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Mein Weg zurück in die Realität - Tagebuch

S
Hallo Luiser, Hallo Beatrice,

vielen Dank für eure Unterstützung das bedeutet mir viel.

Heute war ein echt harter Tag. Ich hab ihren Bruder Getroffen und ich kann es nicht anders sagen, aber es hat mich umgehauen, etwas in mir getriggert. Es war ne knappe Minute an der Tür, aber es hat mich einfach fertig gemacht. War nicht Stark genug dafür. Hab ihm seine Kamera gegeben und musste halb anfangen zu Heulen. Alles kam wieder hoch, die schönen Zeiten und der ganze Hass die Enttäuschung waren plötzlich weg. Plötzlich fühlte ich mich wieder wie das kleine verlassende Kind, dass umbedingt zurück will! So kaputt war ich lange schon nicht mehr! Wie dem auch sei. Ich bin wieder gegangen, ganz schnell, weil es zu weh tat. Hab ihm dann noch per Whats App geschrieben, dass ich gerne mit ihm geredet hätte oder sein Kind kennen gelernt hätte, aber es einfach nicht ging!
Das ist ein Leben von dem ich nicht mehr Teil sein darf oder kann, ich wurde da verstoßen. Wozu sich noch den Schmerz bereiten und sich das reinziehen? Einmal kurz nostalgisch gewesen, voller sentimentalität, einmal durch diesen extremen Schmerz um zu wissen was einem das ganze bedeutet, was sie mir bedeutet! Aber das ändert nichts. Verlust bleibt Verlust.
Dieses Leben existiert nicht mehr, es kommt nicht mehr wieder. Ich muss anfangen mir aus diesem Vakuum in dem ich gerade bin ein neues Leben aufzubauen. Ich tue es schon die ganze Zeit, aber der Weg ist lang und das Leid groß! Vielleicht wird auch irgendwas in mir immer kaputt bleiben, ich weiß es nicht, aber was bleibt mir anderes übrig!
Es ist auch immer wieder so schwer, weil kein dauerhaftes begreifen möglich ist. Es gibt Momente da weiß ich es, es gibt Momente da kann ich es nicht fühlen nicht begreifen, ist es wie ein Film, wirkt so distanziert und dann gibt es wieder Momente wie Heute in denen es mich mit voller Wucht trifft, plötzlich auf mich niederstürzt und überwältigt! Es ist plötzlich wieder so heftig wie ganz am Anfang, alles so Hoffnungslos, alles so leer. Ich fühle mich so verstoßen, so alleine, so ausgegrenzt. Wertlos! Als ob das alles keine Bedeutung hätte außer für mich, als ob ich keine Bedeutung hätte!
Die machen einfach alle so weiter! So als währe nichts gewesen! Deren Welt dreht sich weiter, sie gehen vorran, aber ich bin noch immer in Schockstarre und irre verwirrt durch die Ruinen meiner Welt!
Es passt nicht zusammen, was ist mit mir nicht richtig? Warum kann ich nicht einfach weiter gehen? Das kann doch nicht wahr sein? Das kann doch nicht die Realität sein und doch ist sie es! Das muss ich lernen, dass muss ich akzeptieren und danach muss ich handeln. Das habe ich heute getan, das habe ich heute gesehen und es tut weh wie hölle! Ich will es nicht, um keinen Preis, aber das spielt keine rolle. Es ist wie es ist, dass muss ich akzeptieren! Was für eine *beep* schei.!

10.09.2015 22:20 • #136


T
Hallo Schlenz,

verfolge Dein Tagebuch auch schon seit längerem. Deinen letzten Post konnte ich irgendwie total nachempfinden. Wie es gewesen sein muss, ihren Bruder wieder zu sehen. Bei mir sind es nun auch schon knapp 6 Monate und der Gedankensalat wird nicht besser. So wie Du beschreibst, gibt es Momente, in denen alles klarer erscheint, aber es sind eher wenige Momente. Die meiste Zeit ist da noch diese Hoffnung in mir. Und die Angst, dass es nie ein Zurück geben könnte, dass dieser Verlust für immer ein Verlust bleibt.
Obwohl mich das traurig macht zu sehen, dass es Dir noch immer so schlecht geht - beruhigt es mich manchmal auch, dass es von solchen Sorten noch mehr gibt.

