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Meine Beziehung mit einer Borderlinerin-Höllenqualen!

F
@ singstein
Zitat von singstein:
Ich kann aber absolut nachvollziehen, dass gerade durch dieses leidenschaftliche, widersprüchliche Verhalten die Liebe immer größer geworden ist. Man hat ständig Angst, den anderen zu verlieren, dann wieder eine Hochphase, weil alles so perfekt ist...


Das ist die große Frage die ich mir andauernd stellen muss. Was war daran überhaupt echt? Sind die (positiven) Gefühle von ihr echt gewesen bzw. können sie überhaupt echt gewesen sein, wenn sie am nächsten tag genau das gegenteil sind?

Hätte nie gedacht, dass das so kompliziert ist, sich auf jemanden einzulassen, der ständig wechselnde und widersprüchliche gefühle für sein gegenüber hat. Das macht einen so wahnsinnig..

16.01.2015 17:36 • #31


nightrains
Hallo FS , Ich war zwar nicht mit einer Borderlinerin zusammen , aber mit einer Frau , die eine posttraumatische Belastungsstörung aufgrund von s.uellem Missbrauch hat . Wir waren 16 Jahre zusammen . Bei ihr kam dazu , das sie eine gerichtliche Betreuerin hat . Also sowas wie ein Vormund . Nach 10 Jahren durften wir endlich zusammenziehen . 6 weitere Jahre haben wir dann endlich unsere gemeinsame Wohnung gehabt . Und heute rief sie mich aus der Klinik an , wo sie gerade ist . Sie würde nicht mehr zurückkommen , weil ihre Betreuerin meint , in einem betreuten Wohnheim wäre sie besser aufgehoben . Die Dame hat ja das Aufenthaltsbestimmungsrecht . Kann mich also etwas in Dich hinein versetzen . Glaub mir , die 16 Jahre waren nicht immer schön . Es ist nicht leicht , mit jemandem zusammen zu sein , der psychisch krank ist . Etliche Klinikaufenthalte , Ritzereien bis das Blut kommt , Selbstmordversuche . Es war die Hölle für uns beide . Aber das hat uns zusammengeschweißt . Und jetzt dieses Ende . Es tut einfach nur sehr weh . Dazu kommt noch , das ich zur Zeit Hartz 4 bekomme . Also muss ich auch aus der Wohnung raus . Zu groß für ne Einzelperson . Finanzielle Rücklagen habe ich keine . Woher auch ? Dazu kenn ich hier niemanden , der mir beim Aus - bzw. Umzug helfen könnte . Weiß nicht mehr ein noch aus . Ich liebe sie immer noch und würde sie auf jeden Fall zurücknehmen . Da gehts mir wie Dir .

16.01.2015 21:36 • x 1 #32


A


Meine Beziehung mit einer Borderlinerin-Höllenqualen!

x 3


M
FS,
ich kann dir nachfühlen.

Borderline ist sehr ernst. Für die betroffene Person als auch deren Partner.

Man kann zwar - wenn die Betroffene damit offen umgeht - sich vorab informieren; aber was es dann wirklich für die betroffene Person UND deren Partner bedeutet, das erfährt man erst, wenn es zu spät ist.

War selber in dieser Situation - bis auf die Selbstmorddrohung, das brachte meine Borderlinerin nicht. Dafür ging sie, wie ich heute weis, mehrfach fremd... Bei mir kam erschwerend hinzu, das es eine Fernbeziehung war; einmal ging sie mit einem Typen fremd, den sie offenbar am Bahnhof, als sie - bei dem einen Mal als sie mich besuchte (sonst musste ich immer zu ihr) - nach Hause fahren wollte, getroffen hat...

Auch wenn FallingButterfly das nicht gerne liest weil es hart klingt und stark verallgemeinert - aber das sind alles typische Verhaltensweisen von Borderlinern. Wie aus dem Lehrbuch. Man kann (darf) den Borderlinern zuweilen keinen Vorwurf machen - Borderliner wird man nicht freiwillig, und was Borderliner machen, machen sie nicht freiwillig; oft sogar machen sie diese Dinge noch nicht einmal bewusst (aber es WIRD ihnen bewusst, wenn es zu spät ist)...

