Hi,
ich will euch hier schreiben was ich die letzten Monaten begriffen habe, dass mal geordnet wo nieder zu schreiben fühlt sich für mich gut an. Sicherlich kann auch der eine oder andere was damit für sich anfangen.
Nach meiner 10jährigen Beziehung wollte ich erstmal für mich alleine wieder Leben lernen. Alles Aufarbeiten wie man so schön sagt. Was das bedeutet ist vielen und war mir selber nicht wirklich klar. Ich habe mir in der Zeit immer wieder Gedanken über das warum/wieso/weshalb gemacht, und dabei vieles auf einmal verstanden.
In meiner Beziehung war immer ich der Gebende, der gefühlt alles für den Partner gemacht hat und gefühlt nie was zurück bekam. Wir waren ein Herz und eine Seele. Alles(Hobbies/Freunde) habe ich drum herum vernachlässigt für Sie. Mit der Zeit bin ich dadurch immer unglücklicher geworden, was sicherlich mit dazu beigetragen hat das sie sich von mir getrennt hat(vermutlich kam wer anderes in ihr leben) Ich war sozusagen ausgebrannt und konnte einfach nicht mehr soviel geben wie zu beginn.
Aber die spannende Frage ist doch, warum lief das überhaupt so? Weil es mich glücklich macht anderen menschen glücklich zu machen. Kann nur leider auf dauer nicht funktionieren. Anfangs ist es für den Partner toll wenn jeden Sa morgens der Tisch gedeckt ist und die Brezeln frisch vom Bäcker da stehen und der Kaffee schon duftet. Natürlich noch mit einem Kuss aus dem Bett geweckt 'Frühstück ist fertig'. Dumm ist nur das sich der Partner daran gewöhnt und es einem nicht mehr dankt. Er nimmt diese 'Arbeit' irgendwann gar nicht mehr wahr und jammert sogar noch rum das man doch noch dieses und jenes machen könnte.
Also stellte ich mir das nächste Warum. Warum macht es mich den glücklich andere glücklich zu machen? Ich bin es von klein auf gewohnt Beachtung nur durch gute Leistungen zu erhalten. Grundlose liebe kenne ich nicht.
Selbstwertgefühl. Im Wort steckt schon die Antwort. Ich bezog dieses nicht aus mir Selbst, sondern aus der Anerkennung anderer, so wie ich es von klein auf kannte. Mein ganzes leben ist durchzogen von dem versuch anderen Menschen zu gefallen und etwas Anerkennung zu bekommen. Das irrsinnige dabei ist ja das ich unendlich viel im Leben geleistet habe auf das ich Stolz sein könnte und mein Selbstwertgefühl dadurch aufbessern könnte. Es ist nur ein Gedanke, schaue ich immer nur nach vorne, auf das was ich noch nicht erreicht habe, oder schaue ich auch mal nach hinten und freue ich mich über das bereits geleistete.
In den letzten Monaten habe ich auch ein/zwei Menschen gefunden welche Interesse bei mir wecken. Wenn ich hier auch mal wieder mein Warum-Frage stelle muss ich mir eingestehen:
Es handelt sich um Frauen welche zu tiefst unglücklich auf mich wirken und durch meine glückliche Art förmlich aufblühen. Anfangs wäre wieder alles toll, ich wäre wieder fleißig am geben, sie am nehmen. Später nach X jahren wäre ich aber wieder genau da wo ich zuletzt war. Darauf kann ich verzichten!
Jetzt muss ich nur noch meine Gefühle für meine Frau begraben und irgendwie weiter daran arbeiten meine Psyche umzuschreiben Aber ich glaube die Erkenntnis hilft hierbei schon enorm.
02.09.2015 09:44 •
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