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Mein Zwischenstand nach 10 Wochen

F
Hallo Riese,
freut mich, dass du so einen Lösungsweg für dich selbst gefunden hast. Ich drücke dir ganz fest die Daumen und wünsche dir Glück bei dem weiteren Voranschreiten. Es wird besser, auch wenn nicht in ein paar Monaten.
Dass du einigermaßen normal arbeiten gehen kannst nach so kurzer Zeit der Trennung... Respekt! Ich war nach der Trennung 9 Monate außer Gefecht gesetzt und krank geschrieben.

Ganz viele liebe Grüße

08.06.2015 10:10 • #16


Riese84
Hallo Dramaking,

klar bin ich noch da!

Woher ich die Kraft nehme? Purer Selbstschutz würde ich sagen. Ich ertrage mein Leben einfach nicht mehr, so wie es kurz nach der Trennung war und ist. Ein Leben in Trauer, Angst, Verzweiflung, Selbstzerfleischung ist nicht sonderlich lebenswert. Und ich ertrage mich auch manchmal selbst nicht mehr. Mein ewiges Gejammer und die Selbstvorwürfe. Das hilft nicht sonderlich, den Typ im Spiegel zu mögen.

Aber wenn ich ehrlich bin, gibt es auch noch viele Tage/Momente, wo ich scheinbar keine Kraft mehr habe und aufgeben möchte. Aber was soll ich sonst machen? Von einer Brücke springen? Ganz sicher nicht....

Hoffnung macht mir der Gedanke, dass es mir nach der Trennung von meiner Ex Ex auch nicht gut ging (auch wenn das Schmerzniveau deutlich geringer war) und dann auf einmal haben meine jetzige Ex und ich uns geküsst und miteinander geschlafen. Was für ein schöner Moment! Alle Schmerzen der Vergangenheit waren auf einmal geheilt. Das war gerade einmal ein 3/4 Jahr nach der Trennung. Nie im Leben (!) hätte ich für möglich gehalten, so schnell wieder SO glücklich werden zu können.

Niemand sollte also der arroganten Meinung sein, die Zukunft bereits zu kennen. Irgendwie ist ja doch alles vorherbestimmt (ohne jetzt zu esoterisch zu werden). Menschen entwickeln sich, begegenen sich zufällig,...nichts davon lässt sich wirklich beeinflussen oder kontrollieren. Und auf einmal ist man mittendrin im Geschehen.

Alles Gute dir weiterhin!
Halte die Ohren steif.
Riese

08.06.2015 10:49 • #17


A


Mein Zwischenstand nach 10 Wochen

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Riese84
P.S.:

Einen Gedanken gibt es noch, den ich versuche, in mein Leben zu integrieren:

Wenn man seine Hand ins Feuer hält, spürt man Schmerz und zieht sie reflexartig aus dem Feuer.
Das macht der Körper ganz automatisch.

Oft erwische ich mich bei minutenlangen Tagträumen von meiner Ex, von all den schönen Dingen, die mal waren aber nie wieder sein werden. Das tut so unbeschreiblich weh und trotzdem hänge ich solchen Gedanken nach. Von außen betrachtet doch völlg sinnlos und selbstzerstörerisch!

Warum zieht sich der Geist bei schmerzhaften Gedanken nicht auch sofort zurück, wie bei der Hand im Feuer? Vielleicht ist das eine Fähigkeit, die wir uns aneignen sollten.

Ich glaube auch, dass wir uns in dieser Situation unbewusst auch irgendwie schlecht fühlen WOLLEN. Wir suhlen uns hier manchmal richtig in unserem Elend. Das mag ja auch zeitweise angebracht sein, hilft aber letztendlich nicht wirklich weiter beim Aufbau eines neuen, glücklcihen Lebens. In den kurzen Momenten, wo es mir besser geht, kotzt mich mein eigenes Gejammer schon richtig an!

Ich werde keinen Trostpreis verliehen bekommen und auch das Universum wird nicht irgendwann Mitleid mit mir haben und mich wieder glücklich machen, wenn ich erst einmal genug gelitten habe. Wir erschaffen die Hölle in uns und zwar ganz alleine mit der Wahl unserer Gedanken und hoffen trotzdem, dass irgendjemand von außen kommt, um uns zu retten. Aber niemand wird kommen, um uns zu retten. Das können wir nur selbst.

