Ich würde meine Geschichte gern mal jemanden erzählen, der objektiv urteilen und Hilfestellung leisten kann... Da ich meine Situation nicht im Freundeskreis erzählen kann.
Ich bin mit meinem Partner seit 12 Jahren zusammen, wir haben zwei Kinder und vor zehn Jahren angefangen ein Haus zu bauen. Seit zwei Jahren wohnen wir drin. Fertig ist es noch lange nicht, aber bewohnbar.
Ich merkte schon vor einiger Zeit das mich mit meinem Partner nichts mehr verbindet. Nun leben wir in einer Zweckgemeinschaft der Kinder wegen. Sicher ist aber das ich demnächst ausziehe, sobald ich finanziell in der Lage dazu bin. Habe erst vor kurzem Angefangen zu arbeiten, da ich vorher studiert habe, mich darum gekümmert habe, das mit dem Haus alles in Ordnung geht und die Kinder versorgt sind.
Soviel dazu. Das Thema ist für mich durch und es gibt kein Zurück mehr. Das ist meinem Partner auch klar.
Zu meinem eigentlichen Problem.... Ich habe mit meinem Nachbarn schon immer ein sehr freundschaftliches Verhältnis gehabt. Wir verstehen uns blind und ticken vorwiegend gleich, sind uns sehr sympathisch. Seit 10 Jahren. Er war IMMER für mich da. Der Fels in der Brandung, der Ruhepol wenn es Zuhause unerträglich war. Wir sind zusammen in den Urlaub gefahren und haben ständig Ausflüge gemacht. Wir haben uns vier (er ist verheiratet und hat Kinder) täglich gesehen.
Ich muss gestehen das ich ihn schon immer als Traummann angesehen habe und ich auch seit unserem ersten Zusammentreffen „etwas“ für ihn empfunden habe. Jedoch stand dies nie zur Debatte darüber nachzudenken, weil es für mich indiskutabel war. Letztes Jahr haben wir dann mehr Zeit allein verbracht. Er arbeitet von Zuhause aus, ich habe Diplomarbeit geschrieben. Und irgendwann stellte sich heraus das wir beide gleich empfinden!
Wir sind uns auch körperlich nahe gekommen. Seit dem ich arbeiten gehe sind unsere Treffen unter vier Augen weniger geworden weil es einfach schwieriger ist und seine Frau misstrauisch ist. Aber wie das so ist, man schafft es trotzdem. Ich habe von Gefühlen nie angefangen. Weil ich es als Affäre angesehen habe und ich im Leben nicht davon ausgegangen bin das mehr daraus werden könnte. So lange habe ich das auch gut im Griff gehabt. Aber irgendwann hat er mir seine Liebe gestanden und das er seinen Weg nicht mehr kennt. Wir haben uns oft ausgemalt wie eine gemeinsame Zukunft aussehen könnte und wissen das es perfekt passen würde. Ich will ihn wirklich. Ich habe noch nie für jemanden so empfunden.
Jedoch macht mir sein Verstand enorm zu schaffen. Es kommen immer wieder Momente in denen er klipp und klar sagt das er seine Frau nicht verlässt. Auch wenn er mich liebt. Und am nächsten Tag schau ich in seine Augen und sehe Hilflosigkeit. Ich hab ihn nie vor die Wahl gestellt. Doch jetzt belastet es mich zunehmend. Ich kann ihn mit seiner Frau nicht mehr ertragen, ich will jede Sekunde bei ihm sein, schaue permanent aufs Handy… Ich habe ihm jetzt gesagt das ich das nicht mehr kann und es beende. Er sieht es auch so, als Gründe nennt er: Kinde, Haus, Arbeit, Familie, sozialer Status, Bequemlichkeit, Angst vor Veränderungen. Für mich ist keines der genannten Gründe ein wirklicher Grund, da Liebe sowas übersteht! Ich zweifle mittlerweile auch an seinen Gefühlen…
Ich möchte den Kontakt gern konsequent abbrechen, da ich mir sonst immer wieder Hoffnungen mache und einknicke. Aber letztendlich keine Chance für ein WIR besteht. Er möchte das jedoch nicht. Er will mich als beste Freundin behalten, sagt das ihn niemand kennt wie ich ihn kenne und er schreckliche Angst davor hat ohne Kontakt mit mir leben zu müssen.
Meine Fragen:
- hat er mich vielleicht nur ausgenutzt, weil es bequem war mit der jungen Nachbarin… oder hegt er wirklich starke Gefühle?
-Besteht vielleicht doch die Chance auf ein WIR?
-Ist Freundschaft der richtige Weg?
-Will er mich jetzt nur kontrollieren mit der Freundschaft, damit ich die Füße still halte?
Ich bin euch über Antworten sehr dankbar...
09.10.2015 09:55 •
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