Ich veröffentliche jetzt hier den Brief, den meine Vernunft geschrieben hat, aber mein Gefühl noch nicht schafft zu überreichen.
Mein allerliebster R.
mein Herz und mein Held, jetzt ist es soweit. Ich überreiche dir den Brief, der mir beim Schreiben das Herz zerreißt. Ich liebe dich wirklich sehr und ich weiß auch wie sehr du mich liebst. Dennoch ist es jetzt an der Zeit die Vernunft siegen zu lassen. Es gibt keine gemeinsame Zukunft für uns. Und da habe ich mir nur was vorgemacht. Du brauchst deine Kinder, dein Haus, deine Freunde, deine Frau, dein Dorf und deine Vereine. Alles das würde ich dir nehmen, wenn du dich für mich entscheiden würdest; und der Preis (und die Verantwortung für das Unglück deiner Familie) ist mir zu hoch.
Ich möchte dich und unsere Zeit als das in Erinnerung behalten was es war. Nämlich eine wunderschöne, wahnsinnig aufregende, tolle und lustige Zeit. Dieses wird aber nur gelingen, wenn wir es beenden bevor es zur Katastrophe kommt. Und es ist einfach eine Frage der Zeit, bevor alles rauskommt.
Mein Schatz, du fragst dich bestimmt, warum ich dir diesen Brief jetzt überreiche. Die letzten Wochen waren doch so schön und besonders intensiv. Mir ist am Freitag aber aufgefallen, wie schwer die Lügerei mir fällt. Und allmählich tut es mir weh dich verstecken zu müssen. Dich nur in geschlossenen Räumen oder an abgelegenen Plätzen zu küssen und anzufassen. Nicht mit dir durch die Stadt gehen zu dürfen oder am Strand mit dir spazieren gehen. Kein Kaffe mit dir in meinem Lieblingscafe oder gemeinsam betrunken nach Hause zu torkeln.
Momentan geht es mir gut so wie es ist, aber ich bin nicht zum Allein-sein geschaffen. Eines Tages wünsche ich mir jemand an meiner Seite, der für mich da ist, wenn ich ihn brauche, der mich in den Arm nimmt, wenn es mir schlecht geht. Jemand der meine Kisten schleppt, der mit mir den Wochenendeinkauf erledigt. Jemand mit dem ich frühstücken kann und nach Feierabend einen Kaffe trinken kann. Jemand der neben mir einschläft und neben mir aufwacht. Der sich mal über meine Macken ärgert und mit dem ich mich mal streiten kann, ohne Angst zu haben, dass alles vorbei ist. So jemand kann ich aber erst finden, wenn du nicht mehr so einen großen Platz in meinen Herzen einnimmst und nicht dauerhaft in meinen Gedanken bist.
R. ich möchte dir danken. Danken für die wunderschönen 1 1/2 Jahre. Dafür, dass ich das alles erlebebn durfte. Unsere vielen lustigen, extrem aufregenden Momente, die schönen Stunden. Für das tolle Gefühl einfach nur verliebt zu sein, zu vermissen, zu begehren. Sich wieder als attraktive, begehrenswerte Frau zu fühlen. Zu erleben, dass körperliche Nähe und S.Ex etwas total schönes und aufregendes sein kann. Sich über ein kurzes Treffen, ein Anruf, eine E-Mail oder SMS so sehr zu freuen.
Aber auch dafür, dass du für mich da warst. Insbesondere in der schweren Zeit meiner Trennung. Ohne dich hätte ich diese schlimme Zeit niemals so gut überstanden.
Du wirst immer einen besonderen Platz in meinen Herzen behalten und das mit Abstand aufregendste, schönste, lustigste und eigentlich-niemand-erzählen-dürfste Kapitel in meiner Biographie bleiben. Ich wünsche mir so sehr dich nicht als guten Freund und tollen und umkomplizierten Kollegen zu verlieren. Denn das bist du definitiv. Werde aber auch Verständnis haben, wenn du das nicht kannst und möchtest.
Ich liebe dich und du (und unsere Momente) werden mir so unendlich fehlen. Aber jetzt ist der Punkt loszulassen, um später mit Freude an unsere Zeit zurück denken zu können.
Ich drücke und küsse dich ein allerletztes Mal ganz doll.
In Liebe (und jetzt in Trauer) deine S.
06.04.2014 20:38 •
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