Das klingt jetzt alles wieder superschlau und gefasst, aber es ist erst eine Stunde her, dass ich wieder geweint habe, weil sie nicht mehr in meinem Leben ist. Ich hadere sehr mit meinem Schicksal und wenn ich ehrlich bin, sehe ich für mich derzeit auch noch keine glückliche Zukunft. Alles hat irgendwie seine Bedeutung verloren und das Leben ist zu einem reinen Überleben verkommen. Aber ich übe mich darin, mich nicht in diesem Gedankenstrudel zu verlieren, weil das nur zu einem Leben führt, dass ich nicht führen möchte.

Liebe Grüße
Riese

09.06.2015 10:49 • x 2 #18


F
Lieber Riese,
auf der einen Seite magst du Recht haben. Auf der anderen Seite finde ich, dass ab und zu der vergangenen Beziehung nachhängen und den Schmerz zulassen wichtig für die Verarbeitung sind.

Ich habe es selbst bei jemand anderem erlebt wie es ist, wenn man sich nur abschottet, sich jeglichen Gedanken an den/die Ex verbietet und sich nur versucht abzulenken. Die Person hat nach einem Jahr noch nicht abgeschlossen, weil sie sich nicht damit befasst hat.
Die schmerzhaften Momente muss man zulassen- jedoch bewusst. Es ist richtig, dass man sich nicht in Selbstmitleid suhlen sollte, bis die Spirale tiefer und tiefer nach unten geht. Aber jede Träne, jeder schmerzende Gedanke lässt uns auch irgendwo abschließen. Das ist jedenfalls meine Erfahrung.

Bleibe 1-2 Jahre für dich, bist du dir sicher sein kannst, dass du alles verarbeitet hast. Das dauert leider meistens sehr lange. Dafür brauch man sich aber dann keine Vorwürfe zu machen.

Tut mir leid, dass du wieder geweint hast. Stell dir vor ich bin dann immer an deiner Seite und drück dich ganz lieb

LG

09.06.2015 11:02 • #19


Hamster75
Zitat von Riese84:
Nichts ist schwerer zu töten, als die Hoffnung. Die stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Was mir in diesem Zusammenhang zu schaffen macht ist einfach auch ihr mega ambivalentes Verhalten kurz vor der Trennung. So viele Momente hat es noch gegeben, wo man uns von außen betrachtet, für ein frisch verliebtes Pärchen gehalten hätte. Ein paar Stunden vor der Trennung hatten wir noch 6 (von ihr ausgehend!), dass die Hütte gewackelt hat. Nicht gerade ein Verhalten, als ob sie überaupt kein Bock mehr auf mich hätte. Und dann war es doch zu Ende. Das im Kopf und im Herzen passend zu machen, ist eine große Aufgabe.


Das kommt mir doch sehr, sehr bekannt vor. Von ihr kam noch der Satz ich liebe dich zum Abschied und dass sie keine neue Beziehung starten möchte.
Jaaaaa .... für ca. 4 Wochen nicht, aber dann direkt die Bezeihung zu ihrer Affäre bekannt geben und ausleben.
Bei uns herrscht jetzt Rosenkrieg.

Zitat von Riese84:
Ja, auch das habe ich Kopf bereits akzeptiert. Aber ich liebe sie leider immer noch (irgendwie...). Dann phantasiert man manchmal rum, dass sie zu mir kommt, mit Tränen in den Augen die Worte sagt, die alles wieder gut machen. Ist natürlich alles *beep*!
Wie du schon sagst, das Vertrauen ist weg! Ich könnte ihr nie wieder in die Augen schauen und den Worten glauben, die aus ihrem Mund kommen. Sie hat mir so viel vorgemacht (über 1 Jahr lang), dass das Vertrauen gefühlt noch nicht einmal für eine Freundschaft ausreichen würde.