Ich wünsche Dir alles Gute und dass Du es bald überstanden hast!

11.09.2015 02:27 • #137


A


Mein Weg zurück in die Realität - Tagebuch

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S
Hallo TooLate,

ja es ist immer gut zu wissen das man mit so etwas nicht alleine ist, das relativiert es ein wenig.

Zitat von TooLate:
Die meiste Zeit ist da noch diese Hoffnung in mir. Und die Angst, dass es nie ein Zurück geben könnte, dass dieser Verlust für immer ein Verlust bleibt.


Diese Hoffnung kenne ich nur zu gut, dass nicht sehen wollen, nicht sehen können. Manchmal sind dinge einfach zu viel für die Seele und sie versucht sich dann mit sowas zu helfen. Man bleibt hängen, wartet darauf das sie zurück kommt, aber das tut sie nun mal nicht. Überall baut man Hoffnungen auf, das kann es doch nicht gewesen sein, diese Realität ist einfach zu hart. Für mich ist sie das immer noch, zumindest dauerhaft kann ich was da passiert ist weder verstehen noch annehmen/akzeptieren.
Aber genau das ist der Punkt zu dem man kommen muss, wenn man sein Leben wieder zurück will. Diese Hoffnung ist schädlich, sie verschleppt alles nur!
Man muss es einsehen, man muss da durch. Du kannst dir entweder einreden dass das schiff auf dem du bist nicht untergeht, obwohl du schon knietief im wasser stehst, andere Erklärungen dafür finden, ach es ist bestimmt nur kondenswasser, da muss wohl eine Leitung defekt sein blablabla um mal bei der Metapher zu bleiben. Das bedeutet im Endeffekt nur eines.....deinen Tod.
Oder du musst es schweren Herzens akzeptieren, dass hier nichts mehr zu retten ist, das schiff geht unter. Es ist Zeit sich ein Rettungsboot zu suchen, es ist an der Zeit von hier weg zu gehen und sich für das Leben zu entscheiden, auch wenn das bedeutet das alles hier aufgeben zu müssen und draußen auf dem dunklen Ozean zu treiben!
Ich bin auch immer noch auf dem Weg zum Rettungsboot. Manchmal renne ich in seine Richtung, manchmal geht es nur schleppend vorran. Manchmal gehe ich wieder ein ganzes Stück zurück und versuche die risse im Rumpf des Schiffes mit meinen Händen abzudichten. In seltenen Momenten stelle ich mich auch ungläubig auf die Brücke und rufe:Nein das ist ein Irrtum, diese Schiff ist doch unsinkbar, dass passiert hier gerade gar nicht! Leider liege ich damit Falsch! Manchmal sehe ich das alles und geb an allem mir die Schuld, das lähmt mich dann noch mehr!
Ich kann uns beiden nur wünschen, dass wir uns für den Richtigen Weg entscheiden und irgendwann wieder Land in Sicht ist, ein fester Boden unter den Füßen!

