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Mein Partner lügt, wem geht es gleich?

T
wir sind verheiratet. Vor 8 Jahren, damals waren wir eineinhalb Jahre getrennt, ist es ihm sehr schlecht gegangen und er hat aufputschende Dro. genommen, eine Menge. Er hatte damals auch eine Psychose aufrund der Amphetamine. Zu der Zeit hat er mit dem Geld um sich geworfen, auch Job und Wohnung verloren. Zu der Zeit haben wir uns kaum gesehen. Einmal war er auf Besuch bei mir und ich hab gesehen, dass er nur aus Haut und Knochen besteht. Hab dann öfter für ihn gekocht und mit ihm gerdet. Er hat die Dro. dann lassen, war in ambulanter psychiatrischer Behandlung und hat dann langsam wiedr angefangen zu arbeiten. Mit der Zeit haben wir uns wieder angenähert und neu verliebt.

25.08.2018 10:08 • #16


S
Also ein Dro.problematik im Hintergrund und bereits als ihr euch wieder angenähert habt, Lügen bzw. Verschweigen der finanziellen Sachverhalte.

Bist du dir denn mittlerweile sicher, dass du die volle Tragweite seiner Schulden kennst? Ist er wirklich dro.frei?

Therapie kann nur helfen in seiner Situation. Du liest dich ziemlich sachlich und vorurteilsfrei - scheinst aber auch eher ein sorgende Ader zu haben, vielleicht gar in Richtung Helfersyndrom?

Du wirst ihn nicht dazu zwingen können, ehrlich zu sein oder mit seinen Lügen aufzuhören, aber du kannst ihm, trotz deines Verantwortungsgefühls für ihn, die Konsequenzen aufzeigen.

Daher denke ich, es ist gut, wenn er für ein paar Tage woanders unterkommt. Es tut mir sehr leid, was du da gerade durchstehen musst und auch euer Urlaub vermutlich nicht statt finden wird nächste Woche.

25.08.2018 10:18 • x 1 #17


A


Mein Partner lügt, wem geht es gleich?

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T
Obs no weitere Schulden gibt, kann ich nicht sagen, dafür vertraue ich ihm zu wenig. Das wäre aber momentan nicht das Problem, da wir getrennte Konten haben und ich nicht für seine Schulden aufkommen muss. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er keine Dro. mehr nimmt. Wir verbringen sehr viel Zeit zusammen und ich hab mit Dro. über Jahre gearbeitet, denke nicht, dass mir das entgehen würde. Man kann ja auch gut ohne Dro. verkorkst sein. Er hat mir die Ratenzahlungen der letzten Jahre gezeigt und er hat seine Schulden kontinuierlich abgezahlt. Er hat sich insgesamt positiv entwickelt, wemn ich mir denke, in welcher sch. er gesessen ist. Aber zwischen uns gibts einfach ne Schieflage. Ich bin gefestigt im Leben und er fängt jetzt erst richtig an seine Probleme zu behandeln. Bisher wars Symptombehandlung. Und ich weiss auch nicht, ob er nicht bald das Weite sucht. Die Scham darüber, dass jetzt soviel aufgeflogen is, hält er kaum aus. Und ja, ich hab definitiv ein Helfersyndrom

25.08.2018 10:47 • #18


S
Du musst nicht für seine Schulden aufkommen, das stimmt. Gut auch, dass ihr getrennte Konten habt, aber unterhaltspflichtig bist du ihm schon, weil ihr verheiratet seid.

Vielleicht bin ich da zu rational, aber ich hätte definitiv darauf bestanden, dass ich informiert werde als ihr wieder zusammen gekommen seid. Diese Schieflage besteht doch die ganzen letzten Jahre schon.

Was ist jetzt dein Problem? Das hier vermutlich weniger: Die Angst, dass er das Weite suchen könnte, weil ihm das peinlich ist. Die Angst, er könnte das Weite suchen, wenn er finanziell wieder in sichereren Gefilden ist? Die Angst, er könnte sich in der Therapie von dir weg entwickeln, obwohl du willst, dass er sich stabilisiert?

Eher glaube ich, es ist die Angst, was aus deinem Bauchgefühl, das durch sein Verhalten und dein jahrelanges Dulden dieses Verhalten, werden soll. Vielleicht wird das wieder weg gehen, wenn er therapeutisch an sich arbeitet. Vielleicht wird es auch bleiben. Es ist ganz schwierig zerstörtes Vertrauen wieder aufzubauen.

25.08.2018 10:56 • #19


T
Er hat ein geregeltes Einkommen, daher ist er nicht bedürftig also wäre Unterhalt jetzt kein Thema. Wir haben erst vor einem halben Jahr geheiratet, die Beichten haben im Mai angefangen. Also dulden tu ich es mit Auflagen seit ein paar Monaten und das fällt mir eh auch schwer. Bis vor kurzem dachte ich mir, dass wir zusammen alt werden, daher ist es für mich schwer vorstellbar ohne ihn zu sein. Ich hab Angst vor einer Neuorientierung und zu früh aufzugeben und davor allein zu sein.

25.08.2018 11:13 • #20


S
Zitat von ttttt:
Ich hab Angst vor einer Neuorientierung und zu früh aufzugeben und davor allein zu sein.


Davor haben ganz viele Angst, die sich mit einer Beziehungs- oder Trennungsproblematik auseinandersetzen müssen.
Aber ganz soweit bist du ja noch nicht. Ich denke, du musst dir für dich überlegen, wo deine Grenzen sind und wie lange du noch zuwarten oder abwarten kannst.

Deine Gedanken und Sorgen, die haben sich ja wohl ziemlich lange um ihn gedreht, wichtig ist, dass du deinen Fokus auf dir hast und dein Helfersyndrom ein bisschen zurückstellst.

Du hast doch auch berufliche Erfahrungen und so wie ich das verstehe, setzt du davon auch etwas um. Ist aber wahrscheinlich ganz schwierig, wenn der Klient dann der eigene Mann ist.

25.08.2018 11:40 • #21


T
Ja das stimmt, ich kann nicht seine Psychologin sein. Deshalb wars mir wichtig, dass er sich nicht nur mir anvertraut, sondern auch eine Therapie macht.

25.08.2018 11:44 • #22


T
Update: Mein Mann geht nun regelmäßig in Therapie. Letztens erzählte er, dass der Therapeut ihn am Schluss daran erinnern musste, dass die Stunde vorüber sei und sie das nächste Mal an dem Punkt weiter sprechen können. Das war das erste Mal. Die Male davor war der Gesprächsfluss eher stockend und eine Stunde fast zu lange. Mich freut das, er scheint sich langsam zu öffnen und spricht auch zu Hause mehr über seine Gefühle. Ein Antidepressivum nimmt er seit 3 Wochen, dieses fängt auch langsam an zu wirken. Mein Vertrauen ist noch schwer angeknackst. Er spielt Gott sei dank mit und zeigt mir ohne zu maulen Beweise, wie Bestätigungen von der Therapie, Anmeldung zu Weiterbildung etc. Er übernachtet mehrmals die Woche ausserhalb, damit ich mehr Raum habe und mich um mich kümmern kann. Ich hab wieder angefangen Auto zu fahren, mich mehr mit anderen Leuten zu treffen und mich für eine Weiterbildung angemeldet. Mir gehts also wieder ganz gut. Meistens denk ich, wir sind aus dem gröbsten Raus. Zwischendurch überkommt mich die Angst, dass da noch was Großes kommt. Ich hoffe nicht.

08.10.2018 11:34 • x 1 #23




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