An dem Punkt stehe ich auch und das leider schon länger.
Wenn sie jetzt vor mir stehen würde und um eine Chance bettelt, würde ich stolz hau ab sagen. Aber wenn sie mich zum falschen Zeitpunkt erwischt, würde ich sie in den Arm nehmen und mich freuen und kurze Zeit später merken, dass alles keine Zukunft mehr hat.
Wie ich es nun wende, es ist AUS, für immer und diese Endgültigkeit, die setzt sich bei mir noch nicht überall fest. Es ist jetzt 10 Wochen her, seitdem wir uns getrennt haben, seit 6 Wochen habe ich keinerlei Kontakt zu ihr und in den letzten Tagen krieche ich auf dem Zahnfleisch

09.06.2015 11:14 • #20


M
Hey Riese und Co.,

Ich bin von deinen Worten umgehauen. Sie treffen genau ins Schwarze ! Bei mir ist es auch ein Auf und Ab und auch wenn jeder sagt du bist doch noch so jung.. denke ich (wenn ich wieder am Tiefpunkt angelangt bin), dass ich nie wieder so lieben kann wie ich es in meiner Beziehung (erste große Liebe, 3 1/2 Jahre zusammen) getan habe! Aber meine Schwester meinte zu mir: Überlege mal wie sehr du den Falschen (also meinen Ex) geliebt hast/noch liebst, und nun überlege wie sehr du den Richtigen dann Lieben wirst! Ich erwische mich noch oft wie ich in Gedanken an die Schöne Zeit schwelge, aber in anderen Momenten erwische ich mich auch beim Denken an eine Neue noch schönere Zeit!

Meist ist das schlimmste für mich, abgesehen vom Alleine sein, die Eifersucht was er gerade macht, mit wem .. wie sein Leben so aussieht, ob es ihm auch schmerzt .. aber ich denke im Leben gibt es irgendwann doch noch Gerechtigkeit und die, die einen Fehler begangen haben, werden diesen irgendwann bereuen und daran zu knabbern haben.

09.06.2015 11:17 • #21


Bleeding
Hallo Riese,

nach 7 Wochen Trennung, in denen ich noch einen Funken Hoffnung auf ein Comeback hatte, steht nun seit Sonntag Abend fest, dass es kein Comeback geben wird. Für mich waren die ersten 7 Wochen somit umsonst, denn seit Sonntag hat mein eigentliches Leid erst begonnen. Er liebt mich nicht mehr, er will keinen Neuanfang. Er könnte sich aber eine Freundschaft vorstellen. Haha, genau.

-- Wenn einer sagt Wir können ja Freunde bleiben, dann ist das wie Dein Hund ist tot, aber Du darfst ihn behalten!

Ja bin ich denn die Himbeer-Helga oder was? Freundschaft? Wie abgestumpft und abgef***t ist der Typ denn? Also wenn Du fast 2 Jahre jemanden wirklich geliebt hast und dann über Nacht auf Freundschaft umswitchen sollst, dann ist das meiner Meinung nach für einen normal entwickelten und emotional normal geprägten Menschen absolut unmöglich! Vor allem, wenn man sich trotz Liebe getrennt hat.

Lieber Riese, ich kann Dir eins versichern: Ich bin noch ein paar Lenze älter als Du und hab noch mehr Angst, niemals wieder jemanden zu finden und dass ich eines Tages einsam und allein in meiner Wohnung sterbe und niemand es merkt (erst nach tagelangem Gestank und weil die Hunde schon unruhig werden). Ich hatte vorhin ein kurzes Gespräch mit einem Therapeuten von Pro Familia. Dort bekomme ich immer einen Stempel für das Rezept meiner Pille, so dass die Kosten übernommen werden. Er fragte mich, ob ich sonst noch was auf´m Herzen hätte. Was mach´ ich? Ich flenne los! Mein Make-Up tropfte am Kinn runter und mein letztes bißchen Würde lag da auf diesem Patchworkteppich in seinem Büro. Nachdem ich wieder Luft bekam und wir ca. 15 Minuten geredet hatten, sagte ich Ich bin ja 37 und keine 17. Trotzdem hab ich das Gefühl, nichts gelernt zu haben in all den Jahren, in denen ich Beziehung habe. Der Schmerz ist genauso überwältigend wie als Teenager. Darauf sagte er Aber das Verlieben ist dann auch wieder genauso heftig! Und das hat mir total Mut gemacht und ich musste lachen.

