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Mein Partner steht nicht zu mir

M
Hallo, ich würde hier gern meine Geschichte erzählen weil ich die Welt nicht mehr verstehe.
Ich bin 50 Jahre alt und habe vor 7 Jahren meinen Partner kennen gelernt.
Er ist 20 Jahre älter als ich und Unternehmer.
Er war zum Zeitpunkt unseres Kennenlernens bereits einige Jahre geschieden und hat einen Sohn der mittlerweile über 40 Jahre alt ist.
Der Sohn war von Anfang an gegen unsere Beziehung und hat es mich immer sehr deutlich spüren lassen. Wenn ich bei meinem Freund zu Besuch war kam er einfach ins Haus rein. Bei Tag und Nacht, obwohl er dort nicht wohnt. Er benahm sich immer so als gehöre alles ihm. Klar, ist ja auch sein Elternhaus. Deshalb wollte mein Partner auch nie dass ich meine Wohnung aufgebe. Offiziell wohnte ich in meiner kleinen Wohnung und er in seinem Haus. Ich hatte immer nur wenige Anziehsachen in seinem Haus deponiert da ich fast immer bei ihm übernachtet habe.
Als mein Partner letztes Jahr für lange Zeit im Krankenhaus lag sollte ich das Haus hüten und war wirklich jeden Tag über Wochen bei ihm im Krankenhaus und habe mich nur noch um ihn gekümmert während sein Sohn nur ein Mal besucht hat.
Eines Nachts als ich in dem Haus allein war kam sein Sohn einfach rein und schrie mich an ich solle mich 'verpissen' ich wäre eine F. und griff mich körperlich an. Ich stand mitten in der Nacht im Schlafanzug auf der Strasse. Dann bin ich in meine Wohnung geflüchtet.
Als mein Partner aus dem Krankenhaus herauskam hat er dem Sohn mündlich Hausverbot erteilt.
Bis heute weigert mein Freund sich dies schriftlich festzulegen und wundert sich, dass ich keine Sachen mehr in seinem Haus deponiere.
So lebe ich die ganze Zeit in meiner Wohnung und bin nur noch am Wochenende bei ihm wenn ich am nächsten Tag nicht zur Arbeit muss. (Vorher hab ich immer in der Woche bei ihm übernachtet).
Da der Sohn auch in der Firma meines Partners arbeitet sowie auch die Exfrau meines Freundes kümmern die beiden sich um alle geschäftlichen wie auch privaten finanzielle Angelegenheiten von ihm.
Er meint das war schon immer so und wird auch immer so bleiben.
Er versteht nicht dass ich mir endlich ein normales Leben wünsche in einem gemeinsamen Zuhause und dass wir zusammen die privaten Dinge selbst erledigen und nicht die Exfamilie. So komme ich nicht weiter. Wir drehen uns nur im Kreis.

18.09.2020 21:33 • x 1 #1


A
Ändern kann nur er die Situation. Du hast deinen Wunsch nach einem gemeinsamen Leben mit Worten und Taten gezeigt.

Vielleicht fühlt er sich zu alt, um noch grundlegende Veränderungen in seinem Leben durchzuführen. Was mir aufstößt, ist, dass er seinen Sohn weiter in seiner Firma beschäftigt obwohl der dich körperlich und verbal angegriffen hat.

Könntest du dir die Situation wie sie jetzt ist noch für einen längeren Zeitraum ohne Konflikte zwischen euch vorstellen?

Was müsste passieren, damit du wieder mit ihm eine schöne Zeit haben würdest? Ließe sich das wirklich realisieren? Was könntest du sagen oder tun, damit es in die Richtung geht, in der ihr beide glücklich sein könnt?

18.09.2020 22:15 • x 2 #2


A


Mein Partner steht nicht zu mir

x 3


Lebensfreude
nach 7 Jahren mußt du dich quasi heimlich im Haus aufhalten. Ziemlich schlecht.
Wenigstens hat der Sohn Hausverbot, wenn auch nur mündlich.
Dass Sohn und Ex alle finanziellen Transaktionen für ihn machen, ist ja die Entscheidung deines Freundes.
Und die will er so belassen.
Ich glaube nicht, dass sich am Zustand eures Beisammensein etwas ändern wird.
Was, wenn ihm etwas passiert? Bekommst du z.B. Auskunft im Krankenhaus?

Sorry, das ich das jetzt schreibe: ich kenne 2 Frauen, mittlerweile beide Mitte 60, deren Männer auch 20 Jahre älter sind/waren. Einer starb mit 80, der andere ist schwer dement.

