4053

Mein Mephisto

Gretchen
Er war sehr spät zu Hause.

Wir haben noch kurz gesprochen

Habe meine Unzufriedenheit geäußert bzw klar gestellt dass ich

1. hier wohnen bleiben will
2. Kinder Prio nr 1 sind und wenn es weiterhin so große Spannungen gibt das zusammen wohnen für mich leider nicht mehr geht
3. ich wegen Arbeit und Kindern wenig Zeit habe und er am Zug ist sich zu überlegen ob ihm das reicht oder er sich ne Freundin wünscht die weniger eingebunden ist.

Tja/ ob es ihn erreicht hat/ ändern kann ich ihn ja nicht.

Er wirkt dann immer sehr zurückhaltend. Also er äußert sich wenig und er weinte auch.

Schwierig.

Hatte noch gesagt, dass ich mir vorstellen kann dass die Beziehung besser klappt wenn wir nicht zusammen wohnen oder dass wir zusammen wohnen aber nicht zusammen sind.

Aber ich glaube das beide Varianten Schwachsinn sind.

Ist aber eine findungsphase.

Hab morgen einen Termin in einer frauen Beratungsstelle- wünsche mir Support um inneren Anstand bzw Zugang zu meinen Gefühlen/ Wünschen zu bekommen.

Therapie läuft nur alle 2-3 Wochen momentan und dient ja eigentlich zur Verarbeitung der falschen krebsdiagnose im letzten Jahr während derer ich mich ja vom Freund sehr unterstützt fühlte/ aber wahrscheinlich weil das Kräfte Verhältnis da mehr zu seinen Gunsten war (ich brauchte ihn)

Gretchen

16.02.2025 19:51 • x 1 #1891


ma24
@Gretchen
Na da hast du doch ein paar klare Ansagen gemacht. Respekt. Und dass du regelmäßige Termine in der Beratungsstelle hast, finde ich auch gut. Bestehe aber auch auf einer Antwort auf deine Punkte 1 bis 3. Setze einen Zeitpunkt. Meinst du, dass sein Weinen taktischer Art sein könnte?

16.02.2025 20:09 • #1892


A


Mein Mephisto

x 3


Gretchen
Ich hatte ein sehr unterstützendes gespräch in der Frauen Beratungsstelle.

Sie hat mir nun ca 10 Gesprächstermine angeboten um zu gucken was ich möchte.

Insgesamt war es zwar ein seltsames Gefühl dort zu sein (also Hilfe zu brauchen) auf der anderen Seite ja das was ich mir eigentlich auch wünsche.

Auf jeden Fall das richtige um alles zu ordnen.

Ich merke auf jeden Fall dass allein das ich dort war, innerlich zu ihm Distanz schafft. Das fühlt sich auf der einen Seite unangenehm an, aber auf der anderen Seite auch hilfreich.

Ich bin ja dort weil die bisherigen Gespräche mit ihm oder meine Wünsche an diese Beziehung unterzugehen scheinen oder unrealistisch sind oder mit diesem Mann nicht kompatibel.

Mir ist auf jeden Fall noch mal aufgefallen wie extrem belastend Corona auch für mich war, da es sich direkt an den Auszug meines Ex Mannes anschloss und ich mich auch auf meine Abschluss Prüfung damals vorbereitete.

Diese Situation führte dazu, dass ich Hilfe brauchte und mein Partner war damals in etlichen Punkten eine Unterstützung für mich.

Mein Blick auf ihn verändert sich gerade und ich bin nicht sicher ob das gut oder schlecht ist.

Die Frau in der Beratungsstelle meinte auf jeden Fall dass ich versuche alles unter einen Hut zu bringen und ich selber merke dass da meine eigenen Kriterien daran was ich mir in einer Partnerschaft wünsche nahezu nicht mehr relevant scheinen.

Die Stimmung hier zu Hause ist aktuell vorsichtig freundlich.

Für mich bin ich gefühlt in so einem Prozess der mich im Grunde an meinen Ex Mann erinnert.

Ich sage was ich möchte (damals z.B. Kontakt Abbruch zu der Affäre) das passierte natürlich nicht wodurch ich gezwungen war irgendwann zu handeln.

Hier ist keine andere Frau aber auch eine Art aus dem Kontakt gehen/ Nähe eher meiden, auf meine Bedürfnisse wenig eingehen.

Das kann ich ansprechen und sagen und reden usw.

Aber wenn nichts passiert bleibt ja nur der Realitätscheck: er ist so und kann oder will es nicht anders.

