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Mein Mann weiß von meiner Affäre Was kann ich tun?

machtlos
Hallo,
Ich bin auch ein betrogener Ehemann und nicht mehr mit meiner Frau zusammen. Die Affäre meiner Frau kannte ich sehr gut und auch wesentlich länger als meine Frau. Ich habe genau wie Dein Mann den großen Fehler gemacht, nach intimen Details zu fragen. Leider habe ich ehrliche Antworten bekommen. Dieses Kopfkino gönne ich keinem.
Wenn Du es gut mit ihm meinst, kläre ihn nicht vollends auf. Teil ihm mit, dass der S. mit dem anderen in Ordnung, aber nicht spektakulär war. Mehr braucht er nicht wissen. Er weiß eh schon viel zu viel. Was Du dabei gefühlt hast, weißt nur Du. Belass es dabei und falls es unerreichbar galaktisch war, teile es ihm unter keinen Umständen mit. Glaube mir, dass macht alles viel, viel schwieriger.
Beste Grüße,
Jens

19.01.2016 21:35 • #76


G
Irgendwie erkenne ich mich in deinem Mann und es tut höllischen weh. Genauso ging es mir auch. Die Frage ist, wie lange du es noch aushalten kannst. Ratonal erklären würde mir in diesem Moment nichts bringen. Das ist sicher. Ich habe in diesem Moment meine Partnerin zur Schnecke gemacht. Danach ging mir zwar noch schlechter, doch in diesen Momenten konnte ich meine Wut nicht rational steuern. Ist zwar schei., doch so war es. Und über mäßigen liebesbekundungen haben mich nur noch mehr in rage gebracht. Glaube mir, ich denke nicht, dass du da etwas machen kannst. Versuche authentisch zu bleiben. Und freu dich vielleicht sogar, dass er es raus lässt. Lieber so als in sich hineinzufressen. Da mutieren die Männer zu wilden. Versuche keine Angst von ihm zu haben. Der ist jetzt, in diesem Moment nicht wirklich normal. Er hat die aufgabe, aus dem Dilemma herauszukommen, was ihm sein Gehirn bietet. Er ist wirklich zerrissen. Überall ist jetzt Feindgebiet wenn du es so willst. Stell dir vor, dass bei ihm jede minute die gleichen Gedanken im Kopf kreisen. Dass er dich liebt aber du ein Feind bist. Er kann jetzt wohl nicht anders. Außerdem versteht er, dass mit jedem Ausbruch er die Situation noch viel schlimmer macht. Und das macht es ihm nicht viel leichter. Aber versuche ihn nicht zu sehr zu bemitleiden. Stell dir vor, da liegt ein stolzer Kämpfer am Boden und sein Feind sagt ihm, ach du kleiner kerl, du bist zu schwach. Nein, das braucht er bestimmt nicht. Er führt jetzt den Kampf mit sich selbst. Das ist das schwierigste, was er je gemacht hat. So wie du ihn beschreibst, glaube ich nicht, dass er aus alternativlosigkeit bei dir bleibt. Er liebt dich, sonst würde er so nicht reagieren. Aber setze ein wenig grenzen. Je weicher du wirst, desto mehr kriegst du ab. Lass deine Emotionen raus. Nur mit echten Emotionen kommst du zu ihm durch. Aufgesetzte Ruhe bringt nichts. Aufgesetzte Reue bringt ebenfalls nichts. Schließe ihn nicht von deinem Gefühlsleben aus. Das merkt er jetzt. Er hat verdammt sensible Antennen gerade. Rede. Schreie. Schlage auf ihn zu. Bleibe emotional, nicht rational. Lass alles raus, was dir auf dem Herzen liegt. Nur mit Herz kannst du ihn erreichen. Nicht mit Kopf.

Ich kann dir sagen, dass in solchen Situationen, erst als ich gesehen habe, dass bei meiner Partnerin die Emotionen überkochten, bis zu Selbstverletzung, erst da habe ich gespürt, dass ich nicht alleine bin. Dass sie mich versteht. Dass sie mir verbunden ist, weil ich selbst mich im Prinzip verletzte. Worte helfen gar nichts. Taten, Emotionen helfen vielleicht.

