Ich mag nun hier was schreiben- wobei ich ehrlicher weise nicht so richtig weiß, was genau...
Was ich allerdings merke, ist, dass irgendwas in Bewegung gesetzt wurde innerlich bei mir und das hat eine eigendynanik entwickelt.
Das heißt ich merke sehr deutlich, dass es etwas zu erleben gäbe, was sich aber momentan noch außerhalb meiner Reichweite befindet.
Ich weiß aber das es da ist- nur ich vermag es nicht recht zu fassen zu bekommen. Irgendwas fehlt da noch aber ich will das haben!
Ist nur dumm, wenn man weiß man hat ein Problem, das könnte man lösen, nur liegt die Lösung derzeit außerhalb der eigenen inneren Möglichkeiten.
Das alles führt mich auch dazu, dass das alles sehr viel mit mir und sehr wenig mit Männern zu tun hat.
Eher damit, wie ich bisher ohne es zu wissen das Leben angepackt habe. Ständig trifft man ja meist ohne es zu merken Entscheidungen. Und diese haben mich wie auf eine Art schienen mit meiner Ausgangslage ohne dass es ich dachte, ahnte oder wollte in diese Situation gebracht.
Die Situation ist folgende: ich stelle alle Entscheidungen die ich getroffen habe in frage und prüfe, was die Motive waren. Eventuell waren das ganz andere, als ich dachte zu kennen.
Die letzten Wochen habe ich sehr intensiv für mich genutzt.
Da ist vieles anders als ich es bisher dachte. Da gibt es viele Details - das eindrücklichste bei dem irgendwas innerlich an seinen Platz gefallen ist, war die Erkenntnis, dass die Beziehung meiner Eltern ganz anders begonnen hatte, als ich dachte.
Meine Mutter war damals noch verheiratet (und ich glaube ihr Mann hatte sie betrogen) und mein Vater war aus dem Ausland (Flucht vor den Eltern) zurückgekehrt und war in einem Schwebezustand- unklar wie es weiter geht mit ca 40 Jahren.
Er lebte mit einer Frau zu dem Zeitpunkt zusammen (mein Vater sagte dazu: deine Mutter sagte neulich zu mir: wenn du ....dann sage ich es den Kindern)
Soll heißen sie hatten eine Affaire.
Aus anderen Quellen weiß ich, dass meine Mutter mit dem klassischen Rollenbildern haderte (eben 68) und sie ein Kind wollte. (Ihr damaliger Ehemann wollte keine Kinder, was dann der trennungsgrubd war- zumindest der nach außen)
Meine Eltern lernten sich kennen, meine Mutter wurde schwanger.
Mein Vater war nicht der einzige Mann hörte ich. Ich habe Fotos von ihm gesehen (er ist inzwischen verstorben). Er sieht meiner Schwester sehr ähnlich.
Mein Vater sagte: ich war nicht begeistert als ich von der Schwangerschaft erfuhr- aber ich habe mich (aufgrund seiner inneren leere) gerne in diesen Plan eurer Mutter gefügt- ich habe ihre Schulden abbezahlt (studiendarlehen) und das haus gekauft. Als ich fragte ob meine Schwester seine Tochter sei, sagte er: davon gehe ich ja mal schwer aus- Aber ich habe gesehen, dass er schwer emotional angegriffen war. (Mein Vater ist ein Mann mit sehr weiches Herz.- er hat schwierige sehr narzisstischer Seiten aber emotional kalt und berechnend wie meine Mutter mir erschien ist er nicht)
Zuerst lebten meine Eltern nicht zusammen, als meine Mutter jedoch kurz nach der Geburt meiner Schwester erneut schwanger wurde (von wem?) heirateten sie und zogen zusammen.
Meine Mutter ist eine pragmatisch denkende Frau mit wenig emotionalen Möglichkeiten. (Vater war bei der SS Mutter schwer depressiv, Tod des damals sechs jährigem Sohnes). Also keine gute Ausgangslage für ein Mädchen.
Ich glaube nun, meine Mutter traute sich das mit den zwei kindern allein nicht zu.
Mit mir lag sie wochenlang im Krankenhaus- ich kam zu früh mit 1000g zur Welt was damals nicht besonders toll war. Ich glaube sie hasste mich, hatte ich doch ihr alternatives lebenmodell sozusagen zerstört bzw sie traute es sich nicht zu.
Als ich sie fragte, ob andere Väter für uns in frage kämen, sagte sie: kein Kommentar.
Schon sehr lange habe ich diesen doppelte Boden Gefühl, welches mir jetzt in meiner Ehe wieder begegnen.
Ohne es zu wissen, fühle ich mich nun in der situation meiner Mutter- in einer Ehe, die ich aus Mangel an echter emotionaltität vielleicht eingegangen bin, weil ich dachte das sei so.
Wenn ich mit meiner Mutter spreche, sagt sie sinngemäß: Mädchen war erwartest du von leben? Stell deine Bedürfnisse zurück.
Mein Vater leidet mit mir, er würde mich unterstützen.
Meine Schwester will nicht, dass ich in der Vergangenheit grabe, sie meint ich soll meine Probleme im jetzt lösen...
Ich meine aber zu spüren, dass es da irgendwas gibt, was ein weibliches idebtitäts Thema- ein Mutter- Tochter Thema zu sein scheint und auch was mit dem Bild von Männern zu tun hat.
Nächster Wochenende fahren mein Mann und ich nach Oslo- die Reise hat er mir zum Geburtstag geschenkt. (An dem er nachmittags einfach eingeschlafen ist)
Ob er Kontakt zu seiner geliebten hat, weiß ich nicht.
Ich mach weiter mit dem was ich angefangen habe, auch wenn ich nicht genau weiß was es ist.
Ein paar Bücher von Jellouschek tuen ihr Übriges. Insbesondere der Froschkönig- das hat mich sehr bewegt und mein Mann hat es sogar gelesen.
Ich grüsse euch.
Gretchen
13.06.2018 09:05 •
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