Versuch es so zu sehen: die Frau, in die du verliebt warst/bist, existiert sozusagen gar nicht. Das mit dem Spiegeln wurde ja schon genannt; Borderliner passen sich wirklich unglaublich schnell und überzeugend an, und werden so zum Traumpartner, Seelenverwandten. Bis sie selbe damit unzufrieden sind weil sie selber gar nicht so sein wollen...

Darum gibt es auch so wenig Therapeuten die Borderliner als Patienten nehmen, dafür deren (abgeschobene) Partner. Man weis nie, was an der Person wirklich echt ist, und was nicht. Je intimer/vertrauter die Beziehung (ob nun Profesionel od. zwischenmenschlich), desto vorgespielter ist das, was der/die Borderliner zeigt...

Ich hab einen Buchtip für dich: Borderline brach Herz

Mir half das Buch sehr, weil darin für Laien verständlich beschrieben wird, wie Borderliner funktionieren; und das man als Partner eines Borderliners schnell Gefahr läuft sich selber zu verlieren; was man aber erst merkt, wenn es viel zu spät ist... UND - das man mit dem Start der Beziehung schon verlohren hat... Das ganze wird an Beispielen verdeutlicht...

Eine Trennung von einem Borderliner ist eine ganz andere Kategorie als eine normale Trennung (das Dumme daran: nur Betroffene können dies bestätigen)... Solltest du merken, das du auch mit Hilfe dieses Forums nicht mehr klar kommst - du wärst nicht das erste Borderline-Opfer, das Hilfe benötigt um mit der Trennung abzuschliessen.

Aber das Positive: wenn du die Trennung verarbeitet hast, gibt es keine Beziehungssituation die du nicht meistern kannst...

17.01.2015 00:26 • x 1 #33


F
@ Mondwolf
Ja du verallgemeinerst sehr. Denn solche Sachen wie fremdgehen oder falsche Gefühle treffen auf mich überhaupt nicht zu! Ich bin noch nie fremd gegangen und könnte sowas auch niemals. Für mich gibt es nur einen Mann und das ist mein Partner - und diesen liebe ich wirklich sehr.

Es kommt immer auf die Einzelperson an ob sie was aus ihrem Verhalten lernt, was ich für meine Teil absolut habe. Ich verleugne nicht, dass meine letzte Beziehung mitunter wegen meiner Unkontrolliertheit kaputt ging, doch ich war nicht alleine schuld. Es gehören ja immer zwei dazu und mein Ex war definitiv kein Feiner.
Ich für meinen Teil habe gerade aus der letzten Beziehung seeeehr viel gelernt (mache auch seitdem die Therapie) und habe sehr großen Erfolg dabei mich zu ändern. Ich kann mich reflektieren, mich selber spüren - was Borderliner ja anfangs nicht können oder nie - und meine Gefühle sind definitiv NIE vorgespielt.

Also nicht böse sein, wenn ich das grade nicht auf mir sitzen lass.

17.01.2015 00:51 • #34


M
@FallingButterfly

Ein Borderliner muss auch nicht immer alle Eigenschaften erfüllen. Es ist nur eine Situation wie aus dem Lehrbuch; die eine geht fremd, die andere droht mit Selbstmord, andere haben sich selber nicht unter Kontrolle und gehen auf den Partner los.

Bezüglich dem man ist nicht alleine schuld - dachte ich auch, bis zu meinen Erlebnissen:
sie hat von mir verlangt mich zu verbiegen. Und das in mehrere Richtungen gleichzeitig - ich konnte die Vorgaben nie erfüllen; und darum ging ich mehrfach durch's Fegfeuer während der Beziehung... Und wenn sie nicht verlangte das ich mich ihr total anpasse, kam sie mit Anschuldigungen, angeblichem Fehlverhalten meinerseits...

---
Edit: in einer normalen Beziehung (mit Grautönen usw) hast du unzweifelhaft recht. Aber in einer Borderline-Beziehung steckt der Partner sehr schnell in einer Situation, in der es völlig egal ist, ob/was er macht, da es immer falsch sein wird...