Ich weiß, dass die Tipps, die ich gerade gegeben habe, total durcheinander sind, zum teil nicht umzusetzen sind und nur aus dem subjektiv erlebten hergeleitet sind. Aber vielleicht wirst du ein wenig verstehen, wie es in ihm aussieht.

Alles Gute euch beiden. Du schaffst es schon. Viel Kraft dir. Wenn du ihn liebst und ihn wirklich spührst, wirst du es schaffen.

Ich kann nicht sagen, dass die Bücher, die man so im Netz und auf dem Markt sind, mir geholfen haben. Das war für mich persönlich viel zu esoterisch. Ehrlich gesagt nicht mal Therapeut. Sie und ich waren es, die es geschafft haben. Nicht der Therapeut.

20.01.2016 00:30 • x 1 #77


A


Mein Mann weiß von meiner Affäre Was kann ich tun?

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Wurstmopped
Hey Lava, das ist eine harte Zeit für euch, aber schaue mal dahin was positiv ist!
Dein Mann ist bei dir, du muss nicht mehr mit einer Lüge leben und ihr sprecht miteinander und ja ihr könnt euch noch lieben! In anbetracht der Situation schon fast ein Wunder, oder?

Ich kann deinen Mann verstehen, wie schon geschrieben, es ist nicht in der Lage seine Gefühle zu kontrollieren, sich brechen einfach aus ihm heraus, positive wie negative Gefühle! Beides ist to much! jepp aber so ist die Situation, akzeptiere es!
Das was dienen Mann zu tiefst bewegt ist natürlich die Frage, wie weit hast du dich aus der Beziehung mit ihm entfernt, wie sehr hast du den AM einlass in die Beziehung gestattet, oder anders formuliert, wie Nahe warst du dem AM! Dein Mann kann die Vorstellung nicht ertragen, es schmerzt, dass du in alttäglichen Stituationen, am fe., beim Abschiedskuss, beim Kuscheln auf dem Sofa oder sogar beim S6 mit deinem Ehemann nur einen Gedanken an den AM verschwendest hast! Du dich in dieser Affärenzeit emotional und gedanklich bei der Affäre warst und nicht bei ihm, du ihm das alles nur vorgespielt hast und er es einfach nicht bemerkt hat!
Es macht in unsicher, denn wenn es so war und er es nicht gefühlt hat, dann kann das in zukunft immer wieder so geschehen. Die Tatsache, dass Du dazu fähig bist, warst, verunsichert ihn, ja macht ihm große Angst!
Er wird sich in Zukunft nie mehr 100% sicher sein können, dieses Urvertrauen ist für immer dahin! für immer!
Also der Akt an sich ist nicht unbedingt das Problem, es ist eher das Gefühl,dass man für eine lange Zeit mit einer Frau zusammengelebt hat, die einem großes Theater vorgespielt hat! Mann fragt sich, wie ehrlich waren die Jahre vorher, wie ehrlich in der Affäre und wie ehrlich ist sie jetzt zu mir, kann ich es überhaupt unterscheiden?

20.01.2016 08:08 • x 1 #78


bleistift
Hallo machtlos, xy und wurstmopped,

ihr habt das super beschrieben,

das sind wirklich wahre Worte.

Dankeschön!

20.01.2016 08:43 • #79


Wurstmopped
Hey Bleistift, danke...wie geht es dir?

20.01.2016 10:11 • x 1 #80


bleistift
Danke der Nachfrage, Wurstpopped,

Du mir geht es gut.

20.01.2016 10:55 • #81


Wurstmopped
..freut mich!