viele Grüße,
Schlenz

11.09.2015 16:34 • #138


S
Gerade bin ich wieder zurück gegangen. Hab gesehen dass das Lied das ich für sie geschrieben hab neue Aufrufe hat, sofort dachte ich es muss sie gewesen sein! Diese dumme Hoffnung, nahm wieder überhand! Plötzlich fing ich an darüber nachzudenken ob es nicht doch ein zurück geben könnte, will sie mir was sagen? Willkommen in der Wahrnehmung eines Kranken! Plötzlich wieder das Gefühl ich müsse für sie da sein, sie würde mich brauchen!
Ich weiß es ist die Coabhängigkeit, ich weiß es hat nichts mit der Realität zu tun, aber fühlt sich nun mal real an! Dann immer wieder die Erinnerung an sie, an ihr lachen, an die vielen schönen Momente. Warum? Warum so oft alles durchleben müssen?
Mein Kopf will weiter, hat erkannt es ist einfach vorbei, es ist richtig richtig schlimm geendet und es gibt keinen weg zurück zu ihr, so sehr ich es mir auch wünsche, aber das alles ist nicht mehr, war zum Teil nur Illusion, Idealisierung!
Aber das Herz ruft nach ich, verzehrt sich nach ihr! Es ist blockiert von ihr. Ihre Stimme, ihr lachen, ihr wunderschönes Gesicht und diese Augen, oh man diese Augen, damit quält es mich die ganze Zeit! Währe mir doch wenigstens ein friedlicher Abschluß mit ihr gewährt gewesen, aber das hat sie ja immer wieder geblockt, dann könnte ich sie in Liebe gehen lassen. Wissen das es ihr besser geht ohne mich, das es eben nicht ging mit uns! Aber so erdrückt mich die ganze schuld, dem wichtigsten Menschen in meinem Leben mit meinen guten Absichten, mit meiner Selbstaufgabe, noch geschadet zu haben. Diesem Menschen, den ich über alles Liebe.
Ich hab sie nie als mein Eigentum betrachtet, sie ist frei zu tun und zu lassen was sie will. Aber ich habe mich immer verantwortlich gefühlt, war nicht frei das zu tun und zu lassen was ich will. Diese Verantwortung quält mich immer noch! Ich habe das Gefühl, bzw. sie gibt es mir, ihr geschadet zu haben, dass es ihr nicht gut geht und es lässt mir keine Ruhe. Dieser Beschützerinstinkt, dieses da sein wollen! Die Verwechslung von gebraucht werden mit Liebe und Daseinsberechtigung.
Ich weiß es ist nicht so, die Gründe für diese Gefühle sind in mir selbst und meiner Vergangenheit zu finden, aber dennoch sind sie so brutal real! Es quält mich.
Wenn ich drüber schreibe oder kurz nachdenken kann, wieder zur besinnung komme in solchen Momenten, gelingt es mir es zu sehen, gelingt es mir da selbst eine Grenze zu setzen. Aber es ist brutal, es ist einfach nur verdammt brutal! Wie kann ich jemanden gehen lassen, wenn ich mich für sein Wohlergehen verantwortlich fühle? Wenn ich doch denke gebraucht zu werden? Wie kann ich da an mich denken? Das ist Coabhängigkeit und sie ist echt ein Ar.! Wie durchbreche ich nur diesen Wahnsinn, wie schaffe ich es nur dauerhaft bei mir selbst zu sein, ich zu sein?