Ja, es stimmt. Als ich meinen Ex kennenlernte, dachte ich auch, ich wäre mit solchen Gefühlen durch (da war ich 34). Aber diese Magie des Kennenlernens, die Aufregung, die Schlaflosigkeit, die einem absolut nichts ausmacht, dieser Rausch... alles war genau wie früher, als ich noch ein Teenie war. Und darauf freue ich mich. Es wird sicher nicht so einfach sein, wieder jemanden zu finden. Aber wenn, dann wird es wieder so magisch und aufregend und das ist etwas, wofür sich das alles lohnt.

Ich halte Dich für einen extrem feinfühligen Menschen, der stark reflektiert und nachdenkt. Das ist etwas besonderes heutzutage! Schau Dich doch nur hier im Forum um - wie viele Exen haben sofort eine(n) Neue(n), ohne ihr eigenes Verhalten jemals zu überdenken, Fehler zu bemerken, etwas zu lernen. Irgendwann, vielleicht erst in 30-40 Jahren, aber irgendwann werden diese Leute einen totalen Absturz haben, weil sie ihr Leben lang alles verdrängt haben. Ich bin genau wie Du, ich weine, bis ich keine Luft mehr kriege, ich leide wie ein Tier, Familie und Freunde können es bald nicht mehr hören, der ganze Tagesablauf ist gespickt mit Gedanken an IHN (bei Dir an SIE), natürlich nur die schönen Gedanken, die liebevollen Momente. Kein einziger Gedanke an die miesen Zeiten, an den Streit, an alles, was mich richtig angekotzt hat. Es ist wie weggeblasen.

Trotzdem müssen wir jeden Tag daran arbeiten, uns selber aus diesem Loch zu ziehen. Irgendwann überwiegen die Gedanken, dass dieser Mensch NICHT für uns bestimmt war und warum. Es leuchtet uns langsam ein. Wer uns verlässt, hat uns auch nicht verdient. Wir verschwenden unsere wertvolle Zeit nicht an Menschen, die unsere Fabelhaftigkeit, unser besonderes Wesen, unsere Liebe und Empathie und all unsere anderen tollen Eigenschaften nicht zu schätzen wissen.

Sei stark! Fäuste hoch!

09.06.2015 11:18 • x 2 #22


Hamster75
Zitat von Bleeding:
Wir verschwenden unsere wertvolle Zeit nicht an Menschen, die unsere Fabelhaftigkeit, unser besonderes Wesen, unsere Liebe und Empathie und all unsere anderen tollen Eigenschaften nicht zu schätzen wissen.



Doch, leider und darum hat das Forum hier auch so viele Beiträge.

Und was seid ihr alle doch jung. Ich werde bald 40 und hatte 22 Jahre eine Beziehung und davon 13 Jahre amtlich.

09.06.2015 11:23 • #23


P
Lieber Riese...

Mein Tag begann furchtbar schmerzhaft... und es ist egoistisch... aber es hilft so unheimlich hier zu lesen... und zu wissen, dass man mit seiner Verzweiflung nicht alleine ist...

Ich wünsche, dass es für uns alle bald wieder ein Liichtlein geben wird...

09.06.2015 11:28 • x 1 #24


Riese84
Zitat von Bleeding:
Hallo Riese,

nach 7 Wochen Trennung, in denen ich noch einen Funken Hoffnung auf ein Comeback hatte, steht nun seit Sonntag Abend fest, dass es kein Comeback geben wird. Für mich waren die ersten 7 Wochen somit umsonst, denn seit Sonntag hat mein eigentliches Leid erst begonnen. Er liebt mich nicht mehr, er will keinen Neuanfang. Er könnte sich aber eine Freundschaft vorstellen. Haha, genau.

-- Wenn einer sagt Wir können ja Freunde bleiben, dann ist das wie Dein Hund ist tot, aber Du darfst ihn behalten!

