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Meine Ambivalenz macht mich fertig

Kummerkasten007
Wenn Du schon erkannt hast, dass der Umgang der Eltern die Kinder stark prägt, dann frage ich mich schon, warum Du ihnen zumutest, in diesem kaputten Konstrukt zu bleiben.

Das verstehe ich nun wirklich nicht.

02.09.2019 15:45 • x 3 #31


hahawi
Zitat von trixi-77:
Ich kann es natürlich nicht beschwören, aber so kenne ich ihn erst seit der Trennung.

Das war zwar nicht ganz die Beantwortung meiner Frage.
Deinen Mann hat es weniger ausgemacht, als Du damals eine Frau kennengelernt hast, weil er diese vielleicht nicht als Konkurrenz gesehen hat.
Jetzt, mit einem Mann, nimmt er das schon ernst und wähnt sich ersetzt.
Zitat von trixi-77:
Ich weiß, er ist bis ins Mark getroffen und verletzt.

Ich verteidige nicht sein Verhalten, das er hinter Deinem Rücken abzieht.
Aber Du hast ihm doch, wie ich es herauslese, klipp und klar die Beziehung aufgekündigt, er ist jeden Tag mit dir konfrontiert, was auch nicht unbedingt zu seinem Wohlbefinden beitragen wird.
Dass er da irrational handelt, das ist durchaus nachvollziehbar.

Zitat von trixi-77:
DAS ist MEIN bisher größter Verlust: Nicht, ihn als Ehemann verloren zu haben sondern den Gefährten und Vertrauten, der er bis zuletzt war.

Naja, findest Du nicht, dass Du da sehr viel von ihm erwartest?
Vielleicht empfindet er da ähnlich.
Aber der Gefährte und Vertraute war er als Dein Mann.
Das wolltet Du aus, wie Du schreibst, nachvollziehbaren Gründen nicht mehr.
Was lässt Dich erwarten, dass er Dir dennoch Vertrauter bleiben soll?
Das ist schon sehr viel verlangt von Dir, finde ich.

02.09.2019 15:46 • x 6 #32


A


Meine Ambivalenz macht mich fertig

x 3


trixi-77
@Perpendikel
Danke! Ja, das werde ich wohl nun endlich tun müssen.

@Nostraventjo
Im Prinzip nur die Immobiliensitution hier im Ort. Und der Wunsch, meinen Kindern mit dieser Veränderung dann nicht nur Klarheit sondern auch eine gewisse Endgültigkeit zu bieten. Also, dass wir nicht in 2 Jahren wieder umziehen müssen.
Wobei ich mich dadurch natürlich wieder extrem selber festnagele. Das Leben läuft halt nicht in vorgefertigten Bahnen, vielleich dürfen die Kinder das auch lernen....allerdings würde ich es ihnen gerne ersparen, diese zusätzliche Unruhe.
Ich möchte ihnen ein geborgenes Nest bieten. Es wäre daher wünschenswert, wir könnten im Ort bei ihren Freunden und der Schule /Kindergarten bleiben und auch ein Garten und Platz für jeden wäre schön (eigenes Zimmer). Das ist hier so gut wie unmöglich, und schonmal gar nicht mit der dann finanziellen Situation.
Das Haus müsste verkauft werden.
Würde ich im Haus bleiben können, wäre das besser. Zumindest erstmal für das offizielle Trennungsjahr. Aber das lässt mein Mann nicht zu.
Um solche und andere Dinge zu klären haben wir jetzt immerhin einen Termin beim juristischen Mediator. Die sind immer weit im Voraus ausgebucht.

02.09.2019 15:49 • x 1 #33


Perpendikel
Zitat von trixi-77:
Danke! Ja, das werde ich wohl nun endlich tun müssen.


Du bist viel weiter und reflektierter. Ich war Opfer einer solchen Konstellation. Mit Engelszungen und schweren Geschützen ging es zu. Gewonnen hat niemand etwas. Das Du damit nicht alleine bist hat @Lea123 ja vorhin hier eingeworfen.

02.09.2019 16:00 • x 2 #34


trixi-77
@Kummerkasten007 und @hahawi

Mein Mann wollte es selber so.
Ich habe gesagt, ich ziehe aus. Da hieß es, ich entziehe ihm die Kinder, das ließe er nicht zu, dagegen geht er vor etc.
Ich habe hinter dieser Drohung seine Angst gesehen, denn er ist ja 18 Jahre kein schlechter Mensch gewesen!
Ich habe gesagt, nur als WG. Und er hat eingewilligt. Seitdem habe ich ein eigenes Zimmer eingerichtet (vorher im Keller auf der Schlafcouch). Aber ich habe mich weiterhin und unversteckt mit meinem Freund getroffen. Mein Mann hat erst im Nachhinein festgestellt, dass das nicht praktikabel ist.

Die Beziehung zu der Frau habe ich ihm erst ein Jahr nach dem Ende gebeichtet. Da war sie natürlich keine Konkurrenz mehr.

Da ich sehe, dass die Aufarbeitung der gleichen Themen bei meinem Freund und seiner Frau überwiegend in Freundschaft, mit gegenseitigem Respekt abläuft, er ihr beim Aufbauen der Möbel hilft, sie finanziell unterstützt (klar, ER ist der Betrügende...) und sie beide vernünftig nach Lösungen suchen, die sich an den Bedürfnissen der Kinder orientiert (sie will nichts vom Zugewinn des Hauses etc) , weiß ich, dass das möglich ist. Trotz Verletzungen.