Kann und will ich es dann so aushalten? Muss ich das?

Fühlt sich so eine nicht kindliche Beziehung an?

Das ist eigentlich meine größte Hürde, dass ich sorge habe, dass ich in gar keiner Beziehung mich zu Hause und angenommen fühle da dieses Gefühl der Distanz und Ablehnung möglicher Weise aus der Kindheit kommt und in engen Beziehungen erlebe ich das wieder und wieder und überfrachte Partnerschaften damit komplett.

Ich habe Angst zu fordern und das richtige Maß zu verpassen und den anderen zwingen sozusagen das perfekte Elternteil zu sein sage ich jetzt mal was ja niemand jemals sein kann.

Alles in allem fällt mir das erwachsenen Leben mit aller Verantwortung und in letzter Konsequenz eben allein für sich zu sein schon sehr schwer.

Da geben mir symbiotische beziehungskonstrukte im Bereich der Phantasie Welt (D/S) schon gedanklich halt.

Das bewerte ich dann aber auch schon wieder negativ. Und dann denke ich und denke usw usw.

Anstrengend.

Von außen wirkt mein Leben so unabhängig (Haus, selbstständig, geschieden, Kinder) und ich bin auch gerne selbstbestimmt.

Auf der anderen Seite habe ich bei all dem große Unsicherheiten und wünsche mir die 50. ger zurück nur anders rum. Ich wünsche mir einen Mann der hinter mir steht und mit dem ich meine Sorgen besprechen kann und mich auch rückversichern oder Bestätigung erhalte.

Dann habe ich wieder sorge dass ich egozentrisch bin.

Heute sind alle Kinder krank zu Hause, zum glûck sind sie nicht mehr so klein.

Ich fahre zur Arbeit.

Arbeit, Arbeit, Arbeit.

19.02.2025 07:14 • x 3 #1893


ma24
Erstmal alles Gute und schnelle Gesundung für deine Kinder.
Ja, sonst hat bei dir, wahrscheinlich bedingt durch die Frauenberatungsstelle ein Prozess eingesetzt, der dich offensichtlich in deiner Verarbeitung weiter bringt. Und Defizite aus der Kindheit wirken sich natürlich auf die Beziehung aus. Dass du versuchst, in deinem Partner die Geborgenheit und Liebe zu finden hofft, die du als Kind vermisst hast. Und ihn ein bisschen zum Ersatzvater machen wolltest. Aber alleine schon diese Erkenntnis, dieses gesunde Reflektieren wird dir sehr helfen für eine zukünftige Beziehung.
Alles Liebe!

19.02.2025 07:46 • x 1 #1894


Jane_1
Zitat von Gretchen:
und ich selber merke dass da meine eigenen Kriterien daran was ich mir in einer Partnerschaft wünsche nahezu nicht mehr relevant scheinen.

ich habe das Gefühl, dass du in einer Art Überangepasstheit bei ihm bist, vielleicht kennst du das aus deiner Kindheit. Deine Wünsche an eine Partnerschaft, besser: Deine Bedürfnisse an eine Partnerschaft sind aber relevant.
Zitat von Gretchen:
Aber wenn nichts passiert bleibt ja nur der Realitätscheck: er ist so und kann oder will es nicht anders.

Kann und will ich es dann so aushalten? Muss ich das?

Fühlt sich so eine nicht kindliche Beziehung an?

Zitat von Gretchen:
Ich habe Angst zu fordern und das richtige Maß zu verpassen und den anderen zwingen sozusagen das perfekte Elternteil zu sein sage ich jetzt mal was ja niemand jemals sein kann.

Kann es sein, dass du hier was vertauschst? Ich denke, dass anpassen, aushalten, nicht fordern, akzeptieren was ist = das ist der kindliche Anteil. Wissen, was du brauchst und willst, dazu stehen, es fordern und wenn du es nicht bekommst, Konsequenzen ziehen = das ist der erwachsene Anteil.

Kann auch falsch liegen, aber ich habe das Gefühl, dass du durch intellektualisieren deine Bedürfnisse unterdrückst. Die dürfen aber sein.
Zitat von Gretchen:
Alles in allem fällt mir das erwachsenen Leben mit aller Verantwortung und in letzter Konsequenz eben allein für sich zu sein schon sehr schwer.

Geht es uns nicht allen so?

19.02.2025 08:52 • x 2 #1895


Gretchen
Folgende Situation:

Es ist nachts vor ca einer knappen Stunde, wir schlafen.