11.09.2015 20:04 • #139


S
Hey du,

ja ich rede dich wieder so an. Ich kann dich einfach nicht wirklich hassen, so gerne ich es auch würde. Denn eigendlich fällt mir keine andere reaktion ein die angemessener währe als hass und entäuschung, nachdem was du getan hast! Trotzdem sitze ich hier und vermisse dich so schrecklich vermisse das Leben mit dir. Vermisse das wie es zwischen uns hätte werden können.
Ich weiß Illusion und Idealisierung. Aber du fehlst mir eben. Da war etwas zwischen uns, so etwas tiefes, so etwas unglaublich nahes. Ich weiß nicht ob ich sowas nochmal finden kann und ich weiß auch nciht ob ich sowas nochmal für jemand anderen empfinden kann! Aber ich will es, ich brauche es, ich vermisse es!
All das kleinzeugs, jedes kleinste detail an dir habe ich geliebt, tu es leider immer noch. Und an all das werde ich erinnert. Werde daran erinnert was ich für immer verloren habe!
Es ist zu hart für mich, ich schaffe es nicht! Ich suche und suche, versuche das ganze zu entschlüsseln. Boderline, Narzissmus, Coabhängigkeit etc. etc. ich hab schon so viel gelesen, aber mein Herz kann es einfach nicht verstehen, will es auch gar nicht! Dieses dumme Organ weigert sich und tut sich damit im Endeffekt nur selber weh.
Ich weiß nicht was ich noch tun soll. Ich habe eine Therapie begonnen, ich habe alles mögliche gemacht, Reisen, neue Leute kennen lernen. Ich habe viel geweint um dich. Aber irgendwie komme ich immer wieder an diesem Punkt hier an. Der an dem ich mir einfach eingestehen muss, dass es ohne dich nicht geht! Das ich nciht mehr weiß wie ich es noch schaffen soll!
Mein leben ist doch recht voll. Job, Uni, Musik. Ich habe einiges aber es fühlt sich alles so nichtig an, ich kann nicht dankbar dafür sein, wenn alles an was ich denken kann immer dieser Verlust ist. All dieser Hass, all diese Verachtung, diese Gleichgültigkeit. Es zerfrisst mich!
Ich kann noch so oft nüchtern betrachten, dass es viele Besserungen seit dem für mich gibt. Aber das alles ist mir egal. In den letzten 8 Jahren meines Lebens ging es immer nur um dich, jetzt ist da nichts mehr, nur noch vakuum. Nichts kommt mehr zurück und ich habe auch das Gefühl es kommt sonst nichts mehr in meinem Leben, egal was noch passiert. Es fühlt sich so aussichtslos, so sinnlos an. Ich will doch nur endlich frei von dir sein, wenn ich schon nicht mit dir sein kann! Ich weiß einfach nicht mehr weiter!

12.09.2015 19:08 • #140


L
Hallo Schlenz,

vielleicht findet sich ja ein Weg, dass Du sie bzw. die guten Aspekte der Beziehung im Herzen behälst? Vielleicht will das Herz das und wehrt sich daher gegen totales Abschneiden?

Liebe Grüße!

12.09.2015 22:15 • #141


S
Hallo Luiser,

das kann schon sein, aber es tut weh an die guten Dinge zu denken, meistens denken sie sich ja so oder so auf. Ich fühle mich dann schuldig, so als ob die Trennung alleine meine Schuld währe, als ob ich das alles verdient hätte! Das sie mit all dem was sie sagt auch noch recht hat! Ich kann das noch nciht abhaken als ja da war was sehr schönes dabei, denn ich halte es nicht aus das es nicht mehr ist, vor allem habe ich nicht das Gefühl das sowas nochmal kommt! Aber ich Idealisiere sie auch sehr stark, merke ich in manchen momenten.

Was mir gerade aufgefallen ist, dass die Beziehung mich irgendwie ein großes Stück meiner selbst gekostet hat. Ich habe es aufgegeben für sie, weil ich sie immer an aller erste Stelle gestellt habe. Ich war mir nicht wichtig. Ich bin es immer noch nicht.
Ich hab immer meine Sachen gemacht. Musik etc. aber ich hab alles um sie rum organisiert und irgendwie waren die Dinge die mich ausmachen nur nebensächlich. Irgendwie sind sie mir inzwischen komplett egal! Da war nur eins was immer wichtig war und das ist sie!
Jetzt sagen andere, man muss zu sich selbst finden, man muss seine Ziele im Leben verfolgen und ich stimme dem auch zu. Aber meine Ziele sind irgendwie nur aufgesetzt, sie erfüllen mich nicht mehr so, wie sie mich noch vor einigen Jahren erfüllt haben! Ich bin Musiker, ich hab ein Tonstudio zu verfügung, aber es ist für mich schon manchmal fast lästig das zu tun was ich eigendlich Liebe! Ich hab irgendwie die Verbindung zu allem verloren, vor allem die zu mir! Ich war ein Teil von Ihr und sie ein Teil von mir, jetzt fühle ich mich so zerrissen, so unvollständig und die sachen die mir wichtig sind, die dinge die ich gerne erreichen wollte, haben irgendwie keine Bedeutung mehr! Das ist so lähmend so Brutal. Es fühlt sich so an als hätte man mich mir selbst weg genommen! Ich denke der Weg zurück in die Realität ist auch ein weg zu mir, aber ich habe immer mehr und mehr das Gefühl, das nciht mehr viel von mir übrig ist. Ich bin so leer, so aufgebraucht, so leidenschaftslos, kaum noch zu begeistern für irgendwas! Ich versuche dran zu bleiben, ich versuche es zu bekämpfen, aber der Sinn für so vieles ist mir abhanden gekommen. Vor allem für Dinge die ich für mich tun sollte. Denn ich habe immer nur alles für sie getan! So viel dafür aufgegeben und nun stehe ich hier mit leeren Händen, hab ncihtmal mehr mich selbst wirklich! Ich bleib dran, ich denke mal so lange es weh tut, passiert noch was in mir und es gibt noch ein bisschen Hoffnung!