Im empfohlenen Buch wird das gut beschrieben; scheint ziemlich weit verbreitet zu sein
---

Da ich mich vor der Beziehung - auf ihr Anraten - über Borderline informiert habe, habe ich das alles geschluckt; ich dachte ich sei mit meiner Traumfrau zusammen und wollte sie nicht verlieren...

Nach dem Ende der Beziehung (während der Therapie, um genau zu sein) wurde mir bewusst, das ich viel von dem, was sie mir anlastete, überhaupt nicht gemacht habe (sie mir also erfolgreich ein nichtvorhandenes Fehlverhalten eingeredet hat); resp. das, WAS ich gemacht habe, nicht falsch war weil sie das so haben wollte (ehe sie sich umentschieden hat)...

Das Problem bei Borderlinern, und das hat mir sogar mein Therapeut bestätigt, sie glauben selber daran, das ihr Partner einen Fehler gemacht hat, der zum Streit führte - selbst wenn der Fehler eine unbewusste Schutzbehauptung für die Borderliner(in) war (also erfunden)...

Klar - jede Person ist anders, ev. sind meine Aussagen dir gegenüber unfair, das du - wie du schreibst - zwar Borderline hast aber nicht so ausgeprägt (dich sozusagen besser im Griff hast, als manch ein Borderliner) resp. dich ganz gut im Griff hast... Dann wärst du aber eine grosse Ausnahme unter Borderlinern...

Nur: meine Ex versicherte mir genau die gleichen Dinge; und ich wurde eines Besseren belehrt... Ich hoffe du verstehst, das ich - als Borderliner-Opfer - somit gewisse Probleme damit habe, dir - als Borderlinerin - zu glauben, das du dich so unter Kontrolle hast wie du schreibst...

Als Waffenstillstandsangebot: meine Aussagen passen auf FS' Ex - und waren auch als solche gemeint...

17.01.2015 01:19 • #35


S
Hallo zusammen, erst einmal möchte ich mich bedanken. Weil ich vieles in diesem Beitrag wieder erkannt habe, habe ich mich intensiv mit dem Thema Borderline beschäftigt. Auch meine ex Freundin leidet unter Borderline.
Durch diese Erkenntnis habe ich wichtige Entscheidungen für mich getroffen.
Erstens der totale kontakt Abbruch, weil ihre Handlungen teils gefährlich für mich werden können da sie unter einer extremen art der Krankheit leidet.
Es ist in dieser Beziehung ein Kind entstanden, und durch viele Affären ihrerseits ist die Vaterschaft ungeklärt.
Dann noch die Einsicht das sie von vorne rein mich unter Kontrolle hatte ohne das ich es merkte. Auch für mich gab sie das Bild der perfekten Frau, was sie bei weitem nicht war. Auch sie spielte mit dem Wechsel mich in dem Himmel zu heben und mich dann im nächsten Moment total nieder macht wenn sie es gerade brauchte, so das ich mich an selbstzweifel fast zerfraß. Auch sie setzte ihre reize ein, mit teils außergewöhnlichen s. wenn sie einer Situation entfliehen wollte, ich versuchte gegen zu Steuern was nicht wirklich gelang, wie in anderen Bereichen auch. Auch sie hatte in einem Moment die beste Laune und rastete plötzlich ohne erkennbaren Grund vollkommen aus. Sie verlangte immer das ich für sie da bin, ohne darauf zu achten ob ich Kraft dazu habe oder nicht. Es zählte nur sie!
Konfrontiert man sie mit ihren taten flippt sie vollkommen aus.... Zerdeppertes Porzellan vor meiner Haustür, schläge... Und war ich danach immer noch nicht bereit zu kreuze zu kriechen, drehte sie einfach alles um, so das viele anfingen mich zu hassen. Es war ein Kampf gegen Windmühlen sich ständig zu rechtfertigen...
Ich werde mir auch Hilfe suchen um alles zu verarbeiten. Nur eines werde ich beachten : sie wird dieses ende nicht akzeptieren,und es wird noch einiges von ihr kommen...

17.01.2015 10:55 • x 1 #36


G
Ich oute mich mal.
Meine Mutter hatte Borderline, meine Schwester hat Borderline. Die Abstufungen von Borderline sind unterschiedlich, es gibt Menschen mit leichten Borderline-Zügen, es gibt die mittleren und es gibt die ganz starken.

