Heute Vormittag führte ich ein geschäftliches Telefonat, in dessen Rahmen die Sprache auf dich kam. Meine beste Freundin. Als diese hast du dich selbst bezeichnet. Der Mensch, dem ich vertrauen kann. Der Mensch, der mich hinters Licht geführt hat.
Seitdem gehen mir wieder Fragen durch den Kopf, die ich als schon als unbeantwortbar verworfen hatte. Offenbar ist es notwendig, diese Gedanken einmal niederzuschreiben.
Was hat dich dazu bewogen, mir solche Lügen über mir liebe Menschen zu erzählen?
Was hat dich dazu bewogen, dich in mein Leben zu drängen und mir alles mies reden zu wollen?
Was hat dich dazu bewogen, mich von meinem Umfeld isolieren zu wollen?
Hat alles nicht geklappt. Seit Mitte September fliegt alles auf. Es ist wie beim Domino. Der erste Stein fällt und jetzt fällt alles. Hab nie gedacht, was für eine Fantasie du hast. Selbst jetzt, als ich dir das Gegenteil beweisen konnte, bleibst du steif und fest bei deinen Behauptungen. Das ist alles ganz anders, als ich das sehe. Is klar
Weißte was, von mir hörst du wie schon die letzten Wochen nichts mehr. Ja, mir gehts gut. Vor allem, weil du mir keinen Kleister mehr in meinen Kopf schüttest und versuchst, mich zu manipulieren.
Die ersten Wochen waren furchtbar. Zu erkennen, dass du mit mir vier Jahre lang ein mehr als böses Spiel getrieben hast, war grausam.
Dann noch deine scheinheiligen Fragen nach meinem Befinden.
Deine Einladung zum mal auf einen Kaffee treffen und quasseln. Deine geheuchelte Anteilnahme, als es mir im Sommer nicht gut ging.
Heute weiß ich warum. Mein Bauchgefühl sagte mir schon vor vier Jahren, dass ich bei dir Vorsicht walten lassen soll. Im Nachgang betrachtet war keine deiner Geschichten schlüssig. Menschen aus meinem Umfeld, die angeblich mit dir über mich sprachen, kennen dich gar nicht. Berufskollegen, mit denen wir beide beruflich zu tun haben und von denen Du behauptest, ein supertolles Verhältnis zu haben, erinnern sich entweder gar nicht an dich oder nicht positiv. Alles in allem hast du sehr oft mit deinen Geschichten ins Blaue geschossen und tatsächlich manchmal getroffen.
Ich habe dich nie als meine Freundin bezeichnet. Das kam allein von dir. Aufgrund deiner vorgeblichen Erlebnisse im Leben hatte ich Mitgefühl mit dir. Ja, Mitgefühl. Aufgrund dessen habe ich erst im Sommer realisiert, dass du versuchst, mich immer stärker an dich zu binden. Da war die Falle fast endgültig zugeschnappt.
Als du anfingst, mich bewusst beruflich zu sabotieren, in meinem Namen Meetings und Veranstaltungen absagtest, was wenig fruchtbar war, weil dich die Teilnehmer nicht kennen und dann bei mir nachfragten, war mir klar, dass ich mich ganz klar und schnell von dir abgrenzen muss.
Als ich dir im Sommer sagte, dass er, der für mich sehr wichtig ist, geschäftlich umgezogen ist und ich ihm ein Präsent für die neuen Büroräume zukommen lasse, hast du ihn als bekloppt und irre bezeichnet. Du hast auch hier natürlich wieder allerbeste Verbindungen und weißt alles über ihn. Du hast mir verboten, jemals wieder mit ihm Kontakt aufzunehmen. Als würde ich mir von dir irgendetwas verbieten lassen. Ich habe dich damals gefragt, was du meinst, wer du bist, mit solch einem Ansinnen an mich heranzutreten. Deine Antwort war ein hämisches Lachen und die Ankündigung, dass mir dein Bruder bei Zuwiderhandlung mal dann mal Verstand diesbezüglich vermittle.
Das ist übrigens der Bruder, der mit dir schon seit zwei Jahren keinen Kontakt mehr hat. Letztens trafen wir uns zufällig beim Einkaufen und ich fragte ihn, wann sein Kind denn nun zur Welt kommen soll. Nach deiner Aussage war es ja die Weihnachtswoche. Er war bass erstaunt, dass er Vater wird und sagte zu mir: Meine Schwester und ihre Geschichten.
Ach ja und er, er eine. Hmmm, ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen soll und weiß es bis heute nicht. Da habe ich mich doch verbotswidrig über deine Anweisung hinweggesetzt und selbst mal ein bisschen, nennen wir es recherchiert. Ich kenne nun ja auch ein paar Berufskollegen, die tatsächlich wirklich im Bilde sind über ihn. Was du als Lüge von ihm herausgefunden haben wolltest, ist doch tatsächlich ebenfalls wahr.