Mein Sohn (10 Jahre) kommt runter, sagt leise ich soll mal hoch kommen.
Ich gehe hoch, helfe ihm sein Bett neu zu beziehen, decke ihn zu, warte noch kurz- gehe wieder runter.
Ich bin müde und auch etwas ärgerlich allerdings kommt das ins Bett machen viel seltener vor als noch vor einiger Zeit, er hat einen Infekt- da kenne ich das schon dass das passiert.

(Alles beim Kinderarzt bereits abgeklärt einschließlich psychiatrischer Abklärung: Ergebnis: Kind hat eine anpassungsstörung, Problem liegt bei den Erwachsenen, ergo Therapie ist erfolgt, nun bereits abgeschlossen)

Unten angekommen: Licht im Schlafzimmer brennt. Mein Partner sitzt im Bett, ich merke sofort, Stimmung ist zum schneiden, tausend Eiswürfel sind ins Zimmer gefallen.
Er im aufgebrachten, unfreundlichen und direktiven Ton: Ich möchte dass du bitte drüben schläfst! Ich kann so nichz schlafen. Entweder wecken mich hier Katzen oder Kinder! Und sag ihm (Name meines Sohnes) auch gleich dass du drüben schläfst!
Egal wie man es dir sagt, ich weiß einfach nicht wie man es dir sagen soll! Es ist mir auch ganz egal! (Wird immer ägerlicher)
Ich möchte dass du die nächsten Tage drüben schläfst!

Ich schaue ihn an, fühle mich emotional getroffen. Gehe raus

Er: und mach die Tür richtig zu.
Ich: mach deine sch. Tür selber zu.

So- kann verstehen dass er nachts schlafen will und die Worte waren jetzt an sich nicht unbedingt unfreundlich. Trotzdem fühlt es sich überhaupt nicht gut an.

Er hat Schlafstörungen aber ich kann da nichts für. Er auch nicht unbedingt.

Ist einfach svheisse und es macht dass ich mich super unwohl fühle.

Kann das irgendwie nicht rational sehen/ woher weiß ich ob mein
Sohn runter kommt oder nicht- hab ja keine Kristall Kugel.

Was ich ohne Kristall Kugel weiß ist: dieses zusammen leben klappt nicht besonders um nicht zu sagen kaum.

Unaufgeregte Ansichten?

Erfahrungswerte?

22.02.2025 00:50 • #1896


B
Ach Gretchen. Es ist doch alles geschrieben.
Dein Kerl ist einfach nicht kompatibel. Denn Gretchen gibt es nur mit Kindern.
Allerdings lese ich heraus, dass du Probleme, die sich ergeben nicht lösen willst.

22.02.2025 01:05 • x 2 #1897


MissGeschick
Er schickt dich in deinem Haus, aus deinem Bett, wegen deinen Kindern?

Also ich finde der kann da hin wo er besser schläft. Und schön die Tür zu machen, wenn er geht.

22.02.2025 06:12 • x 5 #1898


Gretchen
Das mit den Problemen es ist schon was dran.

Ich will es eher so machen wie ich denke. Mag sein.

Ich stelle mir das so vor;
Gretchen wenn der M. Nachts so Phasen hat in denen er nicht schlafen kann und dich braucht dann schlafe ich so schlecht wieder ein. Ich bin dann so müde und da finde ich es gut wenn wir da getrennt schlafen ein paar Tage.

Das fände ich konstruktiv. Er spricht aber sehr unfreundlich und bestimmend und auch so, dass ich heraus höre, dass ich eben nicht auf das Kind reagieren soll. Also er ärgert sich ja und fühlt nicht mit.

Das ist für mich ein viel größeres Problem als das schlafproblem.

Hab im übrigen schon oft vorgeschlagen dass wir jeder ein Zimmer haben - will er aber nicht.

Mir ist auch klar das Menschen ja nicht ich sind und die Dinge nicht so sehen und und sagen wie ich sie hören will.

Ich empfinde ihn als aggressiv - er meint er spricht nur weil anders verstehe ich es nicht oder er weiß nicht wie er es mir sagen soll.

Also sein leid des schlafproblems kommt nicht richtig bei mir an.

Und da ist auch was dran. Weil er muss ja Nix tun, er muss ja nicht aufstehen.

Aber vielleicht kenne ich eben keine Schlafstörungen und bagatellisiere das.

Ach es ist Mist!

