit einem Gespräch ist es nicht getan. Von daher musst du dir überlegen was du bereit bist zu tragen.

Absolut!

Zitat von Timatoo:

Ich hatte zu wenig Zeit heute tagsüber schon mal zu antworten Um entstandenen Missverständnissen entgegenzuwirken: Ich bin der kontaktfreudiger von uns beiden und hatte genug Möglichkeiten fremd zu gehen. Ich habe es aber eben nicht umgesetzt. Ich hätte das Thema heute fast angesprochen, es nur gelassen, da zu ...

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du die Sache falsch angehst. Deine ganze Planung beruht auf Ihren möglichen Reaktionen. Aber sind die wirklich wichtig?

Wichtig ist doch was du wirklich brauchst um die Beziehung weiter zu führen. Wenn dir das klar ist, dann sprich mit ihr. Dann solltest du aber auch bereit Konsequenzen zu ziehen, wenn sie das so nicht möchte.

Kurzantwort: Ich habe sie gefragt, ob wir heute Abend Essen gehen wollen,) damit ich das Thema ansprechen kann). Den Grund des Essengehens habe ich ihr nicht genannt.
Leider passt ihr heute nicht. Wie gesagt, ich komme voran. Mein Nahziel ist, dass sie davon weiß, dass ich im Bilde bin und werde mit Ihr das Thema Ehrlichkeit und Vertrauen ansprechen.
Das wird für mich schmerzhaft, aber das ist es jetzt auch. Wenn ich ihr wieder mehr vertraue, muss ich sehen, was ihr Verhalten für unsere Partnerschaft bedeutet. Eben Beziehung oder echte Partnerschaft. Da hilft mir, dass der Affärenmann eben nicht für eine Partnerschaft zur Verfügung steht. (zumindest nehme ich das an.)
Ziel bleibt: Besseres Aufstellen der Ehe auf Augenhöhe und dass ich weniger Stress mit Unwahrheit habe.
Und, auch das ist hart: Ggf. würde ich nicht auf das Beenden der Affäre bestehen. Eher hoffe ich, dass er uninteressanter wird, weil das Heimliche, das Verbotene fehlt.
Es sind Schritte die ich gehen muss. Sprünge kann ich keine machen. Aber: es ist ein kleiner Schritt für die Menschheit aber ein Sprung für mich.

Zitat von Timatoo:

Ich habe sie gefragt, ob wir heute Abend Essen gehen wollen,) damit ich das Thema ansprechen kann). Den Grund des Essengehens habe ich ihr nicht genannt.

…also ich würde das Thema nicht öffentlich ansprechen oder anbahnen.
Ganz klar sagen: „Ich muss dringend etwas mit Dir besprechen“ und genügend Zeit und ruhige Atmosphäre dafür bereit stellen.

@UngutesGefühl
Die Vorbereitung (Planung ist nicht das richtige Wort) ist notwendig um mich von Reaktionen meiner Frau nicht aus dem Konzept bringen zu lassen.
Wichtig ist, dass ich meine Bedürfnisse deutlich mache.

Zitat:

Dann solltest du aber auch bereit Konsequenzen zu ziehen, wenn sie das so nicht möchte.

Das ist nicht so einfach, dafür wurde ich hier im Forum schon geprügelt. Was für Konsequenzen kann ich ziehen? Letztlich läuft jede Konsequenz auf eine massive Störung der Ehe hinaus. Genau das will ich verhindern. Und meine Frau ist auch nicht an einer Auflösung interessiert.
Ich denke, dass sie eine Trennung vom Affärenmann akzeptieren wird, aber die Tatsache, dass ich das von ihr verlangt habe und ihre Liebe zerstört habe, wird sie mir ewig nachtragen.
Auch für den Satz eben werde ich Haue einstecken müssen. ACHTUNG: Es geht hier um das Verliebtsein. Natürlich ist sie nach 40 Jahren nicht mehr in mich verliebt. Die Schmetterlinge gibt ihr jemand anders. Das werde ich nie mehr können, nicht nach 40 Jahren Partnerschaft.
Ihr die Schmetterlinge zu nehmen ist etwas, was ich eigentlich nicht will, auch wenn es sehr schmerzhafte Schmetterlinge sind.
Die Lügen und Heimlichkeiten, die mit der Affäre verbunden waren, haben mich fertig gemacht.
Bis vor 4 Jahren war meine Frau für mich der Referenzmensch in Sachen Ehrlichkeit und auch Treue. Die Erkenntnis, dass es Umstände gab, die sie zur Fremdgängerin gemacht haben, die sie daraufhin heimlich handeln ließen und zwangen mich anzulügen, diese Erkenntnis hat mich am meisten belastet. 3 Tage *beep* ist nicht das Hauptproblem.

JA, AUCH DIESE ERKENNTNIS HABE ICH IN DIESEM FORUM GEWONNEN.
Als ich gestern die möglichen Varianten des Gesprächs durchspielte war ja immer die Frage: Was will ICH, was kann ich akzeptieren.
Ich glaube, dass ich das jetzt erkannt habe. Das ist die Voraussetzung für ein Erfolgversprechendes Gespräch.

Zitat:

Bei dem Thema hat sie bestimmt richtig viel Appetit...

Sie will ja sowieso abnehmen...