Es war kein Zufall, dass wir im Anfang September auf diesem Sportplatz landeten und wer saß da auf der Trainerbank? Bezeichnend allerdings deine Reaktion. Das ist nicht er, sondern sein Zwillingsbruder. Ähm ja. Aus deiner Sicht hab ich mich also mit ihm und seinem Bruder getroffen und das nicht bemerkt? Toll, dass auch sein Zwillingsbruder so gut über meine beruflichen Pläne und Ambitionen informiert war. Ebenso toll, dass sie den selben Vornamen haben. Onkel Suchmaschine hats mir gesagt .
Was du nicht weißt, wir haben uns vor vier Wochen gesehen. Alles, was du jemals über ihn erzählt hast, ist gelogen. Nicht weil er mir etwas anderes erzählt, sondern vieles ließ sich mühelos und ohne Aufwand herausfinden.
Heute frage ich mich, warum du explizit ihn zu deinem persönlichen Staatsfeind Nr. 1 erklärt hast. War es Eifersucht, dass ich Zeit mit ihm verbringe? Neid, dass ich ihn in viele meiner beruflichen Pläne einbezog? War es einfach nur die Tatsache, dass du mir kein Glück gönnst? Oder hattest du entgegen deiner mehrfach erklärten Abneigung und deines Ekels selbst ein Interesse an ihm?
Nach deiner Aussage lebst du nun seit drei Jahren mit deinem Traummann zusammen. Ist dies vielleicht nur dein Traum-Mann? Zumindest lassen die Fotos, die du mir zeigtest, diesen Schluss zu, da auf euren Urlaubsfotos ab und zu eine dem Augenschein nach männliche Gestalt irgendwo im Hintergrund ist. Ach so, die kopflosen Bilder eines Mannes, der euren im Sommer erstandenen Welpen hält, sind mühelos im Internet zu finden. Der heißt auch anders als dein Traum-Mann. Da war eine gemeinsame ehemalige Kollegin drüber gestolpert, die das sehr irritierte, da sie ihre kleine Fellnase ebenfalls bei diesem Züchter erworben hat.
Du sagst, dass dir nichts so verhasst ist wie Lügner. Die fliegen sofort hochkant aus deinem Leben. Selbst bist du der ehrlichste Mensch unter der Sonne. Was soll ich nun von dir halten? Sind das alles Varianten der Wahrheit? Muss ich nur meine Perspektive wechseln?
Natürlich habe ich meinen Anteil daran, dass du so in mein Leben eindringen konntest. Ich habe dir vertraut, zumindest ein Stück weit. Ich habe mit dir mitgefühlt ob des Verlustes deines Partners. Ich habe dir geglaubt, denn ich gehe auch heute noch davon aus, dass mich Menschen nicht mit Absicht verletzen und mir Böses wollen. Ich hätte gewarnt sein müssen nach meiner letzten Beziehung, die nur auf Lug und Trug gründete und dieser Mensch ebenso äußerst zurückgenommen und schüchtern erschien. Was ich mir nicht hätte träumen lassen ist die Tatsache, dass auch vorgebliche Freundinnen genauso böse handeln können.
Aber auch hier hat mich meine Intuition gewarnt. Ich habe dir nie meine innersten Gedanken und Gefühle offenbart. Da war eine Sperre. Trotzdem hast du diese dir mitgeteilten Gedanken und Gefühle schlussendlich gegen mich verwandt. Ich hatte mich besser auf meinen Bauch verlassen sollen, der von Anfang an grummelte im Umgang mit dir. Dagegen überwog wieder das Mitgefühl dir gegenüber aufgrund deiner Vita.
Dieses, mein, Muster ist mir hinlänglich bekannt und ich kann es mittlerweile ganz gut aufbrechen und eben anders handeln. Vielleicht warst du einfach der Prüfstein für mich selbst, an dem ich ablesen kann, wie weit es mit der Abgrenzung und Achtsamkeit bereits gediehen ist.
Tja, nun sitze ich hier an diesem stürmischen Tag, schaue dem Schneetreiben durch die Balkontür zu und stelle mir wieder einmal die Frage, warum du das getan hast. Eine Antwort geschweige denn die Wahrheit werde ich von dir nie erfahren. Unterm Strich ist es auch egal. Du bist raus aus meinem Leben und kommst auch nicht wieder rein.
Ich habe mir mittlerweile verziehen, dass ich mich von dir habe an der Nase herumführen lassen. Dir wünsche ich alles Gute und hoffe, dass du vielleicht erkennst, dass du mit diesem Verhalten die Menschen aus deinem Leben vertreibst.
30.11.2021 15:09 •
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