Ja bin ich denn die Himbeer-Helga oder was? Freundschaft? Wie abgestumpft und abgef***t ist der Typ denn? Also wenn Du fast 2 Jahre jemanden wirklich geliebt hast und dann über Nacht auf Freundschaft umswitchen sollst, dann ist das meiner Meinung nach für einen normal entwickelten und emotional normal geprägten Menschen absolut unmöglich! Vor allem, wenn man sich trotz Liebe getrennt hat.

Lieber Riese, ich kann Dir eins versichern: Ich bin noch ein paar Lenze älter als Du und hab noch mehr Angst, niemals wieder jemanden zu finden und dass ich eines Tages einsam und allein in meiner Wohnung sterbe und niemand es merkt (erst nach tagelangem Gestank und weil die Hunde schon unruhig werden). Ich hatte vorhin ein kurzes Gespräch mit einem Therapeuten von Pro Familia. Dort bekomme ich immer einen Stempel für das Rezept meiner Pille, so dass die Kosten übernommen werden. Er fragte mich, ob ich sonst noch was auf´m Herzen hätte. Was mach´ ich? Ich flenne los! Mein Make-Up tropfte am Kinn runter und mein letztes bißchen Würde lag da auf diesem Patchworkteppich in seinem Büro. Nachdem ich wieder Luft bekam und wir ca. 15 Minuten geredet hatten, sagte ich Ich bin ja 37 und keine 17. Trotzdem hab ich das Gefühl, nichts gelernt zu haben in all den Jahren, in denen ich Beziehung habe. Der Schmerz ist genauso überwältigend wie als Teenager. Darauf sagte er Aber das Verlieben ist dann auch wieder genauso heftig! Und das hat mir total Mut gemacht und ich musste lachen.

Ja, es stimmt. Als ich meinen Ex kennenlernte, dachte ich auch, ich wäre mit solchen Gefühlen durch (da war ich 34). Aber diese Magie des Kennenlernens, die Aufregung, die Schlaflosigkeit, die einem absolut nichts ausmacht, dieser Rausch... alles war genau wie früher, als ich noch ein Teenie war. Und darauf freue ich mich. Es wird sicher nicht so einfach sein, wieder jemanden zu finden. Aber wenn, dann wird es wieder so magisch und aufregend und das ist etwas, wofür sich das alles lohnt.

Ich halte Dich für einen extrem feinfühligen Menschen, der stark reflektiert und nachdenkt. Das ist etwas besonderes heutzutage! Schau Dich doch nur hier im Forum um - wie viele Exen haben sofort eine(n) Neue(n), ohne ihr eigenes Verhalten jemals zu überdenken, Fehler zu bemerken, etwas zu lernen. Irgendwann, vielleicht erst in 30-40 Jahren, aber irgendwann werden diese Leute einen totalen Absturz haben, weil sie ihr Leben lang alles verdrängt haben. Ich bin genau wie Du, ich weine, bis ich keine Luft mehr kriege, ich leide wie ein Tier, Familie und Freunde können es bald nicht mehr hören, der ganze Tagesablauf ist gespickt mit Gedanken an IHN (bei Dir an SIE), natürlich nur die schönen Gedanken, die liebevollen Momente. Kein einziger Gedanke an die miesen Zeiten, an den Streit, an alles, was mich richtig angekotzt hat. Es ist wie weggeblasen.

Trotzdem müssen wir jeden Tag daran arbeiten, uns selber aus diesem Loch zu ziehen. Irgendwann überwiegen die Gedanken, dass dieser Mensch NICHT für uns bestimmt war und warum. Es leuchtet uns langsam ein. Wer uns verlässt, hat uns auch nicht verdient. Wir verschwenden unsere wertvolle Zeit nicht an Menschen, die unsere Fabelhaftigkeit, unser besonderes Wesen, unsere Liebe und Empathie und all unsere anderen tollen Eigenschaften nicht zu schätzen wissen.

Sei stark! Fäuste hoch!


Hallo Bleeding,

vielen für deinen Beitrag! Hat gut getan, das zu lesen.
Fäuste hoch!