02.09.2019 16:03 • x 1 #35


trixi-77
Zitat von Perpendikel:

Du bist viel weiter und reflektierter. Ich war Opfer einer solchen Konstellation. Mit Engelszungen und schweren Geschützen ging es zu. Gewonnen hat niemand etwas. Das Du damit nicht alleine bist hat @Lea123 ja vorhin hier eingeworfen.



Ja, und alleine das Wissen tut gut.

Ich schätze mich ohne Eitelkeit als sehr reflektierter Mensch ein. (Deswegen stößt es mir auch auf, wenn ich auf der Basis von ein, zwei Sätzen in eine Schublade gesteckt werde.)

02.09.2019 16:05 • x 1 #36


hahawi
Liebe @trixi-77
Nur weil es bei einer anderen Konstellation funktioniert, heißt das doch nicht, dass Du das als Erwartungshaltung 1:1 umlegen kannst.
Natürlich hat er Angst, Dich und vor allem die Kinder zu verlieren.
Sein Vorschlag, dass Du weiterwohnen sollst, beruht ja auf dieser Angst.
Er konnte zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht abschätzen, was das bedeutet.
Und dass Du ihn quasi ersetzt hast, seinen Kindern möglicherweise einen Bonuspapa vorsetzt, das wird auch nicht zur Deeskalation beitragen können.
Das trifft ihn ja ebenfalls auf 2 Ebenen. Als Mann und als Vater.
Ich muss hier leider den Vorschreibern doch etwas widersprechen.
Du magst reflektiert sein, was dein eigenes Verhalten, deine persönliche Situation angeht.
Was ich allerdings schon vermisse ist Empathie für Deinen Nochmann.
Du hast Dich gegen Deine Ehe entschieden.
Das ist absolut in Ordnung.
Da gibt es nix zu bekritteln.
Was ich allerdings schon kritisiere , das ist, dass Du es Dir schon leicht machst und möglichst Unannehmlichkeiten und unangenehme Konsequenzen aus deinem Handeln vermeiden möchtest.

Ich danke Dir für diesen Threat, weil er durchaus auch für mich sehr lehrreich ist.

02.09.2019 16:19 • x 7 #37


Perpendikel
Zitat von hahawi:
Was ich allerdings schon kritisiere , das ist, dass Du es Dir schon leicht machst und möglichst Unannehmlichkeiten und unangenehme Konsequenzen aus deinem Handeln vermeiden möchtest.


Das haben aber all diese Geschichten gemein. Ohne erhebliche Konsequenzen geht so etwas nicht. Das macht naturgemäß auch vor allem Angst was da kommen mag.

02.09.2019 16:24 • x 3 #38


N
Mich würde interessieren ob es euer gemeinsames Haus ist.

Warum auch der Noch Mann nicht an die Kinder denkt und auszieht, damit etwas Ruhe in die Situation kommt.

02.09.2019 16:52 • x 1 #39


hahawi
Zitat von Nostraventjo:
Warum auch der Noch Mann nicht an die Kinder denkt und auszieht,

Erfahrungsgemäß, um zu verhindern, dass ein anderer aus seinem Gläschen trinkt, von seinem Tellerchen isst und in seinem Bettchen schläft.
Er hatte wohl die Hoffnung, dass sich das wieder einrenkt.
Wie in vielen Geschichten hier.

02.09.2019 16:57 • x 4 #40


N
Zitat von hahawi:
Erfahrungsgemäß, um zu verhindern, dass ein anderer aus seinem Gläschen trinkt, von seinem Tellerchen isst und in seinem Bettchen schläft.
Er hatte wohl die Hoffnung, dass sich das wieder einrenkt.
Wie in vielen Geschichten hier.


Das kann ich verstehen.
Irgendwie denken beide Elternteile hier für mich zu wenig an die Kinder.

Die sind den Ängsten, psychischen Defiziten und Problemen ein stückweit ausgeliefert.

Tut mir leid, ich weiß das klingt jetzt böse.

02.09.2019 16:59 • x 3 #41


L
Zitat von hahawi:
Erfahrungsgemäß, um zu verhindern, dass ein anderer aus seinem Gläschen trinkt, von seinem Tellerchen isst und in seinem Bettchen schläft.
Er hatte wohl die Hoffnung, dass sich das wieder einrenkt.
Wie in vielen Geschichten hier.


Und genau das ist es bei mir
Das gibt er sogar zu .

02.09.2019 17:01 • x 3 #42


N
Und ihr ertragt das dann einfach?

Für eure Kinder suggeriert das, das man so eine Beziehung führt. Was sollen sie denn daraus für sich später mitnehmen oder wie später selbst eine gesunde Beziehung führen können?

02.09.2019 17:06 • x 3 #43


hahawi
Zitat von Nostraventjo:
Die sind den Ängsten, psychischen Defiziten und Problemen ein stückweit ausgeliefert.

Tut mir leid, ich weiß das klingt jetzt böse.

Nein, im Gegenteil.
Im Sinne der Kinder gehört dieses Fiasko ehestmöglich gelöst.
Da hast du vollkommen recht.

02.09.2019 17:10 • x 2 #44


Perpendikel
Jeder dieser Fälle ist besonders. Aber im Prinzip ist das ein nicht so seltenes Phänomen.

Die Bruder-Schwester WG wegen den Kids. Kommt dann eine neue Liebe ins Spiel wird's kompliziert.
Vernünftigerweise sollten Trennungen dann schon durch sein, aber das ist oft eben nur Theorie.

02.09.2019 17:11 • x 3 #45


A


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