20.01.2016 11:14 • #82


Bond66
Das haben wir ja alles schon tausend mal durchgekaut.
Das sich eine betrügende Frau erkundigt, wie es nun mit ihrer Ehe weitergeht ist auch nicht neu. Die Konstellation ist aber weitestgehend insofern selten, als das Du Deinen Affärenpartner auch gefühlsmäßig Lebewohl gesagt hast. Das ist ja nicht so oft der Fall, weil meistens eben doch der Affätrenpartner gefühlsmäßig weit oben steht mit samt dem Liebeskummer. Für den Betrogenen ist oft noch nicht einmal Verständnis da.
Ich kann Dir nur raten extrem offensiv und ohne Tabus an die Sache zu gehen.

20.01.2016 16:49 • x 1 #83


WeissesPapier
Lava, ich weiß genau, was dein Mann jetzt alles durchmacht. Hab ich auch hinter mir und glaub mir, es war nicht schön. Aber sowohl du als auch dein Mann habt einen großen Vorteil – nämlich den, dass du rechtzeitig erkannt hast, dass du auf dem falschen Weg bist und die Affäre schnell und aus eigener Kraft beendet hast. Glaub mir, ich wäre sehr froh, wenn dies auch meine Frau geschafft hätte. Sie hat dies 15 Monate durchgezogen und am Schluss nur verbrannte Erde hinterlassen, bei sich und bei mir.

Mach deinem Mann klar, dass ihr Probleme hattet und du deswegen diesen Weg gegangen bist. Mach ihm auch klar, dass du erkannt hast, dass dies falsch war und dass du es beendet hast, weil du mit ihm zusammen sein wolltest. Dass du diese Beziehung willst und mit ihm alt werden willst. Dass du mit ihm die Probleme lösen willst, nicht mit Hilfe einer Affäre. Wenn dir dies gelingt, habt ihr gute Karten.

20.01.2016 19:08 • x 1 #84


Wurstmopped
Recht du hast!
Jedoch ist die spannende Frage, wie soll Lava ihrem Mann das zu dem jetzigen Zeitpunkt glaubhaft machen! Das Vertrauen ist im Keller, dein Manm sucht sich und sein Selbstwertgefühl, fährt Gefühlsachterbahn.
Ich finde den hier geäußerten Ansatz, lasse deinen Emotionen freien Lauf, zeige deinem Mann wie sehr auch die leidest, ihn lieben kannst, lass ihn an deiner Gefühlswelt teilhaben, sehr gut!
Das schafft Vertrauen und bringt euch näher, auch wenn dein Mann dich mal ablehnen oder wüst beschimpfen solllte, lasse nicht ab davon ...zeige deine Emotionen und deine Liebe...so hat er wenigsten das Gedühl, dass du nicht wieder bei dem kleinsten Windstoss Trost bei einem anderen suchst...schafft wiederum Vertrauen!

20.01.2016 19:43 • #85


Bond66
So ist es. Nichts ist schlimmer als jetzt zu lügen oder zu schweigen. Du musst Dir darüber im Klaren sein das Dein Mann jetzt hypersensibel ist und ganz feine Antennen hat. Er wird alles was Du sagst, jede Reaktion von Dir bis ins kleinste Detail analysieren und durchleuchten. Selbst das gutgemeinte rumflunkern bzw rumdrucksen aus gutgemeinten Gründen schadet mehr als es nützt.
Das Dein Mann die Nachrichten gelesen hat und das auch gleich am Anfang , sehe ich eher positiv. Es bewahrt Dich davor die ganze Sache zu verharmlosen und nur zuzugeben was sich nicht bestreiten lässt. Diese Nummer versuchen fast alle Fremdgeher um sich selbst, aber auch Ihre Beziehung zu schützen. Man glaubt das es , wenn alle Details auf dem Tisch liegen , es unweigerlich das Ende ist.
Das ist es nicht. Die meisten Beziehung gehen nach so etwas nicht durch das Fremdgehen kaputt, sondern durch das was danach folgt.
Und hier bist Du in der Bringschuld. Du solltest nicht darauf hoffen, dass das Kopfkino oder die Zweifel von allein weggehen. Selbst wenn alles normal wirkt, ist es da. Es dauert wirklich sehr , sehr lange.
Und manchmal reicht das kleinste Detail um ein entspannte Situation umkippen zu lassen.
Du hast Dich für ihn entschieden. Du hast den Harken gemacht. Und es wird relativ schnell die Zeit kommen, wo Du alles nicht mehr nachvollziehen kannst und es nicht glauben wirst, was Du getan hast.
Vorausgesetzt natürlich Du liebst den anderen nicht mehr.
Für Deinen Mann ist das eine ganz andere Nummer.