Meine Mutter/Schwester haben/hatten die ganz starken und als Kind in so einer Situation zu stehen, ist das schlimmste was gibt.

Mir fehlen komplett 2 Jahre aus meiner Kindheit, die selbst bei Traumabehandlungen nicht hochkamen, ich muss da so schlimmes erlebt haben, dass meine Seele einfach nicht bereit ist, dies zu zeigen, wohlweislich echt als schutz ansieht das es nicht hoch kommt.

Meine Mutter ist tot seit Mitte der 90er (wo es im übrigen die diagonose borderline noch gar nicht gab), ich war weder bei der beerdigung noch bis heute am grab, ich hatte auch keinen kontakt mehr zu meiner mutter.

zu meiner schwester habe ich auch keinen kontakt mehr, sie ist 1:1 wie unsere mutter, es sind wirklich schlimme, schlimme dinge passiert.

ich habe mein ganzes leben damit zu tun diese schei.sse auszubaden. destruktive beziehungen, keinen selbstwert usw. usf.

auch tat ich mich schwer damit Mutter zu werden, ich hatte zu große Angst das ich so werden könnte wie meine Mutter. ABER (!) ich bin es nicht. Ich bin eine gute Mutter, was ich aber auch in schwerster Therapiearbeit lernen musste.

Was ich eigentlich sagen möchte: Löst euch! Ich als Kind konnte es nicht, da abhängig von der Mutter. Aber ihr seit nicht deren Mütter oder Kinder, sondern eigenständige Menschen und habt die Wahl und die kann/darf für euch nur heißen: gehen ohne wenn und aber.

17.01.2015 11:05 • x 1 #37


S
Geb ich dir recht Grace, das ist das beste... Nur leider ist es nicht so einfach, also in der Theorie schon, nur in der Praxis leider nicht.wie du bei deiner Mutter, mussten auch wir lernen mit der Situation zurecht zu kommen.
Wir wurden einer Dro. ausgesetzt die uns bis jetzt vollkommen unbekannt war.
Ich für meinen Teil akzeptiere das ich mich in einem kalten entzug befinde, der sich jeglicher Rationalität und Logik entzieht.

17.01.2015 11:14 • #38


S
Und wie bei jeder dr. gilt die Gefahr während des entzugs rückfällig zu werden.... Deshalb hilft wirklich nur alles zu sperren was mit dieser Person zu tun hat.
Was wiederum auch nicht leicht ist... Weil du immer die Hoffnung auf Einsicht ihrerseits hast und das alles gut wird.
Aber weder das eine noch das andere wird passieren... Was dir bei Kontakt versuch entgegenschlägt ist der pure Hass

17.01.2015 11:19 • #39


F
@Mondwolf

Du hast auf jeden Fall nicht unrecht und ich verstehe auch, dass du durch deine Ex Borderlinern kritisch gegenüberstehst. Vorverurteilen tut man als Schutz sehr oft
Waffenstillstand akzeptiert

17.01.2015 14:44 • #40


S
Liebe Grace,

Zitat:
Mir fehlen komplett 2 Jahre aus meiner Kindheit


ist es normal, dass man seine gesamte Kindheit erinnert? Ich meine nicht die Details, die vergisst man selbstverständlich aufgrund der Masse an Erlebnissen...erinnerst Du jedes Jahr Deiner Kindheit? Mir stach diese Aussage ins Auge weil ich ganze Jahre überhaupt nicht erinnere, nur einzelne Passagen, Gefühle...die ich zeitlich kaum einordnen kann.
Auch meine Mutter leidet unter Borderline und meine Schwester ebenfalls. Auch ich habe mein halbes Leben gebraucht, um mich aus diesen Strukturen herauszuarbeiten, mich abzugrenzen, meine Wahrheit zu finden. Immer gegen die Gehirnwäsche angearbeitet.
Ich würde mich über einen Austausch mit Dir freuen. Finde es sehr mutig, dass Du Dich hier geoutet hast.

liebe Grüße

17.01.2015 15:28 • #41


F
Es macht mir Mut, dass sich so viele in den Mustern meiner Borderline Beziehung wiederfinden. Ich hab es immer im Hinterkopf gehabt, dass diese Beziehung nie funktionieren wird. Und trotzdem wollte ich es nie wahr haben, dass ICH diese Krankheit an ihr nicht ändern kann. Ich wollte es auch nicht wahr haben, dass ich mich total verändere durch diese Frau.