Ich habe eben noch etwas schönes in einem Buch gelesen, dass mir geholfen hat:

Unser ehemaliger Partner ist in der Erinnerung der ideale Partner für uns und es übersteigt unser Vorstellungsvermögen, noch einmal jemanden zu finden, mit dem man so gut harmoniert. Dabei übersieht man einfach, dass gerade in einer langjährigen Beziehung eine ausgeprägte gegenseitige Anpassung erfolgt. Sehr selten werden zwei Menschen, die sich kennenlernen, in vielen oder gar allen Bereichen der gleichen Meinung sein. Aber besonders in der Phase des Verliebtseins besteht eine grosse Bereitschaft, auf den anderen einzugehen, seine Nähe zu suchen, die Zeit mit ihm gemiensam zu verbingen, und damit auch, sich ihm anzupassen.[....]Wir haben Meinungen, Einstellungen und Abneigungen vom anderen übernommen. Wir haben neue Dinge kennen gelernt und alte Verhaltensweisen abgelegt.
[...]
Diese Prozesse sind völlig selbstverständlich: In einer Zweierbeziehung sucht man Nähe, diese findet man zum großen Teil durch Gemeinsamkeiten.
[...]
Jetzt nach Beendigung der Beziehung neigt man dazu, diese zu idealisieren und sie besser zu machen, als die tatsächlich war. Man hat vergessen, WIE die Gemeinsamkeiten zustande kamen, wie oft man selbst auf etwas verzichtet hat, sich dem anderen nur angepasst hat.

(aus Zu zweit am Ende von Koch/Schwertfeger, dtv Verlag)

Das macht doch etwas Hoffnung, die Liebe wiederfinden zu können.


Wünsche euch allen einen schönen Abend mit möglichst geringem Taschentuch-Verbrauch.
Denkt an die Umwelt, für jedes Taschentuch muss ein Baum sterben

Liebe Grüße,
Riese

09.06.2015 18:04 • #25


Bleeding
Wie geht das denn bitte hier mit dem Zititeren? Wenn ich auf zitieren klicke, erscheint ein Textfeld voller HTML-Codes, die ich vor 20 Jahren mal in der Schule gelernt hatte, aber die ich jetzt nicht mehr beherrsche. Klärt mich mal auf, Superhirne!

Zu dem Taschentuchverbrauch: Für jedes vollgerotzte Taschentuch sollte kein Baum sterben, sondern dem/der Ex jedesmal ein dicker Pickel mitten im Gesicht wuchern und zwar VOR DEM ERSTEN DATE mit Next.

Sagt nix, man darf ja noch träumen...

09.06.2015 19:35 • #26


Riese84
Ich habe einfach über deinem Beitrag auf zitat geklickt, dann wurde dein Text in die entsprechenden HTML-Codes eingepackt.

Grüße
Superhirn

09.06.2015 19:44 • #27


L
Zitat von Riese84:
Moin Mädels,

Labeeenia...!

Danke für den Tritt in den Hintern, hat geholfen!

Zitat:
Sie hat Dich nicht dermassen stark geliebt wie Du sie. Sonst hätte sie die Beziehung nicht beendet. Kein Mensch schmeisst eine Beziehung weg, wenn man seinen Partner liebt. Punkt.
Willst Du mit ihr trotzdem zusammen sein, auch wenn sie Dich nicht liebt? Damit sie Dich eines Tages wegen einem anderen verlässt, den sie lieben wird? Willst Du das?


Nein, das will ich absolut nicht! Im Kopf kann diese Fragen auch ganz klar beantworten. Mit ist klar, dass ich nur wieder glücklich werden kann, wenn ich die Vergangenheit hinter mir lasse. Nur leider ist das kein intellektuelles Problem, sondern ein emotionales. Man sagt ja immer, dass das Gefühl, den Gedanken etwas später folgt, aber so richtig angekommen ist es noch nicht. Nichts ist schwerer zu töten, als die Hoffnung. Die stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Was mir in diesem Zusammenhang zu schaffen macht ist einfach auch ihr mega ambivalentes Verhalten kurz vor der Trennung. So viele Momente hat es noch gegeben, wo man uns von außen betrachtet, für ein frisch verliebtes Pärchen gehalten hätte. Ein paar Stunden vor der Trennung hatten wir noch 6 (von ihr ausgehend!), dass die Hütte gewackelt hat. Nicht gerade ein Verhalten, als ob sie überaupt kein Bock mehr auf mich hätte. Und dann war es doch zu Ende. Das im Kopf und im Herzen passend zu machen, ist eine große Aufgabe.

