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Mein Mephisto

M
Natürlich. Ich war in einer nicht unähnlichen Situation und für mich hat S. oder kein S. absolut keinen Unterschied gemacht. Deswegen denke ich, dass man da einfach nicht verallgemeinernd sagen kann, dass da nichts passiert ist.

03.07.2018 17:06 • #421


Gretchen
Ja- dies ist allerdings meine Situation. Und daher auch meine Art des Umgangs- für dich können selbstverständlich andere (selbst aufgestellte) Regeln gelten.

Das kann ja nur jeder für sich selbst festlegen.

Für mich klingt deine Haltung stark vereinfacht. Obgleich einfache Lösungen ja oft Ihren eigenen Reiz und Berechtigung haben.

Dennoch mag ich dazu was schreiben: ich unterscheide zwischen liebe und verliebt sein.
Wurde schon sehr oft hier im Forum (und in der Literatur sowieso) diskutiert. Will ich nicht wieder aufmachen das Fass da das recht ermüdend ist.

Selbst wenn mein Mann sich geliebt fühlt, ist die Frage, ob er geliebt wird (und wenn ja- von welcher Frau).

Aktuell würde ich sagen, er liebt sich selbst kein Stück, das können dann auch 1000 Frauen nicht bewerkstelligen was er sucht.

Das kann nur er allein- und ich denke, dass ihm das auch schwant.

Vorbei ist es, wenn es vorbei ist.

Und zum Thema stolz: ja- ich bin stolz- aber zu stolz vielleicht um alles hinzuschmeißen. Allein würde ich das vielleicht tun (bin mir da aber auch nicht sicher, ist auch egal weil ich bin nicht allein)

Ich entscheide für 4 Menschen mit (und im Grunde auch für meinen Mann- wie es momentan scheint- aber nicht zu handeln ist ja auch eine Entscheidung).

Aus welchen Gründen auch immer, mein Mann ist noch bei uns. Und ich lasse ihn. Vielleicht lieben wir uns noch/ wieder?

Auf jeden Fall arbeiten wir uns aneinander ab- und da gedenke ich weiter zu machen.

03.07.2018 17:56 • x 4 #422


A


Mein Mephisto

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V
Zitat von Gretchen:
ich unterscheide zwischen liebe und verliebt sein.

Das Fatale ist, dass Verliebtheit ein rauschhafter und fast schon manischer Zustand ist, der sich leicht erkennen lässt, während sich Liebe nur schwer definieren lässt.

03.07.2018 18:15 • x 1 #423


M
@Gretchen
Natürlich ist es deine Situation. Aber da du sie in einem öffentlichen Forum präsentierst, musst du auch mit unterschiedlichen Meinungen leben können, sofern sie deine nicht abwerten.
Ich habe deine Geschichte sehr aufmerksam gelesen, schon in der Zeit als meine hier diskutiert wurde, und verfolge sie deswegen mit.
Deinen Mann kann ich wie gesagt verstehen. Ich sehe von dem, was du schreibst, auch keine mangelnde Selbstliebe bei ihm.

Und was die Einfachheit angeht. . . ich würde eher sagen Klarheit. Will nicht behaupten, dass ich sie immer hatte. Aber wenn man dazu kommt, ist es eine große Erleichterung. Auch wenn die Fronten geklärt sind. Ich habe jahrelang in Trennung gelebt, habe die Scheidung vor mich hin geschoben (v.a aus Angst vor dem Stress). Und außerdem ist es eh eine Formalie, dachte ich. Aber als sie endlich ausgesprochen war, habe ich gefühlt, wie eine Last von mir gefallen ist. So kriegt man auch Freiräume für Neues. Es muss nicht immer alles superkompliziert und tausendfach verwinkelt sein. Manchmal schiebt man diese angebliche Kompliziertheit nur vor, weil man sich dem einen oder anderen Problem nicht stellen will oder es einfach noch nicht kann. Die besten Dinge im Leben sind einfach.

03.07.2018 18:18 • x 2 #424


L
Liebes Gretchen,

ich verfolge Deinen Thread nun auch schon eine kleine Weile.
Du wirkst auf mich sehr stark und klug, witzig und charmant, tiefsinnig und reflektiert.

Vor allem wirkt auf mich aber, Du als Mutter!
Und zwar nicht nur für Deine Kinder, sondern auch für Deinen Mann.