Sie hat immer etwas gefunden, womit sie mir Schuldgefühle, Trennungsängste und ein schlechtes Gewissen machen konnte. Ich hatte gar keine Zeit, darauf einzugehen, was mich an ihr und UNS stört.

Zitat von Mondwolf:
Versuch es so zu sehen: die Frau, in die du verliebt warst/bist, existiert sozusagen gar nicht. Das mit dem Spiegeln wurde ja schon genannt; Borderliner passen sich wirklich unglaublich schnell und überzeugend an, und werden so zum Traumpartner, Seelenverwandten. Bis sie selbe damit unzufrieden sind weil sie selber gar nicht so sein wollen...


@ Mondwolf: Das finde ich sehr treffend! Genau das ist mir von Anfang an aufgefallen. Es fällt mir total schwer, sie zu beschreiben. Keine Interessen, kahle Wohnung etc. Danke für den Buchtipp! Habs schon bestellt.

17.01.2015 16:22 • #42


S
@FS...mir geht es da exakt so wie dir... Ich denke wenn du meine Kommentare siehst oder mein erstelltes Thema dürftes du einiges wieder erkennen.... Wenn du dich mal etwas länger damit beschäftigen willst gibt es im netz seiten für Betroffene.... Einen link kann ich mit dem Handy gerade nicht einfügen....

17.01.2015 17:38 • x 2 #43


F
Aber warum kann ich sie nicht loslassen? Ich würde gerne. Ich hab Angst, dass ich umkippe...und dass sie wieder kommt.

schei. Gefühle. Ich HASSE meine Gefühle. Das Leben hat so viel zu bieten, aber ich kann meine ganze Energie einfach nur darauf verwenden, mich in diese schwer gestörte Person hinein zu versetzten. Und Hoffnungen daran zu knüpfen, dass es einfach nur ihre eigene Verunsicherung war, die sie gehen lies. Zu glauben, dass sie mich immer noch liebt und ich verstehen müsste, dass sie einfach manchmal nicht anders kann und gehen MUSS. Obwohl sie mich liebt. Und dass es sie selbst zerreist.

Die Hoffnungen sind furchtbar. Ich will sie nicht mehr haben. Mein Kopf sagt, ich soll mich nie wieder mit ihr einlassen. Und ich versuche wirklich zu verstehen, warum ICH so abhängig von ihrer Zuneigung werden konnte. Welche Charakterzüge an mir es möglich machen, mich auf einen kranken Menschen einzulassen, der einen ständig verletzt. Warum ich, anstatt schon lange zu gehen, meine ganzen Ideale aufgegeben habe, um eine Trennung zu vermeiden. Danke fürs zuhören!

Nun sind diese Hoffnungen oder Befürchtungen auch nicht ganz unbegründet. Sie meldet sich wieder! Und es erinnert mich alles an die erste Trennung im November. Ich will das einfach nicht mehr, ich will jetzt einfach stark genug sein

Getrennt hatten wir uns, weil sie der Meinung war, dass wir nicht zusammen passen würden - gerade auch weil sie eigentlich jemanden sucht, der den GLAUBEN so fühlt lebt wie sie. Gestritten hatten wir uns vorher, weil ich ihre Leute von der Kirche und deren Fanatismus und sehr konservative Lebenseinstellung sehr befremdlich fand - und nicht verstehen konnte, wie sie das mit ihrem doch auch sehr freizügigen Leben vereinbaren konnte. Sie war zerrissen, hin und her gerissen. Auf der einen Seite: christliche Werte bis einem schlecht wird, auf der anderen: Selbstständigkeit, Partys, Männer und aufreizendes Verhalten denen gegenüber...Ihr Vorschlag war es deshalb, eine Zeit lang eine Pause zu machen, ich aber dabei nie vergessen dürfte, dass sie mich noch sehr, sehr lange Zeit über alles lieben würde. Und dass ich Vertrauen haben soll...wir würden schon wieder zusammen kommen, irgendwann, wenn wir beide unsere eigenen Probleme gelöst hätten. Sie sagte, dass ich erst mal zu Jesus Christus finden muss. Dann wird das schon. Liebes Forum, ich weiß, ich bin total doof, ja, aber: ich hab sie eben sehr geliebt. Ich war am Boden zerstört, habe gesagt, dass eine Pause doch nur falsche Hoffnungen und unnötige Schmerzen bedeutet, weshalb ich den Schlussstrich dann in Richtung endgültig gezogen hab. Ich wünschte es wäre dabei geblieben.

