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Meine, Deine, Unsere Kinder

Kummerkasten007
Ich glaube, jeder kennt es.

Stellt das Kind irgendwas an, ist es Dein Kind. Macht das Kind etwas gut, dann ist es mein Kind. Wird das Kind gegen Dritte verteidigt, ist es oft unser Kind.

Meist kommen solche Kommentare mit einem Augenzwinkern und sind nachvollziehbar.

Aber wenn eine Trennung ansteht, dann verursachen gerade Meins und Deins unangenehme Gänsehaut bei mir.

Nicht nur hier im Forum, auch im Alltag lese und höre ich immer wieder das ist mein Kind / das sind meine Kinder. So als ob wegen einer nicht mehr funktionalen Paarbeziehung der andere gleichzeitig das Kind entzogen bekommt.

Habt Ihr eine Erklärung darüber? Ich denke da immer wieder darüber nach, ob solche Bemerkungen die ersten Anzeichen eines erbitterten Sorgerechtsstreit sein können, nur um den anderen abzustrafen.

Was kann das sein, dass man - ob bewusst oder unbewusst - aus unserem Kind mein Kind macht? Habt Ihr dafür Erklärungen oder Erklärungsversuche?

Und natürlich sind beide Geschlechter gemeint, war nur zu faul, alles gendergerecht doppelt zu schreiben.

29.06.2020 08:52 • x 1 #1


monchichi_82
Zitat von Kummerkasten007:
Habt Ihr eine Erklärung darüber?

Da geht es nur darum den anderen zu verletzen oder Kinder als Druckmittel zu verwenden um den ExPartner am Nasenring durch die Manege zu ziehen.

29.06.2020 09:05 • #2


A


Meine, Deine, Unsere Kinder

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E
Hey Kummerkasten,


Ich habe drei Theorien:

Die erste ist die, dass es um Macht geht. Wenn sich Paare trennen und jemand sehr verletzt ist, versucht man vielleicht einen Weg zu finden, um den Ex auch zu verletzten. Und das gelingt oft über solche Dinge. Vorallem dann, wenn man weiß, dass es den Ex-Partner Verletzt.

Die zweite ist ein Gefühl von Akzeptanz und Beschützerinstinkt. Wenn sich Paare trennen und sich ein Elternteil nicht mehr oder sehr wenig um die Kinder kümmert, werden es schnell nur noch die eigenen Kinder. Manchmal können es Mütter/Väter auch tun, um den Kindern dann Sicherheit zu geben. *Du bist mein Kind und ich liebe Dich* - kann ein sehr starker Satz sein, dass sich ein Kind in Sicherheit fühlt. Für Kinder bricht ja was sehr fundamentales weg und die brauchen dann doppelt soviel Sicherheit.

Die dritte ist Trauer. Der Satz kann einem Stärke zurück geben. Er kann einem zeigen, dass man es auch ohne den Partner schafft. Es kann eine Art Mantra werden: *wir schaffen das* oder *du bist mein Kind und ich werde auf Dich acht geben* , können dann Sätze sein, um sich selbst zu beruhigen. Man nimmt sich selbst in den Arm.
Er wird also nur temporär verwendet, bis die Trauer abklingt.

29.06.2020 09:11 • x 1 #3


Kummerkasten007
Zitat von monchichi_82:
Da geht es nur darum den anderen zu verletzen oder Kinder als Druckmittel zu verwenden um den ExPartner am Nasenring durch die Manege zu ziehen.



Also, auch wenn ich verlasse ohne Streß, weil Langeweile oder was immer auch, dann mutieren unsere Kinder zu meinen?

29.06.2020 11:58 • #4


Kummerkasten007
Hier ist mal ein aktuelles Beispiel:

Zitat:
Wir haben 2 Kinder und ich kann einfach nicht verstehen wie er das alles aufgeben kann. Mein Sohn (13 Jahre) weiß schon so bisschen Bescheid, aber meine Tochter (6 Jahre) weiß noch nichts. Mir zerreißt es das Herz, wenn ich an meine Kinder denke


Von unsere auf meine.

03.07.2020 06:33 • #5


E
Zitat von Kummerkasten007:
Hier ist mal ein aktuelles Beispiel:



Von unsere auf meine.

Das wirkt so, als wolle die Mutter ihre Kinder schützen. Es gibt keine Beziehungsebene mehr zwischen Mutter und Vater. Die muss sich erst transformieren und dann kann es im Geiste auch wieder unsere KInder werden. Und die Mutter scheint, gerade wegen ihrer Kinder, auch stark zu leiden.

Manchmal hat dieser Satz keine Bedeutung. Ich sage auch mein Kind. Das hat aber nichts mit dem Vater zu tun. Er ist und bleibt ein großartiger Vater und Freund. Nur die Beziehungsebene hat sich aufgelöst. Ich würde niemals sagen, dass es nur mein Kind ist aber wenn ich über meine Kinder rede, sage ich auch mein Kind.

03.07.2020 10:03 • #6


Neyla
Also ich spreche auch generell von MEINEM Kind obwohl wir noch in einer Beziehung sind.
Ich kümmere mich eben zu 99% um sie und habe auch nicht das Gefühl, dass es ihm wichtig wäre durch ein unser Kind auch genannt zu werden. Bis jetzt hat er sich noch nie beschwert.

03.07.2020 10:07 • #7




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