Er selbst sagte zu Dir, dass er nicht gehen wird, ohne dass Du ihn dazu aufforderst. Das wäre dann der Grund, weshalb er nicht da ist.
Leider vermute ich bei Deinem Mann schlicht falsches Verantwortungsgefühl.
Dahingehend stimme ich Dir zu, dass er sich selbst nicht liebt zurzeit.

Deinen letzten Beiträgen entnehme ich, dass Du die Realität versuchst auszublenden und die Dinge so drehst, wie es ein Strohhalm gerade zulässt, an dem Du Dich festhalten kannst.

Ich sehe nicht (vielleicht erschließt es sich aus Deinen Beiträgen nicht für mich), dass Ihr Euch aneinander abarbeitet, sondern mit- und nebeneinander wartet.
Auch sehe ich (resultierend aus seinen Bekenntnissen, Wünschen und Taten) keine Liebe zu Dir, wie es Dir als Ehefrau gerecht werden sollte, sondern wie zu einer Mutter, die er nicht noch mehr enttäuschen möchte.

Das sind (nur) meine Gedanken dazu.
Ich wünsche Dir das Allerbeste und Entscheidungen - zu Deinem Wohl und das der Kinder.

03.07.2018 18:27 • x 2 #425


V
Zitat von Malena3:
Wenn ich mit einem Mann zusammen bin, mich aber in einen anderern verliebe und zwar derartig heftig, dass ich an Liebeskummer leide, dann sind mein Mann und ich kein Liebespaar mehr.

Wie viele Menschen schaffen es denn, über Jahrzehnte hinweg permanent ein Liebespaar zu bleiben? Ist das nicht ein reichlich weltfremder Anspruch?

03.07.2018 18:33 • x 1 #426


6rama9
Zitat von Gretchen:
Und zum Thema stolz: ja- ich bin stolz- aber zu stolz vielleicht um alles hinzuschmeißen. Allein würde ich das vielleicht tun (bin mir da aber auch nicht sicher, ist auch egal weil ich bin nicht allein)

Ich entscheide für 4 Menschen mit (und im Grunde auch für meinen Mann- wie es momentan scheint- aber nicht zu handeln ist ja auch eine Entscheidung).

Aus welchen Gründen auch immer, mein Mann ist noch bei uns. Und ich lasse ihn. Vielleicht lieben wir uns noch/ wieder?

Auf jeden Fall arbeiten wir uns aneinander ab- und da gedenke ich weiter zu machen.


Für mich sieht es so aus, als würdet ihr euch alle so langsam mit einer polyamoren Beziehung anfreunden (oder vielleicht gilt für Dich und die andere Frau eher abfinden). Natürlich ist das nicht wirklich eine von allen Beteiligten freiwillig gewählte polyamore Beziehung, aber insoweit passt die Bezeichnung schon, weil Du es vorziehst die Beziehung mit Deinem Mann nebst Affäre weiterzuleben. Die andere Frau scheint sich ähnlich Dir der Tatsache zu beugen, dass Dein Mann Euch beide liebt.

Vielleicht ist das für Euch 7 (bzw 8 wenn ich mich richtig erinnere, dass die andere Frau ein Kind hat), ein gutes Beziehungsmodell. Ungewöhnlich sicherlich und nichts für jedermann, aber wer sagt, dass es nicht funktionieren kann?

03.07.2018 18:44 • x 1 #427


M
Zitat von verwickelt:
Wie viele Menschen schaffen es denn, über Jahrzehnte hinweg permanent ein Liebespaar zu bleiben? Ist das nicht ein reichlich weltfremder Anspruch?


Das gibt es schon, nur sehr selten natürlich.

Aber wer sagt denn, dass man mit einem Menschen, mit dem man mal ein Liebespaar war, über Jahrzehente hinweg zusammenbleiben muss? Es gibt so viele verschiedene Lebensmodelle. Und natürlich kann man auch als ehemaliges Liebespaar zusammenbleiben und zusammenleben. Warum nicht?

Schwierig wird es halt, wenn man in einer Beziehung lebt, die auf diese lange Dauer ausgelegt ist, den Wunsch hat als Liebespaar zu leben und die Korrelation Beziehung-Liebespaar nicht mehr gegeben ist.

