Liebes Gretchen,
schön mal wieder von Dir zu lesen.
Zu ihr:
Zitat von Gretchen:Bestimmt ist sie nett, aber auch sehr aufdringlich. Ständig will die irgendwas. Ich will einfach meine verdammte Ruhe.
Zitat von Gretchen:Patchwork fällt mir unheimlich schwer unter diesen Bedingungen dass die Affaire nun seine Lebenspartnerin ist.
Hm, an welcher Stelle rennt die Kommunikation da denn bitte nicht über Deinen Noch-Mann? Ja klar, wenn Du die Kids abholst, dann sieht man sich, schaut sich das Haus (mann bist Du mutig) und wechselt ein paar Worte, aber alles andere ist kein Dreieck sondern eine Kette. Du und Noch-Mann sprechen sich ab, Noch-Mann und die neue Liebe sprechen sich ab. Für Notfälle gilt anderes, aber für den Rest sollte es da für den Moment noch völlig anders laufen.
Dich würde ich da in die Verantwortung nehmen, dich besser abzugrenzen und ihn mal gescheit die eigene Vaterrolle zu überdenken, die mehr sein muß, als über irgendeine Frau (sei es seine Mutter, Du oder sie) definiert.
Was sie angeht, kann ich sagen, daß es viele Gründe für ihr Handeln gibt und eine Wertung steht mir nicht zu. Ich weiß aber, daß ich anders handeln würde.
Wenn sie jetzt hin und wieder den Puffer gibt, weil Du und Noch-Mann grad nicht klar aufeinander kommen, schafft das die völlig falschen Strukturen insbesondere für die Kindern.
Eine kleine Anmerkung noch, ich glaube es wird der Situation, so wie Du sie hier geschildert hast, nicht besonders gerecht, sie Affäre zu nennen.
Klar, ist da Wut und viel Trauer, Du frisch getrennt und er happy, nett ist halt wirklich anders, aber die Situation war viel komplexer, viel komplizierter und viel mehr Eure eigene als sie jetzt einfach lapidar Affäre zu nennen. Wie wäre Schnuspel für den Übergang? Das drückt deutlich genug das eigene Unwohlsein aus ohne zu sehr in Wertungen zu gehen, die man sich vielleicht auch nur erzählt, weil es einem gerade taugt.
zu ihm
Zitat von Gretchen:In meiner Lebenssituation von Heirat und Kindern zu reden finde ich absurd und ich fühle mich in meiner gefühlswelt und Überforderung auch nicht erkannt.
Sag mal, ernst gemeint, daß ist doch aber das gleiche in grün, oder? Einen Menschen dessen Fähigkeiten und Bedürfnisse Du antezepierst, analysierst, aufgrund dessen Entscheidungen triffst und ein Gretchen, was sich nicht gesehen fühlt. Hatten wir doch gerade schon mal. Erst Deine Mutter (bzw. Eltern), dann Dein Ehemann und nun er.
Und das obwohl Du jedesmal versucht hast, das Gegenteil zu wählen.
Was Du jetzt über ihn schreibst, hast Du vor 15/20 Seiten genauso über Noch-Mann geschrieben. In meinen Augen ist die Trennung vom Freund die Wiederholung der Trennung von Deinem Mann.
zu dir:
Woher kommt das? Was ist es, was da beständig re-inszeniert wird, weil es losgelassen werden möchte?
Zum Schluss: Es tut mir sehr leid, daß ihr Euch getrennt habt. Das tut sicher unendlich weh. Ich denke, ihr habt einander sehr viel gegeben, Euch vielleicht sogar gegenseitig auf bestimmte Wege gebracht. Die Erkenntnis, daß hin und wieder eine große Liebe nicht für die Ewigkeit bestimmt war, ist unendlich schmerzhaft, aber durchaus würdevoll.
Halte durch!