Zitat von uli48:Ralitsa,
das ist eine gute Art und Weise deine Erlebnisse aufzuarbeiten.
Der Film hat mich damals ich ihn ansehen habe (das war in Gegenwart meiner Ex) sehr beeindruckt und ich mir ging lange Zeit nichts anderes mehr im Kopf herum. Ich hoffe du siehst ihn bald an.
Ich frage mich immer nur, warum es so viel Zeit benötigt um hinter die Verhaltensweisen von den Menschen zu kommen die du liebst. Ist es Naivität die verhindert, dass du nicht Mißtrauisch genug bist? Wiso brauchst du so lange bis du gemerkt hast was das für ein Mensch ist? Na, ja mir ging es auch nicht anderst. Ich habe Fehler mehrmals begangen. Bevor ich mit dieser Frau zusammen war, habe ich andere Fehler in Beziehungen begangen die mein Selbstbewußtsein arg beschädigt haben. Aber warum begeht man dann, wenn die Heilung in Sicht ist, wieder den Fehler sich in die Arme eines beziehungsgestörten Menschen zu flüchten?
Oft denke ich, dafür ist die Erfahrung in der Kindheit des Menschen die Ursache. Vielleicht gelingt es wenigstens im Alter den Menschen zu finden, der dich ergänzt? Ich wünsche es für dich, für mich und all die anderen die hier ihre Erfahrungen niederschreiben.
Ich weiss nicht, ob es Naivität ist, wenn man so erzogen worden ist, dass man noch an das Gute im Menschen glaubt.
Die Erziehung in meiner Familie und auch die Einstellung der prägenden Familienmitglieder waren so aufgebaut, dass den Menschen generell ein Vertrauensvorschuss geschenkt wurde. Liebe deinen Nächsten wie Dich selbst.
HEUTE sage ich, auch dank den schlechten Erfahrungen die ich DANK dieser (christlichen) Erziehung (Glaube an Werte, Vermittlung einer Wertevorstellung, Erinnerung an die 10 Gebote etc.) bekommen habe:
Bei mir muss man sich erstmal seine Credits aufbauen. Da bekommt keiner mehr Vertrauensvorschuss.
Wenigstens etwas gelernt!
Ich hoffe sehr, dass ich nicht mehr an so ein Subjekt geraten werde und ich glaube schon, dass ich mehr auf meine Alarmglocken hören werde zukünftig.
Hatte ich bei zwei Begnungen mit Männern in den Monaten nach dem Ende mit meinem Lügenbarönchen auch gehabt:
Der Eine prahlte mit seinen beiden Mercedes und der Andere erzählte mir, dass er mit 39 Jahre (auch) noch die Wäsche von seiner Mutter waschen und bügeln lässt und das er das normal finde, denn seine Mutter möchte das ja.
Und da ich mit meinem Lügenbarönchen auch beides hatte, habe ich den Kontakt zu diesen Männern schnell aufgegeben, da meine Alarmglocken geschellt haben.
Früher hätte ich mich wahrscheinlich auf eine Trostbeziehung mit so einem Mann eingelassen, um meine gescheiterte Liebesbeziehung irgendwie zu kompensieren und hätte die Eigenschaften dieser Männer, die mir eigentlich widerstreben, weg gelächelt.
HEUTE bin ich da von selbst weg und lasse es zu NICHTS kommen.
Meinem Lügenbarönchen bin ich nach drei Monaten schon auf die Schliche gekommen. Da musste er sich outen. Und er wollte einen Neuanfang mit mir und versprach, dass nun keine Lügen mehr kommen.
Ich habe ihm das damals geglaubt, denn ich hatte, Gott sei dank, mit solchen Leute damals noch keine Erfahrung gehabt.
Ich konnte ja nicht ahnen, dass er immer weiter lügen wird, weil er MUSS, weil das pathologisch bei ihm ist!
Nach drei Jahren dann das nächste Outing von ihm, weil ich da etwas in Frage gestellt habe und ihm schwarz auf weiß beweisen konnte, dass er sich widersprochen hat.
Ein Outing unter Tränen von ihm, er wollte mir ja schon länger sagen, dass er trotz der Versprechungen am Anfang wieder mal nicht so ehrlich war, wie er es versprochen hatte und sein wollte...bla bla bla.
Aber er hatte ja Angst, dass er mich verliert, wenn noch mal eine Lüge ans Tageslicht kommt...bla bla bla.