13.09.2015 18:16 • #142


F
Hallo Schlenz,
Du bist auf dem richtigen Weg. Du machst es gut auch wenn der Weg im Moment gerade steinig und steil ist, kommst du doch immer ein kleines Stück weiter. Deine Aufzeichnungen hier sind sicher vielen aus der Seele gesprochen und helfen auch denen, die es selber nicht so gut ausdrücken können.

Ich tappe voran, ich gehe um zu gehen. Doch ich werde nicht anhalten : Wenn der Weg schwierig ist, wenn die meisten nicht verstehen, wohin man geht noch warum, so ist dies ein Zeichen dafür, dass man nicht irrt - man ist auf dem Weg zu sich selbst.
(aus : Chandernagor, Die erste Frau )

Dieses Zitat habe ich in einem Buch gefunden und ich finde es passt gut und es hilft mir manchmal
Alles Gute für dich

16.09.2015 11:10 • x 1 #143


S
Hallo Fensal vielen dank für deinen Beitrag, ich finde das Zitat sehr treffend. Ich freue mich, wenn mein Tagebuch und der darin festgehaltene, zum teil sehr wirre emotionale und geistige Zustand, wem anders hilft und sei es nur um zu wissen das man nicht alleine ist.

Zur Zeit geht es, ich bin viel abgelenkt dadurch das Uni und Arbeit wieder begonnen haben. Aber jeden Morgen kämpfe ich wieder mit der Realität. Es will nicht in mein Kopf, erst recht nicht in mein Herz gehen, dass sie wirklich weg ist, für immer, dass sie schon die ganze Zeit wen anders hat, einfach so ausgetauscht hat, einfach so 8 Jahre weggeworfen, ohne Abschluss.
Es ist so ein bisschen wie wen man einen schweren Text liest, mit verschachtelten Sätzen. Zuerst liest man ihn, man sieht die Buchstaben, kennt die Worte, aber man weiß nicht was da steht, obwohl man es doch liest. Also macht man sich daran, den Satz zu unterteilen, sucht die Fremdwörter raus. Liest ihn wieder und wieder, guckt sich die Biographie des Autors an. Ständig ändert sich was, ständig sieht man die dinge in einem neuen Licht, liest eine andere Bedeutung in diesem Satz. Irgendwann, nach vielem lesen, meint man es verstanden zu haben, meint die Bedeutung erkannt zu haben, meint es fühlen zu können. Mein Herz weiß jetzt was passiert ist!
Dann kommt der nächste Morgen, kommen wieder Erinnerungen, an all die so liebenswürdigen Kleinigkeiten dieser Person. Jeder kleine charakterzug, jedes bisschen Gestik, jede kleine unvollkommenheit, die mich diesen Menschen nur noch mehr lieben ließen, kommen wieder ins Gedächtnis gepaart mit dem Gedanken das sie gerade neben wem anders liegt und wenn überhaupt nur noch mit Verachtung an mich denkt. Ich frage mich dann, kann sowas überhaupt verstanden werden? Oder ist es nur etwas das nachvollzogen werden kann, dokumentiert, wie die Geschichte, aber nie wirklich mit dem herzen verstanden werden kann?