@6rama9
Vielleicht habe ich ja was überlesen, aber hat der Mann gesagt, dass er Gretchen liebt? Er sagt, er kann sie nicht verlassen, ohne ihre Zustimmung. Das hat mit Liebe wenig zu tun, eher damit dass er nicht der Buhmann sein möchte.

03.07.2018 18:49 • #428


V
Zitat von Malena3:
Aber wer sagt denn, dass man mit einem Menschen, mit dem man mal ein Liebespaar war, über Jahrzehente hinweg zusammenbleiben muss?

Die meisten Menschen mit Kinderwunsch beabsichtigen noch immer, mindestens so lange zusammenzubleiben, bis die Kinder aus dem Haus sind. Mit dem vorgeburtlichen Beziehungsabschnitt ist man da schnell im Bereich von 25 Jahren und mehr.

Zitat von Malena3:
Vielleicht habe ich ja was überlesen, aber hat der Mann gesagt, dass er Gretchen liebt?

Was würde es denn ändern, wenn er es gesagt hätte? Es versteht doch ohnehin jeder etwas anderes darunter. Liebe ist einer der diffusesten Begriffe überhaupt.

03.07.2018 19:07 • #429


M
@verwickelt

Ja, was man alles beabsichtigt. Das macht man ja meistens, wenn man gerade so ziemlich auf Wolke 7 ist. Und wenn man schon so sachlich ist und sich genau das als Ziel vornimmt, obwohl einem klar ist, dass die Wolke 7 nicht für immer ist, sollte man eventuell seine Fremdverliebtheiten für sich behalten und sie nicht mit dem Partner ausdebattieren. Kann nämlich sein, dass er so tickt wie ich und sich in dem Fall jemanden sucht, der genau ihn will und nicht jemand anders.

Der Begriff Liebe ist sicher sehr diffus, aber alles in allem doch ein warmes Gefühl. Ich sehe in Greteches Texten seitens ihres Mannes so gar nichts davon. Nicht mal im Ansatz. Eher eine große Kälte. Auch nicht wirklich ihrerseits für ihn. Da ist mehr der Blick von oben nach unten und die Strohalme, um den Lebensentwurf nicht ändern zu müssen. Just my 2 cents.

03.07.2018 19:17 • #430


A
Wenn man sich eine andere sucht aufgrund von Fremdverliebtheit des Partners ist das vielleicht klar und gradlinig, aber auch alttestamentarisch und kindisch.

03.07.2018 19:24 • x 1 #431


megan
Zitat von Malena3:
Ich sehe in Greteches Texten seitens ihres Mannes so gar nichts davon.


wie schrieb Saint Exupery so schön:

das wesentliche ist für die augen unsichtbar

03.07.2018 19:27 • x 1 #432


A
Sie schreibt ja auch neben ihrer ganzen Symbolik und Nachdenklichkeit sehr sachlich. Außerdem kann man sich wohl kaum ein umfassendes Bild vom Partner der TE machen. Das gelingt ja nicht mal über den Schreiber selber.

03.07.2018 19:32 • x 1 #433


M
@6rama9

Kann man so sehen. Für mich wäre es keine Liebesbeziehung mehr. Vielleicht bin ich auch als einzige so alttestamentarisch und kindisch, vielleicht nicht. Das kann der Partner ja nicht für einen bestimmen.

03.07.2018 19:35 • #434


Sternenfischerin
Zitat von verwickelt:
Wie viele Menschen schaffen es denn, über Jahrzehnte hinweg permanent ein Liebespaar zu bleiben?


Das ist sicherlich schwierig, verwickelt.
Aber!
In dem Moment, wo man merkt, man ist kein Liebespaar mehr bzw. einem Paar-Partner fehlt was, ist es Zeit, etwas zu ändern. Gerne miteinander, so sollte es ja auch im Normalfall sein.

@Gretchen

Ich schätze dich sehr.

Aber du hast nicht 4 Kinder, sondern 5. Deinen Mann. Er ist vermutlich das größte Kind von allen.
Fakt ist auch, dass du auf lange Sicht, deinen Kindern nichts Gutes tun wirst, ihnen ein falsches Bild vorzuleben.

Kinder sind nur glücklich,
wenn ihre Eltern auch glücklich sind.

Und es ist egal, ob Miteinander, oder Mama alleine oder Papa alleine.

03.07.2018 19:40 • x 1 #435


A


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