Okay, da hätte ich mich schon verabschieden müssen und erkennen müssen, dass er immer weiter lügen wird. Da hätte ich mich schon mit der Materie befassen sollen und da schon herausfinden können, dass es hochgradiger krankhafter Narzissmus ist und das es einen Begriff namens Pseudologie gibt und das die Symptome bei ihm wie die Faust auf´s Auge passen.
Aber ich habe ihn auch geliebt. Ich dachte, ich sehe ihn, wie er unter seiner Maske von Maßanzügen, teuren Uhren und Luxusmarken ist.
Ich habe ihm immer gesagt, dass der ausgeschlafene Mann mit verwuschelten Haaren im Schlafanzug am Sonntag morgen mein Lieblingsmann ist und das er sich vor mir nicht zu maskieren braucht oder meint, ein anderer Mensch sein zu müssen.
Ich wollte ihn nicht retten oder so.
Ich habe kein ausgeprägtes Helfersyndrom oder ähnliches.
Aber ich wollte ihn auch beschützen, eben weil ich ihn geliebt habe und meinte, dass ich sein wahres Ich ohne Maske, fühle.
Er hat ja sehr oft zu mir gesagt, dass er noch nie einem Menschen so vertraut hat wie mir und er noch nie einen Menschen so nah an sich heran gelassen hat.
Er sagte, dass ich seine Familie sei und sein Hafen und sein ein und alles.
Er habe Panik mich zu verlieren.
(Und da hatte er schon einige Jahre noch die zweite Frau am Start....lag wahrscheinlich an der Verlustangst...ist die Eine weg und wenigstens noch die Zweite da..... )
Ich habe ihn oft von seiner manischen Wolke herunter geholt.
Sehr sanft und behutsam.
Ihm immer wieder den Spiegel vorgehalten oder bei Dingen, wo ich gemerkt habe, dass er sich widerspricht, nachgehakt.
Vielleicht war das ja falsch?
Er sagte immer, dass er sich ändern wolle. Für sich und auch für unsere gemeinsame Zukunft.
Er sagte, dass er mit mir ein anderes Leben führen wollte als es seine Eltern gemacht hatten. Eine bewussteres Leben und wärmeres Leben etc.
Vielleicht hätte ich ihn brachial aus seinem Realitätsverlust auf den Boden holen sollen und ihm klare Worte ins Gesicht sagen sollen.
Aber ob ihm das zum Aufwachen aus seiner Traumwelt gebracht hätte?
Ich wollte ihn beschützen, weil ich nicht wollte, dass ihm weh getan wird und er von anderen Menschen schmerzhaft auf den Boden der Tatsachen geholt wird, die ihm seine Stories auch nicht glauben oder die ihn zum Beispiel zur Lächerlichkeit preisgeben.
Wahrscheinlich ein weiterer Fehler von mir, ich hätte ihn übel auf den Boden der Tatsachen aufprellen lassen müssen.
Vielleicht macht das eine liebenden Partnerin eher, als ihren Partner (vor sich selber) zu schützen?
Keine Ahnung.
Ich bin halt so und habe meine Wertevorstellung.
Wahrscheinlich total antiquiert und nicht mehr zum Zeitgeist passend oder so?
Aber ich will mich auch zukünftig nicht verbiegen müssen.
Aber ich werde eine Partnerschaft anders angehen. Und vor allen Dingen nicht mehr so ernst nehmen.
Eines möchte ich mal sehr klarstellen:
Ich bin
nicht bei ihm geblieben wegen seinen Konsumgütern oder wegen seiner Flausen im Kopf, weil ich dachte, da springt für mich ein schöner Anteil ab! NEIN!
Ich habe ihn ehrlich geliebt, auch ohne Cabrio mit Stern, habe oft zu ihm gesagt, dass wir doch lieber da und dorthin mit meinem Kleinwagen fahren sollen, wäre passender.
Und das habe ich ihm auch immer gesagt, dass er von mir nicht wegen dieser Dinge geliebt (die ER braucht um ein seelisches Defizit zu kompensieren) wird, sondern wegen seiner (leider wenigen) authentischen Seiten, die sehr schön waren (...und scheinbar auch nur eine Aura waren, mit der sich künstlich umgab...zum Beispiel, dass ihm (christliche) Werte und Moral wichtig sind....und dabeiu hat er gegen jedes Gebot...für ihn als gläubiger Katholik seine Regeln, wie er sagte, damals schon verstoßen!.