22.02.2025 07:57 • #1899


B
@Gretchen
Nein.
Es ist so einfach.
Es geht nicht darum ob er mit wach wird und dann nicht wieder einschlafen kann. Sondern darum, dass er dich t schlicht und ergreifend aus DEINEM Bett in DEINEM Haus rausgeworfen hat.

22.02.2025 08:33 • x 3 #1900


Gretchen
Naja das finde ich etwas schwierig.

Er zahlt ja Miete! Es ist also auch sein gemietetes Schlafzimmer. Wie jede Mietwohnung auch.

Es ist unfair die Haus Karte zu ziehen.

Allerdings kann er ja auch das Zimmer wechseln

Das ergibt für mich Sinn.

Der der sich gestört fühlt, geht.

Im Grunde gibt es diese Absprache auch aber klappen tut es offensichtlich nicht

22.02.2025 08:37 • #1901


B
@Gretchen
Gut erkannt.
Und da komme ich zu meinem ersten Artikel.
Du siehst die Problematik, erkennst die Ursache, hast eine Lösung -
Und handelst- nicht.

22.02.2025 08:41 • #1902


Gretchen
Ja. Ich muss mich innerlich sammeln.

22.02.2025 08:45 • x 1 #1903


MissGeschick
Guten Morgen erstmal.
Da ich selber auch in einer Patchwork Konstellation lebe, kann ich diese Konflikte gut nachvollziehen. Aber ich fand es immer wichtig ganz klipp und klar zu machen, dass mein Zuhause auch immer das meiner Kinder ist, solange sie meinen Schutz und meine Versorgung brauchen. Da war ich immer recht kompromisslos. Sie sind Kinder, sie müssen zuhause zu ihrer Mutter gehen können, ohne dafür Ärger oder Wut abzubekommen. Es ist in erster Linie ihr und auch dein Safe Space, der gerade massiv gestört wird, so wie das lese. Es macht ja auch was mit dir, wenn du aufstehen musst, deinen eigenen Ärger regulierenn musst (weil das Thema ja schwierig ist und schambehaftet) und dann alles erledigst, dein Kind begleitest und selber müde bist. Und dann nicht in ein Bett zurück gehst, wo jemand die Arme aufmacht und dir Safe Space und Erholung ist, sondern dir für dein vollkommen natürliches und richtiges Verhalten ein schlechtes Gewissen und unnötigen Stress macht. Mit Kindern leben bedeutet nunmal ab und zu wach zu werden, sich hinten anzustellen. Mutter sein ist nunmal nichts, was man abends auf lautlos schalten kann. Wenn ihn das überfordert, und wenn er sich der Familiendynamik nicht soweit unterordnen kann, dass er ein Anker ist, statt zusätzlicher Belastung, fehlt es da meines Erachtens an Reife oder Bereitschaft wirklich in einer Familie zu leben. Mein Partner hätte damals zu Beginn (als er zu uns gezogen ist) geholfen das Bettzeug zu waschen, oder mich morgens zur Arbeit gefahren, weil übermüdet. Er hat sich als Teil der kleinen Familie verstanden und sich dementsprechend verhalten. Sonst hätte ich auch schnell wieder ein Living apart together vorgeschlagen. Es ist euer Zuhause, euer Safe Space. Lass dir das nicht nehmen.

22.02.2025 08:52 • x 9 #1904


Scheol
Zitat von Gretchen:
Naja das finde ich etwas schwierig. Er zahlt ja Miete! Es ist also auch sein gemietetes Schlafzimmer. Wie jede Mietwohnung auch. Es ist unfair die Haus Karte zu ziehen. Allerdings kann er ja auch das Zimmer wechseln Das ergibt für mich Sinn. Der der sich gestört fühlt, geht. Im Grunde gibt es diese Absprache auch ...

Schnuppelchen ,….. es gibt auch noch sowas wie Anstand und Respekt einer Frau gegenüber, auch wenn das hier komprimiert bei den Geschichten im Forum nicht mehr so zu bemerken ist.

als Mann penne ich auf dem Sofa , auf der Matratze , und gegebenfalls eine Nacht auf der Erde.

ich werde sicherlich nicht meine Partnerin sagen , geh da oder dort hin zum schlafen , wenn ich das sagen würde , kann ich selbst meine Tasche packen , weil diese Beziehung mich so verändert hat das ich selbst nicht mehr auf meine eigenen Standards achte und das geht nicht.

22.02.2025 09:05 • x 10 #1905


A


x 4