Ich muss mir das jetzt von der Seele schreiben, denn ich kann nicht mehr und verstehe mich eigentlich selber nicht. Ich bin eigentlich eine selbstbewusste Frau, alleinerziehend mit zwei Kindern mit einem Vollzeitjob, den ich sehr gerne mache.
Vor acht Monaten habe ich einen Mann kennengelernt, der mein bisheriges strukturiertes Leben komplett auf den Kopf gestellt hat. Zunächst positiv, denn ich habe mich Hals über Kopf in ihn verliebt und habe nach langer Zeit auch wieder Gefühle zugelassen und jemandem vertraut. Ich habe ihn komplett in meine Familie gelassen und meine Kinder mit einbezogen, mit denen er sich gut versteht. Ich liebe ihn, das weiß ich, aber ich weiß genauso gut, dass er mich kaputt macht, wenn ich nicht handle.
Denn dieser Mann hat zwei Gesichter. Auf der einen Seite, der, der mich über alles liebt, für den ich das Wichtigste bin, der alles für mich tut. Sagt zumindest diese eine Seite. Auf der anderen Seite aber der, der mich manipuliert, beleidigt, respekt- und rücksichtslos und eiskalt behandelt. Das meist aus heiterem Himmel und dann auch nie persönlich, denn bei direkter Konfrontation verlässt er die Wohnung. Der „Terror“ folgt per SMS, egal was ich dann schreibe, ich mache alles falsch, er ist das Opfer. Reagiere ich gar nicht, wird es meist noch schlimmer. Die Gründe für sein Verhalten sind für mich schwer nachvollziehbar, da es für mich keinen ersichtlichen Grund gibt und er auch keinen nennt. Meist habe ich etwas (in seinen Augen) falsches gesagt oder getan. Aber wie gesagt, das spricht er nie direkt an. Oft handelt er so, wenn ich ihm „zu wenig“ Aufmerksamkeit schenke, sei es, dass ich ihn nicht ihn etwas mit eingeplant habe (und sei es nur einkaufen oder mal alleine mit einer Freundin Kaffee trinke) oder krank auf der Couch liege (wie derzeit). Dass er aber genauso handelt (was ich nicht weiter schlimm finde, denn Freiraum braucht jeder), scheint für ihn vollkommen irrelevant zu sein.
Wenn dann wieder Gesicht Nummer eins zum Vorschein kommt, ist für ihn alles so, als wäre nie was gewesen, als wäre nie was passiert. Für mich aber bleibt dieser bittere Beigeschmack und die Angst, dass es bald wieder losgeht. Immer diese Erwartungshaltung und die Vorsicht, etwas Falsches zu sagen oder zu tun.
Aber warum lasse ich mir das gefallen? Warum lasse ich mich so behandeln? Mir ist bewusst, dass es mit der Zeit wahrscheinlich nur noch schlimmer wird. Dass es mich krank macht, es macht mich jetzt schon fertig. Ich erkenne mich gar nicht wieder und fühle mich ausgelaugt und schwach…
24.01.2017 09:54 •
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