18.09.2020 22:20 • x 1 #3


S
Naja, dein Freund ist 70. Unternehmer, Haus... Ich denke, der wird zu den gut situierten gehören.Im Gegensatz dazu bist du sehr jung und ich habe sowas auch schon im Familienkreis gehabt, dass Kinder ihr sicher geglaubtes Erbe durch einen sehr jungen Partner regelrecht davon schwimmen sehen. Da ist dann aber ganz schnell Schluss mit lustig. Zumal der Sohn deines Freundes ja quasi in der Firma mit drin hängt und die Finanzen macht. Abgrenzung wäre wirklich das Mittel der Wahl. Nur das kann nur dein Freund entscheiden. Sicherlich befindet er sich irgendwo auch in einer Art Zwickmühle. Trotzdem muss er hier klare Grenzen setzen. Hat sich der Sohn denn bislang an das Hausverbot gehalten? Hat er seinen Schlüssel abgegeben?

18.09.2020 22:32 • x 3 #4


M
Den Schlüssel hat er noch kam aber bisher nur noch auf das Grundstück und nicht ins Haus, da sein Vater immer da war. Ich bin vor Unsicherheit bisher nicht mehr alleine in dem Haus . Im Fall der Fälle würde ich die Polizei rufen. Aber da kein schriftliches Hausverbot besteht habe ich auch keine Handhabe. Das macht mich hilflos.

18.09.2020 22:40 • #5


Lebensfreude
wieso gilt ein mündliches Hausverbot nicht?

18.09.2020 22:42 • x 1 #6


HerrZ
Zitat von Lebensfreude:
wieso gilt ein mündliches Hausverbot nicht?

Tut es. Ist noch nicht mal ein Grund nötig und ist per se unbefristet.
Siehe https://www.juraforum.de/lexikon/hausverbot

18.09.2020 22:44 • x 4 #7


Lebensfreude
eben

trotzdem hat die TE Angst, dass Sohn wieder gewalttätig werden könnte, wenn sie alleine im Haus ist.
Schade, dass sie ihn damals nicht angezeigt hat.

18.09.2020 22:47 • #8


S
Also ich hoffe und bete, dass ich meinem Sohn niemals in meinem Leben Hausverbot erteilen muss. Das wäre der absolute Supergau. Glaube, das ist mit nichts mehr zu toppen. Vielleicht noch enterben? Aber gut, selbst wenn der sich so dermaßen daneben benommen hätte, das ich solche Konsequenzen ergreifen muss, würde ich ihm doch als allererstes den Schlüssel abnehmen.
Zitat von Minnimaus:
Im Fall der Fälle würde ich die Polizei rufen. Aber da kein schriftliches Hausverbot besteht habe ich auch keine Handhabe. Das macht mich hilflos.


Du bist die Lebenspartnerin im Falle der Fälle, die darf da sein. Ein erwachsener Sohn wird umgehend vor die Tür gesetzt. Erst recht, wenn du der Polizei sagst, dass er dich schon mal körperlich angegriffen hat. Hausverbot hin oder her.

18.09.2020 22:49 • x 1 #9


Lebensfreude
wie steht denn der Vater zum Sohn, wie sieht er das Verhalten seines Sohnes?
Nur Hasuverbot oder auch ne saftige Ansprache?

18.09.2020 22:53 • #10


M
Die beiden hatten ganz schön Krach verhalten sich aber jetzt wieder so als wäre nichts gewesen. Wenn ich dem Sohn zufällig begegne beachten wir uns nicht. Für mich existiert dieser nicht mehr zumal er, wenn er auf Partys geht und trinkt, lt. Anderen Gästen lautstark über mich herzieht und aufs übelste betitelt.

18.09.2020 23:00 • #11


Lebensfreude
wenn du ihm das nächste Mal zufällig begegnest und andere Menschen dabei sind, könntest du auch auf ihn zu gehen und sehr laut sagen, dass du dir überlegst ihn wegen übler Nachrede zu belangen.

18.09.2020 23:05 • #12


VictoriaSiempre
Zitat von Minnimaus:
Der Sohn war von Anfang an gegen unsere Beziehung und hat es mich immer sehr deutlich spüren lassen. Wenn ich bei meinem Freund zu Besuch war kam er einfach ins Haus rein. Bei Tag und Nacht, obwohl er dort nicht wohnt. Er benahm sich immer so als gehöre alles ihm. Klar, ist ja auch sein Elternhaus.