Zitat:
Und mach Dich bitte nicht so stark von Frauen abhängig. Dies ist nicht nur uns.y so bedürftig zu sein, sondern Du wirst immer wieder gleiche Erfahrung machen solange Du nicht aus dieser Lehre was für Dich ziehst und zwar Dein eigenes Leben über die Bühne zu kriegen!


Ich bin eigentlich recht unabhängig von Frauen. Im Alltag zumindest. Ich bekomme mein Leben sehr gut über die Bühne. Ich habe einen guten Job, eigene Wohnung, kann putzen, waschen, bügeln und besser kochen und Kuchen backen, als die meisten Frauen in meinem Umfeld. Parallel kann ich auch Wohnungen renovieren, Holz hacken, Reifen wechseln und bin eine Rakete im Bett. DIE Allzweckwaffe, würde ich sagen (bei Interesse bitte per PN melden ).

Spaß beiseite. Emotional brauche ich Frauen schon sehr, da hast du Recht! Da kann sich aber vermutlich auch niemand 100% von frei machen. Ihre Aufmerksamkeit tut mir einfach gut. Glück ist ja bekanntlich auch das Einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt.
Das ist aber auch mit ein Grund, warum ich mich entschieden habe, zu unserem Paartherapeuten zu gehen. Ich habe das als ein Problem von mir erkannt und möchte lernen, mich auf meiner eigenen Insel zuhause zu fühlen. (Meine Ex Ex hab ich erst vergessen, als ich mich in meine jetzige Ex verliebt hatte. So lange möchte ich dieses Mal nicht warten)

Zitat:
2) Es ist schon viel vorgefallen seit der Trennung. Diesen Trennungsschmerz, den Du gerade durchmachst, wirst Du ihr nie verzeihen können, um wieder mit ihr zusammen sein zu können. Denn dieser Schmerz steht in einem unmittelbaren Zusammenhang mit ihr. Abgesehen davon ist das Vertrauen nicht mehr da. Deshalb wünsche sie dir nicht mehr zurück. Es wird nicht mehr so sein wie früher. Viel zu viel Verletzungen drin. Verstehe das bitte.


Ja, auch das habe ich Kopf bereits akzeptiert. Aber ich liebe sie leider immer noch (irgendwie...). Dann phantasiert man manchmal rum, dass sie zu mir kommt, mit Tränen in den Augen die Worte sagt, die alles wieder gut machen. Ist natürlich alles *beep*!
Wie du schon sagst, das Vertrauen ist weg! Ich könnte ihr nie wieder in die Augen schauen und den Worten glauben, die aus ihrem Mund kommen. Sie hat mir so viel vorgemacht (über 1 Jahr lang), dass das Vertrauen gefühlt noch nicht einmal für eine Freundschaft ausreichen würde.


Danke noch mal für deine Antwort, hat mich gefreut!

LG
Riese


Habe Dir eine sehr lange Rückantwort geschrieben.
Die Internetverbindung ist bei mir gerade abgestürzt und mein IPad hat meinen ganzen Roman verloren.

Nur eine Sache ganz kurz ( für mehr habe ich gerade keine Geduld):
wenn es Dir wieder schlecht gehen wird, probiere mal das aus : schreibe Dir alle unschönen Situationen mit Deiner Ex auf und lese sie jeden Tag (jeden!) durch und vor, ca. 2 Wochen lang, stelle Dir dabei alles im Detail vor und lass all negative Gefühle von damals durch Dich durchgehen. Dein Gedächtnis wird diese Info abspeichern, Dein Verstand wird diese Erinnerungen in Zukunft öfters abrufen und deinem Herzen (Nachzügler) beim Loslassen Deiner Ex nachhelfen.

Zu Deinem heutigen Posting von wegen man lässt die Schmerzen des Leidens hin und wieder absichtlich zu : jop, ich weiss was Du meinst, bin auch mal zu diesem Entschluss gekommen. Fand es damals erschreckend ( bin ich masochistisch veranlagt?!), aber dann dachte ich: meine Seele ist auf die Erde gekommen, um eine breite Palette der Gefühle durchzuleben ( Trauer, Leiden, Glück, Liebe usw). Will sie das? Bitte schön! Soll sie machen.