Nach einer halben Woche ging es los. Sms. Sie würde sich so sehr dafür hassen, mit mir geschlafen zu haben, hätte ihre Ehre dadurch verloren (Sie sprach immer von Kein S. vor der Ehe, auch wenn die Realität ganz anders aussah). Ich wusste aber auch, dass sie mich belogen hatte, was ihre früheren Partner anging. Widersprüchliche Aussagen, die ich eigentlich nicht wissen wollte! Ich glaube, es wäre nicht gut an dieser Stelle ins Detail zu gehen. Diese Dinge tun mir immer noch sehr weh und stehen etwas in Widerspruch mit der Behauptung, ich wäre ihr Erster gewesen...Wie kann man das denn behaupten und später stellt sich heraus, dass sie des öfteren nachts in der Frauenklinik zu Besuch war um sich die Pille-Danach verschreiben zu lassen? Oder einer ihrer Kollegen sie gerne mal gewürgt hat, als sie beide *beep* waren? Ich durfte sie auf die Widersprüche nicht ansprechen. Bei mir fühlte sie sich das erste mal in ihrem Leben wirklich geboren. Und ich habs geglaubt.

Das tut alles so weh..sie hat mich so belogen.

Es tut gut darüber zu schreiben.

Sie schmetterte mir ihren Selbsthass, den sie vom S. mit mir hatte, hemmungslos entgegen. Auch, warum ich nicht um sie kämpfen würde und die ganze Liebelei eigentlich wohl viel mehr der Triebbefriedigung meinerseits diente, vermutete sie. Ich habe mich auf diese Diskussionen, die ich total hirnrissig fand, eingelassen, und so kamen wir kurze Zeit später wieder zusammen mit heftigem Versöhnungs-S. Ich war ihr Spielball. Wider zusammen kommen: auf gar keinen Fall. Trotzdem Zeit miteinander verbringen (Kino, Küssen, Nicht mehr loslassen): Doch, unbedingt. So ging das mehrere Tage, bis sie mich bat mit zu ihren Eltern zu kommen und von da an Heiratspläne für uns formulierte. Der reinste Horror. Psychoterror für mich. Und nun frage ich mich, wie ich so wenig Selbstachtung haben konnte...wir waren eben sehr innig, fast schon verschmolzen. Ich wollte sie beschützen, meine kleine. Ihre Arme waren blutig und fast schon schwarz-blau nach der Trennungswoche, und so hatte ich den Eindruck, dass sie mich liebt und braucht.

Nun hat sie sich, wie gesagt, gemeldet. In Europa ist sie ja im Moment nicht. Sie würde sich hassen, weil sie durch das alles ihre letzte Ehre verloren hätte. Sich als *beep* fühlen. Und dass es ihr so sehr leid tut, wie sie mich verletzt hat. In einer Woche ist sie wieder in Deutschland. Hilfe, ich frage mich, was passiert.

17.01.2015 17:55 • #44


F
Zitat von FS:
Nun hat sie sich, wie gesagt, gemeldet. In Europa ist sie ja im Moment nicht. Sie würde sich hassen, weil sie durch das alles ihre letzte Ehre verloren hätte. Sich als *beep* fühlen. Und dass es ihr so sehr leid tut, wie sie mich verletzt hat. In einer Woche ist sie wieder in Deutschland. Hilfe, ich frage mich, was passiert.


Frau ist geändert worden. Vielmehr meine ich Frau aus horizontalem Gewerbe.

17.01.2015 18:02 • #45


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