Mein Kind hat auch einen Schlüssel für mein Haus, seinem Elternhaus. Aber im Leben nicht würde es den unabgesprochen benutzen. Genauso wie ich den Schlüssel zur Wohnung vom Kind, den ich auch habe. Das ist mehr zur Absicherung und für Notfälle oder um mal Blumen zu gießen oder nach der Post zu gucken im Urlaub.

Das ist schon vor Eurer Beziehung imho viel falsch gelaufen, was die Erziehung des Goldstückes angeht. Mich wundert, dass Du das 7 Jahre mitmachen konntest.

Zitat von Minnimaus:
Deshalb wollte mein Partner auch nie dass ich meine Wohnung aufgebe.

Man gut, dass Du Deine eigene Wohnung hast. An Deiner Stelle hätte ich bei den Gegebenheiten nicht eine Sekunde darüber nachgedacht, daran was zu ändern! Lass Deinem Freund mal was passieren (ich wünsche ihm noch ein langes Leben!) - da stehst Du schneller mit Nix auf der Straße als die Beerdigung organisiert ist.

Zitat von Minnimaus:
Eines Nachts als ich in dem Haus allein war kam sein Sohn einfach rein und schrie mich an ich solle mich 'verpissen' ich wäre eine F. und griff mich körperlich an. Ich stand mitten in der Nacht im Schlafanzug auf der Strasse. Dann bin ich in meine Wohnung geflüchtet.

Warum hast Du den Sohn daraufhin nicht angezeigt? Der ist ja nun schon lange volljährig und für seine (Un)Taten verantwortlich!

Zitat von Minnimaus:
Bis heute weigert mein Freund sich dies schriftlich festzulegen und wundert sich, dass ich keine Sachen mehr in seinem Haus deponiere.

So wie Du für Dich verantwortlich bist und eintreten musst. Du erwartest aber von Deinem Partner, dass er für Dich tätig wird. Nun, tut er nicht. Tat er nie wirklich.

Und was soll er schriftlich festlegen? Dass sein Sohn das Haus nicht mehr betritt - da reicht eine mündliche Ansage - oder dass Du da lebenslanges Wohnrecht hast? Macht er nicht. Deine subtilen Zeichen (keine Sachen mehr bei ihm deponieren) ändern daran nichts; er wundert sich halt nur. Und nimmt mit, was Eure Beziehungen ihm an Annehmlichkeiten bietet - ich gehe durchaus davon aus, dass er Dich mag, aber als Lebensgefährtin giltst Du für ihn nicht.

Du schreibst, er ist Unternehmer. Soll sein Sohn die Nachfolge übernehmen? Ist ja bei Familienunternehmen häufig üblich (mir fällt grade auf, wie oft ich nehmen geschrieben habe. Passt aber: Freund und Sohn nehmen sich, was sie brauchen und benehmen - noch ein nehmen! - sich daneben).

18.09.2020 23:07 • x 2 #13


A
Leider hast du auf meine Fragen noch nicht geantwortet. Sie könnten dir helfen in die Zukunft zu denken und für dich zu überlegen was du überhaubt tun kannst, um respektiert und sicher mit ihm zusammen zu leben.

Mein Patenkind stand als sehr junge Frau regelmäßig für ihren Freund ein, der mit dem Vater in einem Anwesen gewohnt hat. Dort war es der Bruder des Partners, der beleidigend und randalierend die vermeintliche Nutznießerin schließlich in die Flucht getrieben hat. Der Freund blieb ohne sie zurück.

18.09.2020 23:28 • #14


M
Was mich am meisten verletzt ist, dass ich mich um meinen Partner kümmer und wirklich alles mache (kompl. Haushalt ,. Ihn im Krankenhaus versorgen und alles was man selbstverständlich und gern macht) und wenn er etwas benötigt seine Exfamile anrufen muss da nur die an das Konto kommen. Ich komme ja an noch nicht mal einen geringen Teil ran im Notfall um ihm etwas zu besorgen. Als ich ihn mehrfach auf die Problematik ansprach wenn ihm etwas passieren könnte wie Unfall oder schwere Krankheit meinte er, ich solle dann den Sohn anrufen. Er würde das schon alles regeln. Das gibt mir einen Stich ins Herz. Wir sind so lange zusammen... wieso zähle ich für ihn nicht als vollwertige Partnerin? Wenn ihm etwas passiert habe ich meine Schukdigkeit getan und kann gehen. Alles Weitere ist Sache der Exfamile. Da ich für die nicht existent bin könnte ich mich im schlimmsten Fall sogar nicht einmal von meinem Partner verabschieden.

19.09.2020 06:35 • #15


A


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