Aber warum kann ich sie nicht loslassen? Ich würde gerne. Ich hab Angst, dass ich umkippe...und dass sie wieder kommt.
schei. Gefühle. Ich HASSE meine Gefühle. Das Leben hat so viel zu bieten, aber ich kann meine ganze Energie einfach nur darauf verwenden, mich in diese schwer gestörte Person hinein zu versetzten. Und Hoffnungen daran zu knüpfen, dass es einfach nur ihre eigene Verunsicherung war, die sie gehen lies. Zu glauben, dass sie mich immer noch liebt und ich verstehen müsste, dass sie einfach manchmal nicht anders kann und gehen MUSS. Obwohl sie mich liebt. Und dass es sie selbst zerreist.
Die Hoffnungen sind furchtbar. Ich will sie nicht mehr haben. Mein Kopf sagt, ich soll mich nie wieder mit ihr einlassen. Und ich versuche wirklich zu verstehen, warum ICH so abhängig von ihrer Zuneigung werden konnte. Welche Charakterzüge an mir es möglich machen, mich auf einen kranken Menschen einzulassen, der einen ständig verletzt. Warum ich, anstatt schon lange zu gehen, meine ganzen Ideale aufgegeben habe, um eine Trennung zu vermeiden. Danke fürs zuhören!
Nun sind diese Hoffnungen oder Befürchtungen auch nicht ganz unbegründet. Sie meldet sich wieder! Und es erinnert mich alles an die erste Trennung im November. Ich will das einfach nicht mehr, ich will jetzt einfach stark genug sein
Getrennt hatten wir uns, weil sie der Meinung war, dass wir nicht zusammen passen würden - gerade auch weil sie eigentlich jemanden sucht, der den GLAUBEN so fühlt lebt wie sie. Gestritten hatten wir uns vorher, weil ich ihre Leute von der Kirche und deren Fanatismus und sehr konservative Lebenseinstellung sehr befremdlich fand - und nicht verstehen konnte, wie sie das mit ihrem doch auch sehr freizügigen Leben vereinbaren konnte. Sie war zerrissen, hin und her gerissen. Auf der einen Seite: christliche Werte bis einem schlecht wird, auf der anderen: Selbstständigkeit, Partys, Männer und aufreizendes Verhalten denen gegenüber...Ihr Vorschlag war es deshalb, eine Zeit lang eine Pause zu machen, ich aber dabei nie vergessen dürfte, dass sie mich noch sehr, sehr lange Zeit über alles lieben würde. Und dass ich Vertrauen haben soll...wir würden schon wieder zusammen kommen, irgendwann, wenn wir beide unsere eigenen Probleme gelöst hätten. Sie sagte, dass ich erst mal zu Jesus Christus finden muss. Dann wird das schon. Liebes Forum, ich weiß, ich bin total doof, ja, aber: ich hab sie eben sehr geliebt. Ich war am Boden zerstört, habe gesagt, dass eine Pause doch nur falsche Hoffnungen und unnötige Schmerzen bedeutet, weshalb ich den Schlussstrich dann in Richtung endgültig gezogen hab. Ich wünschte es wäre dabei geblieben.
Nach einer halben Woche ging es los. Sms. Sie würde sich so sehr dafür hassen, mit mir geschlafen zu haben, hätte ihre Ehre dadurch verloren (Sie sprach immer von Kein S. vor der Ehe, auch wenn die Realität ganz anders aussah). Ich wusste aber auch, dass sie mich belogen hatte, was ihre früheren Partner anging. Widersprüchliche Aussagen, die ich eigentlich nicht wissen wollte! Ich glaube, es wäre nicht gut an dieser Stelle ins Detail zu gehen. Diese Dinge tun mir immer noch sehr weh und stehen etwas in Widerspruch mit der Behauptung, ich wäre ihr Erster gewesen...Wie kann man das denn behaupten und später stellt sich heraus, dass sie des öfteren nachts in der Frauenklinik zu Besuch war um sich die Pille-Danach verschreiben zu lassen? Oder einer ihrer Kollegen sie gerne mal gewürgt hat, als sie beide *beep* waren? Ich durfte sie auf die Widersprüche nicht ansprechen. Bei mir fühlte sie sich das erste mal in ihrem Leben wirklich geboren. Und ich habs geglaubt.
Das tut alles so weh..sie hat mich so belogen.
Es tut gut darüber zu schreiben.
Sie schmetterte mir ihren Selbsthass, den sie vom S. mit mir hatte, hemmungslos entgegen. Auch, warum ich nicht um sie kämpfen würde und die ganze Liebelei eigentlich wohl viel mehr der Triebbefriedigung meinerseits diente, vermutete sie. Ich habe mich auf diese Diskussionen, die ich total hirnrissig fand, eingelassen, und so kamen wir kurze Zeit später wieder zusammen mit heftigem Versöhnungs-S. Ich war ihr Spielball. Wider zusammen kommen: auf gar keinen Fall. Trotzdem Zeit miteinander verbringen (Kino, Küssen, Nicht mehr loslassen): Doch, unbedingt. So ging das mehrere Tage, bis sie mich bat mit zu ihren Eltern zu kommen und von da an Heiratspläne für uns formulierte. Der reinste Horror. Psychoterror für mich. Und nun frage ich mich, wie ich so wenig Selbstachtung haben konnte...wir waren eben sehr innig, fast schon verschmolzen. Ich wollte sie beschützen, meine kleine. Ihre Arme waren blutig und fast schon schwarz-blau nach der Trennungswoche, und so hatte ich den Eindruck, dass sie mich liebt und braucht.
Nun hat sie sich, wie gesagt, gemeldet. In Europa ist sie ja im Moment nicht. Sie würde sich hassen, weil sie durch das alles ihre letzte Ehre verloren hätte. Sich als *beep* fühlen. Und dass es ihr so sehr leid tut, wie sie mich verletzt hat. In einer Woche ist sie wieder in Deutschland. Hilfe, ich frage mich, was passiert.