Wenn wir bei Freunden von mir eingeladen waren, habe ich ihn z.B. gebeten KEINE von seinen Luxusuhren anzulegen sondern was Normales, denn er wird von den Leuten, meinen bodenständigen Freunden, für das gemocht was er wirklich ist und nicht das, was er meint vorspielen zu müssen (...für seine Komplexe...).
Und genau DAS wurde mir ja nach dem letzten Knall vor 6 Monaten, wo der letzte Rest seines Lügengerüstest, der es dann wirklich in sich hatte, auch von ihm zum Vorwurf gemacht:
Ich hätte seine Bedürfnisse zu oft ignoriert.
Bedürfnisse nach Pseudo-Schicki-Micki-Gehabe!
Tolles Bedürfniss!
Aber die Doppellebenfrau braucht das auch und erkennt seine Bedürfnisse...was eher ihre eigenen egoistischen Bedürfnisse sind, die sie sich von ihm bezahlen oder bieten lässt.
Nur er kapiert es nicht, dass er da nur in einer gegenseitigen Objektbeziehung ist.
Aber wenn´s den Beiden so reicht, dann Bitte schön.
Nur ICH habe so einen Abgang nicht verdient, wie er ihn gemacht hat.
Und diese Abgang ist es, an dem ich noch schwer zu knabbern habe.
Am Nachmittag des Tages des Knalls sagte er noch Ich stehe in X vor dem Rathaus. Soll ich im Standeamt nach einem Termin für uns fragen?...während die andere Frau in der Ferienwohnung auf ihn wartet!
Und als ich ein paar Stunden später meinem Bauchgefühl nachgegangen bin und einfach seinen Worten nicht geglaubt habe und aus ihm dann ein weiteres Outing gepresst habe...denn er ist ja trotz Beweislage seinen Lügen treu geblieben...ab dem Moment war ich Persona non Grata und seitdem wurde er nicht mehr gesehen und war wochenlang auch telefonisch nicht erreichbar.
Ich bin ja auch die Böse....wie konnte ich nur...wie konnte ich nur meinem Bauchgefühl nachgeben und ihn wieder mal zu einem Outing zwingen!
Ich habe ihn ja genötigt, die Wahrheit zu sagen, wie ich kann böses Weib das nur verlangen!
Ich bin nun mal die Böse, das Biest und die Schuldige, weill ich mich nicht länger anlügen lassen wollte.
Uli48, Du erwähntest das Wort Naivität im Zusammenhang mit mir.
Naiv wäre gewesen, wenn ich nach dem Anruf in dem Hotel, welches er als Lüge benutzt hatte, bestätigt bekommen hätte, dass er dort nicht wohnt und ich es einfach nur herunter geschluckt hätte und ihn einfach nur im Glauben gelassen hätte, dass alles okay ist.
Habe ich aber nicht!
Ich wusste, dass auf dem Spiel steht, dass sich der Lügner schnell in Luft auflöst...weil er ja ein schwacher Mensch mit einem negativen Charakter ist, sonst müsste er ja nicht lügen und er konfliktunfähig ist...aber das da noch solche Abgründe an das Tageslicht kommen, damit hatte ich nicht gerechnet!
Damit hat niemand von den in diesem Geflecht unwissend verwobenen Menschen gerechnet. Das wäre in den Gedanke dieser Menschen unmöglich gewesen. Und er hat ja alle Menschen, die er irgendwie kannte, darin verwurstet. Und 90% der Leute wissen das sicher bis heute nicht, dass sie Teil eines kranken Spiels waren.
Dieser Mensch kann wirklich froh sein, dass nur ICH es war, dem er so übel mitgespielt hat (neben dem und dem und dem noch...seinen Eltern und seiner Zweitfrau...seiner Cousine, seinen Cousins, seinen angebliche Freunden, seinen Arbeitskollegen, seines Chefs etc.) und er mir einfach nur Leid tut ich ja sein Problem kenne, und er deshalb nichts zu befürchten muss.
Er kann froh sein, dass nur ich es bin, die den Rest von seinem üblem Spiel...obwohl ich mir sicher bin, dass da noch weitere Verflechtungen von Menschen bestehen, die davon nichts wissen, dass ihr Name und ihr Ruf missbraucht werden für ein Lügenspiel einer kranken Person...
runtergerissen hat, denn andere Leute hätte dafür gesorgt, dass er kein Bein mehr auf den Boden bekommt.
Ich bin leider nicht so niederträchtig.
Vielleicht würde es mir jetzt besser gehen, wenn ich so wäre!