Wir haben sehr viel Zeit, sehr viel Liebe und nähe miteinander Geteilt. Mir ist inzwischen klar, das manches davon nicht umbedingt gesund war, aber dennoch finde ich das, was wir hatten, sehr wertvoll. Leider ist es kaputt! An der Stelle muss ich immer wieder an meinen ersten Brief an dich in der Trennung denken. Ich sprach davon wie wertvoll das sei, was wir miteinander haben und das ich mir wirklich wünschen würde, dass wir miteinander reden, bevor wir noch löcher in uns reißen, die wir nie wieder füllen werden können.
Ich denke das ist passiert, es ist etwas unwiderruflich kaputt gegangen in mir, oder auch kaputt gemacht worden! Ich weiß inzwischen, Schmerz ist immer ein Indikator für Wachstum und ich wachse langsam in ein neues Leben hinnein. Nur bin ich wenig euphorisch deswegen. Es freut mich das ich Erfolge feiern kann, es freut mich das es weiter geht, aber tief in mir drin habe ich keine Lust auf ein Leben ohne dich. Ich hab dich so lange zu meinem Ideal gemacht, hab mich so sehr an dich angepasst, dass meine eigentliche Form nicht mehr vorhanden ist. Aber welche Wahl bleibt mir. Es gibt keinen Weg mehr zu dir, es gibt nur einen weg zu mir selbst, der ist unschön und ich habe keine Lust auf ihn, aber sind nicht die dinge die am meisten Überwindung kosten gerade die, die einen weiter bringen? Ich denke ja, jetzt muss ich nur noch dauerhaft weiterkommen wollen. Denn hier ist nichts, nur das Vakuum eines vergangenen Lebens, die Ruinen meines alten Ichs! Kein Platz um zu verweilen!

16.09.2015 20:42 • #144


G
Um den Weg zu Dir selbst
kommst Du nicht drumrum !
Früher oder später ist er dran.
Bei mir ist er jetzt dran,
und mein Exfreund hat mich darin beflügelt,
mein Exfreund hat's nochmal verschoben ...

17.09.2015 22:16 • #145


S
Hallo Gast1,

na klar komm ich da nicht drum rum, deswegen bin ich ja hier. In wie fern hat dich dein Exfreund denn da beflügelt?

17.09.2015 22:38 • #146


G
Hallo Schlenz, während der Zeit nit meinem Exfreund habe ich mit seiner Bestärkung einen schöneren Job gesucht und gefunden und bin in ein musikalisches Hobby eingestiegen.
Ach Sh..., wenn ich nicht auch zweimal geschieden wäre wie er auch, wär aus uns was geworden, doch das ist ein No-go in seiner 'Leistungsverwandtschaft',
von denen er aeelisch und finanziell nicht frei ist.
Es ist vertrackt, und doch einfach:
Er wollte nicht dass ich die Wohnung in seiner Nachbarschaft miete- und hat inzwischen eine andere aus einer anderen Stadt, mit 'seiner' Distanz.
...

17.09.2015 23:33 • #147


S
Traum:

ich gehe durch die dunkle stad, mir folgen Leute, sie kommen immer näher. Es sind 5. Sie überfallen mich, stechen mich mit einer vergifteten Klinge, ich sterbe. Im nächsten Moment wache ich an einem Strand auf. Er ist der weit und von Bergen eingerahmt, es ist kein mehr zu sehen. Es dämmert. Ich bin mit einem Freund da. Wir fangen an ein Liebeslied zu schreiben, indem es um dich geht. Der übliche ich vermisse dich komm zurück schei.. Es wird immer dunkler, wir fangen an unsere camp aufzubauen. Plötzlich hören wir ein Geräusch. Aus der Dunkelheit kommen riesige Vögel auf uns zugerannt. Ich habe Angst fühle mich Hilflos. Der nächste Szenenwechsel. Ich bin auf der Geburtstagsparty eines Freundes. Alle freuen sich das ich da bin, es kommen immer mehr bekannte. Ich bin gut drauf, mache Witze. Plötzlich stehst du vor mir. Du willst das ich mitkomme. Wir reden und wir einigen uns dass ich gleich zu dir nachkomme, du vor gehst. Ich denke kurz drüber nach ob ich das überhaupt will, fühle mich irgendwie wie gefangen, aber ich gehe. Ich fahre mit dem buss zu dir, bzw. irgendwo an einen fiktiven ort. Ich steige aus aber du bist nicht da. Ich laufe durch die gegend und sehe dich nur noch in einem Buss vorbeifahren. Ich wache auf. Fühle mich einsam und hilflos.

Noch kann ich mir nichts aus diesem Traum zusammenreimen, aber ich wollte ihn hier aufschreiben, weil er einer von den Träumen ist, die mir stark im Gedächtnis bleiben und einiges an Emotionen ausgelöst haben.

22.09.2015 06:55 • #148


G
Nach der Trennung von seiner Seite litt ich, dass es unser Leben nicht mehr gab, ausgeschlossen, verstoßen.
Heut denke ich, dass unser Leben zu belastet gewesen wäre und finde seine Trennung ein Glück, denn ich hätte mich nicht von ihm trennen können.
Er hat mir gut getan, mich in Jobsuche und Hobby brflügelt. Nun hat er mit einer anderen die Art unverbindliche Beziehung, die ich auf die Dauer nicht wollte. So tüchtig er beruflich ist, in der beruflichen Krise lässt er sich treiben und nimmt die nötigen Veränderungen nicht selbst in die Hand.

22.09.2015 07:41 • #149


B
Hallo Schlenz,

hatte eine Phase mit den Träumen nach der Trennung, wo in den Träumen die Emotionen (Trennungsschmerz, Hoffen, Bangen, Akzeptieren u.s.w.) nochmal durchgelebt wurden, die ich vorweg am Tage/generell hatte und langsam schon abschwächten.

Es war als müssten die abgeschwächten Emotionen in den Träumen nochmal hervor gerufen werden, kurz stärker werden um erst dann für immer verschwinden zu können.



Mir geht es übrigens nach weiteren Wochen Abstand wieder richtig gut. Denke kaum noch an meine Ex und wenn, dann ohne Emotionen. Kein Vermissen, kein Wunsch sie irgendwie zu kontaktieren, keine Trauer. Da ist gar nichts mehr. Mittlerweile kommt mir der Trennungsschmerz wie aus einer anderen Welt vor und ich frage mich, warum es mir monatelang so schlecht ging.

Die Trauer wurde ersetzt durch eine neue, gewisse Ruhe. Innerliche Freiheit, mehr Wärme für mein Umfeld/andere Mitmenschen, trotzdem dabei eine gesündere Abgrenzung, als ich sie vorweg gelebt habe. Sehr angenehmes, neues Lebensgefühl.
Blicke wieder froh in die Zukunft und habe einfach das schöne Gefühl, das gute Dinge passieren. Hört sich fast schon esoterisch an. So schlimm ist es aber nicht. Bin schon noch realistisch und sehe nun nicht alles auf einmal in bunten Farben;-).

Den letzten Schwung, den ich seinerzeit noch brauchte kam durch deinen Thread hier. Als wir über die Träume sprachen. Da setzte bei mir noch mal ein Prozess ein, der mir den endgültigen Abschied ermöglichte.

Lese weiterhin in deinem Thread mit und wünsche mir sehr für dich, dass es weiter aufwärts geht bei dir.

Grüße Dich

B.

22.09.2015 09:12 • #150


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