Es ist besser intensiv zu leben/ zu fühlen (man wird zwar davon auch schön müde), als eine emotionslose und farbenlose Existenz zu führen.

In diesem Sinne: lass Deinen Gefühlen freien Lauf.
Irgendwann wirst Du davon satt sein.

09.06.2015 19:57 • #28


S
Hallo in die Runde,

ich habe mich den Tag über mal in eure Texte vertieft und kann allem nur zustimmen. Ich bin jetzt seit ca. 2,5 Monaten getrennt und komme mit dem Ganzen auch immer noch nicht ganz klar. Ich merke zwar, dass es schon eine Besserung gibt im Vergleich zum Anfang, aber nichtsdestotrotz habe ich immer wieder Rückfälle

Immer wieder denke ich an die schönen Momente und was mir besonders schwer fällt, ist neben dem Verlust von meinem Freund auch der Verlust von seiner Familie und seinen Freunden. Während unserer Beziehung habe ich mich, rückblickend, sehr in sein Leben integriert und wir haben mehr allein oder mit seinen Leuten gemacht als mit meinen Freunden. Im Nachhinein glaube ich, war das ein Fehler. Ich habe mein eigenes Leben sehr zurückgestellt und mich nur auf ihn eingelassen.

Außerdem denke ich immer wieder, was er jetzt wohl macht, ob er schon ne Neue hat, ob er mich noch vermisst usw. Diese Gedanken zermürben extrem. Aber abschalten kann ich sie auch nicht.

Ich finde es einfach so unverständlich, dass man sich mal so nah stand und jetzt ist man entfernter voneinander als irgendjemand anders. Das tut so weh!

Wenn ich so nachdenke, fürchte ich, bin ich noch in der Phase, dass ich ihn jederzeit zurücknehmen würde. Auch wenn ich weiß, dass er definitiv nicht zurückkomenn würd. Dafür ist er viel zu strickt und hält sich an Entscheidungen. Und er geht nicht drauf ein, mich nochmal anzuhören und vielleicht die Karten nochmal neu zu mischen.

Ich lese seit kurzem auch das Buch von Doris Wolf und kann es nur empfehlen. Finde mich in vielem wieder und veruche mich damit aufzubauen.

10.06.2015 17:03 • #29


Riese84
Hallo zusammen,

Heute war ein harter Tag. Hatte einen starken Rückfall, so heftig wie schon seit WocheN nicht mehr. Habe ihre Handynummer wieder rausgekramt, eingespeichert, whatsapp geschaut...und ich sage euch, ich war SO kurz davor, mich bei ihr zu melden. Mein Herz schlug mir fast aus der Brust. Ich hatte das Gefühl, dass es mich zerreißt, wenn ich es nicht tue.

Aber ich habe es nicht getan. Ihr glaubt nichts, wie viel Kraft es mich gekostet hat. Ich würde es immer noch gerne tun. Habe es jetzt genau zwei volle Monate geschafft, mich zu entziehen. Aber ich würde keine Wetten mehr annehmen, dass ich es noch lange durchhalte. Jetzt weiß ich, wie sich Alk. fühlen müssen.
Bin auch nicht wirklich stolz, dass ich heute nicht schwach geworden bin. Bin nur erschöpft und depressiv. Einfach kein guter Tag heute....

War danach noch bei einem Freund. Er meinte, jetzt wäre genau der richtige Zeitpunkt,um nochmal einen Versuch zu starten....jetzt, wo wir etwas zeitlichen Abstand haben und beide viel nachgedacht hätten. Wir hätten immer noch eine Chance. Solche Worte sind wie Balsam. Wie gerne würde ich das glauben!
Aber ich schaffe das nicht. Ich kann eine weitere Abfuhr von ihr nicht mehr ertragen. Ich würde riskieren, nach 10 Wochen wieder bei Null zu stehen.

Sorry, heute keine Mutmacher-Sprüche vom Riese...

Wünsche euch trotzdem einen angenehmen Abend...

LG

10.06.2015 19:58 • #30


A


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