20.01.2016 20:17 • x 1 #86


machtlos
Ich gebe Euch in allem Recht. Bei mir ist es genau so. Hätte meine Frau nach dem Bekanntwerden der Affäre Farbe bekannt und hätte um mich ernsthaft und aufrichtig gekämpft, dann würde ich jetzt wahrscheinlich nicht alleine vorm Ofen sitzen. Sie hat bis heute Kontakt zur Affäre und versucht immer noch, mich mit warmen Worten emotional bei ihr zu halten. Heute hab ich ihr eröffnet, dass wir uns mit dem Thema Scheidung befassen müssen, da das Trennungsjahr demnächst rum ist. Da will sie mit mir nicht drüber reden, da die Ehe für sie nicht gescheitert ist. Da musste sogar ihr Vater, der bis gerade eben bei mir zu Besuch war drüber lachen.

Wenn Du Dir sicher bist, dass Du Deinen Mann liebst und mit ihm zusammen bleiben willst, dann Kämpfe wie der Teufel und zeige ihm, wie sehr Du ihm brauchst.

20.01.2016 22:08 • #87


bleistift
Bond, du siehst und erklärst alles total realistisch und sehr klar!

Danke

20.01.2016 22:44 • x 1 #88


Bond66
Danke Bleistift. Aber Du kennst sicher den Spruch mit dem Schuster und den Schuhen.

20.01.2016 23:04 • #89


Tundil
Hallo Lava,

ich möchte Dir unbedingt raten, nicht auf die Paartherapie zu verzichten!
Aus meiner Sicht und eigenen Erfahrung kann diese für Euch ein entscheidendes Element werden.

Sofern es mit dem Therapeuten passt, könnt Ihr Euch dort so öffnen, dass Ihr die dunklen Punkte Eurer Vergangenheit vernünftig abarbeiten könnt. Damit meine ich nicht nur die Affäre, auch wenn diese erst mal im Fokus steht.
Ihr könnt dort lernen, zukünftig auch die belastenden Themen fair, respektvoll und ehrlich miteinander zu besprechen. Nach einiger Zeit auch alleine, ohne Therapeuten.

Ihr habt aus meiner Sicht so viel Basis, dass Ihr vor einem erfolgreichen Weg steht. Wirklich wissen kann man das aber erst, wenn man den Weg gegangen ist. Dabei auf die Hilfe eines neutralen Dritten (Paartherapeuten) zu verzichten wäre aus meiner Sicht dumm.

Ich setze sogar noch einen drauf. Sollte der Therapeut nicht passen, sucht Euch einen eigenen, auch wenn der etwas kostet. Wir rennen wegen jedem Blödsinn zum Arzt oder geben Kohle für irgendwas aus. Wenn es um das wichtigste in unserem Leben geht, um unsere Beziehung zu dem Menschen, den wir lieben (oder geliebt haben), meinen wir das selbst richten zu können und Geld darf es auch nicht kosten. Denkt mal dran, was Euch eine Scheidung kosten würde. Im Gegensatz dazu sind die Kosten einer Paartherapie lächerlich.

Ich wünsche Euch viel Erfolg!
Alle Grundvoraussetzungen, damit Ihr einen gemeinsamen Weg gehen könnt, habt Ihr. Macht was draus, aber seit Euch trotzdem bewusst, dass auch dieser Weg nicht einfach ist. Ein Lotse (Paarcoach) für einen guten Einstieg, kann Euch den Weg aber deutlich ebnen ...

Gruß, Tundil

21.01.2016 15:08 • #90


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